I Am Death. Der Totmacher - Chris Carter

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon.com)
    Seven days after being abducted, the body of a twenty-year-old woman is found on a green patch of grass by the Los Angeles International Airport. She has been left with her limbs stretched out and spread apart, placing her in a five-point human star.
    The autopsy reveals that she had been tortured and murdered in a most bizarre way. But the surprises don't end there. This killer likes to play, and he left a note lodged inside his victim's throat.
    Detective Robert Hunter, who leads LAPD's Special Section, Ultra Violent Unit, is assigned the case. But almost immediately a second body turns up. Hunter knows he has to be quick.
    Surrounded by new challenges as every day passes, Detective Hunter finds himself chasing a monster. A predator whose past hides a terrible secret, whose desire to hurt people and thirst for murder can never be quenched - for he is DEATH.[...]


    Autor (Quelle: amazon.de)
    Born in Brazil of Italian origin, Chris Carter studied psychology and criminal behaviour at the University of Michigan. As a member of the Michigan State District Attorney's Criminal Psychology team, he interviewed and studied many criminals, including serial and multiple homicide offenders with life imprisonment convictions. He now lives in London. Visit his website chriscarterbooks.com and find him on Facebook.


    Allgemeines
    7. Band der Reihe um Robert Hunter
    Erschienen am 30.Juli 2015 bei Simon &Schuster Ltd, großformatiges Taschenbuch mit 432 Seiten
    92 Kapitel, Zwei Handlungsstränge
    Erzählung in der dritten Person
    Handlungsort und-zeit: Los Angeles in der Gegenwart


    Zum Inhalt
    Hunter ist gerade von seinem letzten Fall (siehe Band 6) nach Los Angeles zurückgekehrt, als eine junge Frau, die eine Woche zuvor beim Babysitten aus einem Haus in einer guten Wohngegend entführt wurde, tot aufgefunden wird. Sie ist vor ihrer Ermordung tagelang gefoltert worden.
    Während er, nach seinem Alleingang im letzten Fall mit Garcia wiedervereint, die Ermittlungen aufnimmt, wird eine weitere weibliche Leiche gefunden. Das zweite Opfer wurde ohne vorherige Folterung sehr schnell und auf absolut groteske Weise in seinem eigenen Haus umgebracht. Auch ein drittes Opfer lässt nicht lange auf sich warten: Es ist wieder eine junge Frau, aber ein komplett anderer Modus Operandi. Hunter bekommt vom Mörder kryptische Nachrichten, in denen dieser ihm seltsame Hinweise gibt und ihn auffordert, ihn zu stoppen.
    Parallel wird die Geschichte eines elfjährigen Jungen erzählt, der von einem Mörder entführt wird. Der Junge, dem der Entführer nicht mal seinen Namen lassen will, wird von diesem nur noch Squirm (to squirm - sich krümmen, winden) genannt, fast täglich misshandelt und missbraucht und er muss die Morde, die sein gnadenloser "Herr" begeht, mitansehen...


    Beurteilung
    Nach der Auszeit von Garcia im sechsten Band sind die beiden Protagonisten hier wieder vereint und arbeiten partnerschaftlich zusammen, erfreulicherweise wird die (angebliche) Überlegenheit Hunters im Gegensatz zu den ersten Bänden der Reihe nicht thematisiert und Garcia bringt ebenfalls neue Ermittlungsansätze ein. Im Hinblick auf den Aufbau ist dies wieder ein typischer Hunter/Garcia-Roman, wie man ihn von den Bänden 1-5 kennt: Jagd auf einen Serienkiller, der auf verschiedene sehr "kreative" Arten extrem brutal - man könnte auch sagen "pervers" - mordet und sich mit Hunter ein intellektuelles Duell liefert.
    Der zweite Handlungsstrang um den entführten Jungen ist sowohl den äußeren Umständen nach (ungeliebtes Kind aus dysfunktionaler Familie als Opfer) als auch den expliziten Beschreibungen nach (Misshandlungen und Erniedrigung) ziemlich schwer verdaulich, weshalb die sensibleren Leser gewarnt sein sollten.
    Der Szenenwechsel zwischen den beiden Erzählungen und die Cliffhanger am Ende der jeweils recht kurzen Kapitel sorgen für ein beachtliches Spannungsniveau. Dies wird verstärkt durch Carters Angewohnheit, die Opfer samt ihrem Vorleben kurz vorzustellen, sodass der Leser Sympathie für sie entwickelt und um sie bangt und trauert.
    Der Sprachstil ist nicht sehr anspruchsvoll, er fällt durch einfachen Satzbau und sich wiederholende Redewendungen auf. Das ergibt nicht gerade ein literarisches Highlight, macht das Buch aber schnell lesbar und erlaubt es auch weniger geübten Englischlesern, sich an einer Originalausgabe zu versuchen.


