'Das Rosenholzzimmer' - Seiten 442 - Ende

  • Noch bin ich nicht ganz durch.
    Im Gespräch mit Luella klärt Audrey den Mord an Glenda auf. Das Motiv ist noch unklar. Da ich kein Krimifan bin, hält sich für mich die Spannung in Grenzen.


    Da die Autorin im Interview den Film Böse Saat als Inspiration erwähnt hatte, habe ich die Figur der Luella die ganze Zeit etwas belauert, ob sie sich nach außen anders gibt als sie im inneren ist. Doch eigentlich ist Luella eine nachvollziehbare, positive Figur, wenn auch vielleicht zu wenig ausgestaltet. Die Darsteller aus Böse Saat hatten mehr Tiefe. Bei der Figurenentwicklung könnte die Autorin sich noch steigern.

  • Zitat

    Original von Richie
    Ja, ich denke auf viele Fragen werden wir nie eine Antwort bekommen :grin


    Jetzt habe ich doch noch eine an euch: Was sagt ihr am Schluß zu dem Buchtitel??


    Ich denke er wurde gewählt, weil sich das Buch samt Klappentext so gut vermarkten lassen wird, einen anderen sehe ich nicht :gruebel


    Hm, der Titel "Thornwood House" hört sich aber auch nicht schlechter an, als "Das Rosenholzzimmer", oder? Und zusammen mit dem Cover hätte es auch gepasst. Und als "Geheimnisträger" taugte ja nun das Rosenholzzimmer auch nicht.

  • Ich habe das so in Erinnerung, dass Tony eigentlich ganz beglückt in die alte Heimat gereist ist, weil er ja den Zeitungsartikel mit dem toten Mann in dem Auto gefunden hat.
    Zu dem Zeitpunkt muss er ja davon ausgegangen sein, dass Cleve tatsächlich tot war. Da hätte es doch viel näher gelegen, zu seiner Mutter zu fahren oder ins alte Haus. Eine Veranlassung, in diese Hütte zu gehen, hatte er ja gar nicht.


    Mir hätte Thornwood House als Titel auch gefallen. Aber vielleicht gehen Zimmer gerade besser?


    Herr Palomar, da stimme ich dir zu. Die Figuren bleiben allesamt ein wenig blass. Dabei könnte man doch aus einer Person wie Luella viel machen. Bei einem solchen Leben!

  • Der Kampf zwischen Audrey und Cleve war sehr dramatisch. Audrey wächst über sich hinaus. Endlich keine graue Maus mehr!


    Dann wird es doch etwas zu viel, wie in einem Hollywoodaction-Film, wenn die Hand des eigentlich schon abgestürzten Cleve aus dem Abgrund auftaucht und Audrey am Handgelenk packt.


    Auch markige Sprüche wie

    Zitat


    "Du kommst mit mir, Audrey"
    "Das hättest du wohl gern!"


    sind etwas zu viel des guten!


    Immerhin, effektvolle Passagen waren das schon!

  • Zitat

    Original von Bücherfreund


    Und woher hatte er dann das Geld um sich irgendwo anders nieder zu lassen?
    Ausserdem eilte ihm doch immer so ein muffiger Geruch voraus, oder hab ich das falsch in Erinnerung? Das wäre ja vielleicht ein Zeichen für die fehlende Körperhygiene. Oh Mann, wir basteln uns ein Ende... :grin


    Naja, wenn er nun 20 Jahre nicht geduscht hätte und seine Klamotten gewechselt, dann wär wohl mehr passiert, als ein büschen Stinkerei. Dann wär wohl der Dreck von ihm abgeblättert und die Fetzen seier Klamotten nur noch rudimentär vorhanden gewesen :grin


    Geld?
    Hmm, vielleicht irgendwie gemopst? In klaren Momenten gearbeitet und dann als seine Schübe oder was auch immer wieder mehr wurden, ab zurück in die Einsiedelei.


    Das ist es was die Autorenrunden netter macht - man kann sie einfach fragen :grin

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Nachdem ich den Roman jetzt durchhabe, bin ich doch noch verwirrt!


    Den letzten Abschnitt mit Aylish und Samuel, die plötzlich wieder zueinander finden, kann man sozusagen als Frieden, den die Toten gefunden haben, sehen, oder?


    Bisher sind wir, glaube ich, alle verwirrt.
    Dieses Zueinanderfinden von Aylish und Samuel kann ich nicht nachvollziehen, da diese Passage doch den unmittelbaren Tod von Aylish beschreibt, oder irre ich mich? Und Samuel
    ist als älterer Mann gestorben. :gruebel

  • Zitat

    Das ist es was die Autorenrunden netter macht - man kann sie einfach fragen


    Okay, ich weiss nur nicht, ob es hier befriedigende Antworten gäbe, die alles erklären könnten.

