'Das Institut der letzten Wünsche' - Seiten 001 - 111

  • Das ist mein erstes Buch von Antonia Michaelis und ich muss sagen, der Einstieg hat mir gut gefallen.
    Schöner und gut zu lesender Schreibstil.


    Die Idee des Instituts der letzten Wünsche finde ich toll.
    Der Ausritt der 99-jährigen Dame - herrlich.


    Bis jetzt ( habe erst so rund 30 Seiten gelesen ) erfährt man noch nichts darüber, wer die Kosten zur Erfüllung der Wünsche trägt..............


    Mathilda und Ingeborg ( die beiden Inhaberinnen ) sind ja wirklich grundverschieden, aber das ist sicher gut so.


    Das Cover gefällt mir übrigens sehr gut.

  • Auch für mich ist es das erste Buch dieser Autorin, und ich bin bisher wirklich begeistert!
    Mir gefällt der leise Humor und das Nachdenklich Machende sehr gut.
    Besonders bewegt hat mich die Radiosendung, deren Moderation sich Herr Schmitz gewünscht hat.


    Ich bin gespannt, ob Mathilda Birger Raavenstein helfen kann, seine Doreen zu finden, ist ja schon 'ne merkwürdige Geschichte mit den beiden.
    Ach ja, und dann ist da noch Maria Callas - wie sich das wohl lösen lässt? Aber ich bin sicher, dass Ingeborg und Mathilda da eine zündende Idee haben werden.


    Und jetzt muss ich schnell weiterlesen! :-]

  • Schön, dass die ersten Stimmen positiv sind!
    Ich habe einen 5€-Gutschein der Weltbildaltbuchabgabe-Aktion für dieses Buch eingesetzt (einen zweiten für Mulles "Rosen")und hoffe, beide am Dienstag abholen zu können.
    Bis dahin schaue ich hier aber nicht mehr rein :grin
    Schöne Ostern! :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich bin sehr, sehr glücklich, endlich wieder ein Buch von Antonia Michaelis zu lesen. Schon nach diesem ersten Abschnitt weiß ich wieder, warum ich ihre Bücher so liebe. Es gibt viele, wunderbare, skurrile Details. Dass das Grün der Augen von Birger zu verblassen scheint, dass Mathilda Teile ihrer Kindheit als Aufnäher mit sich trägt, dass sie sich mit ihrem Hund Eddie Schokoladenpudding teilt, dass etwas „quietsch-hupt“, Formulierungen wie „zwischen einer Frau mit ausladenden Taschen und einer ausladenden Frau ohne Taschen“ (S. 33). Finde ich großartig! Auch die Figuren sind bezaubernd und echt, mit nur wenigen Worten leben sie richtig. Selbst die Nebenfiguren wie Jakob Mirusch sind mir schon ans Herz gewachsen. Mathilda und Birger besonders.


    Die Geschichte fasziniert mich ebenso. Ähnliche Vereine gibt es ja tatsächlich, beispielsweise „Herzenswünsche e.V.“, der Kindern und Jugendlichen Wünsche erfüllt. Ich finde die Idee dahinter toll, stelle mir Mathildas und Ingeborgs Arbeit aber auch sehr schwer vor: „Ihr ganzes Leben lang hatten sie [die Klienten] vorwärtskommen wollen, und nun, am Ende, wollten sie zurück“ (S. 57).


    Ich denke, der Junge mit den blauen Haare wird auch noch eine größere Rolle spielen, er scheint mehr zu sein als ein „Signal“. Wie sich die Geschichte mit Doreen Taubenfänger auflösen wird, kann ich mir nur schwer vorstellen. Ein Mensch, der einfach verschwindet? Birger zufolge waren sie glücklich, ein Grund für das Verschwinden ist erstmal nicht zu erkennen.


    Das Café Tassilo stelle ich mir traumhaft vor, ein richtiges kleines Bücherparadies!


    Berührend und nachdenklich machend fand ich die Radiosendung von Herrn Schmidt: „Aber was ist überhaupt der Tod? Ein Teil des Lebens? Oder ist das Leben eher ein Teil des Todes?“ (S. 65).


    Außerdem: „Hinter dem Lichtschmutz, der das Firmament von allen Seiten verschmierte, konnte man die Sterne leise erahnen“ (S. 103). Lichtschmutz. Astlöcher. Weiterlesen.

  • Zitat


    Original von Rosenstolz
    Bis jetzt ( habe erst so rund 30 Seiten gelesen ) erfährt man noch nichts darüber, wer die Kosten zur Erfüllung der Wünsche trägt..............


