'Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht' - Kapitel 24 - Ende

  • Wie schön, wir erfahren noch etwas von den Entführten. Diesen Abschnitt fand ich besonders schön. Zwar ist es für beide kein Zuckerschlecken, aber ich hatte für Amelia deutlich Schlimmeres erwartet. Sie leidet unter Heimweh, das ist ja auch zu verständlich, aber wenigstens ist Claudius bei ihr. Der erkennt nur nicht, dass er ihr einziger Halt und DAS Bindeglied zur Heimat ist. Ihr Gefühlsausbruch nach seiner missglückten Flucht war so gut nachzuvollziehen. Erst dadurch wird ihm bewusst, wie wichtig er für sie ist. Schließlich flüchten sie zusammen. Dieser abenteuerliche Weg zurück, wäre sicher auch einen Roman für sich wert.


    Am Ende fügt sich (fast) alles. Ein paar Fragen bleiben offen. Mich würde sehr interessieren, was Alexandra mit Felicitas Haber ausheckt. Irgendwann müsste ja auch Licht kommen, dass sie nicht die Nichte von Christine ist.


    Dann erweicht sich Klara Herz gegenüber Mathilda noch und der letzte Satz "Hier bist du immer daheim." kommt spät, aber er kommt. Auch hier wieder genügend Platz für eigene Gedanken und Spekulationen, wie es in einem 3. Teil weitergehen könnte.


    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Ich habe ihn ohne aufzuschauen in einem Rutsch förmlich verschlungen. Dazu muss ich sagen, eine gewisse Affinität zum Handlungsort Russland kann ich nicht verleugnen.


    Ich bin sehr auf die Gedanken der anderen Leserundenteilnehmer gespannt und bleibe selbstverständlich noch dabei.

  • Danke für deine Lese-Eindrücke, Karthause! Wie schön, dass dir der Roman so gut gefallen hat! Ich lasse meistens in meinen Romanen am Ende Platz für Spekulationen. Mir widerstrebt es einfach, sämtliche Handlungsstränge wie von Zauberhand zu einem glücklichen Ende zu führen. Aber die Haupthandlungen sind abgeschlossen, und Klara ist ja über sich selbst hinausgewachsen, indem sie einer "Fremden" den Platz in ihrer Familie und ihrem Herzen gewährt.


    LG


    Martina

  • Ein schönes und für mich sehr offenes Ende. Mathilda und Klara bekommen ihre Liebsten zurück und man bekommt noch einen kleinen Einblick in die Zeit, in der Amelia und Claudius bei den Kirgisen gefangen gehalten wurden. Diesen Abschnitt hätte ich mir auch ausführlicher vorstellen können. Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen und der erste Teil ist schon auf dem Weg zu mir.


    edit hat noch den Link zur Rezi --> klick

  • Ich hatte ja immer gehofft, daß Claudius und Amelia überleben und habe mich gefreut, daß sie es in ihrer Gefangenschaft verhältnismäßig "gut" getroffen haben. Claudius ist also auch in der Fremde seiner Mathilda treu geblieben. Seine Heimkehr mit Amelia war natürlich eine tolle Sache.


    Endlich findet Klara die richtigen Worte :-]


    Tja, was auch Alexandra und ihrem Getuschel mit Felicitas Haber geworden ist, das würde mich auch interessieren :chen Oder heckt sie noch mehr aus? :gruebel


    Ich denke Ansatzpunkte für einen weiteren Band gäbe es auf jeden Fall :wave


    DANKE Tina für die Begleitung der LR, ich hatte auf jeden Fall vergnügliche Lesestunden :wave

  • Logan-Lady, was für eine schöne Rezension! Sehr herzlichen Dank dafür.


    Richie, diese Leserunde ist MIR ein Vergnügen! :-) Toll, wie schnell ihr seid und dass ihr gefühlsmäßig so mitgeht. Das wünscht sich eine Autorin.



    Ab welchem Zeitpunkt sollte eine mögliche Fortsetzung spielen:


    a) direkt im Anschluss an das Ende von Band 2 (ab 1786) oder
    b) nach dem Epilog von Band 1 (ab 1797) oder
    c) nach 1800?


    Welche Zeit würde euch am meisten interessieren? Wobei man ja bedenken muss, dass man den Bezug zu den ursprünglichen Figuren verliert, wenn es in Folgebänden um die Enkel und Ur-Enkel von Christina, Eleonora und Klara geht. Und sterben lassen muss ich die drei Weberschwestern dann auch irgendwann, schnief :cry

  • Interessant wäre ja zu sehen, ob und wie sich der Tod Katharina der Großen auf die Einwanderer auswirkte.


