'Die andere Hälfte der Hoffnung' - Seiten 155 - 230

  • Die Kapitel aus der Entfremdungszone nehmen einem die Luft.
    Das Ausmaß das Katastrophe an Hand der Familiegeschichte Walentynas ist furchtbar. Dieses Nicht-Begreifen, dieses Verdrängen, diese Hoffnungslosigkeit.
    Wie lange es gedauert hat, bis die Menschen wirklich begriffen haben, dass sie nicht mehr zurück können und nichts mehr haben als ihr Leben, und selbst das ist noch fraglich. Bei den Aufräumarbeiten haben sie großen Schaden genommen. In den ersten Tagen wurden sie fast ungeschützt zum Helfen losgeschickt. Ein Feind, den man nicht sehen kann. Das Resultat der Maßlosigkeit, wie Walentynas Didi es sagt.
    Und die Unwissenheit, ich sage nur Wodka als Schutzmittel vor Strahlungsschäden...Die menschliche Angst sucht sich Wege.


    In die Krimi-Handlung kommt auch Bewegung. Leonid wird verhaftet, und alle Indizien weisen auf ihn als Täter hin. Nur gut, dass er zur Zeit, als Adriana Mazur ermordet wurde, bereits in Untersuchungshaft saß. Immerhin hat er jetzt Hilfe, das LKA arbeitet mit ihm zusammen. Er hat ja auch wirklich schon viel zusammengetragen.


    Ich bin gespannt, ob Tanja geht. Sie hat ja nun entdeckt, dass Marina tot ist und Matthias es schon weiß.
    Mir stellt sich die Frage, ob Tanja wirklich Tanja heißt und ob sie Walentynas Tochter Kateryna ist. Oder weiß man das schon und ich ahbe es nur überlesen?

  • Zitat

    Original von Clare
    Die Kapitel aus der Entfremdungszone nehmen einem die Luft.


    Diese Beschreibungen fand ich auch sehr eindringlich.
    Ich habe während des Lesens viel an diese Zeit zurück gedacht.
    Die Verunsicherung, die auch hier herrschte........aber nichts war im Vergleich zu dem, was die Menschen rund um Tschnernobyl erlebten.

  • In der DDR gab es nach dem GAU in Tschernobyl so gut wie keine Informationen. Gemäß der Taktik des Verschweigens in der Sowjetunion hatten auch die Partnerstaaten zu schweigen. Gefahr bestand offiziell nie. Wenn nicht so viele Bürger Infos aus dem Westfernsehen bezogen hätten, wäre es vielleicht ganz tot geschwiegen worden.

  • Ich glaube, man weiß die richtigen Namen der jungen Frauen schon.


    Mir verschlägt es bei den Schilderungen des Reaktorunglücks auch die Sprache. Schlimm genug, dass die Menschen alles verloren haben. Aber sie auch noch so zu belügen und ihnen selbst die notdürftigste Behandlung zu verweigern, das ist einfach nur menschenverachtend.
    Und vermutlich ist niemals irgendjemand aus der Führungsebene dafür belangt worden.


    Immerhin wird ermittelt und auch Leonid steht nicht mehr unter Verdacht.

  • Es.wurde noch nicht geschrieben, aber sicher wird Tanja die Kateryna sein. Ich frage mich die ganze Zeit nur, wie sie gezeugt und geboren wurde? Sollte dies aus dem bisschen Sex in der Gartenlaube resultieren? Das passt dann aber zeitlich nicht. Und dass Hlib nach der Zeit auf der Krim nochmal aktiv wird, klingt nun auch nicht gerade raus. Oder ist er etwa gar nicht der Vater?


    Zu dem Unfall habe ich auch gerade den Wiki-Text gelesen und die Fotos gesehen. Ich hatte gar nicht mehr in Erinnerung, dass der Auslöser nur ein fehlgeschlagener Problemtest war. Das macht es ja doppelt tragisch. Und die Giftwolke zog bis Afrika. Was für ein Irrsinn und gelernt wird nichts daraus. Die EU hat das gerade als zukunftsträchtige Technologie beschlossen. :bonk

  • Zitat

    Original von Ellemir
    Ich glaube nicht, dass schon klar gesagt worden ist, dass es sich bei dem Mädchen um Kateryna handelt. Es ist zwar naheliegend - aber welches der beiden Mädchen welches ist, darüber schweigt sich die Autorin wohl bisher aus. Die Rede ist immer nur von Marina und Tanja.


    Du hast Recht, es wurde noch nicht gesagt. Ich habe ja auch vermutet, dass Tanja Kateryna ist.
    Mal schauen!

  • Zitat

    Original von xexos
    Es.wurde noch nicht geschrieben, aber sicher wird Tanja die Kateryna sein. Ich frage mich die ganze Zeit nur, wie sie gezeugt und geboren wurde? Sollte dies aus dem bisschen Sex in der Gartenlaube resultieren? Das passt dann aber zeitlich nicht. Und dass Hlib nach der Zeit auf der Krim nochmal aktiv wird, klingt nun auch nicht gerade raus. Oder ist er etwa gar nicht der Vater?


