'Mirror' - Seiten 305 - Ende

  • Die letzten beiden Abschnitte habe ich gestern Abend noch in einem Rutsch gelesen, ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und mich zwischendurch an den Computer setzen.


    Das MirrorNet hat ein echt beängstigendes Eigenleben entwickelt und seine Nutzer sehr geschickt manipuliert, ich habe mich immer wieder gefragt, ob wirklich so viele Leute so blind auf ein Computerprogramm hören würden und sogar schlimmste Verbrechen begehen würden und ich muss leider sagen, wahrscheinlich schon :-(
    Immerhin rennen ja auch viel zu viele Menschen irgendwelchen Hasspredigern egal welcher Coleur hinterher...
    Ein "Wiederauferstehen" von MirrorNet als Smart Soldiers ist wohl leider auch nur allzu realistisch, sobald so eine Technick mal in der Welt ist.

  • Es ist ganz schön schwer, die Verantwortlichen bei GIS davon zu überzeugen, dass vom MirrorNet eine echte Gefahr ausgeht. Dadurch, dass die Mirrors so verbeitet sind und so viele Informationen von irgend einem Nutzer aufgeschnappt und ins Netzwerk eingespeist werden, ist das MirrorNet fast schon allwissend und kann entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Dadurch, dass Menschen angestachelt werden, die dann umzusezten, brauch das MirrorNet nicht mal selbst verschlagen und raffiniert zu sein, das übernehmen schon die Fans von ganz alleine. Am Ende war's sehr knapp und leider ist es nicht für alle Beteiligten gut ausgegangen. :-(


    Zitat

    Original von Zwergin
    Das MirrorNet hat ein echt beängstigendes Eigenleben entwickelt und seine Nutzer sehr geschickt manipuliert, ich habe mich immer wieder gefragt, ob wirklich so viele Leute so blind auf ein Computerprogramm hören würden und sogar schlimmste Verbrechen begehen würden und ich muss leider sagen, wahrscheinlich schon :-(
    Immerhin rennen ja auch viel zu viele Menschen irgendwelchen Hasspredigern egal welcher Coleur hinterher...


    Ich halte das auch für sehr realistisch. Wenn man in die Richtung beeinflusst wird, alle kritischen Stimmen nur als Neider, Konkurrenten und Spinner zu sehen, man selbst aber ständig die positiven Seiten des MirrorNet zu spüren bekommt, dann hält man das wahrscheinlich noch für eine vernünftige Idee, um eine gute Sache zu schützen. Was die Verbrechen angeht, sieht man ja bei Lukas und Katrin, dass man Leute mit entsprechender Veranlagung nur finden und ein kleines bisschen in diese Richtung schubsen muss. So sind die Menschen leider oft.


    Das Beispiel mit den Hasspredigern trifft es gut. Da ziehen junge Leute in den Krieg, töten und riskieren das eigene Leben für eine Sache, über die ich persönlich nur den Kopf schütteln kann.


    Zitat

    Original von Zwergin
    Ein "Wiederauferstehen" von MirrorNet als Smart Soldiers ist wohl leider auch nur allzu realistisch, sobald so eine Technick mal in der Welt ist.


    Weil der Mensch an sich ja oft genug denkt, klar habe ich die Gefahr erkannt und andere mögen daran gescheitert sein aber ICH hab das doch im Griff.


    Ich muss das Buch insgesamt auch erst noch ne Weile sacken lassen bis zu meiner Rezi und natürlich diskutiere ich hier weiter mit.


    Das war ein Thriller, der mich wirklich gepackt hat, sehr spannende Unterhaltung ganz dicht an einer möglichen nahen Zukunft, gemischt mit ein paar kritischen Gedanken und Anregungen, über die man noch eine Weile nachdenken sollte.


    Kompliment, Karl, für das tolle Buch ganz nach meinem Geschmack :anbet und vielen Dank für die Begleitung der Leserunde hier :blume

  • Da wurde es zum Schluss ja noch richtig blutig und ernsthaft. Tausende Tote, damit hatte ich nun nicht mehr gerechnet. Aber nur so kommt wohl die Brisanz des Themas richtig rüber. Der nächste Schritt wäre dann, dass der Mirror selbst tötet. Bei dem blinden Mädchen hätte es ja schon in diese Richtung gehen können. Schrille und laute Töne über den Kopfhörer wären doch möglich. Ich kann ja allein die Leute schon nicht verstehen, die sich immer und überall mit Musik aus dem Smartphone selbst beschallen müssen.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Interessant ausgeklügelte Story, um ein wichtiges Thema zu transportieren und bekannter zu machen.


    Danke für das Buch und die gute Begleitung der Leserunde. :wave

  • Zitat

    Original von xexos
    Da wurde es zum Schluss ja noch richtig blutig und ernsthaft. Tausende Tote, damit hatte ich nun nicht mehr gerechnet. Aber nur so kommt wohl die Brisanz des Themas richtig rüber. Der nächste Schritt wäre dann, dass der Mirror selbst tötet. Bei dem blinden Mädchen hätte es ja schon in diese Richtung gehen können. Schrille und laute Töne über den Kopfhörer wären doch möglich. Ich kann ja allein die Leute schon nicht verstehen, die sich immer und überall mit Musik aus dem Smartphone selbst beschallen müssen.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Interessant ausgeklügelte Story, um ein wichtiges Thema zu transportieren und bekannter zu machen.


