Racheherbst - Andreas Gruber

  • Der Autor:


    Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie und fünf Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Seine Bücher wurden u.a. für den Leo Perutz Preis nominiert und dreimal mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet.



    Klappentext:


    Unter einer Leipziger Brücke wird die verstümmelte Leiche einer jungen Frau angespült. Walter Pulaski, zynischer Ermittler bei der Polizei, merkt schnell, dass der Mord an der Prostituierten Natalie bei seinen Kollegen nicht die höchste Priorität genießt. Er recherchiert auf eigene Faust – an seiner Seite Natalies Mutter Mikaela, die um jeden Preis den Tod ihrer Tochter rächen will. Gemeinsam stoßen sie auf die blutige Fährte eines Serienmörders, die sich über Prag und Passau bis nach Wien zieht. Dort hat die junge Anwältin Evelyn Meyers gerade ihren ersten eigenen Fall als Strafverteidigerin übernommen. Es geht um einen brutalen Frauenmord – und eine fatale Fehleinschätzung lässt Evelyn um ein Haar selbst zum nächsten Opfer werden ...



    Meine Meinung:


    Gleich vorweg möchte ich mich bedanken, dass ich das Buch in einer, vom Autor begleiteten LR lesen durfte.



    Also, worum geht’s?


    In Leipzig wird die Leiche der jungen Prostituierten Natalie gefunden. Schnell übernimmt das LKA die Ermittlungen. Allerdings wird nicht viel getan, den Mord aufzuklären.
    Da sich Mikaela, Natalies Mutter, damit nicht abfinden will, recherchiert sie gemeinsam mit dem Ermittler vom Kriminaldauerdienst, Walter Pulaski. Schnell ist den beiden klar, dass der Mord an Natalie nicht die einzige Tat eines perfiden Mörders ist.


    Zeitgleich ärgert sich in Wien die Rechtsanwältin Evelyn Meyers über einen neuen Klienten, der ihr immer wieder Lügen auftischt.



    Bereits mit dem Prolog hatte mich das Buch am Tau, machte mich neugierig und verschaffte mir eine Gänsehaut.
    Zu Beginn schien mir der Täter offensichtlich, aber ziemlich schnell startete der Autor ein Verwirrspiel das mich an dieser Offensichtlichkeit zweifeln und auf weitere Spekulationen während des Lesens verzichten ließ.
    Die beiden Handlungsstränge Leipzig und Wien werden erst am Ende zusammengeführt und münden in einem furiosen Showdown.
    Sehr gut gefielen mir hier Walter Pulaski und Mikaela, der trockene Humor Pulaskis lockerte so manche Szene auf, und Mikaela entwickelte eine Kraft und einen Mut, den ich ihr anfangs nicht zugetraut hatte.
    Ein durchgängig hohes Maß an Spannung, ein rasantes Tempo und der flüssige, lockere Schreibstil sorgten dafür, dass ich diesen Thriller kaum noch aus der Hand legen mochte und innerhalb kurzer Zeit verschlungen habe.


    Andreas Gruber ist für mich nach wie vor ein Garant für beste Thrillerunterhaltung!

  • Unter einer Leipziger Brücke wird die verstümmelte Leiche einer jungen Frau angespült. Walter Pulaski, zynischer Ermittler bei der Polizei, merkt schnell, dass der Mord an der Prostituierten Natalie bei seinen Kollegen nicht die höchste Priorität genießt. Er recherchiert auf eigene Faust – an seiner Seite Natalies Mutter Mikaela, die um jeden Preis den Tod ihrer Tochter rächen will. Gemeinsam stoßen sie auf die blutige Fährte eines Serienmörders, die sich über Prag und Passau bis nach Wien zieht. Dort hat die junge Anwältin Evelyn Meyers gerade ihren ersten eigenen Fall als Strafverteidigerin übernommen. Es geht um einen brutalen Frauenmord – und eine fatale Fehleinschätzung lässt Evelyn um ein Haar selbst zum nächsten Opfer werden ...