  • Ich bin auch fertig und auch verwirrt. Das Ende hat mich auch überhaupt nicht glücklich gemacht. Es war irgendwie alles zu konstruiert und gezwungen, teilweise auch unlogisch. Die Figuren konnten mich am Schluss fast gar nicht mehr überzeugen, außer Brown vielleicht. Luella hat sich meiner Meinung nach gar nicht richtig entwickelt, sie hätte eine viel größere und überzeugendere Rolle spielen können. Das Danny anfängt zu reden ist wohl das einzige was mir im Nachhinein einleuchtend erscheint. Über die Rezi muss auch ich noch ein wenig nachdenken.

  • Im Großen und Ganzen bin ich aber dennoch mit dem Buch zufrieden.
    Es ist ein Roman, wie ich ihn ohne Leserunde wohl nicht gelesen hätte.
    Ein paar der Figuren sind mir ans Herz gewachsen, z.B. Audrey, Bronwyn, Luella, Corey, Hobe.


    Ich könnte mir vorstellen, auch das nächste Buich von Anna Romer zu lesen, wenn es auf Deutsch erscheint.
    Vielleicht gibt es ja wieder eine Leserunde.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Im Großen und Ganzen bin ich aber dennoch mit dem Buch zufrieden.
    Es ist ein Roman, wie ich ihn ohne Leserunde wohl nicht gelesen hätte.
    Ein paar der Figuren sind mir ans Herz gewachsen, z.B. Audrey, Bronwyn, Luella, Corey, Hobe.


    Ich könnte mir vorstellen, auch das nächste Buich von Anna Romer zu lesen, wenn es auf Deutsch erscheint.
    Vielleicht gibt es ja wieder eine Leserunde.


    Ich würde auf jeden Fall wieder mitmachen wollen, wenn das Thema ansprechend ist.
    Mir hat es eben auch ganz gut gefallen, trotz der Unlogik, die teilweise vorhanden war.


    Das Buch hat mich eben einfach 2 Tage absolut gefesselt, mir morgens das arbeiten erleichtert, weil ich mich aufs nachmittags weiterlesen gefreut hab. Da kann ich doch nicht enttäuscht sein, finde ich.


    Und außerdem gefiel mir Danny ausnehmend gut :grin

  • Zitat

    Original von Bücherfreund


    Bisher sind wir, glaube ich, alle verwirrt.
    Dieses Zueinanderfinden von Aylish und Samuel kann ich nicht nachvollziehen, da diese Passage doch den unmittelbaren Tod von Aylish beschreibt, oder irre ich mich? Und Samuel
    ist als älterer Mann gestorben. :gruebel


    Also hier jetzt mal eine Deutung aus maikaefers Hobbybücherpsychologie:
    Ich hab eigentlich nix mit Mystery und Fantasy und so am Hut, aber das hier hab ich mir so zurechtgebastelt: Aylish war zwar körperlich tot, aber ihre Seele geisterte sozusagen noch auf Erden rum, weil ihr und ihren Nachkommen Unrecht geschehen war bzw sie sogar gemeuchelt wurden (Glenda und Tony). Sie war auch die Gestalt, die Audrey an der Rinne zu sehen glaubte. Nun, da alle Guten im Töpfchen bzw unter der Haube sind und der Pöhse sein verdientes Ende sozusagen im Kröpfchen gefunden hatte, kann sie zu ihrem Samuel heimgehen. Etwa so, wie Herr Palomar sagt. :grin
    EDIT streicht ein "zuvieles" "N", reibt sich müde die "Guckerchen" und wünscht eine alptraum- und tropentemperaturfreie Nacht.
    PS: Eigentlich hätte Cleve doch auch von einer fleischfressenden Pflanze gemeuchelt werden können. Dann hätten wir wenigstens auch noch einen Horror-Anteil. Nein... Bilder, geht aus meinem Kopf! Gute Nacht! :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von Johanna


    Ich würde auf jeden Fall wieder mitmachen wollen, wenn das Thema ansprechend ist.


    Im Interview sagt Anna Romer:

    Zitat


    Mein nächster Roman handelt von einer jungen Frau, die aus der Stadt in den Busch kommt, zwei rothaarigen Kelpies, den australischen Schäferhunden, einem wundervollen, zerfallenen alten Haus und einem Mann mit einem dunklen, gefährlichen Geheimnis...
    Der zeitgenössische Teil der Geschichte spielt im ländlichen New South Wales, den historischen Teil vertritt das Tagebuch einer Frau , die um 1900 in Tasmanien des Mordes angeklagt wird.