    Klar müssen die Weber-Schwestern auch mal sterben. Aber bestimmte Eigenschaften und Ähnlichkeiten werden ja an nachfolgende Generationen weitergegeben. Zu Alexandra und Amelia haben die Leser ja inzwischen auch schon eine Beziehung aufbauen können.

  • Alexandra und Amelia könnte ich mir auch sehr gut für die Folgebände vorstellen. Sie wären dann Mitte Dreißig.



    Eine Bitte an die Leserundenteilnehmer: Der Roman erscheint ja ausschließlich bei Weltbild, d.h. eine Rezension bei amazon ist nicht möglich. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Rezensionen stattdessen bei Weltbild veröffentlich. Das ist auch ganz unkompliziert, und ich glaube, gut geschriebene Rezensionen werden da auch prämiert.
    Hier ist der Link zu "Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht" bei Weltbild:


    http://www.weltbild.de/3/18211…lder-ferne-sehnsucht.html


    Danke und liebe Grüße!


    Martina

  • Ahh, wir erfahren endlich, was mit den beiden Entführten passiert ist. Zwar in einer ziemlichen Zeitraffer, aber dennoch interessant zu lesen.


    Claudius ist ein wahrer Kämpfer und dass Sulejka ihm wohlgesonnen ist, hilft den beiden zur Flucht.


    Das Ende kam für mich etwas zu rasch. Für mich bleiben da noch einige offene Fragen.


    Was ist mit Alexandra und Felicitas Haber? Hecken die beiden zusammen etwas aus? Immerhin haben sie eine gemeinsame Feindin - Christina.


    Was ist mit Mathilda? Sie hat zwar ihren Claudius wieder zurück, will sie aber dennoch um Johannes und Frieder kümmern. Wie wird das gehen und wie geht es zwischen Mathilda und Claudius weiter?


    Wie entwickelt sich das Verhältnis zwischen Mathilda und Klara, nachdem Klara "Hier bist du immer daheim." gesagt hat?


    Wie ergeht es Amelia, nachdem sie endlich nach zwei Jahren wieder daheim ist? Hat sie irgendwelche Schäden davon getragen, wie lebt sie sich wieder ein?


    Was passiert mit Frannek, nachdem er die Pflegefamilie verlassen hat? Kehrt er irgendwann doch noch zurück oder verschwindet er auf immer?


    Ich hoffe doch sehr auf eine Fortsetzung :-).

  • Ja, das sind noch einige Fragen, die ich in einem dritten Band aufgreifen könnte.


    Für mich war das Ende so rund, weil Klara über ihren eigenen Schatten gesprungen ist. Sie hat eine große Entwicklung gemacht, finde ich.
    Dass du an der Liebe zwischen Claudius und Mathilda zweifelst, wundert mich, Tanzmaus. Ich dachte, es sei deutlich, dass die beiden in Liebe vereint sind? Johannes und Frieder mit den Segelohren war eine von meinen kleinen "Schmunzelpisoden", ein letzter Versuch Klaras, die Dinge nach ihren Vorstellungen unter Kontrolle zu bringen. Sieht es tatsächlich so aus, als müsste sich Mathilda zwischen Claudius und Johannes entscheiden? Das wäre ungünstig.


    Mit welcher Art Trauma Amelia weiterlebt, was aus Frannek wird und wie sich das Szenarium in St. Petersburg entwickelt - klar, das wären auf jeden Fall Themen für einen dritten Band.


    LG


    Martina

  • Zitat

    Original von Tina
    Ja, das sind noch einige Fragen, die ich in einem dritten Band aufgreifen könnte.


    Für mich war das Ende so rund, weil Klara über ihren eigenen Schatten gesprungen ist. Sie hat eine große Entwicklung gemacht, finde ich.
    Dass du an der Liebe zwischen Claudius und Mathilda zweifelst, wundert mich, Tanzmaus. Ich dachte, es sei deutlich, dass die beiden in Liebe vereint sind?


    Ich weiß nicht. Die waren so lange entzweit, da habe ich zunächst so meine Zweifel. Daher würde mich interessieren, wie es sich entwickelt.


    Es könnte ja auch sein, dass Klara das nur über die Wiedersehensfreude von Amelia so "rausrutscht". Sry, aber so empfinde ich es :-(. Ist jetzt nicht böse gemeint, aber ich habe eben noch Zweifel und würde gerne sehen, wie sich das Verhältnis der beiden NACH dem Wiedersehen entwickelt. Wenn der Alltag wieder zuschlägt.



