'Die Herren der Grünen Insel' - Seiten 858 - Ende

  • Roisin ist nach wie vor davon besessen, jemanden töten zu müssen. Ihren Vater braucht sie ja nicht mehr umbringen, das hat schon jemand anderes erledigt.


    Für Roisin bin ich traurig, da Ascall und Ailillan gehen "bis Irland frei ist". Sie fühlen sich wohl verpflichtet um ihr Land zu kämpfen. Ich hätte gerne noch gewusst, ob Roisin ein Kind zur Welt bringt.


    Kraka vergiftet die Äbtissin um deren Position einzunehmen. An so etwas habe ich jetzt ja gar nicht gedacht.


    Ach und meine Lieblingsfigur hat sich von anfänglich Alillan zu Roisin geändert.


    ENDE :-) :-(



    Ich habe das Buch zugeschlagen und verbleibe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Den einen oder anderen Protagonisten werde ich vermissen, andere wiederum gar nicht. Es war eine Fülle von Stoff, der mich gefordert hat, v.a. weil viel Gewalt und Krieg beschrieben wurde, der mich unterhalten hat und der mich informiert hat. Die historischen Anmerkungen am Ende waren noch einmal richtig interessant. In diesem Sinne vielen DANK, Kiera, für die Begleitung der Leserunde und für die vielen, interessanten Anmerkungen, die du hier geschrieben hast. Weiterhin viel Erfolg. :wave

  • So, ich bin nun auch durch und nun sehr gespannt auf die Fortsetzung, denn zufriedenstellend für alle hat der Roman nicht geendet, es sind noch eine Menge Fragen offen bzw. ist noch Einiges zu erwarten.


    Besonders traurig bin ich über die Ascall-Roisin-Entwicklung. Ich finde ja, die beiden passen wunderbar zusammmen, sie kennen einander gut und machen sich gegenseitig glücklich, besonders gut hat man das gesehen bei der Szene, als sie die Furt überquert haben (aus Caitlins Sicht), als sie wirklich liebevoll miteinander geschäkert haben. Dass Ascall sie nun verlässt, obwohl er das nicht wirklich will, ist traurig, er verspricht ihr zwar, zu ihr zurück zu kommen, aber ob das wirklich so sein wird, steht noch in den Sternen. Ich könnte mir vorstellen, dass Roisin sich in Caitlins Siedlung niederlässt, als Heilerin ist sie sicher sehr gefragt.


    Mir hat es übrigens gut gefallen, dass wir sie zunächst als solche wieder getroffen haben, genau so hatte ich sie auch gesehen.


    Caitlin hat also eine Siedlung gegründet und eine Mühle errichtet. Das passt zu ihr, sie ist zupackend und vorausschauend. Hier gefällt sie mir wieder viel besser. Ailillan ist bei ihr, doch er folgt Ascall, seine dunkle Seite gewinnt wieder einmal (ja, er tötet auch wieder und zwar scheinbar gnadenlos). Dass Caitlin Ascall sagt, Ailillan sei tot, kann ich sehr gut verstehen, sie wollte ihn, Ailillan, schützen und wusste, was sonst passieren würde, was dann auch auch geschehen ist. Dafür ist ihr nun Faolan zugelaufen, der hier vielleicht seine Musik wieder leben kann. Ganz traurig dafür dann später der Blick auf Eilis, die sich - immer noch - als Hure durchschlägt.


    Aoife muss ihre Hoffnungen begraben und erkennt, dass Eleonore nur mit ihr gespielt hat. Ganz grausam, dass diese ihr einen Hasenpelz schickt. Dass Aoife das Hermelin frei lässt, passt, wenigstens das soll sein Leben lieben. Aoifes weiteres Schicksal sieht weniger rosig aus, mal sehen, ob wir noch von ihr hören. Immerhin scheint Strongbow sie zu mögen. Gwalchgwyn dagegen hat seine Rache bekommen.


    Dass der Ausfall der Normannen zum Sieg führte, fand ich erstaunlich, damit konnte man nach all dem Hungern kaum rechnen. Die Ritter des roten Zweiges werden wir dann im Nachfolgeband wohl wieder treffen. Ich finde sie interessant.


