Die Seiten der Welt - Kai Meyer (ab ca. 16 Jahren)

  • Da Kai Meyer einer meiner Lieblingsautoren ist, obwohl ich das Genre gar nicht al eines meiner bevorzugten bezeichnen würde, habe ich auch dieses Buch mit großer Vorfreude erwartet.


    Diese wurde nicht enttäuscht, wie eigentlich immer hat der Autor eine fantastische Welt mit aussagekräftigen Charakteren erschaffen die man sich so bildlich vorstellen kann wie ich es selten in Büchern erlebt habe.


    Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass es im Laufe der ca. 550 Seiten doch etliche recht brutale Szenen gibt, die in dieser Form für mich nicht unbedingt in einem Jugendbuch stehen sollten. Wenn es diese ganzen Gemetzel schon geben musste, hätte man das ein bisschen anders verpacken können, vielleicht ganz einfach mit etwas mehr Magie anstatt roher Gewalt ?


    Ansonsten freue ich mich auf eine eventuelle Fortsetzung und vergebe 8 Punkte.

  • Buch, Bücher und noch mehr Bücher


    Inhalt:
    Fünf Familien waren ursprünglich Mitglieder der Adamitischen Akademie. Doch die Rosenkreutz wurden ausgeschlossen und werden seitdem verfolgt. So leben sie heimlich und zurückgezogen unter dem Namen Fairfax in England. Hier wachen sie über eine riesige Bibliothek. Die 15-jährige Furia hat das bibliomantische Talent ihres Vaters geerbt und hilft ihm, den Fehler eines Vorfahren auszubügeln, indem sie „Leere Bücher“ auf der ganzen Welt suchen und zerstören, denn diese Leeren Bücher sind gefährlich …


    Aufmachung:
    Mit dem Golddruck auf dem Schutzumschlag und auch auf dem inneren Cover ist das Buch schon rein äußerlich ein Schmuckstück. Toll fand ich auch, dass ein wunderschönes Libropolis-Lesezeichen beiliegt, da dieses Lesezeichen auch in der Geschichte eine Rolle spielt.


    Meine Meinung:
    Ich hatte große Erwartungen an dieses Buch, vielleicht zu große. Eine Welt, in der sich alles nur Bücher dreht, ist für mich an sich schon magisch. Doch wurde hier zwar viel über Magie geschrieben, es fühlte sich für mich aber gar nicht so magisch an, wie ich erwartet hatte. Durch seitenweise Erklärungen und Beschreibungen dieser Welt gab es doch einige etwas langatmige Stellen. Doch sind sie notwendig, denn die Welt, die Kai Meyer sich hier ausgedacht hat, ist sehr komplex und fantasievoll. Alles dreht sich um Bücher, Bücher und Bücher. Bibliomanten können mit Hilfe von Büchern Magie wirken. Exlibris werden gejagt, und Lesezeichen wachsen auf Bäumen. Furia Fairfax ist auf der Suche nach ihrem Seelenbuch, dem einen Buch auf der ganzen Welt, das zu ihr gehört und ihre magischen Kräfte voll entwickeln kann. Auf der Flucht vor den Agenten kommt Furia nach Libropolis, der Stadt der Bücher, deren Vorbild das real existierende walisische Dorf Hay-on-Wye ist. Hier findet das Mädchen neue Verbündete, doch kann sie nie ganz sicher sein, wem sie trauen kann und wem nicht. Dabei lernt sie immer mehr über ihre eigenen Fähigkeiten und über die Welt, in der sie lebt.


    Furia ist zwar eine interessante Protagonistin, die sich nicht einfach in eine Schublade stecken lässt. Aber leider blieb sie für meinen Geschmack etwas zu blass. Ich hatte bis zum Schluss kein konkretes Bild von ihr und konnte mich nicht mit ihr identifizieren. Manche ihrer Handlungsweisen konnte ich nicht nachvollziehen. Ihre Sympathien wechselt sie zum Teil so locker wie andere das Hemd. Da konnte ich mich in ihren kleinen Bruder Pip schon besser hineinversetzen. Schade, dass seine Auftritte eher kurz waren.


    Insgesamt ist es aber schon ein tolles Buch, das ich gerne gelesen habe und das mir einige Stunden Lesevergnügen beschert hat.