    Zitat

    Original von Tina
    Johannes und Frieder mit den Segelohren war eine von meinen kleinen "Schmunzelpisoden", ein letzter Versuch Klaras, die Dinge nach ihren Vorstellungen unter Kontrolle zu bringen. Sieht es tatsächlich so aus, als müsste sich Mathilda zwischen Claudius und Johannes entscheiden? Das wäre ungünstig.


    Jein. Auf mich wirkte es so: Mathildas Liebe und Zuneigung gilt ganz klar Claudius. Johannes ist war nett, aber er spielt keine Rolle für sie. Frieder dagegen hat ihr Herz erobert, aber auf andere Weise wie Claudius.


    Meine Überlegungen gehen eben in die Richtung, wie funktioniert diese Dreierkonstellation, ohne dass jemand zu kurz kommt (Frieder bzw. Claudius)? Wie kommt Claudius damit zurecht, dass Mathilda immer wieder zu Johannes geht, um sich um Frieder zu kümmern? Und wie sieht das Ganze aus, wenn Mathilda und Claudius irgendwann mal selbst Nachwuchs haben?




    Ja, ich weiß, ich mache mir mal wieder zu viele Gedanken. :grin
    Aber daran erkennt man, dass mir das Buch bzw. die Geschichte nachgeht und mich nicht kalt lässt. Sry, wenn ich Dich damit verwirre oder verunsichere, Tina.




    Zitat

    Original von Tina
    Mit welcher Art Trauma Amelia weiterlebt, was aus Frannek wird und wie sich das Szenarium in St. Petersburg entwickelt - klar, das wären auf jeden Fall Themen für einen dritten Band.




    Ich würde mich jedenfalls über einen dritten Band (oder noch weitere) sehr freuen. :knuddel1

  • Zitat

    Original von Tanzmaus


    Meine Überlegungen gehen eben in die Richtung, wie funktioniert diese Dreierkonstellation, ohne dass jemand zu kurz kommt (Frieder bzw. Claudius)? Wie kommt Claudius damit zurecht, dass Mathilda immer wieder zu Johannes geht, um sich um Frieder zu kümmern? Und wie sieht das Ganze aus, wenn Mathilda und Claudius irgendwann mal selbst Nachwuchs haben?


    Das sind wirklich wunderbare Anregungen für Episoden in Band 3, Tanzmaus! :knuddel1 Ich greife das sehr gern auf. In diesem Band hätte es nach meinem Empfinden zu weit geführt.


    LG


    Martina


    (da rattert es gleich im Schriftstellerhirn. Mathilda könnte ja unfruchtbar sein nach der unglücklichen Schwangerschaft - ein herber Konflikt zwischen Mathilda und Claudius! Und Frieder streckt die Ärmchen nach einer neuen Mama aus :gruebel )