    Im Epilog, 1172, treffen wir noch einmal Kraka, die die Äbtissin tötet um selbst Äbtissin zu werden. Sie hatte die ganze Zeit einen Plan (hat sie ja auch irgendwann einmal gesagt), sie wird bestimmt eine der spannendsten Figuren des nächsten Bandes.


    Ich glaube, es wurde niemand vergessen, manche Schicksale scheinen ziemlich klar, andere noch gar nicht, ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird.


    Ich bin so begeistert von dem Roman, es ist mein Lesehighlight diesen Monat. Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte, meine Rezi gibt es in den nächsten Tagen. Danke an Kiera für die tolle Begleitung der Leserunde mit einigen Hintergrundinfos. Ich muss mir deine anderen Pseudonyme mal anschauen, ich bin jetzt so neugierig auf weitere Werke aus deiner Feder.


    Edit: Danke auch für das umfangreiche Zusatzmaterial im Anhang, so lobe ich mir einen historischen Roman!

  • Zitat

    Original von PMelittaM


    Dass der Ausfall der Normannen zum Sieg führte, fand ich erstaunlich, damit konnte man nach all dem Hungern kaum rechnen. Die Ritter des roten Zweiges werden wir dann im Nachfolgeband wohl wieder treffen. Ich finde sie interessant.


    Der Sieg der Normannen ist in dieser Situation wirklich überraschend. Wenn mir die Geschichte das nicht einfach so vorgegeben hätte - ich hätte das ja nie so erfunden :-) An keinem Punkt der normannischen Invasion war diese so zum Scheitern wohl verdammt wie zu diesem Zeitpunkt. Der Vorteil lag klar beim Hochkönig.
    Dass sie trotzdem unterlagen, hat sicher nicht nur mit den militärischen Defiziten zu tun, sondern mit der "politischen Deppigkeit" der Iren. Da sie ja schon mal von den Normannen übertölpelt wurden, hätten sie diesen einfach nie trauen und in aller Ruhe im Fluss baden dürfen.

  • So, leider hat es bei mir aus den unterschiedlichsten Gründen nicht so oft wie ich es mir gewünscht hätte mit einem zeitnahen Kommentieren geklappt, glücklicherweise ist das hier ja aber ein Buch, das einem nicht so schnell aus dem Kopf geht.
    Meine anfängliche Hoffnung, Caitlin und Ascall würden zueinander finden und Cian ein Zuhause geben, erfüllte sich zwar nicht, aber Roisin gefällt mir auch.
    Überhaupt hatte die Geschichte viele starke Charaktere, man mag sie sympathisch finden oder auch nicht, aber sie unterhielten mich gut.
    Der historische Hintergrund war interessant, das Wiedertreffen mit Eleonore bereitete mir Freude, wenn sie auch nicht unbedingt sympathisch rüberkam.
    Es wurde im Eulenforum ja gelegentlich die Behauptung aufgestellt, man dürfe nach der Lektüre eines historischen Romans nicht schreiben "Ich habe beim Lesen auch wieder viel gelernt!" Ein Roman basiere immerhin lediglich auf der Phantasie des Verfassers. Wenn sich der Autor aber auf alte Quellen stützt und zudem in einem Nachwort mitteilt, warum er wie entgegen der nach eben diesen Quellen wahrscheinlichen historischen Wahrheit Änderungen vornahm, vermittelt ein guter Historienschmöker mir auf jeden Fall mehr Wissen, als ich vorher über bestimmte Begebenheiten hatte.
    Mit Fortsetzungen hab ich es eigentlich nicht so, aber die werde ich mir in hier nicht entgehen lassen.
    Rezension folgt zeitnah, 10 Punkte werden es auf jeden Fall.
    Bedanken möchte ich mich jetzt schon beim Verlag und bei Wolke, vor allem aber bei Kiera für ihre intensive und aufschlussreiche Begleitung der Leserunde.
    :anbet :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Es wurde im Eulenforum ja gelegentlich die Behauptung aufgestellt, man dürfe nach der Lektüre eines historischen Romans nicht schreiben "Ich habe beim Lesen auch wieder viel gelernt!" Ein Roman basiere immerhin lediglich auf der Phantasie des Verfassers. Wenn sich der Autor aber auf alte Quellen stützt und zudem in einem Nachwort mitteilt, warum er wie entgegen der nach eben diesen Quellen wahrscheinlichen historischen Wahrheit Änderungen vornahm, vermittelt ein guter Historienschmöker mir auf jeden Fall mehr Wissen, als ich vorher über bestimmte Begebenheiten hatte.