  • Vorneweg möchte ich etwas loswerden, was mich (mal wieder) sehr geärgert hat: es ist kein abgeschlossenes Buch, sondern der Auftakt einer ?-bändigen Reihe. Das wäre ja auch in Ordnung, aber: es steht weder auf dem Buch noch habe ich es in einer der gelesenen Buchbeschreibungen gefunden (hier hab ich leider erst zu spät geschaut). Mich wurmt es, wenn ich mich auf ein Ende freue, dass zwar auch kommt, aber eben nur so halb! Die Geschichte an sich ist noch lange nicht abgeschlossen. Sowas muss doch nicht sein! Als Leser komme ich mir da verarscht vor – ich erwarte etwas und bekomme nur die Hälfte. Wenn schon Reihen, dann kann man das doch auch draufschreiben!


    Abgesehen davon hat mir das Buch gut gefallen. Vor allem die fantastische Bücherwelt, die Kai Meyer entwirft. Gerade am Anfang des Buches hat mir dieser Einfallsreichtum großen Spaß gemacht und ich bin mit Furia gerne in ihre Welt eingetaucht. Dazu kommen viele verschiedene Personen, von denen die meisten nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Auch diese Zweideutigkeit hat mir gut gefallen, genauso wie die philosophischen Gedanken, die sich einschleichen. Da fühlte ich mich an Jostein Gaarder erinnert.


    Doch leider gibt es auch eine Schattenseite, die meine Vorschreiber bereits angesprochen haben. Teilweise ist es wirklich sehr brutal und es gibt Szenen, die ich in einem Jugendbuch nicht gut aufgehoben fühle. Außerdem bestanden die letzten Kapitel überwiegend aus Kampf und Gewalt, was ich nach der fantasievollen Bücherwelt sehr schade fand. Da hätte durchaus mehr draus gemacht werden können als der ewige Kampf Gut gegen Böse.


    Fazit: Von der tollen Phantasiewelt, in der Bücher die Hauptrolle spielen, hätte ich gerne mehr gelesen. Leider mündet die Geschichte zusehends in einen Strudel aus Gewalt. Trotzdem gibt es gerade noch 8 Punkte (von 10), wobei ich da schon länger überlegen musste.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Meine Meinung:


    Mich hat das Buch in seine Welt gezogen, obwohl es ein paar Seiten gebraucht hat.
    Es wir viel über die "Welt" um Furia beschrieben. Wer zu wem wie steht und warum, welche Rolle die Bücher spielen. Wie die einzelnen Refugien aussehen.
    Es gibt einige Figuren zu entdecken, die liebevoll gezeichnet sind. Es ist auch nicht immer klar wer böse und wer gut ist.
    Besonders schön fand ich Hay-on-Way und die das darum gewachsene Refugium. Eine Stadt volle Bücher und Buchläden in denen man stöbern kann.


    Furia's Familie muss sich verstecken und ihr Vater versucht den Namen der Familie reinzuwaschen. Doch dann gerät alles aus den Fugen und Furia muss ihren Bruder und die Bibliomantik retten obwohl sie selber eigenlich noch so wenig darüber weiß.
    Sie selber taucht in die fantastische Welt von Libropolis hinein und wird zwischen Schnabelbuch-kämpfen und Verfolgungsjagdten mit der Miliz immer tiefer hineingezogen bis in die Bezirke der Exlibris, aus Büchern gefallene unterdrückte Bewohner von Lipropolis.


    Schön fand ich wie Kritik an der Gesellschaft mit eingeflossen ist und gleichzeitig tiefgehende Denkanstöße gesetzt werden.
    Allerings muss ich sagen, das ich es für ein Judendbuch doch sehr "gewaltbereit" erlebt habe. Das sollte vielleicht überdacht werden.
    Ansonsten fand ich das Buch definitiv lesenswert und auch schön gestaltet, auch was das Buchcover angeht.


    8 von 10 Punkten



    Libropolis
    Bibliomanten

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Ich habe das Buch als Wanderbuch gelesen und möchte mich hierfür recht herzlich bedanken. Es hat Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich war von Anfang an gefesselt.
    Ein wenig wurde meine Begeisterung geschmälert als es nach Libropolis ging, da ich hier einfach Zeit brauchte um mit der Stadt "warm" zu werden. Ich fand die Einführung nicht besonders gut gelungen und mit manchen Charakteren konnte ich nichts anfangen (Cat, die für ein Jugendbuch einfach zu gewalttätig ist).
    Außerdem fand ich es auch schade, dass so viele schöne Ideen (wie ypsilonzett, der Kofferraum des Chauffeure, ...) einfach nicht weiter ausgebaut würden. Hier steckt so viel Potential , das Kai Meyer nicht genutzt hat. Aber vielleicht wird einiges im zweiten Teil wieder aufgegriffen und weiter erklärt. Hier kann ich zustimmen, dass es eine Unart ist, auf dem Klappentext nichts davon zu erwähnen. Es wäre einfach schön, schon im Voraus zu wissen, dass es sich um kein abgeschlossenes Buch handelt.


    Insgesamt hat es mir aber Spaß gemacht, das Buch zu lesen, wobei es meiner Meinung nach nicht mit Cornelia Funke konkurrieren kann. Für mich 7 von 10 Punkten

  • Furia Salamandra Faerfax (wow, was für ein Name!) lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder zusammen in einem grossen Anwesen; die Mutter ist bei der Geburt des Bruders verstorben. Ihr Vater verwaltet eine riesige Bibliothek. Und Bücher sind auch Furias große Leidenschaft. Sie liest sehr viel (sogar im Traum), insbesondere die Werke von Siebenstern, dem Lieblingsaurtor ihre Mutter, und sie kommuniziert über ein altes Buch mit ihrem Vorfahren Severin, der vor über 200 Jahren gelebt hat. Doch dann wird sie plötzlich in ein lebensgefährliches Abenteuer verwickelt. Und um ihren Bruder und den Bestand der Bücher dieser Welt zu retten, muss sie nach Libropolis reisen, der geheimen Stadt der Bücher. Dort findet sie endlich ihr Seelenbuch, mit dessen Hilfe sie über magische Kräfte verfügt. Doch dann muss sie sich dem alles entscheidenden Kampf stellen gegen andere mächtige Bibliomanten.


    Schon die ersten Sätze ziehen den Leser in den Bann dieses Buches. Kai Meyer erschafft ein Paradies für Bibliophile mit Buchstaben, die selbstständig sich zu Worten formen, mit lebenden Origamis sowie einem Schimmelrochen als natürlichem Feind der Bücher. Kai Meyer beschreibt die riesige Bibliothek des Vaters von Furia so plastisch, dass man fast meint, den Geruch der Bücher wahrnehmen zu können. Ein Lesesessel und eine Leselampe werden zu heimlichen kleinen Helden. Und es gibt jede Menge Gestalten, die aus ihren Büchern herausgefallen sind, sog. Exlibris.


    Der Autor hat wirklich eine tolle Fantasie. Ich bin immer wieder beeindruckt, was für Ideen er entwickelt. Allerdings habe ich auch einen Kritikpunkt. Wie so oft bei Zeitreisegeschichten gibt es auch hier meiner Meinung nach doch so ein paar kleine Logikfehler, wenn man mal versucht, das Ganze nachzuvollziehen. Das schmälert für mich den Genuss des Buch dann doch etwas.


    Ein grosses Plus ist für mich die Aufmachung des Buches. Der Schutzumschlag ist wunderschön gestaltet mit der goldenen Schrift auf schwarzem Grund, dem angedeuteten Globus und den beiden Origami-Vögeln. Und besonders gelungen finde ich das beigefügte Lesezeichen mit dem Schrifftzug "Libropolis", das genau so aussieht wie das im Buch beschriebene Lesezeichen, das als Eintrittskarte für die geheime Stadt der Bücher gilt. So bezieht man den Leser noch mehr in die Geschichte ein.


    Fazit: Wenn man bereit ist, sich auf diese Geschichte einzulassen und sich nicht zu sehr über die Logikfehler ärgert, kann man mit der Lektüre dieses Buches nichts falsch machen.

  • Der Einstieg des Buches hat mich gleich in den Bann gezogen, gerade die xypsilonzet hatten es mir angetan. im weiteren Verlauf des Buches hört man aber davon nichts mehr genauso wie die Sache mit dem Kofferraum im Sande verläuft. Insgesamt ein schönes Jungend-Fantasy-Buch. Die Fantasy des Autors hat mir auch schon in anderen seiner Bücher gut gefallen. Er hat auch in diesem Buch wieder ausgefallene Ideen. Leider gibt es , wie schon erwähnt, keine Hinweis darauf dass es sich um den ersten Band einer Reihe handelt.
    Meinem Wanderbuch lang kein Lesezeichen mehr bei.
    Die Beschreibung der Bücherwelt fand ich ebenfalls sehr gut, es entsteht ein Kopfkino beim Lesen.
    Da das Buch ja offen bleibt, ist abzuwarten wie sich die Geschichte weiter entwickelt

  • x Autor: Kai Meyer
    x Originaltitel: Die Seiten der Welt
    x Reihe: Die Seiten der Welt, Band 1
    x Genre: Fantasy/Jugendbuch
    x Erscheinungsdatum: 22. September 2014
    x bei FJB
    x 560 Seiten
    x ISBN: 3841421652
    x Erste Sätze: Während sie die Stufen zur Bibliothek hinablief, konnte Furia die Geschichten schon riechen: den besten Geruch der Welt. Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten.


    Klappentext:


    Jedes Buch hat geheime Seiten


    Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Ahnen birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie der Worte entfesseln. Noch weiß sie nicht, in welch tödlicher Gefahr sie schwebt. Denn Furias Familie wird von mächtigen Feinden bedroht – und die trachten auch ihr nach dem Leben. Der Kampf gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher beginnt …


    Rezension:


    Kai Meyers „Die Seiten der Welt“ ist optisch genau so imposant, wie sein Titel. Golden prangen die Buchstaben auf dem Cover und werden von feinen Mustern umgeben – wenn man das Buch ins Licht hält, leuchten diese goldenen Linien und Buchstaben faszinierend.


    Diese besondere Aufmachung setzt sich auch im Inneren des Buches fort: Auf der ersten Seite findet der Literaturliebhaber ein „Ex Libris“ und die Hardcoverausgabe enthält ein Lesezeichen mit dem Schriftzug „Libropolis“. Ein solches besitzt auch die Protagonistin im Buch und spielt sogar eine bestimmte Rolle.


    Bisher hatte ich noch nichts von Kai Meyer gelesen, aber allein die ersten Sätze ließen mich ins Schwärmen geraten, da so viel Wahrheit in ihnen steckt. Kurz gesagt – „Die Seiten der Welt“ ist auch ohne dass man die ganze Geschichte gelesen hat schon ein Buch, das für Buchliebhaber gemacht wurde.


    Aber auch die Geschichte ist wirklich toll. Die Protagonistin Furia lebt mit ihrem Vater, ihrem kleinen Bruder und drei Angestellten zurückgezogen auf einem alten Anwesen mitten im Nirgendwo. Dieses Anwesen ist von einer riesengroßen Bibliothek unterkellert, die sich scheinbar von selbst erweitert. Außerdem gibt es wunderliche Wesen da unten, die alle mit dem Lesen zu tun haben und teils nicht ganz ungefährlich sind – ich bewundere Kai Meyer für seinen Ideenreichtum.


    Doch wie es kommen muss, ist die Tatsache, dass nichts passiert, nur von kurzer Dauer. Denn Furias Vater hat sich selbst eine Mission auferlegt und kommt bei dieser zu Schaden, was dazu führt, dass Furia ihre kleine Familie retten muss. Dazu begibt sie sich in eine andere Welt: Libropolis. Doch dort wird sie bereits gesucht, und das nicht nur von einer Person. Zum Glück findet sie Verbündete – Charaktere, die ebenso wie Furia richtig gut ausgearbeitet wurden.


    Am meisten konnte mich an „Die Seiten der Welt“ aber tatsächlich die Welt an sich begeistern. Der Autor hat mit den Kulissen des Buches ein so einzigartiges Bild geschaffen, wie ich es noch in keinem Buch, das ich je gelesen habe, vorgefunden habe. Bis zum Schluss war ich immer wieder überrascht – sowohl von den Wendungen als auch von den Ideen, die Kai Meyer zu Papier brachte. Ein kleines Beispiel? – Die Mission von Furias Vater war es, die sogenannte Entschreibung aller Bücher zu verhindern. Die Entschreibung ist ein Ereignis, das, wenn es beginnt, von Buch auf Buch überspringt und die Buchstaben von den Seiten nimmt. Bis es keine gedruckten Worte mehr gibt. Nirgendwo. Wenn das mal keine Horrorvorstellung ist …


    Fest steht: Ich kann „Die Seiten der Welt“ jedem Buchliebhaber nur wärmstens empfehlen. Zwar bekommt das Buch von mir „nur“ 4 von 5 Sternen – allerdings aus dem Grund, weil ich damit rechne, dass Band 2 noch mehr von Kai Meyers Potential entfalten wird.


    Fazit:


    Eine durch und durch magische und einfallsreiche Geschichte in einer Welt, die literarischer nicht sein könnte. Wie für Buchnerds gemacht.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

  • „Die Seiten der Welt“ ist der erste Band der neuen Fantasy-Trilogie von Kai Meyer. Der Autor legt mit diesem magischen Werk einen starken Auftakt vor, der Lust auf die weiteren Teile macht.


    Obwohl diese Story in der Er-Perspektive verfasst ist, hatte ich nicht den Eindruck, etwas zu verpassen. Im Gegenteil: Ich war zu jedem Zeitpunkt bestens informiert und immer direk am Geschehen dran. Dies war zum Beispiel von Vorteil, wenn zwischen den Protagonisten hin und her geschwenkt wurde. So hatte man alles im Blick. Durch den direkten Schreibstil des Autors hat man auch einen unmittelbaren Einblick in die Gefühlswelt der jeweiligen Charaktere erhalten, was mir sehr gut gefiel. Die malerischen Beschreibungen haben den Gesamteindruck des durchweg positiven Stils Meyers noch zusätzlich abgerundet. Aber ehrlich gesagt, habe ich hier nichts anderes erwartet, denn der Autor hat mich bisher nie enttäuscht.


    Furia war von Beginn an direkt eine Freundin für mich. Ich habe mich persönlich abgeholt gefühlt. Nicht nur, dass sie sehr individuell ist, nein, sie hat auch in jeder noch so brenzligen Situation ihre Frau gestanden und war in Anbetracht der Umstände wirklich tough. Dabei hat sie zu keinem Zeitpunkt ihre Glaubwürdigkeit verloren. Für mich eine perfekte Protagonistin, die dem Leser einfach Spaß macht. Noch dazu kommt, dass sie sich nicht mit solchen Dingen wie der ersten großen Liebe herumschlagen musste (oder sich davon hätte ablenken lassen), sondern mal die Familie im Vordergrund stand, was eine erfrischende Abwechslung war.


    Auch Cat und Finnian haben mich als Hauptcharaktere überzeugen können. Während Cat meist überlegt vorgeht, ist Finnian eher der hitzige Typ. Zusammen sind die beiden wirklich niedlich und man spürt, dass deren Gefühle füreinander echt sind. Generell hat sich Herr Meyer sehr viel Mühe mit der Charaktergestaltung gegeben und das merkt man eben auch – und zwar im absolut positiven Sinne.


    Die Spannung hat nach einer kurzen Einführung der Charaktere und Gegebenheiten unmittelbar eingesetzt und sich zum Schluss hin sogar noch gesteigert. Prinzipiell konnte ich das Buch ohnehin nicht aus den Händen legen, weil mich die Geschichte unglaublich gefesselt hat. Zwar waren hier keine überraschenden Wendungen zu verzeichnen, aber das hatte dieser erste Band meiner Meinung nach auch gar nicht nötig. Was mich dann aber doch verwundert hat, war das relativ abgeschlossene Ende. Einige Fragen bleiben offen, aber wenn ich nicht gewusst hätte, dass es noch zwei Folgebände gibt, hätte ich gedacht, das wars nun.


    Die Fantasywelt, die rund um Libropolis und die Bibliomantik erschaffen wurde, ist einfach nur mitreißend. Der Gedanke, aus Büchern Magie schöpfen zu können, ist faszinierend und für jede Leseratte wohl ein absoluter Traum. Die Idee dahinter war für mich innovativ und gut umgesetzt. Ich konnte mir die sprechenden Bücher tatsächlich vorstellen und war total verzaubert vom tollen Setting in England.


    Insgesamt lässt sich sagen, dass ich sehr froh bin, dass bereits Teil 2 und 3 erschienen sind, denn ich bin noch nicht bereit, Furia sowie Cat und Finnian gehen zu lassen.


    10 Eulenpunkte

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen,
    toller Auftakt der einen nicht so schnell los lässt.


    Mir gefällt gut wie das Buch geschrieben ist und einen mit auf eine tolle Reise der Seiten der Welt nimmt.
    Sehr oft bin ich mitfiebernd auf dem Sofa gesessen und fühlte mich durch den Schreibstil als mitbeteiligt. Ich durfte mit nach Liprolis reisen und auch in eine tolle Residenz mitkommen.
    Ich bin schon gespannt wie es im nächsten Teil weitergeht.