  • So, hier bin ich gleich wieder, denn die letzten beiden kurzen Abschnitte habe ich in einem Rutsch gelesen.
    Das Ende war stimmig, keine Frage, aber es ging mir alles ein wenig zu rasch.
    Auf jeden Fall hätte ich gern Positives über Frannek erfahren, wenn ich natürlich auch verstehe, dass er so ein wenig als Cliffhanger fungiert, was aus schriftstellerischer Sicht verständlich ist.
    Die Intrigen von Alexandra interessieren mich da wesentlich weniger als das Schicksal dieses armen Jungen.
    Natürlich kann man nie wissen, was kommt bzw was das oben von Tina erwähnte Schriftstellerhirn ausbrütet, aber für mich war hier sehr deutlich, dass Mathilda und Claudius zusammen gehören.
    Warum soll sie nicht nebenbei für den kleinen Frieder sorgen, bis der vielleicht eine neue Mutter bekommt, weil Johannes eine neue Frau findet? Da muss doch nicht gleich immer eine Dreiecksbeziehung zur Sprache kommen?!
    Die neue Frau könnte zB eine geläuterte Alexandra (ja, ich habe gelesen, dass Tina lieber über böse Frauen schreibt*g*, aber auf Dauer wird Alexandra "böse" ebenso wenig wirklich glücklich wie ihre Mutter es ist) sein, die aufblüht, wenn sie endlich gebraucht und geliebt wird (wurde sie von Christinas Schwester sicher auch, aber da war sie eine unter vielen, was sie aber bei Johannes nicht wäre...)
    Aber die Geschmäcker sind verschieden - und es ist ja nicht mein Buch! :lache
    Ich finde nur oft, dass man den Leuten, wenn sie denn schon einiges an Schwerem haben verkraften müssen, auch einmal "Ruhe" gönnen könnte (soweit es im Kirgiseneinzugsgebiet möglich ist). Sie alle 5 Jahre neuen Katastrophen auszusetzen, wirkt schnell unglaubwürdig.
    Was den zeitlichen Beginn angeht, nach dem Tina fragte, wäre mir das eigentlich egal, zumal ich ohnehin historischen Roman-Serien überwiegend skeptisch gegenüber stehe (wenn ich die Motive aus schriftstellerischen Erwägungen heraus auch nachvollziehen kann!). Die Friseuse der Enkelin der Wanderhure, um das jetzt einmal übertrieben zu formulieren, lockt mich nicht.
    Aber natürlich gibt es Ausnahmen. Ich denke da an die Louisiana-Trilogie von Gwen Bristow, meine erste und liebste Familienfortsetzungsgeschichte mit historischem Hintergrund. Die verschiedenen Anhängsel an Margaret Mitchells "Gone with the wind" hingegen fand ich teilweise erbärmlich.
    Nur sollte auf jeden Fall so eine irritierende Situation wie hier mit den 14 Jahren versucht werden, zu vermeiden.
    Achja, was mir noch auffiel... Irgendwo war von "Grummeln" und "herumtigern" die Rede. Das fand ich von der Ausdrucksweise nicht so gut in die Zeit passend.
    Ich wusste gar nicht, dass man bei Weltbild Rezensionen schreiben kann.
    Aber ich schaue mir den link gern demnächst einmal an.
    Die hiesige Rezi erfolgt zeitnah.
    Vielen Dank für die freundliche und informative Begleitung der Leserunde! :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Der letzte Abschnitt hat mich richtig mitgerissen. Alle Handlungsstränge haben für sich einen richtigen Höhepunkt. Da ist einmal Alexandra, die versucht, ihre Mutter vor dem Ehemann bloszustellen. Ich beneide Christina nicht um ihr Leben. Die Ehe ist nur Lug und Trug und ohne jede Liebe oder Achtung voreinander. Die Tochter eine hassende Furie, die, sollte es einen weiteren Teil dieser Geschichte geben, sicherlich mit allen Mitteln versuchen wird ihre Mutter fertig zu machen. Das ist kein glückliches harmonisches Leben. Mir gruselte.


    Dafür sind Sophia und Eleonora um so glücklicher. Die Hochzeit und die Erkenntnis, dass es durchaus einen Sohn gibt, der am Geschäft interessiert ist, fand ich natürlich schön fürs Leserherz. In diesem Haushalt herrschte eigentlich immer am meisten Sonnenschein.


    Als Klara so grausam hart zu Mathilda war und so fürchterliche Sachen zu ihr sagte, da war ich ziemlich enttäuscht von ihr. Auch wenn ich natürlich schon nachvollziehen konnte, warum sie so ist. Ich hätte mir dennoch gewünscht, sie hätte aus ihrer Haut gekonnt und Mathilda alles nicht so schwer gemacht.


    Der interessanteste Abschnitt war für mich tatsächlich der bei den Kirgisen. Hier hat man einiges über das Leben dieser "Wilden" erfahren und eine Vorstellung davon, wie die Sklaven dort vielleicht gelebt haben. Dass Claudius so treu zu Mathilda stand, habe ich ihm hochangerechnet. Seine Treue war ungewöhnlich stark. Auch, dass er schließlich Amelia mitgenommen hat auf seine Flucht und sich für sie verantwortlich fühlte, hat mich gefreut und ich könnte mir gut vorstellen, dass er mir in einem zukünftigen Buch noch mehr ans Herz wächst.
    Am Ende ist es doch ein Happy End für fast alle geworden. Auch wenn Mathildas Bruder sich als so gefährlich entpuppt wie befürchtet und der kleine Martin wegen ihm schwer verletzt wird. Aber Klara findet die richtigen Worte für Claudius und Mathilda und hat ihr Herz doch am rechten Fleck.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)


  • Also Johannes war für mich vollkommen unwichtig. Der war doch nur ein paar wenige MInuten zu Besuch und klar war das Baby putzig aber da bestand doch keinerlei Verbindung und schon war Claudius endlich da. Ich habe da keinerlei Dreiecksgeschichte gesehen sondern nur ein glückliches Zusammenfinden eines echten Liebespaares.