    Mir geht es persönlich auch so. Ich habe bei Ken Follett z.B. mehr über die Geschichte des 20. Jahrhunderts gelernt als in der Schule.

  • Ich bin seit gestern auch fertig mit dem Buch ;-( Trotz aller Düsternis fand ich es einfach nur toll, es war definitiv ein Highlight! Ich bin wirklich froh, dass es noch einen 2. Teil geben wird.



    Das Ascall und Ailillán sich wiedergefunden haben, hat mich speziell für die beiden gefreut. Die sind so eine Symbiose seit ihrer Kindheit geworden.... die können einfach nicht ohne einander sein. Für Außenstehende wird es auf Dauer immer schwer sein, da reinzukommen. Sprich.... ich fand Caítlin sehr passend für Ailillán und Róisín würde mir als Ascalls Gefährten gefallen. Aber, das würde auch bedeuten, dass die Brüder (zumindest zum Teil) verschiedene Wege gehen würden und ich bezweifle etwas, dass sie dazu in der Lage wären. Irgendwie sehe ich da momentan keinen wirklichen Platz für eine Frau.


    Pol finde ich nach wie vor eine interessante und wichtige Figur in so einem Roman. Dass er dennoch sterben musste, hat er sich vor allem selbst zuzuschreiben. Bin mir aber sicher, Kiera wird uns im nächsten Teil auch jemanden präsentieren, der immer wieder alle Seiten gegeneinander ausspielen wird aber damit auch gleichzeitig die Geschichte vorantreibt.


    Aoife fand ich als Figur auch gut. Sie ist blutjung und letzlich nur benutzt worden.... Ihre Fehlentscheidungen waren bitter, aber fast vorauszusehen. Vielleicht gibt es doch noch den aufrichtigen und geradlinigen Weg für sie.



    Es war eine wirklich schöne LR, Kiera. Deine wunderbaren Erläuterungen in den einzelnen Abschnitten sind mehr als das i-Tüpfelchen gewesen. Vielen Dank dafür :anbet

  • Zitat

    Original von christabel


    Pol finde ich nach wie vor eine interessante und wichtige Figur in so einem Roman. Dass er dennoch sterben musste, hat er sich vor allem selbst zuzuschreiben. Bin mir aber sicher, Kiera wird uns im nächsten Teil auch jemanden präsentieren, der immer wieder alle Seiten gegeneinander ausspielen wird aber damit auch gleichzeitig die Geschichte vorantreibt.


    Es wird da einen sehr faszinierenden, aber auch unheimlichen Antagonisten geben, mit dem verglichen Pol ein gemütliches Kerlchen ist ...

  • Zitat

    Original von christabel


    Das Ascall und Ailillán sich wiedergefunden haben, hat mich speziell für die beiden gefreut. Die sind so eine Symbiose seit ihrer Kindheit geworden.... die können einfach nicht ohne einander sein. Für Außenstehende wird es auf Dauer immer schwer sein, da reinzukommen. Sprich.... ich fand Caítlin sehr passend für Ailillán und Róisín würde mir als Ascalls Gefährten gefallen. Aber, das würde auch bedeuten, dass die Brüder (zumindest zum Teil) verschiedene Wege gehen würden und ich bezweifle etwas, dass sie dazu in der Lage wären. Irgendwie sehe ich da momentan keinen wirklichen Platz für eine Frau.


    Ich würde das Verhältnis der beiden absolut nicht als Symbiose bezeichnen, das ist ja eine Beziehung zum beiderseitigen Vorteil und ich finde, ihre Beziehung zueinander bringt keinem der Brüder irgendeinen Vorteil, dafür ist sie einfach zu sehr durch den grausamen Vater vergiftet, alleine wären sie alle beide besser dran, finde ich, auch wenn sie es wohl wirklich nicht schaffen werden, getrennte Wege zu gehen.

