'Das Buch der verlorenen Dinge' - Seiten 132 - 186

  • Oh ja Schneewittchen war echt ne Klasse für sich! :yikes
    Aber ich glaube die Gute spielt ein gewagtes Spiel, wenn die so weiter macht, erkennen die armen Zwerge den Strang doch noch als echte Alternative. :lache


    Ansonsten wird das ganze Land immer unheimlicher. Richtig gruselig war diese Jägerin, die sich ihre Beute aus Kindern und Tieren selbst zusammen baut :yikes auf jeden Fall hat sie bei den Kindern mit den Tierköpfen ihr gerechtes Ende gefunden.


    Mit Roland hat David jetzt zum Glück wieder einen starken Begleiter.
    Bei diesem Ritter muss ich ständig an Stephen Kings Revolvermann Roland denken. Passt auch ansonsten ganz gut, einsamer Mann reitet durch sterbenden Welt.

  • Ich kann auch sehr gut verstehen, dass die Zwerge sie vergiften wollten!


    Eine sehr unangenehme Welt, in die David da hineingeraten ist. Ich glaube, wenn wir eine Liste aufstellen wollten, bei welchen Geschichten Connolly hier Anleihen entnommen hat, würde die ganz schön lang werden.
    Er verwebt sie aber meisterhaft zu einer neuen.
    An das Gänsemagd Märchen habe ich schon lange nicht mehr gedacht. Als Kind habe ich das im Radio gehört....mit den sprechenden Blutstropfen.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Oh ja Schneewittchen war echt ne Klasse für sich! :yikes
    Aber ich glaube die Gute spielt ein gewagtes Spiel, wenn die so weiter macht, erkennen die armen Zwerge den Strang doch noch als echte Alternative. :lache


    Mich fasziniert an diesem Roman gerade diese scheinbare Verkehrung der Märchen ins Böse, Unschöne, Grausame. Ich fand als Kind schon, dass Märchen und ihre versteckte Lehre oft grausam und brutal waren. Hier sind sie es offen und unversteckt.


    Zitat


    Mit Roland hat David jetzt zum Glück wieder einen starken Begleiter.
    Bei diesem Ritter muss ich ständig an Stephen Kings Revolvermann Roland denken. Passt auch ansonsten ganz gut, einsamer Mann reitet durch sterbenden Welt.


    Manchmal denke ich, dass Connolly gar keinen Erwachsenen hätte in diese Welt bringen können, Kinder nehmen solche Verkehrungen eher hin und passen sich an. So auch David.

  • Also sowas! Ich glaube, ich kann nie wieder einen Schneewittchen-Film anschauen, ohne an Connollys Version zu denken... :yikes :lache Woebei hier die Endung -chen alles andere als Programm ist. :rofl


    Auch alle anderen Märchen und Erzählungen erscheinen in einem ganz anderen Licht und wie es schon Clare auf den Punkt brachte: ihre Grausamkeit und Brutalität werden hier ganz offen und unverschnörkelt gezeigt. Einerseits faszinierend - gleichzeitig auch teilweise abstossend (wenn ich da z.B. an die Jägerin denke und was sie mit den Tieren und Kindern angestellt hat :yikes ).


    Dennoch entwickelt die Geschichte einen Sog, dem ich mich kaum entziehen kann. Nur familiäre Verpflichtungen haben mich noch vom Weiterlesen abgehalten. ;-)


    Und was hat es mit Davids Träumen von "Daheim" auf sich? Ihm erscheinen der Doktor und auch der Vater, wie sie sich über ihn beugen. Ist das die Wirklichkeit, in der er möglicherweise nach dem Flugzeugabsturz im Koma liegt, oder sind es Wunschträume? :gruebel

  • Ich finde, aus der Schneewittchen-Geschichte hätte man noch mehr machen können. Die Zwerge fand ich aber klasse :-)


    Alles wird immer blutiger und grausamer. Für mich kein Buch, das eine 12-Jährige lesen sollte, selbst wenn sie als Kind Märchen gelesen hat. Das hier ist schon ein anderer Schnack!


    Ach ja, an einen Film erinnere ich mich auch beim Lesen immer wieder: Pan´s Labyrinth. Keine guten Erinnerungen. Und ich denke, uns ist wohl auch allen klar, was der Krumme Mann von David haben will... etwas "Kleines", das er auch bestimmt "nicht vermissen wird"...