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    Nach "Rachesommer" begleiten wir in "Racheherbst" wieder den Leipziger Kripobeamten Walter Pulaski und die Wiener Anwältin Evelyn Meyers auf der Jagd nach einem Psychopathen quer durch Europa.


    In Leipzig wird die nackte Leiche einer jungen Prostituierten gefunden - ausgeblutet und mit mehreren Knochenbrüchen. Da es sich "nur" um eine Prostituierte handelt wird, trotz dieses ungewöhnlichem Modus Operandi, dieser Fall schnell zu den Akten gelegt.
    Pulaski möchte das jedoch nicht auf sich beruhen lassen, schon alleine weil er auf Mikaela, die Mutter der Getöteten, trifft und ihre zweite Tochter Dana ebenfalls verschwunden ist.
    Gemeinsam stoßen sie auf die Spuren eines Serienkillers, der quer durch Europa seine Leichen hinterlässt.


    In Wien wird ebenfalls eine Leiche eines jungen Mädchens entdeckt und die Anwältin Evelyn Meyers vertritt den Verdächtigen. Mit ihm hat sie sich jedoch einen Klienten geangelt, der es ihr alles andere als leicht macht und sich mit seinen Lügen in Widersprüche verstrickt. Auch sie deckt nach und nach Dinge auf, die sie besser nicht aufgedeckt hätte - denn alles hat seine Konsequenzen.


    Es geht im Prolog bereits richtig zur Sache und es stellen sich einem beim Lesen die Nackenhaare auf. Ab da begibt sich der Leser auf eine rasante Reise durch Europa mit überraschenden Wendungen und einem genialen Showdown, der einem nochmals den Atem anhalten lässt.
    Zwischendurch immer wieder Szenen aus der Sicht des Täters und seine Gedankengänge, die grausamer und morbider nicht sein könnten.


    Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und authentisch. Man liebt sie, man hasst sie, man lacht mit ihnen und manche möchte man einfach nur quer durch das Buch schütteln. Wie bei der Geschichte selbst, wird auch hier gekonnt mit den Emotionen des Lesers gespielt.


    Der Schreibstil von Andreas Gruber ist rasant, fesselnd und auch Sarkasmus und Humor sind vertreten (hauptsächlich durch den herrlich zynischen Walter Pulaski).
    Die Umgebungsbeschreibungen sind einfach nur atemberaubend, lässt einen in diese Situation/Stadt..etc. eintauchen und geben dem Ganzen den letzten perfekten Schliff.
    Der Schreibstil ist kurz gesagt ein typischer Andreas Gruber-Style.


    Des Weiteren muss ich dem Goldmann-Verlag auch mal ein Lob für die tolle Buchverarbeitung aussprechen.
    Die Idee die beiden Hauptprotagonisten auf der Klappenseite vorzustellen ist mal eine ganz Neue und absolut gelungen.


    Fazit:
    Ein Thriller wie ich ihn liebe - spannend, rasant, mit Wendungen und Überraschungen, spitzem Humor und einem Psychopathen fern vom Mainstream, aber umso grausamer.
    Ein Thriller der regelrecht in meiner Hand klebte und einem Showdown der mich nochmals den Atem anhalten ließ.
    Ein Andreas Gruber eben *g*

    „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ Albert Einstein

  • "Racheherbst" ist der zweite Teil der Reihe um Walter Pulaski und Evelyn Meyers. Damit stellt das Buch die Fortsetzung zu "Rachesommer" dar. Wer das erste Buch nicht kennt, muss sich aber keine Sorgen machen.


    Es gibt zwar einige Anspielungen auf Teil 1, der erste Band hat aber keine direkten Auswirkungen auf Teil 2. Ihr könnt das Buch also auch ohne Kenntnis des ersten Buchs mit gutem Gewissen genießen :).