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Ich würde das Verhältnis der beiden absolut nicht als Symbiose bezeichnen, das ist ja eine Beziehung zum beiderseitigen Vorteil und ich finde, ihre Beziehung zueinander bringt keinem der Brüder irgendeinen Vorteil, dafür ist sie einfach zu sehr durch den grausamen Vater vergiftet, alleine wären sie alle beide besser dran, finde ich, auch wenn sie es wohl wirklich nicht schaffen werden, getrennte Wege zu gehen.


    Das Problem ist, dass diese Beziehung einerseits eine extrem echte, tiefe Basis hat, die noch aus der frühen Kindheit rührt, aber dann sozusagen "neurotisch entartet" ist. Da ist was Starkes und zugleich unglaublich Kaputtes im Spiel.
    Ich denke nicht, dass sie da beide von alleine wieder rauskommen. Aber es gibt ja noch mich, die Autorin, die ihnen dabei helfen könnte. Die Frage ist, ob ich es tue ... :lache

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Ich würde das Verhältnis der beiden absolut nicht als Symbiose bezeichnen, das ist ja eine Beziehung zum beiderseitigen Vorteil und ich finde, ihre Beziehung zueinander bringt keinem der Brüder irgendeinen Vorteil, dafür ist sie einfach zu sehr durch den grausamen Vater vergiftet, alleine wären sie alle beide besser dran, finde ich, auch wenn sie es wohl wirklich nicht schaffen werden, getrennte Wege zu gehen.



    In symbiotischen Beziehungen beim Menschen (aus psychologischer Sicht) geht es vor allem um (krankhafte) Abhängigkeiten. Und das trifft auf die beiden Brüder ja wohl zu. ;-)

  • Zitat

    Original von christabel




    In symbiotischen Beziehungen beim Menschen (aus psychologischer Sicht) geht es vor allem um (krankhafte) Abhängigkeiten. Und das trifft auf die beiden Brüder ja wohl zu. ;-)


    Ich hatte bei Symbiose nur die Bedeutung in der Biologie im Kopf, wieder was dazu gelernt. :wave

  • Ascall tut mir am Ende ein wenig leid, da wird er quasi genötigt, zum Anführer zu werden und dann taucht sein irrer Bruder wieder auf. Ich hatte fast gehofft, Roisin wäre die Person mit dem Dolch gewesen. Ich glaube, es ist besser, dass er sie verlässt. Mich würde echt interessieren, was Roisin tut. Möglich wäre tatsächlich ja auch, dass die bei Caitlins Mühle landet. Ich denke mit Ascall und seinem Bruder nimmt das letztlich noch ein übles Ende.


    Ich rätsle die ganze Zeit, warum Cian und Aiofe die Pelze tauschten. :gruebel


    Was mich jetzt am Ende am meisten am Buch fasziniert hat ist die Tatsache, wie nah einem die Figuren letztlich gekommen sind, woran ich anfangs aufgrund der sehr szenischen Schilderungen von kurzen Lebensabschnitten, gezweifelt habe.


    Ich freue ich wirklich auf den zweiten Teil! Danke Kiera!


  • Die Pelzgeschichte: Ich denke, sie soll veranschaulichen, dass sich Aoife am Ende auf ihre irische Identität zurückbesinnt, weil ihre Orientierung an Eleonore nichts gebracht hat - im Gegenteil. D.h. aber nicht, dass sie sich damit grundlegend ändert und nicht länger eine gefährliche Soziopathin ist - sie trotzt den Wolfspelz, Symbol fürs "wilde Irland", ja mit Lüge und Gewalt einem Kind ab. (Sowas bringt auch nur sie zustande.)

  • Entschuldigung - ich habe ganz vergessen weiterzuposten, daß Buch wurde so spannend! Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und habe den Rest in einem Rutsch gelesen!


    Ascall und Ailillán haben mir sehr gut gefallen und ich bin schon neugierig auf den nächsten Band!


    Die Rezi folgt in den nächsten Tagen, vielen Dank für die Begleitung der Leserunde Kiera! :knuddel1