'Das Rosenholzzimmer' - Seiten 112 - 214

  • Der Roman entwickelt für mich Licht und Schatten. Das Setting finde ich interessant und gelungen, die handelnden Personen sind alle interessant. Audrey und Bronwyn sind weiterhin klare Sympathieträger. Leider gelingt es Anna Romer nicht gut, emotionale Entwicklungen zwischen den Charakteren greifbar herauszuarbeiten.


    Die Visionen von Audrey sind mir zu viel bzw. ich empfinde sie teilweise als an den Haaren herbeigezogen und merke, daß ich anfange an diesen Stellen schneller über die Zeilen weg zu lesen, was schade ist. Auch die Szenen, in denen die Autorin versucht gruselige Momente einzubauen (z. B. bei Hobe), finde ich eher etwas aufgesetzt und unpassend.


    Ärgerlich sind Ungenauigkeiten wie z. B. in den Altersangaben der Beteiligten. Scheinbar ist das der Autorin ebensowenig wichtig wie Josephine Pennicott, die sie im Nachwort betont. Bei Josephine Pennicott hatte ich auch schon mal einen Roman, der aufgrund der nicht korrekten Altersangaben regelrecht unlogisch wurde.


    Trotzdem bin ich gespannt wie es weiter geht.

  • So, und schon ist der zweite Abschnitt gelesen.


    Ich verstehe immer noch nicht so recht, warum Audrey von Samuel und Aylish träumt. Sie ist nur über ihren Ex und ihre Tochter mit den beiden verbunden... und über das Haus natürlich. Dennoch ist mir das zu wenig, als dass es erklärt, warum sie so lebhaft von ihnen träumt, dass es sich für sie eher wie Erinnerungen als wie Träume anfühlt.


    Zu erwarten war ja auch, dass ein neuer Mann in ihrem Leben auftaucht - ich hab schon ein klein wenig die Augen verdreht, als der sich dann noch klischeemäßig mit nacktem und muskulösem Oberkörper bei der ersten Begegnung präsentiert. :grin
    Aber dass er taub ist, ist mal eher ungewöhnlich.


    Und natürlich freundet sich Bronwyn in der Schule sofort ausgerechnet mit seiner Tochter an, die auch die Nichte der freundlichen (aber auch ziemlich neugierigen!!) Corey ist - wie praktisch!


    Ich habe mir schon gedacht, dass Samuel sich im Krieg verändert haben muss. Dass Aylish eine Aborigine (oder zumindest eine halbe) sein könnte, hatte ich im ersten Abschnitt auch kurz überlegt.
    Dass Samuel sie aber nur deswegen auf einmal nicht mehr heiraten wollte, mag ich noch nicht glauben.
    Auf mich macht es eher den Eindruck, als sei er schwer traumatisiert aufgrund der Kriegsgefangenschaft.
    Wer hat wohl die ganzen Briefe verschwinden lassen? Aylishs Vater? Oder doch der Postbeamte, der wohl sowohl auf die ankommenden als auch auf die abgehenden Sendungen Zugriff gehabt hätte?
    Wer war nochmal der erwähnte Klaus Jarman?

  • Ich kann Groniks Post nur unterschreiben. (Ich zitiere nicht, da ich direkt drunter stehe^^)


    Auch ich fand das schon sehr klischeehaft, mit dem nackten Oberkörper und den Töchtern. Naja, hoffe durch seine Taubheit kommt bisschen was Neues und Überraschendes rein.


    Ansonsten gefällt es mir sehr gut. Ich bin ja mal gespannt, was es mit Samuel auf sich hat. Und überhaup stellen sich hier so viele Fragen,. dass ich ganz gespannt bin, wie es wetergeht, wenn ich heute Abend endlich wieder zum Lesen komme.


    Dass es anscheinend so viele Genres vermischt finde ich gut, da ich von allen hin und wieder etwas lese.


    Was Hobe betrifft... naja, ich traue ihm nicht. Ich brauche zwar generell lange, bis ich Leuten / Figuren über den Weg traue, aber bei ihm hab ich so ein Gefühl. Vielleicht bin ich ja einfach berflächlich, weil er so verlottert daherkommt. :-)

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Jades Vater ist der gehörlose Danny.
    Zwischen ihm und Audrey scheint es gewisse Spannungen zu geben.
    Aber warum? Manchmal frage ich mich, habe ich etwas überlesen oder setzt die Autorin zu viel beim Leser voraus?


    Ich habe den Eindruck, dass Audrey mit dieser Abneigung gegenüber Danny zu verhindern versucht, dass sie sich in ihn verlieben könnte. Es hat den Anschein, dass Tony sie so verletzt hat, dass für den Rest ihres Lebens keine Beziehung zu einem Mann haben möchte. Aber das dieser Roman bereits einige Klischees bedient, wird Danny Audrey wahrscheinlich am Ende doch für sich gewinnen - mit Unterstützung der beiden Töchter.


