'Das barmherzige Fallbeil' - Seiten 236 - 329 (Kapitel 23 - 30)

  • Bisher tappe ich weiterhin im Dunkeln und das gefällt mir gut.


    Diese Rollenspielnummer finde ich total spannend. Ich lese gern über so etwas, aber selber machen würde ich so etwas wohl eher nicht.


    Ich fand die geschichtlichen Einschübe spannend, aber es hätte durchaus weniger sein können, da gebe ich meinen Vorschreibern Recht.

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Adamsberg ist für mich irgendwie ein Naturbursche in der Stadt. Einer der anders riecht und schmeckt als die anderen. Einer der sich manchmal schwer tut, in Worte zu fassen was in seinem Kopf vorgeht.


    Gerade das mag ich irgendwie an ihn und erinnert mich auch so ein bissel an mich selbst.


    Ich zähle jedenfalls auch zu der Sorte Mensch, die lieber selber sieht, fühlt, riecht und schmeckt. Genießen mit allen Sinnen und sich selbst ein Bild machen...

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Ich habe mich übrigens auch gefragt, ob dieser Handlungsstrang um diese seltsame historische Gesellschaft nicht ein wenig zu "französisch" im Sinn von: für uns Deutsche nicht recht nachvollziehbar ist.
    Ich kann mir jedenfalls kein Ereignis der deutschen Geschichte vorstellen, das hier jemanden zur Gründung eines ähnlichen Vereins oder Gesellschaft animieren könnte. Mit stundenlangen auswendig gelernten Debatten.


    Nun, mir war dieser Handlungsstrang auch nicht so verständlich. Doch mir wäre diese National-Historie doch ein wenig zu morbide.


    Aber bei uns gibt es auch Vereinigungen, die deutsche Geschichte verherrlichen.


    Ich denke da an all die braunen Vereinigungen....


    Aber auch Geschichtsverrückte, die so allerlei Ritterspiele, Mittelaltermärte etc. veranstalten.


    Und dann gibt es auch sehr viel Kriegsvertriebene in Deutschland, die die Traditionen ihrer alten Heimat pflegen.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Fast könnte man meinen, der Roman biegt schon auf die Zielgerade ein, dafür ist das Buch allerdings noch ganz schön dicke!


    Mir persönliche gefällt es sehr gut, wie die Autorin die geschichtlichen Hintergründe und das heutige Frankreich miteinander verbindet.


  • Man sollte nicht vergessen, dass die Gründer dieser Vereinigung durchaus heutige Interessen an Forschung haben, Ähnliches gibt es bei uns mit experimenteller Archäologie, mit Darstellungen von Schlachten- weniger mit nachgestellten Reden.

  • beo, es ist ganz "normales" heutiges Französisch. Es gibt auf (der französischen) Seite 199 (könnte in der Übersetzung ein paar Seiten später sein) eine Stelle, wo eine heute nicht mehr gebräuchliche Wendung gebraucht wird.
    Da spricht Chateau mit Adamsberg über einen, der Hebert dargestellt hat und dabei gesagt hat: "Que les crapauds de Marais aillent éternuer dans le sac!"
    Eternuer bedeutet niesen, also ungefähr: Sollen doch die Sumpfkröten (gemeint sind die gemäßigten Revolutionäre, genannt Marais=Sumpf) in den Sack niesen.


    Gemeint ist, sollen sie doch auf die Guillotine gehen.


    Auch wenn man in Wikisource nach den Reden Robespierres sucht, ist dort - bis auf die revolutionären Monatsnamen - alles in gut verständlichem Französisch.
    Ich habe allerdings keine Ahnung, ob da die Originaltexte stehen oder schon eine angepasste Version und ich weiß auch nicht, wie sehr sich die Sprache seitdem verändert hat.

  • Zitat

    Original von sapperlot
    In der ersten Hälfte des Leserundenabschnitts vielleicht etwas gar viel Bezug zur Historie rund um die Französische Revolution. Zählt man sogar den letzten Teil des vorigen LR-Abschnitts hinzu, dürfte das für den ein oder oder anderen Leser etwas zu viel des Guten rund um die geschichtlichen Fakten und Personen sein.


    Gerade das gefällt mir besonders gut. :lache

  • Danke, Rumpelstilzchen. Die Stelle wird in der Übersetzung erst wörtlich übertragen und dann erklärt. An anderer Stelle heißt es, Chateau rede "gestaltet". Daher dachte ich es könnte im Original die Sprachform gewechselt sein. In zweihundert Jahren ändert sich einiges- warum werden wir Juristen mit einem Gesetz, das 120Jahre alt ist schon so schwer verstanden.

  • Das Viktor und Amédée Brüder sind, hatte ich nicht vermutet. Die Familienzusammenführung war dann ja aber nur für Amédée eine Überraschung, denn sein Bruder wusste es ja schon.
    Was für eine Mutter, kein Wunder, dass Viktor sie hasste. Ich hoffe trotzdem, dass er nicht der Mörder von ihr ist.
    Bei dem Nachspielen der Revolutionsreden habe ich mich auch gefragt ob sie wirklich total wortgetreu sind. Auch darüber, dass diese Reden im Wortlaut erhalten sind ...

  • Der erste Parlamentsstenograph war Marcus Tullius Tiro, der Ciceros Reden in Kurzschrift transkripierte. Die Sitzungsprotokolle der Nationalversammlung existieren noch und sind im Internet abrufbar.

  • Fred Vargas hat mich jetzt ganz eingefangen. :-)


    Eine spannende Story mit sowohl gruseligen Hintergrund (Island), als auch geschichtlichen Bezug (Robespierre). Gefällt mir außerordentlich gut.


    Dann hat das Team um Adamsberg einen gewissen Charme mit viel Witz, finde ich.


    Auf in den nächsten Abschnitt...


  • Da kann ich nur zustimmen.


    Mich haben die geschichtlichen Fakten überhaupt nicht gelangweilt, ich finde das interessant.
    Heftig, die Geschichte von Amedee mit den Enten. :O

  • )Victor und Amedee sind Brüder. Damit hatte ich nicht gerechnet - erklärt aber, warum Amedee Victor so ergeben ist.


    Und das Victor einen Hass auf seine Mutter hatte, kann ich nachvollziehen. Holt den einen Sohn - und läßt den anderen auf dem Hof zurück (bei diesen "liebevollen Pflegeeltern - ich möchte nur an die Enten erinnern :fetch ). Das Leben dort war sicher nicht einfach.


    Ich bin neugierig, wie es weitergeht.... :gruebel