'Kinder der Freiheit' - Seiten 0084 - 0148

  • Dimka ist Chruschtschows Berater, eine hohe Stellung für sein Alter - und dennoch hilft er seiner Schwester der Lubjanka zu entkommen und die Schreibmaschine zu vernichten. Ich glaube, ich mag ihn und bin gespannt auf die weitere Entwicklung.


    Der Kalte Krieg beginnt ... Das Beispiel mit dem Wasserglas fand ich sehr anschaulich. Dann der Mauerbau, Rebecca, die eigentlich in den Westen wollte, bleibt im Osten zurück, sie wird es nicht leicht haben und vielleicht doch irgendwann flüchten wollen.


    Hätte mir gefallen, wenn George bei Martin Luther King gearbeitet hätte, denn den finde ich sehr interessant. Dass er sich für die Kennedys entschieden hat, ist aber wahrscheinlich für den Roman besser, so ist er bezogen auf die Weltgeschichte näher dran. Womöglich werden wir über Verena Marquand mehr über MLK erfahren. JFK kommt ja hier nicht ganz so gut weg, vor allem in der Rassenfrage, (und dass George die Marquands aus dem Raum gebracht hat, war schon ein kleiner Verrat).


    Der deutsche Titel des Romans passt sehr gut, um Freiheit (bzw. das Gegenteil) geht es bisher in allen Storylines.


    Immer noch kein Großbritannien ...

  • Großbritannien hatte ich auch vermisst. Mir stellt sich auch die Frage, warum Rebecca noch zwei Tage mit der Flucht in den Westen gewartet hatte. Ist der Mauerbau damals nicht wenigstens zu erahnen gewesen? Ulbricht hatte ja öffentlich dazu Stellung genommen ... und es abgestritten. Aber wurde ihm geglaubt?


    Dimka ist schon komisch. Einerseits Berater von Chruschtschow und leitet Referentensitzungen. Im Gespräch mit einer Frau aber völlig unbedarft und naiv. Und das, obwohl er zu seiner Schwester einen sehr guten Kontakt hat. Diese Schüchternheit und Einfallslosigkeit beim Zelten fand ich leicht übertrieben.

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    Dimka ist Chruschtschows Berater, eine hohe Stellung für sein Alter - und dennoch hilft er seiner Schwester der Lubjanka zu entkommen und die Schreibmaschine zu vernichten. Ich glaube, ich mag ihn und bin gespannt auf die weitere Entwicklung.



    Hätte mir gefallen, wenn George bei Martin Luther King gearbeitet hätte, denn den finde ich sehr interessant. Dass er sich für die Kennedys entschieden hat, ist aber wahrscheinlich für den Roman besser, so ist er bezogen auf die Weltgeschichte näher dran. Womöglich werden wir über Verena Marquand mehr über MLK erfahren. JFK kommt ja hier nicht ganz so gut weg, vor allem in der Rassenfrage, (und dass George die Marquands aus dem Raum gebracht hat, war schon ein kleiner Verrat).



    Diese Teilgeschichten fand ich persönlich am interessantesten. :wave




    Zitat

    Original von PMelittaM
    Der deutsche Titel des Romans passt sehr gut, um Freiheit (bzw. das Gegenteil) geht es bisher in allen Storylines.



    Mir persönlich gefällt der Originaltitel "Edge of Eternity" wesentlich besser!

  • Zitat

    Original von xexos
    Mir stellt sich auch die Frage, warum Rebecca noch zwei Tage mit der Flucht in den Westen gewartet hatte. Ist der Mauerbau damals nicht wenigstens zu erahnen gewesen? Ulbricht hatte ja öffentlich dazu Stellung genommen ... und es abgestritten. Aber wurde ihm geglaubt?


    Ich glaube eher, es ist unsere heutige Sicht, dass man das hätte ahnen müssen/können. Vor dem Krieg war Deutschland ja auch nicht geteilt. Unsere Generation hingegen ist mit den Besatzungszonen aufgewachsen und natürlich geprägt dadurch.

  • Ist ja nur reine Spekulation, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass dies gerade in Berlin alles sehr rege diskutiert wurde. Gerade von Personen, die sich aktiv mit dem Gedanken der Flucht in den Westen beschäftigt haben. Gesichertes Wissen konnte natürlich keiner haben, der Mauerbau selbst hat dann ja auch viele überrascht. Aber er schwebte als Gefahr und als Gedanke schon ständig durch den Raum ... und sicher auch durch die ein oder andere Kneipe des Ostens. Wenn allerdings die Stasitätigkeit im Sommer 1961 schon so rege war, wie hier geschildert, wurde es bestimmt auch nicht offen und laut diskutiert.