    Danke für das Buch und die gute Begleitung der Leserunde. :wave


    Vielen Dank für Dein Lob und fürs Mitmachen! :wave

  • Jack hat ja noch mal die Kurve gekriegt, was seine Mirror-Gläubigkeit angeht. Ein kaltblütiger Mord war ihm dann doch zu viel.
    Während Lukas, der Spacko, bis zum Ende das Paradebeispiel für einen leicht zu manipulierenden Dummkopf abgibt. Leider gibt es von dieser Sorte viel zu viele :-(.


    Zum Schluss muss doch noch einer von unseren Protagonisten sterben, stellvertretend für die vielen tausend Opfer, von denen am Ende die Rede ist. Armer Terry, und Freya fühlt sich schuldig.


    Im Epilog werden die von Eric befürchteten "anderen Einsatzmöglichkeiten" für das MirrorNet schon Realität. Die Menschen schaffen es einfach nicht, zu technischen Möglichkeiten auch mal nein zu sagen - s. Atomkraft, Gentechnik... Und diejenigen, die es ablehnen, werden in der Regel als unrealistische, blauäugige Spinner abgetan, die dem Fortschritt der Menschheit im Weg stehen.


    Zitat

    Original von xexos
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Interessant ausgeklügelte Story, um ein wichtiges Thema zu transportieren und bekannter zu machen.


    Ja, das finde ich auch.
    Das Buch war richtig gut, ebenso wie die Leserunde und deren Begleitung durch den Autor.
    Danke dafür :blume.


    Eins noch: Seite 393, Zeile 11 im Epilog, müsste es da nicht heißen, ...wie sie ausfallen würde.

  • Das war knapp - ich meine das Abschalten des Mirror-Netzes. Womöglich hätte es innerhalb kurzer Zeit sogar dagegen Maßnahmen treffen können.


    Es erinnerte mich zum Schluss immer mehr an ein weltweit operierendes Unternehmen. Mit fast unbegrenztem Einfluss.


    Habe ich überlesen, wessen Haus es war, in dem Jack und seine Mutter untergeschlüpft waren? Oder wird darüber nichts gesagt?


    Ein brisantes Thema, mitreißend verpackt. Ich habe das Buch schon weiterempfohlen.

  • Zitat

    Original von Lumos



    Ja, das finde ich auch.
    Das Buch war richtig gut, ebenso wie die Leserunde und deren Begleitung durch den Autor.
    Danke dafür :blume.


    Dankeschön! Toll, dass du dabei warst!


    Zitat

    Original von Lumos
    Eins noch: Seite 393, Zeile 11 im Epilog, müsste es da nicht heißen, ...wie sie ausfallen würde.


    Erst dachte ich: Nö, wieso, eine Entscheidung kann doch so oder so "fallen". Aber bei längerem Drübernachdenken gebe ich dir recht: "ausfallen" wäre besser gewesen, auch wenn "fallen" wahrscheinlich nicht ganz falsch ist. Danke für den Hinweis!

  • Nette Vorstellung :-( :-(
    Deshalb würde ich mir auch nie so eine Smarthome Anlage zulegen. Noch glaube ich ja nicht, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen würde. Nach dem Motto: wenn du nicht so schön aufräumst, wie ich das gerne hätte, lasse ich dich nicht aus dem Haus (wie Muttern früher ;-).
    Aber wer weiß, wer die hacken kann.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Nette Vorstellung :-( :-(
    Deshalb würde ich mir auch nie so eine Smarthome Anlage zulegen. Noch glaube ich ja nicht, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen würde. Nach dem Motto: wenn du nicht so schön aufräumst, wie ich das gerne hätte, lasse ich dich nicht aus dem Haus (wie Muttern früher ;-).
    Aber wer weiß, wer die hacken kann.


    Es muss ja noch nicht mal gehackt werde.
    Ich finde schon die Vorstellung gruselig, wie man nur noch auf dem Sofa sitzt (siehe Werbung für Smarthome) und auf ein paar Knöpfe drückt, egal, was erledigt werden soll.


    Der Mensch ist eine Bewegungsmaschine!
    Und er wird schon jetzt immer kränker und anfälliger, weil er sich im Alltag nicht mehr ausreichend bewegt - ganz allgemein gesehen, Ausnahmen gibt es immer ;-).
    Warum sind die Orthopädie- und Physiotherapiepraxen so überlaufen....
    Ein bisschen mehr Eigeninitiative im Alltag und Verantwortung für die eigene Gesundheit könnte da sofort Abhilfe schaffen.


    Leider läuft es komplett in die andere Richtung :-(.

  • Wer weiß wie lange es noch dauert, bis wir den lästigen Körper, der immer nur kaputtgeht, loswerden und nur noch als eine Art Festplatte existieren? Eine Super-Brain und weltweit vernetzte Festplatte natürlich!


    Lumos - alles fing mit der Fernbedienung für den Fernseher an. Vermutlich erinnern sich nicht mehr viele, dass man früher aufstehen musste, um umzuschalten. :lache

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Wer weiß wie lange es noch dauert, bis wir den lästigen Körper, der immer nur kaputtgeht, loswerden und nur noch als eine Art Festplatte existieren? Eine Super-Brain und weltweit vernetzte Festplatte natürlich!


    Davon gehe ich aus :-).
    Und wenn man in Betracht zieht, in welcher Geschwindigkeit unser Planet der Unbewohnbarkeit entgegenwirbelt, scheint mir das eine naheliegende Lösung.


    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Lumos - alles fing mit der Fernbedienung für den Fernseher an. Vermutlich erinnern sich nicht mehr viele, dass man früher aufstehen musste, um umzuschalten. :lache


    :write An solchen Dingen erkennt man die Dinosaurier unter uns :lache.
    Ich hab neulich irgendwo gelesen, wieviel weniger sich "der Mensch" bewegt, allein wegen dieser Fernbedienungen.
    Ich hätte absolut nix dagegen, gäbe es keine - und mein Mann würde nicht unentwegt durch Fernsehprogramme und Videotext zappen ;-). Er ist jemand, der parallel schauen und Informationen aufsaugen kann, allerdings nur, wenn sie aus den Medien kommen und nicht von mir :lache.


  • Ich bin ja durchaus kein großer Sportler, aber dass vom Sessel aufstehen und den Fernseher umschalten "Bewegung" ist, die gut für den Körper sein soll, erscheint mir dann doch ein bisschen optimistisch. ;-) Ich kann mir im Gegenteil gut vorstellen, dass die Mirrors oder andere Gadgets wie die Apple Watch helfen, den Körper wieder auf Trab zu bringen, so wie diese ganzen Fitness-Armbänder. Ein Mirror könnte außerdem überwachen, was der Benutzer isst, oder gleich dafür sorgen, dass nur noch gesundes Essen in den Kühlschrank kommt, indem er es direkt selbst bestellt. Das wäre vielleicht sogar einer der positiven Effekte der Technologie.

  • Ist jetzt OT, aber ich habe kürzlich einen höchst interessanten Radiobeitrag zu diesen Fitnesswatches gehört.
    Da berichtete eine Frau, die immer aus "Leidenschaft" gelaufen ist, wie sie sich den Spaß am Laufen dadurch verdorben hat, dass sie sich immerzu mit sich selbst verglichen und gemessen hat.
    Irgendwann zählte nur noch, ob sie schneller, weiter oder mit höherer Durchschnittsgeschwindigkeit gelaufen war. Sie ist dann erstmal wochenlang gar nicht gelaufen.
    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es mir ebenso ginge.


    Karl, ich meine durchaus ernsthaft, dass mich das gelegentliche Aufstehen vom Sofa doch vorm Einrosten bewahrt. Ich gebe gerne zu, dass es kein Ersatz für richtigen Sport ist, aber immerhin schlage ich keine Wurzeln. :lache


    Da sei übrigens die Nahrungsmittelindustrie vor, dass nur noch gesundes Essen in den Kühlschrank wandert :dagegen

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Ist jetzt OT, aber ich habe kürzlich einen höchst interessanten Radiobeitrag zu diesen Fitnesswatches gehört.
    Da berichtete eine Frau, die immer aus "Leidenschaft" gelaufen ist, wie sie sich den Spaß am Laufen dadurch verdorben hat, dass sie sich immerzu mit sich selbst verglichen und gemessen hat.
    Irgendwann zählte nur noch, ob sie schneller, weiter oder mit höherer Durchschnittsgeschwindigkeit gelaufen war. Sie ist dann erstmal wochenlang gar nicht gelaufen.
    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es mir ebenso ginge.


    Ja, das stimmt, das ginge mir genauso, deshalb habe ich so ein Ding auch nicht. Aber ich kenne auch Leute, die einfach Spaß daran haben, zu sehen, wie viel sie sich bewegt haben. Da kann dann der Weg zum Supermarkt zum "Computerspiel" werden. Ist wohl eine Typfrage.


    Ich bin gerade auf dem Elstercon Science Fiction-Kongress in Leipzig, wo gestern Andreas Brandhorst für seinen Roman "Das Schiff" mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet wurde. In seiner Dankesrede hat er gesagt, das Buch sei harte Arbeit gewesen und man solle keinem Autor glaube, der von sich behauptet, Schreiben mache ihm Spaß. Ich hätte am liebsten dazwischengerufen: "Aber das stimmt nicht! Schreiben macht mir Spaß, und wenn das nicht so wäre, würde ich es nicht machen, denn mit anderen Dingen könnte ich mehr Geld verdienen."


    Vielleicht hat auch er das Problem, zu hohe Maßstäbe an sich zu setzen, die Sache zu ernst zu nehmen. Andererseits habe ich auch noch nie den Kurd Laßwitz-Preis gewonnen. ;-)