    Zum Inhalt:


    In Leipzig wird die Leiche einer jungen Frau eingeklemmt in eine Schiffsschraube gefunden. Bei der Untersuchung stellt sich heraus, dass die Tote eine Ausreißerin und Drogensüchtige war. Walter Pulaski, ehemaliger Angestellter des LKA und jetzt beim Kriminaldauerdienst, wird mit dem Fall betraut. Im Gegensatz zu seinen Kollegen wird ihm bald klar, dass hier mehr dahinter stecken muss und er beginnt zusammen mit Mikaela, der Mutter der Toten, zu ermitteln. In Wien übernimmt Evelyn Meyers ein neues Mandat für einen angesehenen Arzt und ahnt nicht, was sie damit für sich und Pulaski heraufbeschwört ...


    Meine Meinung:


    Das Buch lässt sich wie immer rasch und flüssig lesen, Andreas Gruber schreibt nicht extrem schwer. Im Gegensatz zum ersten Teil, wo Gruber seinem Schema "Zwei Ermittler an verschiedenen Orten" gefolgt ist, bricht er hier dieses Schema jedoch etwas auf, indem er die Mutter des ersten Opfers zusätzlich in den Vordergrund stellt.


    Das ist ungewöhnlich, macht es aber durchaus spannend, auch wenn ich der Frau aufgrund ihrer Dickköpfigkeit und ihrer fragwürdigen Einstellung zu fremdem Eigentum ab und zu gerne mal die Meinung gesagt hätte :D. Pulaskis Reaktion fand ich hier schon sehr nachsichtig, das passt irgendwie gar nicht zu ihm. Die Erklärung, dass Mikaela ihn an seine verstorbene Frau erinnert, war mir außerdem ein wenig zu vage.


    Auch habe ich mich gefragt, wie eine Leiche ein Jahr lang (wenn ich es richtig verstanden habe, denn ich kam einige Male mit den Rückblenden etwas durcheinander) auf einem Schrottplatz liegen kann, ohne dass sie jemand findet. Hätte man das nicht irgendwann einmal riechen müssen? Und wieso sie mumifiziert war, konnte ich auch nicht ganz nachvollziehen ...


    Die Figur des Mörders jedoch fand ich grandios. Wie man wohl gerade auf so eine Idee kommt? Zu viel ins Detail möchte ich an dieser Stelle nicht gehen, weil es sonst einen Spoiler darstellen würde - aber: Hut ab! Gruselig, krank - und doch irgendwie faszinierend, das ist, was ich mag :D.


    Die Geschichte entwickelt sich wie gewohnt langsam und steigert sich dann von Kapitel zu Kapitel. An manchen Stellen darf man nicht wirklich zart besaitet sein (besonders wenn es um die Auseinandersetzungen zwischen Mikaela und ihrem Ehemann geht). Jeder Abschnitt endet mit einem Cliffhanger, bevor er die Perspektive wechselt - das führt dazu, dass man irgendwie imer weiter und weiter liest und es immer schwerer fällt, das Buch zur Seite zu legen ...


    Das Finale empfand ich persönlich als ein bisschen too much, passte aber irgendwie trotzdem zu der Geschichte und zu der Entwicklung, die der Mörder durchgemacht hatte (sprich: zu seiner etwas verqueren Lebensanschauung).


    Mein Fazit:


    "Racheherbst" ein gutes Buch, das mich sehr gut unterhalten hat und das ich im Nu an einem Tag ausgelesen habe, da es mich einfach nicht losließ :D. Einige kleine Schwächen verzeihe ich da gerne, da Gruber einfach weiß, wie man einen guten Thriller aufbaut und die Leser bei der Stange hält.