    Ja, das habe ich mir auch überlegt. Mit Herrn Mirusch, Frau Kowolska und Birger Raavenstein haben wir ja drei Unikate, die noch selbst in der Lage sind, in dem Institut zu erscheinen, vermutlich wird es aber eher die Regel sein, dass die Angehörigen den letzten Herzenswunsch übermitteln. Und da Ingeborg und Mathilda eine Dienstleistung erfüllen, werden sie sich das wohl von den Klienten bezahlen lassen, jedenfalls stelle ich mir das vor.
    Vielleicht erfahren wir darüber noch etwas.

  • Zitat

    Original von Bücherfreund


    Ja, das habe ich mir auch überlegt. Mit Herrn Mirusch, Frau Kowolska und Birger Raavenstein haben wir ja drei Unikate, die noch selbst in der Lage sind, in dem Institut zu erscheinen, vermutlich wird es aber eher die Regel sein, dass die Angehörigen den letzten Herzenswunsch übermitteln. Und da Ingeborg und Mathilda eine Dienstleistung erfüllen, werden sie sich das wohl von den Klienten bezahlen lassen, jedenfalls stelle ich mir das vor.
    Vielleicht erfahren wir darüber noch etwas.


    Im ersten Gespräch mit Birger fragt Mathilda nach, wie viel er ausgeben kann und wie hoch das Budget ist, deshalb gehe ich davon aus, dass die Klienten für die Bezahlung der Wünsche verantwortlich sind.

  • Mir gefällt der Schreibstil von Antonia Michaelis auch sehr gut! :-) Das ist wieder so ein Buch, an dem man sich richtig festlesen kann...


    Der Einstieg mit dem Pony in der U-Bahn hat mir auch sehr gut gefallen - herrliche Vorstellung, wie Mathilda da versucht, das Pony in die Bahn zu kriegen... Und dann der Ausritt der alten Dame, wunderbar.


    Was die Kosten angeht: ich nehme einfach mal an, dass die Menschen, deren letzter Wunsch erfüllt werden soll, das selbst zahlen oder vielleicht Angehörige oder Freunde, die ihnen nochmal eine Freude machen wollen.


    Mathilda ist mir bis jetzt sehr sympathisch und Eddie auch! Aber ein bisschen merkwürdig finde ich sie doch. Da ist sie fast 30 (oder schon drüber??? :gruebel) und näht sich alte Kinderstoffe auf ihre Pullover... das kommt mir fast vor, als wollte sie lieber ein Kind bleiben. Und dann die Wiederbegegnung mit Daniel - was das wohl noch wird???


    Birger Raavenstein scheint ja doch auch Eindruck auf Mathilda gemacht zu haben. Aber der Typ scheint auch etwas neben der Spur zu sein, wenn ihm auch nicht aufgefallen ist, dass Mathilda die Formulare mit einem kaputten Kuli "ausgefüllt" hat???
    Das Café "Tassilo" hört sich übrigens sehr einladend an, da würde ich auch gern mal meinen Kaffee trinken.


    Ach ja, und die Callas... das wird auch noch interessant werden, wie sie diese Herausforderung meistern wollen! Mir fällt da eigentlich nur Schauspielerin plus Voll-Playback ein... :gruebel


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von Paulchen


    Im ersten Gespräch mit Birger fragt Mathilda nach, wie viel er ausgeben kann und wie hoch das Budget ist, deshalb gehe ich davon aus, dass die Klienten für die Bezahlung der Wünsche verantwortlich sind.


    Ja, den Eindruck habe ich auch, obwohl es nicht so ganz ausdrücklich zur Sprache kommt.


    Ich bin auch ganz bezaubert von diesem Buch und seinem Erzählstil.


    Zitat

    Original von Paulchen
    Es gibt viele, wunderbare, skurrile Details. Dass das Grün der Augen von Birger zu verblassen scheint, dass Mathilda Teile ihrer Kindheit als Aufnäher mit sich trägt, dass sie sich mit ihrem Hund Eddie Schokoladenpudding teilt, dass etwas „quietsch-hupt“, Formulierungen wie „zwischen einer Frau mit ausladenden Taschen und einer ausladenden Frau ohne Taschen“ (S. 33). Finde ich großartig! Auch die Figuren sind bezaubernd und echt, mit nur wenigen Worten leben sie richtig. Selbst die Nebenfiguren wie Jakob Mirusch sind mir schon ans Herz gewachsen.


    Ich zitiere dich mal, Paulchen, dann brauche ich es nicht noch mal selbst zu schreiben ;-).


    Mathilda scheint ein übersensibler Mensch zu sein, für diesen Job gleichermaßen besonders gut, aber aber auch besonders schlecht geeignet - wenn ihr versteht, was ich meine :gruebel.