    Das kam mir auch sehr unwahrscheinlich vor. Hlib ging es ja wirklich schlecht, er war krank, körperlich und seelisch, gebrochen.
    Ich wartete immer, wann denn Kateryna in den Erzählungen Walentynas auftaucht. Es ist nur von Mykola, dem Sohn die Rede, der wiederum in der Gegenwart nicht präsent ist. Lebt er nicht mehr? Ist er verschollen? Kennen wir ihn unter anderem Namen?
    Das habe ich mich gefragt.

  • Zitat

    Original von xexos
    Es.wurde noch nicht geschrieben, aber sicher wird Tanja die Kateryna sein. Ich frage mich die ganze Zeit nur, wie sie gezeugt und geboren wurde? Sollte dies aus dem bisschen Sex in der Gartenlaube resultieren? Das passt dann aber zeitlich nicht. Und dass Hlib nach der Zeit auf der Krim nochmal aktiv wird, klingt nun auch nicht gerade raus. Oder ist er etwa gar nicht der Vater?...


    Ich habe es so verstanden, dass es keine Zeit nach der Krim gibt. Er hat sich dort umgebracht. Zumindest deute ich das Ausbleiben am Bahnhof so.
    Ich hoffe, dass das bisschen Sex gereicht hat und Hlib der Vater ist. Sonst hätte Borrmann bestimmt auf die Szene verzichtet.
    Aber stimmt, das Erbgut muss total kontaminiert gewesen sein. :gruebel

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Clare
    Die Kapitel aus der Entfremdungszone nehmen einem die Luft.
    Das Ausmaß das Katastrophe an Hand der Familiegeschichte Walentynas ist furchtbar. Dieses Nicht-Begreifen, dieses Verdrängen, diese Hoffnungslosigkeit.


    So ist es. Nur schwer auszuhalten beim Lesen, und kaum vorstellbar, wie es ist damit leben zu müssen.



    Zitat

    Original von Clare
    In die Krimi-Handlung kommt auch Bewegung. Leonid wird verhaftet, und alle Indizien weisen auf ihn als Täter hin. Nur gut, dass er zur Zeit, als Adriana Mazur ermordet wurde, bereits in Untersuchungshaft saß. Immerhin hat er jetzt Hilfe, das LKA arbeitet mit ihm zusammen. Er hat ja auch wirklich schon viel zusammengetragen.


    Hier ist es richtig spannend. Und es gibt mir ein bisschen Hoffnung für Leonid, dass er mit dem Team vom LKA arbeiten kann. Diesen Steigerer find ich vertrauenerweckend.
    Aber auch beim BKA scheint es bestechliche Leute zu geben und auf Andrzejs (meine Güte, diese Namen :rolleyes :grin) hat man wohl auch schon Einfluss genommen.


    Mir gefällt es auch sehr, wie man nach und nach erfährt wie Leonid dazu gekommen ist diesen Schritt zu tun, alles hinter sich zu lassen und gegen alle Vernunft in Deutschland weiter zu ermitteln. Seine Frustration und Enttäuschung angesichts der Zustände in der Ukraine sind immens. Von einem Leben dort verspricht er sich gar nichts mehr, um sich anzupassen ist er zu geradlinig. Und ohne Familie fällt ein solcher Schritt leichter.


    Zitat

    Original von Clare
    Ich bin gespannt, ob Tanja geht. Sie hat ja nun entdeckt, dass Marina tot ist und Matthias es schon weiß.
    Mir stellt sich die Frage, ob Tanja wirklich Tanja heißt und ob sie Walentynas Tochter Kateryna ist. Oder weiß man das schon und ich ahbe es nur überlesen?


    Ich glaube auch nicht, dass es schon irgendwo genau stand, meine aber auch, dass Tanja Walentynas Tochter ist.
    Nun wird es im nächsten Abschnitt sicher erst mal zu einer Auseinandersetzung mit Lessmann kommen.
    Und dann warte ich darauf, dass Leonid und Tanja sich begegnen.


    Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich habe es so verstanden, dass es keine Zeit nach der Krim gibt. Er hat sich dort umgebracht. Zumindest deute ich das Ausbleiben am Bahnhof so.


    So habe ich das auch verstanden.


    Die Frage nach dem Vater Katerynas stelle ich mir auch. Ich bin nicht sicher, ob es Hlib gewesen ist. Eigentlich sollte man hoffen, dass nicht - wegen des kontaminierten Erbguts. Er war ja immer mit an vorderster Front. Da wäre die Wahrscheinlichkeit eines gesunden, unbelasteten Kindes gering.


    Ich bin auch gespannt, ob und wann die Rede noch auf Mykola und sein Schicksal kommt. Die Frage bleibt sicher nicht offen.

  • Das habe ich mich auch gefragt.
    Für mich auch noch immer ungeklärt war an dieser Stelle, wie Tanja an den Zettel mit dem Namen Lessmann und der Adresse gekommen ist. Irgendwie haben die beiden miteinander zu tun, warum nicht gar verwandtschaftlich... :gruebel

  • Zitat

    Original von Clare
    Das habe ich mich auch gefragt.
    Für mich auch noch immer ungeklärt war an dieser Stelle, wie Tanja an den Zettel mit dem Namen Lessmann und der Adresse gekommen ist. Irgendwie haben die beiden miteinander zu tun, warum nicht gar verwandtschaftlich... :gruebel


    Stimmt, ihr habt recht! :anbet Das hatte ich vergessen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin