'Erkenne die Welt' - Seiten 001 - 089 (Einleitung - Das Maß aller Dinge)

  • @ Andromeda
    Gut, mit dieser "Differenz des fehlenden gemeinsamen Nenners" kann ich leben. :-)



    Möglicherweise liegt es auch an verschiedenen Erwartungen ans Buch? Ich will nicht, leger ausgedrückt, zig verschiedene Philosophien erklärt bekommen und so lange "durchkauen", bis ich die verstanden habe. Ich erwarte von dem Buch einen Überblick über die Geschichte der Philosophie, im Rahmen dessen natürlich auch einiges zu den Philosophien erklärt wird. Aber die alle "durchkauen", auch die, die mich vielleicht weniger interessieren, ist nicht mein Anspruch. Der bisher einzige Philosoph, von dem ich möglicherweise etwas lesen wollen würde, kommt erst im nächsten Abschnitt. Aber ob ich Platon wirklich verstehen würde, da habe ich doch so gewisse Zweifel.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Andromeda


    @all Und eigentlich hatte ich gehofft, auch aufgrund der Äußerungen im Anmeldethread, dass es hier wirklich viele Diskussionen und Erörterungen geben wird.
    Lumos : "jetzt aber nicht mehr die richtige Lust sie hier zu posten und zur Diskussion zu stellen" - wie soll denn dann eine Leserunde zustande kommen?
    @all: Wenn sich unser aller Posts hier in "ich habe den Abschnitt gelesen, bin zufrieden und lese jetzt den nächsten" erschöpfen, brauchen wir keine Leserunde, dann reicht auch ein Thread zum Abstimmen und Abhaken.


    Das musste ich jetzt einfach mal loswerden...


    Du hast ganz und gar recht mit deinem Ein- bzw. Vorwurf, Andromeda :grin.


    Aber ich muss gestehen, dass ich schon mit dem Lesen, Nachvollziehen und Verstehen gefordert bin.
    Ich notiere mir auch ständig Dinge, die mich beschäftigen und zu denen ich etwas sagen bzw. schreiben würde, doch eine halbe Seite weiter kommt schon das nächste, was mich dann wieder von ersterem ablenkt.
    Eigentlich müsste ich nach jedem Gedanken und nach jeder Notiz sofort posten, solange es noch in meinem Kopf präsent ist - nur komme ich dann noch langsamer voran - ein Dilemma.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Möglicherweise liegt es auch an verschiedenen Erwartungen ans Buch? Ich will nicht, leger ausgedrückt, zig verschiedene Philosophien erklärt bekommen und so lange "durchkauen", bis ich die verstanden habe. Ich erwarte von dem Buch einen Überblick über die Geschichte der Philosophie, im Rahmen dessen natürlich auch einiges zu den Philosophien erklärt wird. Aber die alle "durchkauen", auch die, die mich vielleicht weniger interessieren, ist nicht mein Anspruch. Der bisher einzige Philosoph, von dem ich möglicherweise etwas lesen wollen würde, kommt erst im nächsten Abschnitt. Aber ob ich Platon wirklich verstehen würde, da habe ich doch so gewisse Zweifel.


    Ich bin der Ansicht, dass Buch, Autor, Verlag und Forum es verdient hätten, dass man sich etwas ausführlicher mit diesem Stoff beschäftigt. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Erwartungshaltung...


    Zitat

    Original von Lumos
    Und ich möchte noch ergänzen, Andromeda, dass ich mich einer intensiven fachlichen Diskussion mit dir zu dieser Thematik intellektuell nicht gewachsen fühle. Darum zu ringen wäre mir schlichtweg zu anstrengend. Ich hoffe, du hast dafür Verständnis.


    Aber Lumos :wow - ich bin in keiner Weise in der Lage, hier fachlich zu diskutieren und ebenso Laie wie alle anderen auch :-). Ich hatte lediglich gehofft und erwartet, eure Gedanken zu dem Buch zu erfahren. Das ist für mich, wie gesagt, der Sinn einer Leserunde.


    edit ergänzt:
    Beim "langsam vorankommen" sehe ich kein Problem, einige haben doch anscheinend noch nicht mal angefangen und ich selbst werde durch dieses Buch sicher auch nicht "durchhetzen" :grin

  • Die schiere Menge macht es einfach sehr schwierig, einzelne Details durchzusprechen. Wie wir es ja schon versucht haben, kann man sich nur einzelne Punkte herausgreifen ... und dann einfach anfangen.


    Mir waren die Inhalte des ersten Abschnitts noch nicht handfest genug. Im zweiten Abschnitt werden viel mehr Details bzw philosophische Überlegungen dargestellt. Nach dem ersten Abschnitt weiß ich vor allem, dass es damals ganz viele Kriege gab. ;-)

  • Zitat

    Original von Andromeda
    Ich bin der Ansicht, dass Buch, Autor, Verlag und Forum es verdient hätten, dass man sich etwas ausführlicher mit diesem Stoff beschäftigt. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Erwartungshaltung...



    :gruebel hm, aber genau das geschieht hier doch. Sonst würde man nicht so lange für einen Abschnitt benötigen ;-). Und es gibt viele Kommentare zu deinen Beiträgen, sie finden also ausführliche Beachtung und Reaktion.

  • Ich lese hier auch immer noch interessiert mit (selbst ohne Buch), und bin dadurch auch darauf gekommen, dass ich noch "Werte" von Peter Prange nur angelesen hatte und es wieder aus dem Regal geholt. Lustigerweise habe ich da auch gerade erst diesen Satz von Heraklit gelesen, mit der ständigen Umwandlung der Dinge ("dieses in jenes").

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    :gruebel hm, aber genau das geschieht hier doch. Sonst würde man nicht so lange für einen Abschnitt benötigen ;-). Und es gibt viele Kommentare zu deinen Beiträgen, sie finden also ausführliche Beachtung und Reaktion.


    Ein Mißverständnis? Ich wünschte mir nicht Kommentare zu meinen Kommentaren sondern solche zum Inhalt des Buches.
    Vermutlich hätte ich an Stelle des "sich damit beschäftigen" die Formulierung "sich darüber austauschen" oder "sich dazu mitteilen" verwenden sollen.
    Aber da Du Dich schon auf Kommentare zu meinen Kommentaren beziehst: die behandelten einen einzigen Satz dieses Abschnitts, es stehen aber noch einige Sätze mehr in der Einleitung, zu denen man hätte Gedanken äußern können :grin

  • Zitat

    Original von Andromeda
    Aber da Du Dich schon auf Kommentare zu meinen Kommentaren beziehst: die behandelten einen einzigen Satz dieses Abschnitts, es stehen aber noch einige Sätze mehr in der Einleitung, zu denen man hätte Gedanken äußern können :grin


    Man könnte vieles, aber man muss nicht ;-) :grin

  • Zitat

    Original von Andromeda
    Ich bin der Ansicht, dass Buch, Autor, Verlag und Forum es verdient hätten, dass man sich etwas ausführlicher mit diesem Stoff beschäftigt. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Erwartungshaltung...


    Ich denke schon, daß ich mich so, wie es Buch, Autor, Verlag und Forum verdient haben, mit dem Buch beschäftige. Aber anscheinend haben wir z. B. in Hinsicht, wie tief man in die Materie eindringen will, unterschiedliche Vorstellungen, weil wir etwa verschiedene Erwartungen an das Buch haben?


    Oder, wenn ich ehrlich sein darf, ich kann Deine Probleme mit "Geld" und "abstrakt" nicht nachvollziehen. Ich meine mich inzwischen dumpf an meine einige Jahrzehnte zurückliegende Schulzeit zu erinnern (vermutlich VWL - Volkswirtschaftslehre) und daß es da hieß, daß Geld etwas abstraktes sei, weil es keinen Wert an sich habe. (Allerdings würde ich auf diese Erinnerung keinen Eid leisten wollen.)
    Da ich aber dem Autor in seiner Schilderung zustimme, gibt es bei mir dazu kaum bis keinen Diskussionsbedarf.
    :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Guten Morgen @ll und ein gesundes "Neues Jahr"!
    Ich bin nun auch endlich mit an Bord.
    Danke @ JaneDoe für den Zeittafel-link :anbet
    Ich ging mit ähnlichen Bedenken/Befürchtungen wie Zwergin an dieses Buch und diese Leserunde heran, fühlte mich dann aber doch in beiden überraschend schnell heimisch. Allerdings glaube auch ich, dass ich mich mangels Masse an Wissen meinerseits beispielsweise mit Andromeda kaum in eine Diskussion werde einlassen können. Aber das muss ja auch nicht unbedingt sein. Ich lese und ich lerne...
    Was die Sache mit Genuss und Besitz angeht:
    Nein, ich muss nicht zwangsläufig besitzen, um zu geniessen! Ich kann die Niagara-Fälle oder den Grand Canyon, ein Allgäuer Bergpanorama oder eine Schlucht im fränkischen Höllental geniessen, allein durch den Anblick...
    Und ja, Besitz kann Lust zur Last werden lassen. Ich glaube, ich schrammte mal hart an der Grenze zur Buch- und/oder Lesesucht. Der SUB bedrückte mich sowohl im Hinblick auf die Endlichkeit des irdischen Daseins als auch auf meine ganz persönliche Augenerkrankung Keratokonus. Jetzt treffe ich meine Auswahl an neuen Büchern sorgfältiger und komme eigentlich ganz gut hin, wenn nicht gerade einige besonders verführerische Leserunden mit Wanderbuchpannen und anderen unvorhersehbaren Ereignissen einhergehen.
    Ich freue mich über diese Leserunde, denke aber auch, dass sie ziemlich lange dauern wird.
    Aber was den Kochbuchleserunden möglich ist, wird der geistigen Nahrung ja wohl ebenfalls zugebilligt werden.
    In diesem Sinne: Weiterhin "Guten Appetit"! :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich bin dann auch endlich dabei. Ich habe schon seit meiner Jugend ein Faible für die Philosopie, insbesondere ihre Geschichte. Mich interessiert vor allem, warum und wie die Menschen sich zu ihrer jeweiligen Zeit mit philosophischen Fragen auseinandergesetzt haben. Allerdings bin ich hier absoluter Laie. Eine wissenschaftliche Diskussion werde ich nicht führen können.


    Ich habe mich entschlossen, nicht zusammenfassend zu jedem Leserundenabschnitt etwas zu schreiben, sondern zu jedem Kapitel. Ich komme sonst durcheinander. Das wird auch bei mir alles ein bisschen länger dauern. Aber dieses Buch bzw. diese Runde kann keine sein, durch die man hindurchrast.


    Dem hier so "heftig" diskutierten vorangestellten Zitat von Muriel Rukeyser, bemesse ich gar nicht so eine tiefsinnige Bedeutung zu, wichtiger finde ich seine einleitenden Worte, denn hier stellt er klar, was wir von dem Buch zu erwarten haben. Ich empfinde es so, als habe Precht das Zitat bewusst gewählt, um die von ihm gemachten Erläuterungen in der Einleitung noch zu unterstreichen. Precht selbst ist eher in der Artistik zu verorten, quasi Gedankenkünstler, als ein Philosoph der dieses Fach als "exakte Wissenschaft" begreift. So verstehe ich zumindest u. a. seine einleitenden Worte (und das findet man auch in seinem beruflichen Werdegang und seinen philosophischen Diskussionen bestätigt). Wir bekommen hier keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern eine Geschichte der Philosophie, die er auf seine Weise eben auch interpretiert. Das Zitat verdeutlicht für mich einfach, welche Bedeutung er selbst der Philosophie beimisst und . Man mag die Welt physikalisch, chemisch, wissenschaftlich logisch erklären können, aber eben nicht allein. Das Universum besteht aus noch so viel mehr.


    Edit:
    Was Precht mit dem Zitat von de Montaigne sagen will, verdeutlicht er ja auch in dem Absatz. Platt ausgedrückt, ist es ihm ein Anliegen, dass wir Leser uns mit dem Buch, das sich nun einmal jetzt in unserem Besitz befindet, beschäftigen, uns mit dem Inhalt auseinandersetzen. Uns eben diesen offenen philosophischen Fragen stellen, die er uns nicht beantworten will und kann. Es soll quasi ein Leitfaden durch die Geschichte der Philosophie sein. Das gefällt mir sehr. Ich hoffe, diese Aussage bestätigt sich in den folgenden Kapiteln.


    Gerade in Bezug auf Bücher finde ich diesen Satz so richtig. Für mich gilt er aber auch mit all unseren Besitz. Ob er uns bereichert, ist einfach eine Frage, wie wir damit umgehen und wie sehr wir uns damit beschäftigen (wollen).

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane

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  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Das ging mir anders.
    Ich fand den Umweg über das Fresko sehr interessant. Ich wusste nicht, dass sich die christlichen Gelehrten in einer Tradition sehen, die mit den griechischen Philosophen beginnt.
    Auch fand ich wichtig, dass Precht zu Beginn gleich deutlich macht, dass wir nur über Ausschnitte der philosophischen Gedanken reden können, weil einfach nur Bruchstücke erhalten sind.


    Übrigens ist das Fresko vorne im Buch in bunt zu sehen. :grin


    Ich sehe das genauso, Regenfisch. Ich persönlich finde diese kurze Erläuterung für einen Laien wie mich sogar ziemlich wichtig. Wenn wir an Philosophie denken, haben wir doch alle - oder zumindest die meisten - genau dieses Bild von mehr oder weniger alten Männern mit Bärten im Kopf, die sich treffen, durch Säulengänge spazieren und über die wichtigen Fragen des (altgriechischen) Lebens philosophieren.


    Precht war es in diesem Kapitel wohl einfach wichtig, nochmal deutlich zu machen, dass die Geschichte der antiken griechischen Philosophie (und nicht nur diese) weitaus vielfältiger und umfangreicher ist. Dass er all das nicht in ein solches Buch packen kann, dürfte klar sein.


    Ich persönlich finde den Hinweis auch immer spannend, dass wir eben nicht auf Quellen aus erster Hand zurückgreifen können, sondern auf Überlieferungen, die bereits Interpretationen enthalten.

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane

  • Zitat

    Original von Saiya


    Ich persönlich finde den Hinweis auch immer spannend, dass wir eben nicht auf Quellen aus erster Hand zurückgreifen können, sondern auf Überlieferungen, die bereits Interpretationen enthalten.


    Das hat mich auch immer wieder gewundert, wie wenig Originalquellen es selbst von den ganz bekannten Philosophen gibt, klar es ist eine lange Zeitspanne, aber ich hatte doch gedacht, dass mehr die Jahrhunderte überdauert hat.

  • Seid gestern bin ich jetzt auch endlich dabei. Vorher konnte ich mich mit dem ganzen Weihnachtskram und dazu auch noch Kindergeburtstag einfach nicht drauf konzentrieren, und das wäre schade ums Buch.
    Ich habe mich zu dieser LR gemeldet, weil ich ein Interesse an der Geschichte der Philosophie habe, weil mich vor allem der Wandel interessiert dem sie über die Jahrhunderte unterlag.... die Einführung war schon sehr interessant und ich bin froh das der Autor das Ganze auf die europäische Sichtweise beschränkt hat, auch wenn grade die fernöstliche Sichtweise sicherlich unheimlich interessant wäre.


    Zitat


    Original von Saiya
    Ich sehe das genauso, Regenfisch. Ich persönlich finde diese kurze Erläuterung für einen Laien wie mich sogar ziemlich wichtig. Wenn wir an Philosophie denken, haben wir doch alle - oder zumindest die meisten - genau dieses Bild von mehr oder weniger alten Männern mit Bärten im Kopf, die sich treffen, durch Säulengänge spazieren und über die wichtigen Fragen des (altgriechischen) Lebens philosophieren.



    Ja, so geht es mir auch, denn wie schon erwähnt habe ich wirklich keinerlei tiefere Ahnung von Philosophie, das ist wirklich völliges Neuland für mich....



    Über die Originalquellen habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, aber ich denke xexos hat Recht....

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ich persönlich finde diese kurze Erläuterung für einen Laien wie mich sogar ziemlich wichtig. Wenn wir an Philosophie denken, haben wir doch alle - oder zumindest die meisten - genau dieses Bild von mehr oder weniger alten Männern mit Bärten im Kopf, die sich treffen, durch Säulengänge spazieren und über die wichtigen Fragen des (altgriechischen) Lebens philosophieren.


    Precht war es in diesem Kapitel wohl einfach wichtig, nochmal deutlich zu machen, dass die Geschichte der antiken griechischen Philosophie (und nicht nur diese) weitaus vielfältiger und umfangreicher ist. Dass er all das nicht in ein solches Buch packen kann, dürfte klar sein.


    Ich persönlich finde den Hinweis auch immer spannend, dass wir eben nicht auf Quellen aus erster Hand zurückgreifen können, sondern auf Überlieferungen, die bereits Interpretationen enthalten.


    Mit den diskutierenden bärtigen Männern triffst Du, was mich betrifft, voll den Nagel auf den Kopf!
    Auch die beiden anderen Absätze kann ich :write
    Die Auseinandersetzung mit diesem Buch kann sich bei mir durchaus über mehrere Wochen oder gar Monate hinziehen, es ist definitiv ein Buch, dass man zwar neben anderen aber nicht "mal eben" lesen kann.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Die Auseinandersetzung mit diesem Buch kann sich bei mir durchaus über mehrere Wochen oder gar Monate hinziehen, es ist definitiv ein Buch, dass man zwar neben anderen aber nicht "mal eben" lesen kann.


    Dies gilt auch für mich. Nach dem zweiten Abschnitt musste ich erst einmal unterbrechen, da nun andere LR-Termine anstehen.


  • Ich habe den ersten Abschnitt auch beendet und mir geht es wie JaneDoe. Das Buch entspricht genau meinen Erwartungen.


    Lumos, lass dich nicht frustrieren. Das Buch ist nicht dazu gedacht, alles zu behalten. Du weißt aber jetzt, wo du Informationen nachschlagen kannst. Ich kann mir gut vorstellen, daß Buch später mal wieder in die Hand zu nehmen und zu einem bestimmten Thema etwas darin nachzulesen.


    Ich kann auch nicht alle meine Gedanken hier posten. Das sind einfach zu viele. Ich denke und hoffe trotzdem, dass wir den ein oder anderen Gedankengang hier bis zum Ende des Buches diskutieren. :-)


    Prechts Ausführungen zum Geld und die drei so gegensätzlichen vorgestellten Philosophen am Ende dieses Abschnitts fand ich sehr informativ. Seine Aussagen über das Geld teile ich.

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane

  • Zitat

    Original von Saiya
    Lumos, lass dich nicht frustrieren. Das Buch ist nicht dazu gedacht, alles zu behalten. Du weißt aber jetzt, wo du Informationen nachschlagen kannst. Ich kann mir gut vorstellen, daß Buch später mal wieder in die Hand zu nehmen und zu einem bestimmten Thema etwas darin nachzulesen.


    Ich habe vor vielen Jahren eine Geschichte der Philosophie gelesen, nämlich die "Bekenntnisse eines Philosophen" von Bryan Magee. Viel weiß ich nicht mehr, zumindest bewußt. Aber genau die Teile, die die Erben von Sir Karl R. Popper aus dem Buch haben streichen lassen (ich habe die unzensierte Erstauflage), haben mich für eben jenen Philosophen interessiert, so daß ich etwas von ihm gelesen - und seine Werkausgabe subskribiert habe. :rolleyes Irgendetwas bringt so eine Geschichte also, und wenn es nur ein volles Bücherregal ist. :grin ;-)



    Bekenntnisse eines Philosophen - Bryan Magee


    "Bekenntnisse" ist in diesem Zusammenhang eine etwas irreführende Bezeichnung: Sie werden keine reißerischen Geschichten zwischen diesen Buchdeckeln finden. Brian Magees Mischung aus Memoiren und Geschichte der Philosophie umfaßt noch nicht einmal "Bekenntnisse" in der Tradition der Selbstgeißelung des Heiligen Augustinus und Jean-Jacques Rousseaus.


    Was ist Bekenntnisse eines Philosophen dann? Das Buch ist ein faszinierender Streifzug durch 2.000 Jahre des Nachdenkens über die grundlegende Natur von Existenz und Realität. Als ein Philosoph des 20. Jahrhunderts hat Magee eine Menge über seine Philosophen-Kollegen zu sagen, und er spart nicht mit Gefühlen. Vor allem die Oxford-Philosophen, die entschieden haben, daß Philosophie nichts mit der Natur der Existenz sondern mit der Natur der Sprache zu tun habe, sich aber weigern, der erzählenden Literatur auch nur einen Gedanken zu widmen, werden zum Ziel Magees intellektueller Verachtung. Der verstorbene Karl Popper dagegen, ein persönlicher Bekannter des Authors, wird als ein Mann gefeiert, der sich angesichts akademischer Kinkerlitzchen auf die wahren Aufgaben der Philosophie besann.


    Sollten Sie je darüber nachgedacht haben, warum wir existieren, dann haben Sie das Zeug zum Philosophen ... oder zumindest das Zeug, einen Philosophen zu verstehen. Bryan Magees Bekenntnisse sind ein schlagkräftiger Beweis dafür, daß man keinen Universitätsabschluß braucht, um ein großer Denker zu sein.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")