    Sprachlich ist es an vielen Stellen ungewöhnlich, aber so schön! Z. B. S. 56 " Die Zeit tropfte zäh und langsam durch die Flaschen auf den Infusionsständern, die Minuten sammelten sich in den Urinbehältern der Katheter zu einem trüben, gelben Gewässer aus gelebtem Leben. Der Frühling blieb vor dem Fenster haften, die Scheiben waren frühlingsfest......" Vielleicht ein bisschen schräg angesichts der Umstände, wie so Manches in der Geschichte, aber doch auch poetisch und eigentlich passt es auch ziemlich gut, finde ich.


    Verblüffend finde ich Mathildas Hang zu Ironie. Bei einem so sensiblen und verträumten Menschen findet man das nicht so häufig, es macht sie interessanter.


    Ja, das Café Tassilo klingt ziemlich gut, wäre sicher auch mein Lieblingscafé :-).


    Dieses Bad im Fluss am Ende des Abschnitts war ganz schön bizarr :wow!

  • Hier ist ja schon viel los. Ich komme momentan wenig zum posten dafür habe ich aber auch den ersten Abschnitt beendet.


    Das mit dem Pony zu Anfang hat mich auch amüsiert und dass der Junge mit den blauen Haaren immer dann auftaucht, wenn eine Entscheidung zu fällen ist, zumindest in Birgers Fall, macht mich nachdenklich. Was es mit ihm wohl auf sich hat???


    Das Institut der letzten Wünsche, ob es sowas wie Sterbehilfe im positiven Sinn bedeutet?? Denn die Leute, die die Dienstleistung in Anspruch nehmen dürfen ja nicht länger als noch 6 Monate leben?? Was ist mit denen die länger leben?


    Ob die Tochter und die Freundin wirklich in einer Art Parallelwelt leben?? Das erscheint mir mysteriös oder hab ich da was falsch verstanden?


    Matilda verliebt sich ja relativ schnell, ich bin wirklich gespannt, wie sie damit umgeht.

  • Zitat


    Original von Findus
    Ob die Tochter und die Freundin wirklich in einer Art Parallelwelt leben?? Das erscheint mir mysteriös oder hab ich da was falsch verstanden?


    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann war dies lediglich ein Gedanke von Mathilda, dass es tatsächlich so ist, kann ich mir aber nicht vorstellen.
    Wer weiß, vielleicht gab es ja einen triftigen Grund für Doreen damals unterzutauchen.

  • Ich bin nun mit dem ersten Abschnitt durch, das ist nicht mein erstes Buch von Antonia Michaelis.


    Mich berührt dieses Buch sehr, die Idee ein Institut für die letzten Wünsche zu gründen, finde ich sehr schön. Ingeborg und Mathilda sind mir sehr sympathisch. Der Anfang, mit einem kleinen Pferd in die S-Bahn zu steigen, fand ich schon sehr komisch. Aber der Wunsch der alten Dame, einmal durch den Frühling zu reiten, war schon sehr berührend. Das Institut versucht wirklich das Unmögliche möglich zu machen.


    Dass Mathilda sich so sofort in Birger verliebt, als er das Institut betritt, fand ich ein klein wenig to much, aber ich bin gespannt, wie die Geschichte weiter geht. Findet Mathilda Doreen und warum ist sie vor 15 Jahren so einfach verschwunden.

  • Ich bin ein großer Fan von Antonia Michaelis' Büchern, daher hab ich mich über eine Leserunde zum Neuen sehr gefreut. Mein Buch ist auch rechtzeitig angekommen.


    Auf den allerersten Seiten hatte ich schon Pipi in den Augen - auf Seite 12, glaube ich. Das schaffen auch nicht viele Autoren, mir die Figuren in so wenigen Sätzen schon so nahe zu bringen. Aber da ist bei mir sicher auch viel Vertrauensvorschuss im Spiel. :-)


    Das Cover finde ich total schön, das Mädschn in mir liebt die Farben. Ich frage mich, ob es Antonia auch gefällt. Schade, dass es keine Autoren-Leserunde ist ... das würde ich sie gerne fragen. Ich hab sie mal ganz kurz kennengelernt und würde fast vermuten, dass sie es scheußlich findet ;-)
    Egal. ICH finde es schön :-]

  • Mit dem ersten Satz hat mich die Autorin doch gleich mitgenommen. Es ist mein erstes Buch der Autorin. Ich genieße jeden Satz beim Lesen, lese langsamer als sonst, weil alles so schön bildlich und in einer lockeren Erzählweise beschrieben ist = Kopfkino. Es ist zauberhaft geschrieben und man möchte ungern unterbrechen, am liebsten gleich weiterlesen.