  • Andreas Gruber hat es wieder geschafft, Racheherbst ist spannend, liest sich flüssig und man möchte gar nicht aufhören. Es gibt ein Wiedersehen mit Walter Pulaski und Evelyn Meyers, die wir in Rachesommer kennen gelernt haben.
    Walter Pulaski wird zu einem Leichenfund unter einer Brücke gerufen, schnell erkennt er, dass seine Kollegen vom LKA dem Fall keine Priorität einräumen und so ermittelt er auf eigene Faust. Er trifft die Mutter des toten Mädchens, diese schwört Rache an dem Mörder der Tochter und begibt sich in so manche gefährliche Situation. Walter Pulaski versucht das Schlimmste zu verhindern, indem er sie unterstützt und so ein Auge auf sie hat. Die Spur führt die Beiden von Leipzig nach Prag, dann nach Passau, bis sie schließlich in Wien landen. Dort hat Evelyn Meyers gerade den Fall übernommen, weswegen Walter und Mikaela nach Wien kommen. Spannend bis zum Ende, für mich eine klare Leseempfehlung und sehr gute 9 Eulenpunke.

  • Darum geht’s:


    Die Leiche der jungen Prostituierten Natalie, die man in Leipzig aus dem Wasser fischt, scheint außer Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst nur Natalies Mutter Mikaela zu interessieren. Für alle anderen ist sie nur eine weitere Drogentote. Doch Natalies jüngere Schwester Dana, die mit Natalie zusammenlebte, ist verschwunden und Mutter Mikaela macht sich mit Pulaskis Hilfe auf die Suche nach ihr. Dabei stoßen sie auf furchtbare Ding, die ein grausiges Bild eines fanatischen Täters zeichnen. Gleichzeitig nimmt die Wiener Anwältin Evelyn Meyers einen Arzt als Mandanten an, dem man vorwirft, eine junge Frau umgebracht zu haben. Auf die gleiche Art, wie auch Natalie gestorben ist.


    So fand ich’s:


    Nach “Rachesommer” spielen auch hier wieder der Leipziger Polizist Walter Pulaski und die Wiener Anwältin Evelyn Meyers die Hauptrollen. “Racheherbst” ist aber nicht direkt eine Fortsetzung von “Rachesommer”, so dass man beide Bücher unabhängig von einander lesen kann.


    Polizist Pulaski und Anwältin Meyers arbeiten diesmal an gleich gelagerten Fällen, ohne dass sie das wissen. Pulaski und seine eigenwillige Begleitung Mikaela sorgen für einige Aufregungen, denn sie machen grausige Entdeckungen und arbeiten auch nicht immer reibungslos zusammen, sondern Mikaela erlaubt sich auch einige gefährliche Alleingänge. Parallel dazu entdecken die Anwältin Meyers und ihr Lebensgefährte, ein Detektiv, ihre eigenen Puzzlesteine.


    Man meint als Leser, die Lösung der Mordfälle läge auf der Hand, doch so leicht wird es einem nicht gemacht. Es gibt falsche Fährten, mehrere Verdächtige, und die Ermittler müssen sich ihre Informationen in kleinen Häppchen zusammensuchen. Das schafft durchgängig Spannung und man möchte das Buch gar nicht weglegen, bevor man die letzte Seite und die Auflösung erreicht hat. Die Handlung war nicht übermäßig kompliziert, was mir persönlich sehr entgegen kommt, denn Verwirrung schafft keine Spannung. Ich möchte genau so mit Informationsbröckchen gefüttert werden, Pulaskis und Mikaelas Ermittlungstour quer durch Europa begleiten, mit der Anwältin Meyers zusammen kombinieren und selbst grübeln, wer nun der Mörder ist, wie mir das Andreas Gruber in “Racheherbst” vorgeführt hat.


    Das war spannende Unterhaltung genau nach meinem Geschmack.

  • Auf "Rachesommer" folgt der "Racheherbst".............


    ............und das ist auch gut so.
    Denn wo Andreas Gruber draufsteht, ist auch Andreas Gruber drin.
    Und als Leser weiß man, was man bekommt.
    Nämlich beste Thrillerunterhaltung.