    Ich bin nun gespannt, welches Ungeheuer sich Connolly als nächstes vornimmt. Es hat ja ein riesiges Schlachtfeld hinterlassen und scheint immer noch hungrig zu sein.
    Je länger David sich in dieser Welt aufhält, desto schlimmer wird es anscheinend.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Dennoch entwickelt die Geschichte einen Sog, dem ich mich kaum entziehen kann. Nur familiäre Verpflichtungen haben mich noch vom Weiterlesen abgehalten. ;-)


    Das kann ich auch so :write

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Also sowas! Ich glaube, ich kann nie wieder einen Schneewittchen-Film anschauen, ohne an Connollys Version zu denken... :yikes :lache Woebei hier die Endung -chen alles andere als Programm ist. :rofl


    Ich glaub mir geht es ähnlich! Also Connollys Schneewittchen hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. :lache
    Der Prinz - sollte sich einer erbarmen - der dieses Schneewittchen abkriegt tut mir jetzt schon leid.


    Zitat

    Original von Ayasha
    Und was hat es mit Davids Träumen von "Daheim" auf sich? Ihm erscheinen der Doktor und auch der Vater, wie sie sich über ihn beugen. Ist das die Wirklichkeit, in der er möglicherweise nach dem Flugzeugabsturz im Koma liegt, oder sind es Wunschträume? :gruebel


    Genau das waren auch meine Gedanken über Davids Träume. :write Es wirkt jedenfalls stark so, als würde er in seinen Träumen träumen. ;-)



    Welche Rolle der krumme Mann spielt, da bin ich mir momentan nicht sicher. Will er David helfen? Oder führt er ihn an der Nase rum?
    Was er David über sein Zuhause erzählt, nehme ich ihm nicht ab. Da will er nur, dass David sich schlecht fühlt und vielleicht nicht mehr in seine Welt zurück will...
    Wenn ich jetzt davon ausgehe dass David nur träumt bzw. sich vielleicht im Koma im Kampf zwischen Leben und Tod befindet ist der krumme Mann vielleicht die Verlockung "ins Licht" zu gehen also zu sterben. :gruebel

  • Schneewittchen ist ja der Hammer! Die armen Zwerge! Sie werden wirklich unterdrückt... Wie schade, dass der Prinz so plötzlich weg musste. Hoffentlich findet sich noch jemand für sie. Irgendwann. Irgendwo.


    Gibt es für diese Jägerin auch ein Vorbild? Unheimlich...


    Zitat

    Original von Sonnschein


    Genau das waren auch meine Gedanken über Davids Träume. :write Es wirkt jedenfalls stark so, als würde er in seinen Träumen träumen. ;-)


    Ja, da habe ich auch drüber nachgedacht. Anfangs hat er während seiner Anfälle andersherum "geträumt", da war er während seiner Auszeit kurz in der Märchenwelt.


    Zitat

    Original von Sonnschein
    Welche Rolle der krumme Mann spielt, da bin ich mir momentan nicht sicher. Will er David helfen? Oder führt er ihn an der Nase rum?
    Was er David über sein Zuhause erzählt, nehme ich ihm nicht ab. Da will er nur, dass David sich schlecht fühlt und vielleicht nicht mehr in seine Welt zurück will...
    Wenn ich jetzt davon ausgehe dass David nur träumt bzw. sich vielleicht im Koma im Kampf zwischen Leben und Tod befindet ist der krumme Mann vielleicht die Verlockung "ins Licht" zu gehen also zu sterben. :gruebel


    Er will ihn auf jeden Fall in der Welt behalten... Und mit ihm spielen... In Davids einem Traum steht er ja sogar schon in Georgies Bett :wow

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Zitat

    Original von kissy



    Er will ihn auf jeden Fall in der Welt behalten... Und mit ihm spielen... In Davids einem Traum steht er ja sogar schon in Georgies Bett :wow


    Der krumme Mann ist in der Tat eine sehr mysteriöse Figur. Meine Gedanken gehen ein bisschen in Sonnenscheins Richtung. Irgendwie verbinde ich ihn mit der Gegenwart des Bösen - vielleicht ein Synonym für den Krieg, der immer näher kommt oder Krankheit, die die Familie oder einzelne Mitglieder heimsucht? Oder ist er Sinnbild für alle bösen Träume und Ängste von David? :gruebel

  • Für den krummen Mann ist David offenbar irgendwie sehr wichtig. Ich glaube nicht, dass er es gut mit ihm meint, aber er braucht ihn noch.


    Zwergin, ich finde Märchen für Kinder schon wichtig und ich glaube auch, dass man hier ihre Funktion auch ganz schön sehen kann.
    Es geht in vielen Szenen darum, sich seinen Ängsten zu stellen, sich nicht vor ihnen zu verstecken. Dabei können Märchen helfen - natürlich in altersentsprechender Form.
    Ganz besonders grausam fand ich übrigens immer die Märchen von Astrid Lindgren. Die habe ich meinen Kindern erst spät vorgelesen.