    Natürlich kann man spekulieren, wie es weitergeht. Wenn Mathilda keine Kinder mehr bekommen kann, was nach der viel zu frühen Geburt durchaus der Fall sein kann. Aber deshalb würde sie doch nicht Claudius verlassen. Und er sicherlich auch nicht sie. Vielleicht ereilt Johannes ja ein Unglück - was ich ihm nicht wünsche. Oder ein anderes elternloses Kind taucht auf. :gruebel


    Ich merke gerade, dass dies wirklich eines der Bücher ist, wo man sich ganz sicher ist, dass es eine Fortsetzung geben wird. Eben weil einige Fäden noch so lose rumhängen und weil es mir sehr interessieren würde. Das nächste Buch dürfte auch gerne etwas dicker sein und die einzelnen Episoden etwas länger und noch intensiver. Durch manche Zeitsprünge wurde etwas die Spannung rausgenommen und manches hätte ich gerne noch genauer miterlebt.
    Das Buch hat mir gut gefallen. Ich habe das Hurenschiff schon ins Auge gefasst. Wenn ich es zeitlich schaffe, werde ich mich auch rechtzeitig bei der Leserunde anmelden.


    Toll fand ich, liebe Tina, wie unkompliziert und offen für alles Du hier mitgemacht hast. Ich hoffe sehr, dass der oder die Verlage ein Einsehen haben, dass diese Geschichte von Dir weitererzählt werden muss. Da dazu auch viele Leser gehören, gibt es meine Rezi natürlich auch ganz bald bei Weltbild. :-]

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Jetzt im letzten Abschnitt wird dann das Schicksal von Claudius und Amelia aufgeklärt. Sie wurden also wirklich verschleppt, um als Sklaven verkauft zu werden. Dabei haben sie es dann noch relativ gut getroffen. Schließlich gelingt doch die Flucht und glückliche Heimkehr.


    Am Ende springt sogar Klara über ihren Schatten und nennt ihr Haus das Zuhause Mathildas. Aber ob das nicht zu spät ist?


    Mathilda gehört für mich zu den Figuren, für die ich die meiste Bewunderung/Respekt verspüre. Daß sie sich unter dermaßen widrigen Verhältnissen so entwickeln konnte, ist beachtlich. :anbet



    Zitat

    Original von Karthause
    Dieser abenteuerliche Weg zurück, wäre sicher auch einen Roman für sich wert.


    Allerdings. Übrigens kamen mir wieder die Parallelen zu Amerika in den Sinn. Dort wurden Siedler zu ganz ähnlichen Zwecken ebenfalls von den dortigen Nomadenstämmen, besser bekannt als Indianer, entführt.



    Zitat

    Original von Karthause
    Dazu muss ich sagen, eine gewisse Affinität zum Handlungsort Russland kann ich nicht verleugnen.


    :grin Woher kenne ich das bloß? (Für die „rechte Rußlandstimmung“ sorgen derzeit auch die Don Kosaken unter Serge Jaroff (CD); 1979 habe ich die übrigens live in einem Konzert erlebt :-] :anbet) Ich werde wohl meine „Anschlußlesepläne“ ändern müssen und noch eine Weile in Rußland bleiben.



    Zitat

    Original von Tina
    Sieht es tatsächlich so aus, als müsste sich Mathilda zwischen Claudius und Johannes entscheiden?


    Für mich nicht, da ist eigentlich alles klar. Mathilda mag offensichtlich Kinder und wird sich aus Mitleid um das Kind und notgedrungen den Vater kümmern - neben ihrem Leben mit Claudius. Wie das dann wird, wenn sie eigene Kinder bekommt, bleibt abzuwarten. Und ob Johannes dann nicht längst eine andere Frau gefunden hat.




    Zitat

    Original von Tina
    Ab welchem Zeitpunkt sollte eine mögliche Fortsetzung spielen:


    a) direkt im Anschluss an das Ende von Band 2 (ab 1786) oder
    b) nach dem Epilog von Band 1 (ab 1797) oder
    c) nach 1800?


    Welche Zeit würde euch am meisten interessieren? Wobei man ja bedenken muss, dass man den Bezug zu den ursprünglichen Figuren verliert, wenn es in Folgebänden um die Enkel und Ur-Enkel von Christina, Eleonora und Klara geht. Und sterben lassen muss ich die drei Weberschwestern dann auch irgendwann, schnief


    Ich habe eine Weile darüber nachgedacht und würde an den Epilog von Band 1 anschließen und in einem Prolog die Geschehnisse zwischen dem Ende von Band 2 und dem Beginn von Band 3 schildern.


    Ich sage immer „das 19. Jahrhundert ist mein Jahrhundert“, so daß mich die Entwicklung dann mehr interessieren würde. Zumal da die Napoleonischen Kriege anstehen, die sicher auch Auswirkungen auf die Wolgadeutschen hatten. In Moskau und St. Petersburg sowieso.


    Eine andere Möglichkeit wäre, noch später zu beginnen, nach den Napoleonischen Kriegen etwa. Es ist wahrscheinlich, daß die Weber Schwestern und ihre Männer dann schon verstorben sind; nur Klara wäre Vielleicht als alte Frau noch am Leben. Im Fokus steht dann die nächste oder gar übernächste Generation, und die Zwischenzeit kann in einem Prolog oder in Erinnerungen an die gute alte Zeit in Stichpunkten erzählt werden, z. B. durch Erinnerungen Klaras.





    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Toll fand ich, liebe Tina, wie unkompliziert und offen für alles Du hier mitgemacht hast.


    :write Neben dem Dank für die Begleitung der Leserunde genau dafür auch mein extra Dankeschön. :-)


    Daran meine Rezi bei Weltbild einzustellen (d. h. vermutlich eine Kurzform, da es dort eine ziemliche Platzbegrenzung gibt) hatte ich sowieso schon gedacht. Bei Büchern, die ich gewinne, stelle ich meine Rezi i. d. R. noch anderweitig ein, meist jpc, Thalia/BOL (allerdings nicht mehr bei Amazon, über diese Firma habe ich mich in den letzten Monaten zu sehr geärgert, als daß ich die noch unterstützen möchte; ich bestelle dort auch nur noch, was sich nicht vermeiden läßt).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Endlich haben wir noch was von den Entführten erfahren! Diesen Abschnitt fand ich sehr interessant - auch wenn mir die Flucht letztendlich ein wenig zu einfach war.


    Aber Hauptsache Mathilda hat ihren Claudius wieder! :lache und mit Klara hat sie sich auch so halbwegs ausgesöhnt. Auch wenn ich Klaras Verhalten anstregend finde...


    Mathilda scheint ihre Kindheitserlebnisse soweit gut verkraftet zu haben, ganz anders Frannek.


    Alexandras Intrigen sind nun irgendwie im Sande verlaufen, da hätte ich gern mehr dazu gelesen...


    Alles in allem kommt das Buch für mich leider nicht an Band 1, den ich als sehr fesselnd in Erinnerung habe, heran. Am Anfang war es mir zu viel Auffrischung der Geschehnisse in Band 1 und dann zu viele sehr schlimme Ereignisse. Mir wäre ein wenig "Alltag" zwischendurch lieber gewesen. Und ich hätte manches gern etwas ausführlicher gelesen, Band 1 war doch auch einiges länger, wenn ich mich recht erinnere.


    Doch auch wenn das alles nun recht negativ klingt, habe ich auch Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht gern gelesen.

  • Ich danke euch allen sehr für eure Lese-Eindrücke und die schönen Rezensionen! Auch wenn ich nicht auf jeden Aspekt eingehen kann - ich lese alle eure Beiträge sehr aufmerksam.


    Zitat

    Original von SiCollier


    Ich sage immer „das 19. Jahrhundert ist mein Jahrhundert“, so daß mich die Entwicklung dann mehr interessieren würde. Zumal da die Napoleonischen Kriege anstehen, die sicher auch Auswirkungen auf die Wolgadeutschen hatten. In Moskau und St. Petersburg sowieso.


    Ich recherchiere bereits diesbezüglich :-) Mal sehen, was daraus wird.


    Liebe Grüße


    Martina

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Toll fand ich, liebe Tina, wie unkompliziert und offen für alles Du hier mitgemacht hast. Ich hoffe sehr, dass der oder die Verlage ein Einsehen haben, dass diese Geschichte von Dir weitererzählt werden muss. Da dazu auch viele Leser gehören, gibt es meine Rezi natürlich auch ganz bald bei Weltbild. :-]


    Danke, Hollyhollunder :knuddel1 Mir macht diese Leserunde sehr viel Spaß. Es ist eine Freude zu lesen, wie intensiv ihr euch mit dem Roman auseinandersetzt. Das hilft mir sehr.


    LG


    Martina