    Auch diesmal besteht das Buch aus zwei ständig wechselnden Handlungssträngen.
    Einmal der Teil um Walter Pulaski, Ermittler bei der Polizei in Leipzig, und einmal der Teil um Evelyn Meyers, Anwältin in Wien.
    Die Story um einen Serienkiller, der Prostituierte ermordert, grausam verstümmelt und ihnen Blut abnimmt, ist rasant geschrieben und fesselt von Anfang an.
    Durch das Hin und Her der Schauplätze und dank der relativ kurzen Kapitel kommt man schnell in einen Lesesog und möchte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Am Schluß kommt es zum großen Showdown und als Leser kann man das Buch befriedigt zuklappen.
    Und sich auf den nächsten Gruber freuen..........

  • Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst Leipzig wird zu einem Leichenfund gerufen. Eine tote Frau wurde in eine Schiffsschraube gezogen. Schon bald wird klar, die junge Frau war eine Prostituierte. Somit ist ihr Tod nicht gerade Priorität 1 bei den Ermittlern. Doch die Mutter der Toten kann Walter überzeugen, dass hinter dem Tod mehr steckt.
    In Wien hat Evelyn Meyers endlich ihre eigene Kanzlei und lebt mit dem Privatdetektiv Patrick zusammen. Ihr neuer Klient Dr. Konstantin ist allerdings ein rotes Tuch für ihren Lebensgefährten. Das macht den Fall für Evelyn nur spannender, doch sie ahnt nicht, was sie sich mit diesem Klienten ins Haus holt...


    "Racheherbst" ist der zweite Teil der Pulaski-Meyers-Reihe von Andreas Gruber und hat mir sehr gut gefallen. Allerdings muss ich auch hier gleich eine Warnung aussprechen: bitte vorher NICHT den Klappentext lesen. Denn dieser verrät wieder mal so viel! Das Lesen lohnt sich dennoch.


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler wiedergegeben. Dabei folgt man kapitelweise Pulaski bei seinen Ermittlungen in Leipzig, Evelyn bei ihren Recherchen in Wien und sogar ab und an dem Täter, der ein besonderes Faible pflegt. Diese Mischung hat mich sofort wieder in ihren Bann gezogen. Toll!


    Ich habe Pulaski ja schon im ersten Teil "Rachesommer" ins Herz geschlossen. Auch in diesem Thriller zeigt er sich wieder schroff, aber auch menschlich und für die gute Sache kämpfend. Seine Überzeugungen sind sehr gut nachvollziehbar und er ist so herrlich normal. Kein Superheld im Anzug, sondern einfach ein Ermittler, der seinen Job lebt. Für mich einfach erfrischend.


    Auch Evelyn Meyers mochte ich in diesem Teil mehr als im Vorgänger. Endlich scheint die Anwältin in ihrem Traumjob angekommen zu sein. Ihre Recherchen haben Hand und Fuß, wirken solide aufgebaut und es gibt keine spontanen Einfälle, die wie vom Himmel gefallen erscheinen.


    Die Story selbst konnte mich von Seite 1 an überzeugen. Andreas Gruber geht mit den Mordopfern nicht gerade zimperlich um. Für mich als hartgesottene Thrillerleserin war es aber genau richtig. Der Autor führt die Fäden, die seine Ermittler aufdecken, konsequent zusammen und baut dabei die Geschichte von Beginn an logisch auf. Toll!


    Gern hätte ich noch mehr über das Motiv des Täters erfahren. Es wird zwar beleuchtet, aber mir persönlich waren es zu wenig Details. Dennoch bin ich keineswegs enttäuscht. Das Buch hat mich bis tief in die Nacht wachgehalten, ich habe nun kaum noch Fingernägel und bin baff, wie gut Andreas Gruber selbst kleine Details recherchiert. Meinen Respekt!


    Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist rasant, schnörkellos und an genau den richtigen Stellen detailreich. So wünsche ich mir Thriller!