    Originaltitel ist Lyrebird Hill

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Also hier jetzt mal eine Deutung aus maikaefers Hobbybücherpsychologie:
    Ich hab eigentlich nix mit Mystery und Fantasy und so am Hut, aber das hier hab ich mir so zurechtgebastelt: Aylish war zwar körperlich tot, aber ihre Seele geisterte sozusagen noch auf Erden rum, weil ihr und ihren Nachkommen Unrecht geschehen war bzw sie sogar gemeuchelt wurden (Glenda und Tony). Sie war auch die Gestalt, die Audrey an der Rinne zu sehen glaubte. Nun, da alle Guten im Töpfchen bzw unter der Haube sind und der Pöhse sein verdientes Ende sozusagen im Kröpfchen gefunden hatten, kann sie zu ihrem Samuel heimgehen. Etwa so, wie Herr Palomar sagt. :wave


    Wenn man sich nicht an Mystery-Einflüsse stört, ist das ja auch ein netter Einfall und eigentlich haben Aylish und Samuel ihr Happy End im Jenseits ja auch redlich verdient. :-)




    Edit: Ich habe mir erlaubt, meine ganz spontane Rezension zu posten!
    Das Rosenholzzimmer - Anna Romer

  • War heute Mittag auch mit dem letzten Abschnitt durch. Den habe ich aber auch intensiv und in Ruhe gelesen. Das Buch lässt mich unzufrieden zurück und auch mit Kopfschüttelnd.:yikes


    Ich kann mich vielen Eurer Zitate anschließen. :wave


    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Eine Sache finde ich völlig unglaublich. Luella erzählt, dass Tony Cleve erschossen hat und sie ihn für tot gehalten haben und ihn gemeinsam ans Steuer des Wagens gesetzt und ins Wasser geschoben haben. Ich kann ja eventuell noch glauben, dass Cleve nicht tot war und sich selbst gerettet hat. Wie er aber einen anderen Mann ermordet haben soll und ans Steuer des bereits versunkenen Autos geschafft und auch noch angeschnallt haben soll - das finde ich nicht nachvollziehbar.


    Zitat

    Original von Oleander
    Luelle und Tony haben doch noch eine Stunde an der Schlucht gewartet und das Auto beobachtet, ob noch Luftblasen aufsteigen. ( also auf Lebenszeichen gewartet ). Danach hat sich Cleve anscheinend befreit, einen Wanderer getötet und den in dem Wagen versteckt. Man bedenke: der Wagen war tief im Wasser. Nicht vergessen, Cleve muss ja auch noch schwer verletzt gewesen sein, immerhin wurde er von Tony angeschossen. Das nenn ich doch mal 'ne wundersame Selbstheilung...
    Und das nasse Gewehr hat er noch wieder funktionstüchtig hinbekommen. :pille


    nee, ich will das auch alles garnicht verstehen.


    Da schaudert es mich auch. Wie kann derart unglaubwürdig die Phantasie einer Autorin mit ihr durchgehen, im letzten Abschnitt treibt sie es nicht nur bei der Schilderung in Himmelshöhen. Traurig, dass so etwas im Lektorat durchgeht.


    Zitat

    Original von Bücherfreund
    Stimmt schon, dass nicht unbedingt alles erklärt werden muss, aber ein bisschen nachvollziehbar sollte es schon sein. Und damit hapert es doch etwas.
    Wovon hat Cleve z.B. die letzten, immerhin 20 Jahre denn gelebt, von schimmeligen Brot und Marmelade? Warum hat er 20 Jahre gewartet, dass Tony auftaucht und hat sich nicht einfach an Hobe und Luella gerächt?
    Warum hat Tony Thornwood Audrey und seiner Tochter hinterlassen, er muss doch gewusst haben, dass er sie dadurch in Gefahr bringt, oder?


    Zitat

    Original von Oleander
    Dieses Unglaubwürdige stört mich ungemein. Und sein Kampf mit oder gegen Audrey war doch wirklich reif für einen Aktionfilm. :schlaeger


    Zitat

    Original von Johanna
    Der Kampf im Wald war mir auch ein Hauch zu heftig. Zu übertrieben ( Nicht, daß da schon im Hinterkopf der Autorin die Verfilmungsrechte lockten? :grin )


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Dann wird es doch etwas zu viel, wie in einem Hollywoodaction-Film, wenn die Hand des eigentlich schon abgestürzten Cleve aus dem Abgrund auftaucht und Audrey am Handgelenk packt!