    Zitat

    Original von chiclana
    Das Buch liest sich ganz nett, aber so richtig begeistert bin ich nicht.
    Irgendwie geht alles so einfach, Mutter und Tochter finden sofort Anschluss und Job und selbst die erst eher sekptischen Dorfbewohner sind dann doch ganz zugänglich...
    Und der neue Lover ist auch schon in Sicht, zwar taub, aber dann lernt man halt fix die Gebärdensprache... :rolleyes.


    In einem deutschen Dorf dürfte das nicht so schnell gehen. Da sind die "Einheimischen" Fremden gegenüber durchaus reservierter, auch wenn es niemand von den Dorfbewohnern jemals zugeben würde. ;-) Vielleicht sind die Leute in Australien einfach zugänglicher. Wobei ich mir auch nicht vorstellen, dass jemand gleich beim ersten Treffen so offen spricht wie es Corey gegenüber Audrey getan hat.


    Zitat

    Original von Gronik
    Ich verstehe immer noch nicht so recht, warum Audrey von Samuel und Aylish träumt. Sie ist nur über ihren Ex und ihre Tochter mit den beiden verbunden... und über das Haus natürlich. Dennoch ist mir das zu wenig, als dass es erklärt, warum sie so lebhaft von ihnen träumt, dass es sich für sie eher wie Erinnerungen als wie Träume anfühlt.


    Mich stören diese Einschübe auch ungemein, weil ich nicht das Gefühl habe, dass sie auf eine logische Erklärung hinauslaufen. Entweder spukt es in dem Haus oder Audrey ist die wiedergeborene Aylish, wobei in darauf hoffe, dass ich mit dem Verdacht komplett falsch liege.


    Edit hat ein überflüssiges Wort entfernt und eines korrigiert. ;-)

  • Zitat

    Original von chiara
    Entweder spuckt es in dem Haus oder Audrey ist die wiedergeborene Aylish, wobei in darauf hoffe, dass ich mit dem Verdacht komplett falsch liege.


    Igitt :chen

  • Bronwyn hat schon Kontakt geknüpft und anscheinend fühlt sie sich auch recht wohl auf dem Land.
    Audrey hat noch etwas Probleme, was ich aber nur auf ihre Schlaflosigkeit beziehe und ansonsten fühlt sie sich auch recht wohl.
    Ich bin hier gespannt wie es wohl weitergehen wird und was sie in ihren Träumen wohl noch alles erleben wird.
    Das die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt wird finde ich gar nicht schlecht, nur schade finde ich es nur, das bis jetzt von der Vergangenheit relativ wenig raus kam aber dies wird sich ja noch ändern.


    So jetzt werde ich mich mal ans weiterlesen machen und schauen wie alles weitergehen wird.

  • Bronwyn hat sich schnell eingelebt und wie es kommen muss freundet sie sich mit einem Mädchen an mit dessen Tante ihre Mutter schon zu tun hatte und zwischen denen auch die Chemie zu stimmen scheint.
    Audrey Verhalten in manchen Situationen kommen mir schon manchmal arg konstruiert vor. Sie kann ja anscheinend keinen normalen Alltag führen ohne nach Spuren von Samuel und Aylisch regelrecht zu suchen. Diese ständigen Visionen bzw. Tagträume nehmen mir einfach zuviel Platz ein. Beim Namen des Autos lese ich ständig „Cecilia“. Einfach das Wort Auto bzw. Vogel wäre mir beim Lesen etwas sympathischer.
    Obwohl es sich flüssig liest werde ich noch nicht wirklich warm mit dem Buch da mir manches zu sehr konstruiert wirkt.

  • Nun bin ich mit dem Abschnitt auch durch. Obwohl mir der Schreibstil sehr gefällt, ertappe ich mich immer wieder, dass ich beim Lesen mit den Gedanken abschweife. Für mein Empfinden zieht sich die Story stellenweise etwas.
    Audrey sehe ich momentan noch mit gemischten Gefühlen. Einerseits irritieren mich ihre starken Visionen, die beängstigend greifbar wirken, für mich aber etwas sehr Surreales haben. Andererseits mag ich Audreys Art, wie sie auf die Leute zugeht, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sie ist nicht so schweigsam und verschlossen, wie das viele Protagonisten in derartigen Romanen oft an sich haben. Manchmal geht sie aber etwas zu forsch an die Sache heran, was dann wieder fast taktlos wirkt, gerade wenn sie Hobe so in die Mangel nimmt. Man muss ja berücksichtigen, dass sie sich vorher erst zwei mal begegnet sind, da kann sie nicht damit rechnen, dass er ihr vertrauensvoll seine ganze Lebensgeschichte erzählt.
    Die Idee mit dem Stammbaum gefällt mir, und ich werde mir auch eine Gedankenstütze in dieser Art aufschreiben.

  • Bronwyns Start in der Schule hat mir gut gefallen. Die Idee mit dem Schulpaten gefällt mir gut, würde es hier sicherlich auch in einigen Fällen manchen Kindern leichter machen.


    Überhaupt gefällt mir die Art der Beiden, recht unvoreingenommen auf die Leute zuzugehen, auch wenn mir die Tagträume von Audrey auf Dauer ein bisschen viel werden.