    Wikipedia (-> klick) meint allerdings: "Lagen die Hauptaufgaben des MfS vor dem Mauerbau in der Bekämpfung westlicher Geheimdienste sowie der Fluchtbewegung, so sollte das MfS künftig vermehrt präventiv potentielle Unruheherde erkennen." Das hieße, die uns heute bekannten Repressalien gingen innenpolitisch erst nach 1961 so richtig los.

  • Zitat

    Original von xexos
    Ist ja nur reine Spekulation, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass dies gerade in Berlin alles sehr rege diskutiert wurde. Gerade von Personen, die sich aktiv mit dem Gedanken der Flucht in den Westen beschäftigt haben. Gesichertes Wissen konnte natürlich keiner haben, der Mauerbau selbst hat dann ja auch viele überrascht. Aber er schwebte als Gefahr und als Gedanke schon ständig durch den Raum ... und sicher auch durch die ein oder andere Kneipe des Ostens. Wenn allerdings die Stasitätigkeit im Sommer 1961 schon so rege war, wie hier geschildert, wurde es bestimmt auch nicht offen und laut diskutiert.


    Wikipedia (-> klick) meint allerdings: "Lagen die Hauptaufgaben des MfS vor dem Mauerbau in der Bekämpfung westlicher Geheimdienste sowie der Fluchtbewegung, so sollte das MfS künftig vermehrt präventiv potentielle Unruheherde erkennen." Das hieße, die uns heute bekannten Repressalien gingen innenpolitisch erst nach 1961 so richtig los.


    Ich denke schon, dass die stasi auch vor dem Mauerbau schon fleißig geschnüffelt hat und halte die Darstellungen im Buch durchaus für realistisch.
    Dass es mit den Repressalien aber erst nach dem Mauerbau so richtig los ging macht aber auch Sinn, bei offenen Grenzen, Verbot hin oder her, wäre die "Abstimmung mit den Füßen" bestimmt noch schneller von statten gegangen.

  • Zitat

    Original von xexos
    Großbritannien hatte ich auch vermisst.


    Ich auch. Es wurde bisher nur am Rande erwähnt - von wegen Cousine in GB. Wahrscheinlich passiert da zu dieser Zeit nichts, was für die Welt so wichtig ist wie die Kennedys in den USA und die Mauer in Berlin.


    Zitat

    Original von Zwergin
    Ich denke schon, dass die stasi auch vor dem Mauerbau schon fleißig geschnüffelt hat und halte die Darstellungen im Buch durchaus für realistisch.
    Dass es mit den Repressalien aber erst nach dem Mauerbau so richtig los ging macht aber auch Sinn, bei offenen Grenzen, Verbot hin oder her, wäre die "Abstimmung mit den Füßen" bestimmt noch schneller von statten gegangen.


    In diese Richtung gehen auch meine Gedanken.


    Mich verwundert es her, dass eine Familie wie Rebeccas nichts von den Planungen zum Mauerbau mitbekommen haben soll. Naja ... obwohl sie haben auch erst gemerkt, dass Hans von der Stasi ist, als sie mit der Nase darauf gestoßen wurden. Wirklich viel scheint die Familie also politisch nicht mehr involviert zu sein.

  • Ich denke, dass Rebeccas Familie politisch nicht mehr aktiv ist, und dehalb nichts mitbekommen hat. Die Darstellung finde ich schon realistisch. Auch wenn ein Mauerbau damals schon vorher erwähnt wurde, hat wahrscheinlich niemand geglaubt, dass tatsächlich eine Mauer gebaut wird.
    Pech für Rebecca. Sie hätte gleich abhauen sollen. Dass sie 2 Tage gewartet hat, kann ich nicht verstehen. Aber vielleicht wird sie noch füreine spektakuläre Flucht benötigt.


    Ja, George hat seine Rasse kurz verraten. Mal sehen, was wr aus dem Verhältnis zu den Kennedys macht ...


    Dimka erscheint mir mehr als ein Bübchen, denn als Berater Chruschtchows.


    Großbritannien vermisse ich auch noch.

    Liebe Grüße :wave
    Kirsten



    eine Welt ohne Bücher kann ich mir nicht vorstellen



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  • Ich habe vor kurzem ne Doku gesehen, in der wurde die Zeit des Mauerbaus auch kurz thematisiert. Gesagt wurde, dass die Grenze über Nacht dicht gemacht wurde und viele Berliner am nächsten Morgen überrascht davor standen. Es war also wohl tatsächlich so.