    Mathildas Verzierungen auf der Kleidung, die Muster, kann man sich als Kind der 70er gut vorstellen. Seltsam, dass sie die Verzierungen einer Mode vor ihrer Geburt verwendet. Hat sie wohl viel Kleidung nachgetragen oder diese stammen gar nicht von ihrer eigenen Bekleidung als Kind, sondern von Flohmarktsachen, die sie zum Zwecke Teile davon auf ihrer Kleidung zu applizieren, gekauft hat.


    Mathilda ist noch sehr jung, erst 25 und sicher ihr studierter Beruf ermöglicht ihr, dass sie für Menschen, deren Lebensuhr in weniger als sechs Monaten abläuft, den letzten Wunsch erfüllt. Es ist eine außergewöhnliche Berufung und gerade für einen jungen Menschen (gerade, wenn Mandanten nicht viel älter sind) eine enorme psychische Belastung. Sie verwirklichen Träume, machen scheinbar unmögliches möglich und damit den Menschen vielleicht zum letzten Mal glücklich und es geht mal, nach seinem Wunsch. Viel zu oft in der Behandlung muss er/sie etwas dulden/ über sich ergehen lassen.


    Welch ein toller Unternehmensname, der auch zugleich Titel des Romanes ist. "Das Institut der letzten Wünsche" - ist dies auch der Wunschbuchtitelvorschlag der Autorin? Die Wünsche sind gar nicht mal unbedingt kostenintensiv und viele auch vorstellbar, finanziert wird die Durchführung nicht durch eine Stiftung, sondern vom Sterbenden/ seiner Familie selbst. So stelle ich mir auch die Frage, wie werden Mathilda und Ingeborg ihre Bemühungen abrechnen? Es ist ihre Vollbeschäftigung, rechnen sie Tagessätze ab/ Stundensatz?


    Letzte Wünsche sind keine Sache des Alters, im Buch haben auch noch sehr alte Menschen, die ein gutes Lebensalter erreicht haben, Träume und Wünsche.


    Auch lässt die Autorin mir nachvollziehbar erklären, dass einige Menschen mit der kurzen Lebenszeitprognose selbst entscheiden möchten, wann und wie sie von der Welt scheiden und dieses bewusst entscheiden. Das eigene Lebensrecht und das Ende, was Thema von so manchem Buch in den letzten Jahren ist. Zumindest fällt mir auf, dass ich nun schon einige Bücher mit dem Thema in letzter Zeit gelesen habe.


    Ein Traum für jeden Bücherfreund ist das Café Tassilo, rund um die Tische Bücherregale mit Büchern zum Flohmarktpreis und auch zum kostenfreien Mitnehmen. Woher kommt der Buchnachschub? Bücherspenden/Büchertausch?


    Der Junge mit den blauen Haaren scheint eine wichtigere Rolle noch weiter im Buch zu spielen. Vom Alter her könnte er sogar Doreen Taubenfängers (toller Name) und Birgers Sohn sein. Doch vielleicht ist das zu einfach?


    Ob es tatsächlich eine Doreen Taubenfänger gibt? Ein gemeinsames Kind oder ist es eine Lüge? Warum ist sie verschwunden? Wie fände ich wenn mein voller Name in der Stadt plakatiert würde und dann auch noch wer mich aus welchem Grund sucht? Mir wäre diese Suche als Gesuchter unangenehm, doch es bleibt ja nicht viel Zeit.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Zitat

    Original von Mulle
    Ich bin ein großer Fan von Antonia Michaelis' Büchern, daher hab ich mich über eine


    Das Cover finde ich total schön, das Mädschn in mir liebt die Farben. Ich frage mich, ob es Antonia auch gefällt. Schade, dass es keine Autoren-Leserunde ist ... das würde ich sie gerne fragen. Ich hab sie mal ganz kurz kennengelernt und würde fast vermuten, dass sie es scheußlich findet ;-)
    Egal. ICH finde es schön :-]


    Mir ist es fast zu blass. Aber mit der Autorenleserunde bin ich dabei. Das würde oft entstehende Fragen besser erklären, so kann man nur vermuten.

  • Zitat

    Original von Gucci


    Ein Traum für jeden Bücherfreund ist das Café Tassilo, rund um die Tische Bücherregale mit Büchern zum Flohmarktpreis und auch zum kostenfreien Mitnehmen. Woher kommt der Buchnachschub? Bücherspenden/Büchertausch?


    So, wie ich das verstanden habe, stehen die Bücher schon ewig da rum. Aber ich vermute mal, dass es sich um Buchspenden handelt, so ähnlich wie bei den offenen Bücherregalen!


    LG, Bella