    Fazit: auch die Rache im Herbst ist mörderisch gut. Eine klare Leseempfehlung!

  • Drei Jahre ist es her, dass Oberkommissar Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst aus Leipzig und die Wiener Rechtsanwältin Evelyn Meyers gemeinsam einen Mörder stellen konnten. Auch diesmal lässt der Zufall beide am selben Fall arbeiten. Pulaski startet einen seiner berüchtigten Alleingänge, als er einer verzweifelten Mutter zu helfen versucht, den Mörder ihrer Tochter zu finden. Und Evelyn übernimmt die Verteidigung eines Schönheitschirurgen, der verdächtigt wird, eine junge Frau umgebracht zu haben.
    Die polizeilichen Ermittlungen in Leipzig kommen nicht recht voran, da es sich bei der Toten um eine Prostituierte handelt. Wäre da nicht ihre Mutter, die zu allem entschlossene Mikaela, die nicht davor zurückschreckt, Leib und Leben aufs Spiel zu setzen, um die Wahrheit über ihre Tochter herauszufinden.


    Andreas Gruber schreibt wie gewohnt flüssig, es gibt schöne Ortsbeschreibungen, rasante Schauplatz- und Szenenwechsel und Spannung voran tragende Cliffhanger mit jedem Kapitelende. Und vor allem bedient er sich interessanter Charaktere, die nicht immer sympathisch sind, deren Handeln aber authentisch wirkt, mit Ausnahme der meine Nerven arg strapazierenden Mikaela, die vom unterwürfigen Hausmütterchen zur rachsüchtigen Furie mutiert. Dadurch treten Pulaski und Evelyn etwas in den Hintergrund, man erfährt aus ihrem Privatleben nur das für die Handlung Notwendige.
    Es gibt nur sehr wenige Verdächtige in diesem Thriller und doch schafft es der Autor, die ganze Zeit über und bis zum wirklich großartigen Showdown am Ende die Frage aufrecht zu halten, wer es denn nun gewesen ist.


    Wieder ein toller Thriller von Andreas Gruber und nun heißt es, sich in Geduld üben und warten, bis im nächsten Jahr der 3. Teil der Maarten S. Sneijder-Reihe erscheint.

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Der zweite Fall für Walter Pulaski…


    Nachdem mir „Todesurteil“ von Andreas Gruber schon gut gefiel, wollte ich nur zu gern einen weiteren Thriller von ihm lesen. Erst als ich das Buch in den Händen hielt, merkte ich, dass es sich nicht um einen Maarten S. Sneijder Fall handelt, sondern nach „Rachesommer“ um den zweiten Teil mit Walter Pulaski, was der Unterhaltung aber keinen Abbruch tat. Zudem liebe ich die Stadt Leipzig, also warum nicht diese Stadt mal als Setting probieren. Und ich denke man kann diesen Fall auch gut ohne Vorkenntnis von „Rachesommer“ lesen.


    Im Buch hat Walter Pulaski einen eher nichtssagenden Fall zu bearbeiten, nämlich den Mord an einer Prostituierten. Ungewöhnlich ist nur die Art der Tötung, die mehr geplant als zufällig erscheint. Walter wird stutzig und beginnt trotz der angeblichen Nichtigkeit des Falls weiter auf eigene Faust zu ermitteln und stößt dabei auf einen Serientäter der besonderen Art. Wird Walter ihn dingfest machen können?


    Auch hier weiß der Autor sofort wieder mit seinem ganz besonderen Schreibstil zu fesseln. Er schildert die Ereignisse offen, ohne etwas zu beschönigen und man muss als Leser schon hart im Nehmen sein, denn wir erfahren was den Opfern passiert ist. Für mich war das definitiv keine Lektüre für die Nacht. Zudem kann man sich die Umgebung unheimlich gut vorstellen.