    Fazit
    Ein typischer Hunter-Roman, spannend und brutal, nicht allzu anspruchsvoll, aber definitiv unterhaltsam!
    7 Punkte

  • Ich habe die deutsche Ausgabe gelesen und deshalb auch einen eigenen Thread begonnen. Ich hoffe, das ist so richtig.


    Der Autor (Amazon)
    Biografie
    Chris Carter, geboren 1965, studierte in Michigan forensische Psychologie und beriet viele Jahre die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, dem Schauplatz seiner Thriller-Serie um Detective Robert Hunter.


    Produktinformation (Amazon)
    • Taschenbuch: 384 Seiten
    • Verlag: Ullstein Taschenbuch (17. Juni 2016)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3548287131
    • ISBN-13: 978-3548287133
    • Originaltitel: I Am Death


    Wieder ein spannender Thriller von Chris Carter
    Eine junge Frau die als Babysitterin kurzfristig zu einer, ihr bekannten, Familie geht, wird entführt…. Später findet man ihre Leiche, brutal misshandelt…. Die Gerichtsmedizinerin findet in ihrem Rachen eine Botschaft….
    Und es bleibt nicht bei der einen Leiche…
    Dann lesen wir, dass ein Junge namens Richard Temple ebenfalls entführt wurde. Sein Entführer ist ein Monster, das Frauen umbringt….. Und Richard, den das Monster Wurm nennt, muss zusehen…. Und wehe er tut es nicht.
    Robert Hunter und Carlos Garcia sind mit den Ermittlungen beauftragt, denn sie sind die Besten dies das LAPD hat…
    Jedes Mal erhalten sie Botschaft und das Monster behauptet, die Hinweise ergeben sich aus seinem Namen, dem Namen, den er immer wieder mitteilt….
    Doch erst als Robert Hunter eine supergeheime Akte einsehen kann, fällt bei ihm der Groschen….
    Warum wird die junge Frau entführt? Hatte der Entführer die Misshandlung und Ermordung sowieso vor? Welche Botschaft findet die Gerichtsmedizinerin? Wie viele Mädchen fallen dem Monster noch zum Opfer? Was hat es mit dem Jungen auf sich, der entführt wurde? Wurde er nicht vermisst? Warum nennt das Monster ihn Wurm? Und warum muss Wurm zusehen, wie das Monster die Frauen ermordet? Was passiert, wenn er die Augen schließt? Sind Robert Hunter und Garcia das Beste, was der LAPD hat? Inwiefern ergeben sich die Hinweise aus dem Namen des Monsters? Ein, ich würde sagen profan ausgedrückt, Kunstname? Wiebekommt Robert Hunter Zugang zu der geheimen Akte? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil ist unkompliziert, es entstehen keine Fragen nach dem Sinn eines Wortes oder Satzes. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen, na ja, zumindest in Robert Hunter und Carlos Garcia. Das Buch ist ziemlich brutal, aber das bin ich – von den drei Büchern die ich von Carter gelesen habe – gewohnt. Es sind ja auch nicht nur simple Kriminalromane sondern Thriller. Auf jeden Fall war das Buch von Anfang an spannend, und diese Spannung hat gehalten bis zur letzten Seite. Der Autor hat es auch diesmal wieder verstanden mich zu fesseln und mich daran zu hindern, das Buch aus der Hand zu legen – wenn es denn nicht unbedingt sein musste. . Es hat mich in seinen Bann gezogen, so dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Für diesen spannungsgeladenen Thriller bekommt er von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und natürlich die volle Bewertungszahl!

  • Keine Ruhepause für Detective Robert Hunter. Gerade ist er wieder zurück im Morddezernat von Los Angeles, da erwartet ihn und seinen Partner Carlos Garcia bereits der nächste Fall. Auf dem Gelände des Flughafens wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, hindrapiert wie ein Pentagramm und mit einer geschriebenen Botschaft in ihrem Hals versehen: Ich bin der Tod. Aus ihrer Erfahrung wissen die beiden, wer so etwas macht, der wird nicht aufhören und sie sind sicher, dies ist der Anfang einer neuen Mordserie. Und es dauert auch nicht lange, bis eine nächste Leiche gefunden wird. Allerdings ist hier die Vorgehensweise eine völlig andere. Handelt es sich wirklich um denselben Täter? Dann taucht eine weitere Botschaft auf und Hunter erkennt, dass dieser Killer nicht der üblichen Motivation eines soziopathischen Serientäters folgt, der nicht anders kann, als seinen Trieben nachzugeben. Dieser Killer ist unberechenbar und somit weitaus gefährlicher und Hunter ist sicher, dass er nur aus einem Grund tötet: Weil er es will.
    Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und Hunter und Garcia setzen alles dran, den brutalen Täter zu stoppen. Dabei hilft ihnen wie immer Hunters brillante Gabe, sich in den Verstand eines Killers hineinzudenken.


    "I am Death" (auf deutsch "Der Totmacher") ist der siebte Fall der Reihe. Und wieder ein Pageturner, der mich als Leser durch die Seiten gejagt hat. Der Fall ist wie immer fesselnd geschrieben und Carter steigert die Spannung oft dadurch, dass er uns Hunters Gedankengänge nicht sofort mitteilt und damit zum Rätseln animiert. Manche Kapitel enden mit einem Cliffhanger und dann kommt erst mal ein Szenenwechsel. Sehr schlau, Mr. Carter. *g*
    Parallel zu den Untersuchungen der Mordserie wird die Geschichte eines Jungen erzählt, der entführt wird und nun Höllenqualen erleiden muss. Erst zum Ende erfährt der Leser, was es damit auf sich hat und wie das alles zusammenhängt.
    Für mich war die Geschichte gut überlegt und konstruiert, das Ende und die Auflösung gut durchdacht und nachvollziehbar.
    Wie immer hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen, Carter schreibt immer so anschaulich, dass man sich vorkommt wie in einem Film. Ich frage mich sowieso, wie noch niemand auf die Idee gekommen ist, die Bücher zu verfilmen...


    Fazit: Wieder ein super spannender Thriller aus der Reihe, der aber nichts für Zartbesaitete ist, denn der Autor ist wie immer nicht zimperlich beim Beschreiben der Morde und Tatorte. Aber wer Carter kennt, der weiß das ja. Und trotz allem ist die Geschichte nicht kalt oder gefühllos erzählt, in einigen Szenen kommen auch die Emotionen nicht zu kurz. Hier hat mir z. B. die Befragung des Jungen Marlon und Roberts Verhalten sehr gut gefallen.


    Volle Punktzahl von mir.

  • An dieser Stelle möchte ich zu dem Buch "I am Death - Der Totmacher" geschrieben von Chris Carter einiges schreiben.
    Das o.g. Buch ist als Taschenbuch im Ullstein-Verlag im Juni 2016 erschienen. Das Buch umfasst 381 Seiten, das Cover ist in den derzeit sehr modernen Farben schwarz und rot gefasst, so dass auf den ersten Eindruck eher erkennbar ist, dass es sich um einen Thriller handelt.
    Ich durfte es im Rahmen von "vorablesen" lesen.
    Chris Carters Thriller drehen sich um den Profiler Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia. Die beiden ermitteln gemeinsam in recht brutelen Fällen in Amerika. Hunters Figur ist die eines hochintelligenten Profilers, der sich ganz dem Jagen von psychopathischen Verbrechern verschrieben hat.
    Auf dem Buchrücken des vorliegenden Thrillers ist abgedruckt: Hart. Härter. Carter! und diesem Motto kann ich mich nur anschließen. Der gesuchte Killer hat sich auf ausdauerndes Foltern verlegt und diese Szenen werden in aller Ausführlichkeit geschildert. Der Serienkiller richtet Botschaften an Hunter und lässt so einige Ideen aufblitzen, die man aber auch als Leser immer wieder verwerfen muss. So dauert es durchaus ein paar Leichen und ein paar Einschübe aus der Sicht des Täters, bis man ihm auf die Fährte kommt.
    Mein Fazit: Ich war zwischendrin ganz dankbar, dass ich einge Arzttermine mit Wartezeiten hatte, so dass ich den Thriller nicht ausschließlich allein im Dunkeln lesen musste, so konnte ich mir einige Albträume ersparen.
    Auch für mich als geübten Thrillerleser waren durchaus einige Horroszenen dabei, bei denen ich mir dachte: Hoffentlich wird hier nicht noch jemand auf neue Ideen an Foltermethoden gebracht.
    Alles in allem sehr spannend bis zum Schluss, sehr blutig und mit einem Warten auf Fortsetzung.
    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Robert Hunter ist aus seinem „Urlaub“ wieder zurück und kommt nicht zum Durchatmen: in der Nähe des Flughafens von Los Angeles wird eine grausam zugerichtete Frauenleiche gefunden. Hunter und Garcia müssen sich noch mit den heftigen Details der Ermordeten auseinandersetzen, als es schon die zweite Leiche gibt. Der Mörder macht aus seiner Identität keinen Hehl: ICH BIN DER TOD! Können die beiden Ermittler den Sensenmann stoppen?


    „I am Death – Der Totmacher“ ist bereits der 7. Fall von Robert Hunter und Carlos Garica und Chris Carter schafft es wieder mal, die Grausamkeiten wachsen zu lassen. Während er im letzten Thriller auf die Psychologie setzte, kommen im neusten Fall wieder körperliche Qualen zum Tragen. Und körperliche Qualen erlitt ich teilweise auch beim Lesen, denn Übersetzung und Lektorat haben an Qualität verloren. Doch zunächst zum Werk selbst.


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Neben den Ermittlungen des LAPD folgt man auch den Opfern in ihrem Alltag und leidet mit einem jungen Entführungsopfer. Diese Mischung hat mich von Beginn an in den Bann gezogen. Schon nach den ersten 20 Seiten hatte ich die ersten Tränen in den Augen, da Chris Carter mit 2 großen Schlägen aufwartet, die ich nie erwartet hätte. So schnell führt mich kein anderer Autor an meine Grenzen.


    Auffällig ist bei diesem Fall, dass Robert und Carlos selbst im Hintergrund bleiben. Ja, sie führen die Ermittlungen, aber ihr Privatleben und auch ihre persönlichen Gedanken bleiben fast komplett außen vor. Eine echte Veränderung zu den Vorgängern. Dafür stellt Chris Carter die Opfer ausführlich vor und ich konnte bei jedem Schlag gegen die Opfer selbst spüren, wie weh es tat.


    Die Schlagabtäusche zwischen Hunter und Garcia sind gewohnt intelligent und zeigen wieder mal, auf welch hohem Niveau die beiden arbeiten. Der Autor schont weder seine Ermittler noch seine Leser, was die brutalen Details der Morde angeht. Und hier erreicht er neue Höhen, sowohl bei der Kreativität als auch bei der Perfidität. Für mich absolut genial, für so manchen bestimmt zu viel.


    Das Finale hat mich dann vollends überzeugt. Hatte ich zwischendrin die Befürchtung, es wird zu einem doch schon ausgelutschten Ende kommen, zeigt Chris Carter sein gesamtes Können und ließ mich atemlos zurück. Toll!


    Jedoch....das Lesen war für mich zwischendurch nicht immer nur Vergnügen. Obwohl die Übersetzerin die gleiche ist wie beim Vorgänger, hatte ich das Gefühl, zeitweise den Aufsatz eines Schülers zu lesen. Unnötige Wiederholungen, mehr als unrunder Satzbau und eine Ausdrucksweise, die nicht typisch Carter ist. Ich weiß nicht, ob die Übersetzerin einen schlechten Tag hatte oder das Lektorat gepennt hat, aber eine Freude war es stellenweise keineswegs. Desweiteren verrät der Klappentext mal wieder die entscheidende Wendung, was mehr als unnötig ist und wo ich mich frage, ob der Verlag hier einfach nicht hinschaut oder es ihm egal ist, dass den Lesern das Vergnügen genommen wird.


    Trotz meiner Kritik an der Übersetzung merkt man auch hier, dass Chris Carter einfach weiß, wie man spannend, rasant und fesselnd schreibt. Ich konnte mich seinem Sog nicht entziehen und wäre mir nicht sowas wie Schlaf dazwischen gekommen, hätte ich das Buch an einem Abend inhaliert.


    Fazit: Der Totmacher ist ruhiger aber auch brutaler als sein Vorgänger. Lesen!

  • Zitat

    Original von Jenks


    Das finde ich interessant! :-) Ich persönlich fand "Die stille Bestie" ruhiger als den "Totmacher".


    Ich sehe es wie Jenks, für mich war "Die stille Bestie" mehr auf ein Psycho-Duell ausgelegt und weniger auf deftige Szenen und Action und dadurch war "Die stille Bestie" ruhiger, aber sehr fesselnd.

  • Darum geht’s:


    In einem abgelegenen Feld in Flughafennähe wird die Leiche einer Frau gefunden. Sie wurde grausam gefoltert und in ihrem Hals steckt eine Nachricht des Mörders an die Polizei. Hunter und Garcia befürchten, dass dies nur der Anfang ist, denn es scheint, sie haben es mit einem arroganten Serienmörder zu tun, der ein Spiel mit der Polizei treiben möchte.


    So fand ich’s:


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, den Text auf der Rückseite des Buches nicht zu lesen. Und auch bei diesem Buch hat es sich wieder einmal bewährt, diesen Käse zu ignorieren. „Bald fasst er (Hunter) einen Verdächtigen“ ist da zu lesen. Wenn mir bitte jemand von den Leuten, die das Buch auch gelesen haben, aushelfen könnte, wer dieser bald gefasst Verdächtige sein soll, würde ich mich freuen. In meiner Ausgabe des Buches war das nicht so. Und wie immer ärgere mich mich darüber. Bitte, liebe Verlage, druckt einfach ein beruhigendes Blumenbild oder ein niedliches Katzenjunges auf die Buchrückseite, wenn derjenige, der diesen Rücken-Text schreiben muss, keine Zeit oder Lust hat, das Buch zu lesen. Das wäre mir lieber als dort Unwahrheiten zu veröffentlichen (oder gar das Ende zu spoilern, was bei diesem Buch Gott sei Dank nicht so war, was mir aber auch schon passiert ist). Und weil ich gerade dabei bin, hier abzulästern: Den Titelzusatz „Der Totmacher“ hätte man sich auch sparen können, den braucht’s nicht. So, das musste mal wieder raus. Und jetzt zum Buch.


    Die eigentlichen Ermittlungen hangeln sich an ein paar schwachen Indizien entlang, denn der Serienmörder ist sehr geschickt, hinterlässt keine Spuren und strotzt vor selbstsicherer Arroganz. Hunters fast schon übersinnliche Fähigkeiten, etwas zu erahnen, was der Täter für den Rest der Menschheit unsichtbar verschlüsselt hat, und dies dann dem Zuschauer erst einmal zu verschweigen, ist nicht unbedingt ganz so nach meinem Geschmack. Zum Glück wurden diese „Mini-Cliffhanger“, von denen es einige gab, alle recht zügig aufgelöst. Als Carter-Leser kennt man dieses Stilmittel von ihm schon, denn so sind seine Bücher gerne strukturiert. Trotzdem gab es am Ende eine super gemachte faustdicke Überraschung, die ich so nicht habe kommen sehen.


    Parallel wird die Geschichte des Jungen Ricky erzählt, der entführt und zum Spielzeug des Serienmörders gemacht wird. Er muss eine grausame Behandlung erdulden, die ihn körperlich und seelisch brechen soll. Es ist kaum zu ertragen, diese Passagen zu lesen und dass ich wissen wollte, wie es ihm ergeht, war eine große Motivation für mich, das Buch nicht aus der Hand zu legen.


    Wie immer spart das Buch nicht mit brutalen Szenen, die einen noch mehr packen, weil sie auch aus Opfersicht geschrieben sind. Das macht Carter sehr geschickt und wer die härtere Gangart mag, in der nicht nur angedeutet, sondern bis ins letzte blutige Detail beschrieben wird, der kommt hier voll auf seine Kosten. Chris Carter hat eine mitreißende, leicht zu lesende Art zu erzählen und die hat auch hier wieder dafür gesorgt, dass ich das Buch in kürzester Zeit durchgelesen hatte.


    Für meinen persönlichen Geschmack kam hier das Privatleben von Hunter und Garcia zu kurz, denn es wird sich komplett auf die Verbrechen konzentriert. Etwas Neues und Einzigartiges hat „I am Death“ nicht unbedingt zu bieten, sondern sehr gut gemachte, routinierte Thrillerunterhaltung der härteren Sorte. Man bekommt genau das, was man erwartet, wenn man die Reihe kennt und mag.


    Von mir gibt's 8 Punkte.

  • Zitat

    Original von Wuermchen


    Ich sehe es wie Jenks, für mich war "Die stille Bestie" mehr auf ein Psycho-Duell ausgelegt und weniger auf deftige Szenen und Action und dadurch war "Die stille Bestie" ruhiger, aber sehr fesselnd.


    Genau. Und ich muss sagen, "Die stille Bestie" fand ich bisher noch am besten aus der ganzen Reihe...obwohl ich Garcia vermisst habe. :grin

  • Für mich hat Chris Carter sich mit Die stille Bestie noch mal die Krone aufgesetzt.


    Der Totmacher hat mir gut gefallen, aber ich fand ihn nicht unbedingt brutaler als den Vorgänger, wie steht es hinten auf den Büchern: Hart, härter, Carter.


    Alles in allem war es eben wieder ein echter Carter, wobei er für mich nicht ganz an Die stille Bestie rankommt. Vielleicht liegt es auch daran, dass Herr Carter in dem Buch wahre Begebenheiten verarbeitet hat.


    Der Totmacher bekommt von mir gute 9 Punkte.

  • Zitat

    Original von Jenks


    Genau. Und ich muss sagen, "Die stille Bestie" fand ich bisher noch am besten aus der ganzen Reihe...obwohl ich Garcia vermisst habe. :grin


    Ganz genau. Garcia hab ich auch vermisst, aber trotzdem fand ich "Die stille Bestie" genau nach meinem Geschmack und ja, vielleicht sogar den besten Band der Reihe.

  • Zitat

    Original von Wuermchen


    Ganz genau. Garcia hab ich auch vermisst, aber trotzdem fand ich "Die stille Bestie" genau nach meinem Geschmack und ja, vielleicht sogar den besten Band der Reihe.


    Wie ich oben schon geschrieben habe: Mit "Die stille Bestie" hat Chris Carter sich noch mal die Krone aufgesetzt, sein bestes Buch.

  • Die Thriller von Chris Carter habe ich bisher gerne gelesen, bis auf „Die stille Bestie“, das ich abgebrochen habe.


    Auch dieses hier hätte ich fast abgebrochen. Ich muss nicht seitenlang über brutale Mordmethoden, bizarr drapierte Leichen, Folterszenen und Demütigungen lesen, um sagen zu können, dass ich einen spannenden Thriller gelesen habe. Hier wären weniger spektakuläre, blutige Szenen eindeutig von Vorteil gewesen. Mir verging bei diesem Thriller das Lesevergnügen, viel Brutalität ist beileibe nicht gleichzusetzen mit viel Spannung.
    Gut, die Auflösung beinhaltet noch eine Überraschung, aber die machte das Buch nicht besser.


    Für mich war es definitiv das letzte Buch, das ich von Chris Carter gelesen habe!


    2 Höflichkeitspünktchen


  • So unterschiedlich sind Geschmäcker. Für mich besteht die Spannung bei Carters Büchern auch nicht in der Beschreibung der blutigen Szenen und der Morde, es ist einfach das ganze Paket. Und wenn ich Carter lese, weiß ich, was mich da erwartet.
    "Die stille Bestie" fand ich übrigens bisher eines der besten der ganzen Reihe.

  • Jenks


    Es ist auch gut, dass die Geschmäcker so unterschiedlich sind.
    Bisher fand ich seine Bücher auch gut, bis auf "Die stille Bestie" und halt dieses hier.
    Hier war mir zu viel Brutalität im Spiel und vor allem die Demütigungen, die eines seiner Opfer ertragen musste, haben mir arg zugesetzt.

  • Zitat

    Original von Bücherfreund
    logan-lady


    Früher hat mir das nichts ausgemacht, hier empfand ich es als zu viel, viel zu viel.
    Vielleicht liegt's auch am Alter... :lache


    Ich glaube, manchmal trifft ein Buch einfach einen Nerv bei dem, was einem persönlich zuviel ausmacht und dann wird es für einen unerträglich. Andere empfinden das dann nicht so extrem. Ist mir auch schon passiert.

  • Zum Inhalt:


    Eine brutale Mordserie erschüttert Los Angeles. Und bei jedem Opfer hinterlässt der Mörder persönliche Botschaften für Robert Hunter, den besten Profiler des Polizeidepartements in Los Angeles. Zusammen mit seinem Partner Garcia nimmt dieser die Ermittlungen auf und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Doch der Täter scheint Ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Wird es ihnen gelingen, dieses Monster stoppen?


    Meine Meinung:


    Der nunmehr siebte Fall für Robert Hunter muss sich wahrlich nicht hinter den bisherigen Titeln dieser Reihe verstecken. Dieses Buch reicht zwar nicht ganz an das m. E. bisherige Meisterstück „Die stille Bestie“ heran, doch das wäre auch wahnsinnig schwer gewesen. Nichtsdestotrotz reiht es sich nahtlos in den Verbund dieser absolut herausragenden Thriller ein.


    Der Schreibstil ist wie immer sehr rasant; ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe es in kürzester Zeit durchgelesen. Es wird sofort ein Spannungsbogen aufgebaut, und dieser hält sich durchgehend bis zum Ende. Wie immer werden die Gräueltaten ziemlich schonungslos beschrieben, doch das kennt man als Carter-Fan ja bereits. Das gehört nun mal zu seinem Stil „Hart. Härter! Carter!“ Das sind halt keine Bücher für Zartbesaitete.


    Der Autor legt geschickt ein paar falsche Fährten, und parallel lässt er noch einen Handlungsstrang laufen, in dem das Martyrium eines vom vermeintlichen Täter entführten kleinen Jungen geschildert wird. Doch auch da ist nichts so wie es scheint. Die Auflösung am Ende ist logisch und lässt keine Fragen offen. Die Handlungsstränge laufen perfekt zusammen, auch wenn man es so nicht erwartet hätte. Bis zum Schluss habe ich nicht gewusst, wer der Täter ist.


    Was ich ein bisschen vermisst habe, ist ein wenig mehr Information über Hunters Gemütszustand. Im Gegensatz zu „Die stille Bestie“ gibt es dieses Mal keine persönlichen Dinge über ihn; seine seelische Verfassung gerät in den Hintergrund. Kein Wort dazu, wie er mit den Enthüllungen aus dem Vorgängerbuch fertig wird. Wie hat er es verkraftet, dass sein ehemals bester Freund seine Freundin Jessica und sein ungeborenes Kind getötet hat? Vielleicht gibt es Antworten auf diese Fragen im nächsten Band.


    Auch das Cover finde ich sehr gelungen. Es passt wieder bestens zu den anderen Bänden. Schön, dass der Verlag immer noch beim bisherigen Layout dieser Reihe geblieben ist.


    Und was mich wirklich sehr gefreut hat, ist die Tatsache, dass Hunters Partner Garcia wieder mit von der Partie ist. Nachdem ich ihn ja im Vorgängerband noch schmerzlich vermisst und schon befürchtet hatte, dass er künftig nicht mehr dabei ist, mischt er dieses Mal wieder munter mit.


    Mein Fazit: Volle Punktzahl und mal wieder eine absolute Leseempfehlung!