    :schlaeger


    Zitat

    Original von Richie
    Also für mich wurde auch zuviel in ein Buch gepackt und schlußendlich war die Geschichte zu konstruiert und unglaubwürdig :-(


    :write


    Zitat

    Original von Bücherfreund


    Bisher sind wir, glaube ich, alle verwirrt.
    Dieses Zueinanderfinden von Aylish und Samuel kann ich nicht nachvollziehen, da diese Passage doch den unmittelbaren Tod von Aylish beschreibt, oder irre ich mich? Und Samuel ist als älterer Mann gestorben. :gruebel


    Ich meine mich zu erinnern, dass Samuel die sterbende Aylish findet - wenn er von Klaus Jarman nachhause zurückkehrt finde er doch Aylishs Brief und macht sich noch auf den Weg in die Schlucht.
    Oder ist es nur Aylishs Traum beim Hinübergleiten in die andere Welt?



    Zitat

    Original von Johanna
    Das ist es was die Autorenrunden netter macht - man kann sie einfach fragen :grin


    Wenn ich mir vorstelle, Anna Romer würde diese LR begleiten...
    Mich macht diese unglaubwürdige Konstruktion a g g r e s s i v und das könnte jetzt auch kein Autor wegdiskutieren.


    Ich kann mir nicht vorstellen, einem weiteren Buch von Anna Romer eine Chance zu geben. Da müsstet Ihr Eulen es schon empfehlen. :anbet


    Es war aber schön gemeinsam in einer LR das Buch zu entdecken und zu diskutieren. Nur gut, dass andere ähnliche Gedanken haben. :hau

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Zum Ende hin wurde es richtig spannend und der
    Showdown mit Audrey und Cleve hat es in sich.
    Sie wehrt sich tapfer und entschlossen und setzt auch
    ihren Verstand ein, um ihn außer Gefecht zu setzen.


    Cleve lauerte wie ein bedrohlicher Schatten über allem -
    er ist psychisch krank und unberechenbar, wenn er die
    Kontrolle verliert.
    Audrey hat der Kampf mit ihm stärker gemacht und sie gewinnt
    an Selbstvertrauen.

  • Zitat


    Original von Gucci
    Ich meine mich zu erinnern, dass Samuel die sterbende Aylish findet - wenn er von Klaus Jarman nachhause zurückkehrt finde er doch Aylishs Brief und macht sich noch auf den Weg in die Schlucht. Oder ist es nur Aylishs Traum beim Hinübergleiten in die andere Welt?


    Ich glaube, es war letzteres. War es nicht so, dass Samuel mit Klaus Jarman einen über den Durst getrunken hat, und laut Cleve viel zu betrunken war um sich nochmal auf den Weg zu machen?

  • Es gab einiges, was mich an diesem Buch gestört hat, insgesamt habe ich es doch ganz gerne gelesen.
    Besonders die Diskussionen hier haben mir viel Spaß gemacht. Ich finde es immer wieder schön, wenn andere etwas ähnlich sehen oder auch ganz andere Ideen zu manchen Stellen haben.
    Dann mache ich mich mal an die Rezi. :wave

  • Es ist für mich auch ganz seltsam vorstellbar dass Cleve sich um das Grab von Aylish kümmert. Hat er das die ganzen Jahre gemacht oder erst jetzt, als Audrey in den Ort zog und zu recherchieren begann. Das vermute ich fast, denn Aylishs Grab wird sicher erst noch von Jacob und später vielleicht auch von Samuel gepflegt worden sein.


    Macht der Mörder dies auch beim Grab von Luellas Tochter? Tonys Grab ist zumindest in der Nähe von Carol, an seinem letzten Wohnort.


    Sein verlotterter Aufzug müsste doch anderen Friedhofsbesuchern auffallen, da ist er wohl nachts gekommen.


    Noch bemerkenswerter ist fast, dass dieses Grab noch existiert, nach 60 Jahren Ruhezeit. Denn, da ihre Tochter Luella diesen Ort der Trauer nicht benötigt, wird sie dieses sicher nicht veranlasst haben. Anderseits ist Aylish Tochter der Geistlichen und hat daher an hervorgehobener Stelle vielleicht eine Art "Ehrengrabmal". :wow Umso länger ich darüber nachdenke, kann natürlich auch Samuel die Grabstelle von Aylish "wiedergekauft" haben. Keine Ahnung, wie das in Australien gehandhabt wird.


    :rolleyes Was mache ich mir Gedanken. :pille

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)