    Die dargestellten Charaktere haben jeweils ihren ganz eigenen Charme. Walter besticht durch seine bissige, teils freche Art, was mir manches Mal sogar imponiert hat. Man muss ihn einfach mögen, weil er so normal und schnörkellos ist. In Evelyn Meyers konnte ich mich gut hineinversetzen. Die Einblicke in den Alltag einer Anwältin fand ich spannend und man kann sich seine Klienten nun mal nicht aussuchen.


    Die Ereignisse werden durch einen allwissenden Erzähler vermittelt und als Leser begleiten wir mal Walter in Leipzig, mal Evelyn in Wien und auch dem Täter schauen wir über die Schulter. Gerade dieser Wechsel sorgte für zusätzliche Spannung.


    Der Autor hat zahlreiche Wendungen eingebaut, mit denen man als Leser partout nicht rechnet.


    Fazit: Ein Buch, das unheimlich spannend und unterhaltsam ist. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ideal um auf dem Sofa zu klönen und sich herrliche Schauer über die Haut jagen zu lassen…


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Ich habe das Buch in der Leserunde gelesen. Vielen Dank an Andreas Gruber für die tolle Begleitung durch die Leserunde.


    Zum Inhalt wurde ja schon alles geschrieben, dem ich nichts mehr hinzuzufügen habe.


    Ein unglaublich spannendes Buch das man ungern aus der Hand legt. Teilweise ist die Spannung fast unerträglich.


    Bin auf Fortsetzungen gespannt, obwohl wenn ich mir die "Tötungsart" bei Racheherbst betrachte, kann man so was noch steigern?


    Von mir gibt es für "Racheherbst" die vollen 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave

  • Ein neuer Fall für Walter Pulanski!
    Als die Leiche einer jungen Frau auftaucht wird Walter nicht nur mit der Aufklärung des Falls betraut, er wird auch noch die Mutter des Opfers konfrontiert, welche den Mörder ihrer Tochter unbedingt finden will!
    Der Fall soll bald abgelegt werden, doch Walter Pulanski hat nicht mit Mikaelas Hartnäckigkeit gerechnet. So begeben sich beide auf eine unglaublich spannende Jagd nach dem Mörder...
    Ich habe mich so auf das neue Buch von Andreas Gruber gefreut, denn wo Gruber draufsteht, ist auch Gruber drin. Hochspannung garantiert. Auch bei diesem Buch. Man kann es kaum aus der Hand legen so spannend ist es geschrieben. Der Autor nimmt uns mit auf eine atmraubende Jagd nach einem Killer, mit einem besonders perfidem Motiv. Zum Luftholen hat man während des Lesens keine Zeit. Kann man nachholen wenn man die Buchdeckel geschlossen hat.
    Unbedingt Leseempfehlung für alle, die Hochspannung lieben!

  • Ich hatte das große Glück dieses Buch in einer Leserunde zu lesen, an der der Autor teilgenommen hat. Und ein noch größeres Glück war es, dass genau zum gleichen Zeitpunkt eine Lesung in unserer Stadt mit ihm von diesem Buch stattfand. So wurde im Vorfeld schon einiges zu den Hintergründen und Nachforschungen erzählt, was sehr interessant war, und als ich das Buch dann las, hatte ich ständig seine Stimme im Ohr.


    Ich bin ein absoluter Gruber-Fan und ich halte ihn für einen der genialsten Thriller-Autoren. Und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.


    Schon der Prolog verschafft Gänsehaut und verspricht Spannung pur.


    Zwei Handlungsstränge, einer in Wien, einer in Leipzig. Nach einem Leichenfund in Leipzig, merkt Walter Pulaski, dass dieser Fall keine hohe Wertung beim LKA hat. Also ermittelt er selber. Dabei trifft er auf die Mutter des toten Mädchens, Mikaela, die den Mörder der Tochter suchen und sich an ihm rächen will. Dabei gerät sie in manch brenzlige Situation. Walter Pulaski schafft es jedoch immer wieder sie rechtzeitig daraus zu befreien und hilft ihr, in dem er versucht an ihrer Seite zu bleiben. Es war nicht der erste und einzige Mord des diabolischen Mörders und so führen die Spuren quer durch Europa.


    Hier haben mir besonders die Szenen in Prag gefallen. Andreas Gruber hat hier eine kleine Hommage an diese Stadt geschrieben, die trotz der Spannung in diesem Fall, nicht zu kurz kommt. Aber auch die anderen Städte kommen nicht zu kurz.


    Letzendlich landet er in Wien, wo Evelyn Meyers gerade an einem Fall arbeitet, wegen desen Spur Pulaski und Mikaela dorthin gekommen sind. Der Showdown, der diesmal über 120 Seiten geht, ist absolut gelungen und lässt einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Denn hier steigt die Spannung noch einmal ins Unermessliche. Was für eine Dramatik: fesselnd, Atem raubend.


    Sehr starke, authentische Charaktere bereichern diesen Thriller: Neben Pulaski und der Anwältin Evelyn, tritt hier besonders Mikaela, die sich zu einer starken Frau, auf der Suche nach dem Mörder ihrer Tochter entwickelt, hervor. Sehr emotional und sehr gut nachvollziehbar.


    Völlig genial erdacht und umgesetzt: Der Mörder: morbide, krankhaft. Andreas Gruber lässt einen hier oft in seine erschreckende Welt eintauchen, in dem man seine Gedanken kennen lernt.


    Absolut spannend und flüssig geschrieben, in einem rasanten Tempo, Suchtfaktor mal wieder sehr hoch. Obwohl ich den ersten Teil mit Walter Pulaski nicht kenne, hatte ich keinerlei Probleme reinzufinden, ohne das Gefühl zu haben, es fehlte etwas.


    Ob Pulaski oder Maarten ... sie alle haben was ... und sie haben was gemeinsam. Sie stammen aus der Feder von Andreas Gruber, einem der genialsten Thriller-Autoren, die ich lesen und kennen lernen durfte. Ich verneige mich. Insofern: Absolut verdiente 10 Eulenpunkte.

    :lesend Tom Liehr - Im wechselnden Licht der Jahre

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

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    Hörbuch: Anne Jacobs - Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 317

  • Die grausam verstümmelte Leiche der prostituierten Natalie wird unter einer Leipziger Brücke angespült. Das LKA scheint kein großes Interesse an der Auflösung des Falles zu haben. Der Ermittler und im Kriminaldauerdienst arbeitende Walter Pulaski sieht die Sache allerdings anders, als er durch Zufall die Mutter von Natalie kennenlernt. Zusammen begeben sie sich auf private Ermittlungstour über Prag und Passau nach Wien. Sie sind den anderen immer eine Spur voraus und begeben sich damit in große Gefahr…
    Zeitgleich vertritt in Wien die Anwältin Evelyn Meyers als Strafverteidigerin einen Arzt wegen Frauenmordes. Hängen die beiden Fälle zusammen?


    Die Geschichte entwickelte am Anfang einen Sog, den ich mich nicht mehr entziehen konnte. Walter und Mikaela (die Mutter von Natalie) geraten auf Ihrer Ermittlungstour von einem Schlamassel ins Nächste. Da fragte ich mich manchmal, wie sie da wohl wieder rauskommen. Ich konnte mich gut in die beiden hineinversetzen und habe mit ihnen gebangt und gehofft.

    In einem anderen Handlungsstrang begegnen wir die Anwältin Evelyn Meyers. Sie vertritt einen erfolgreichen Arzt der eine Frau ermordet haben soll. Bald sind sie alle drinnen, in einem Geflecht aus Lügen und Intrigen. Zusätzlich erfahren wir etwas aus Sicht des Serientäters, was die Geschichte noch spannender macht. Bis zum Ende der Showdown kommt.


    Fazit: Lesen ! Ich vergebe 10 Punkte.