'Die fremde Königin' - Seiten 427 - 512

  • Miro ist gar kein Miro, sondern eine Mira. Wenn ich nicht schon das Nachwort gelesen hätte, in dem Rebecca schreibt, dass es diesen Brauch mit den Mädchen, die den Platz eines Sohnes einnehmen wirklich gegeben hat, wäre mir das wohl etwas zu viel des Guten gewesen. Aber zunächst ist der Herr Gaidemar ja persönlich beleidigt. Mal sehen, wie lange das anhält. :lache


    Ich habe mich gefreut, dass Gaidemar wieder Zeit mit Liudolf verbringen kann, aber noch mehr darüber, dass er endlich einmal Menschen trifft, die seinen Vater wirklich gekannt und geliebt haben, vor allem natürlich Tugomir. :heisseliebe

  • Die Verwandlung von Miro zu Mira hat mir wieder gezeigt, dass es für mich richtig ist, Nachwörter zu erst zu lesen. Ohne das Wissen, dass es diesen Baruch wirklich gab, hätte ich das Buch bestimmt erstmal weggelegt und mich gefragt, was bitte schön das jetzt soll!

  • Zitat

    Original von Saiya
    Miro ist gar kein Miro, sondern eine Mira. Wenn ich nicht schon das Nachwort gelesen hätte, in dem Rebecca schreibt, dass es diesen Brauch mit den Mädchen, die den Platz eines Sohnes einnehmen wirklich gegeben hat, wäre mir das wohl etwas zu viel des Guten gewesen. Aber zunächst ist der Herr Gaidemar ja persönlich beleidigt. Mal sehen, wie lange das anhält. :lache


    Ich habe mich gefreut, dass Gaidemar wieder Zeit mit Liudolf verbringen kann, aber noch mehr darüber, dass er endlich einmal Menschen trifft, die seinen Vater wirklich gekannt und geliebt haben, vor allem natürlich Tugomir. :heisseliebe


    :write und :write und :write


    Das Nachwort habe ich noch nicht gelesen, aber schon nach der kurzen Erwähnung war ich ziemlich sicher, dass diese slawische Tradition, aus reiner Notwendigkeit ein Mädchen als Jungen zu erziehen einen historischen Hintergrund hat. Für dieses "zu viel des Guten" hat sie meist ein sensibles Händchen. Sonst würden wir ihre Bücher nicht so mögen, glaub ich :-].


    Wo wir gerade dabei sind, wäre es eigentlich zu kitschig, wenn Miro/Mira sich zu einer Partnerin für Gaidemar mausern würde :gruebel? Ich glaube, das würde mir gefallen - und Mira bestimmt auch :grin. Fragt sich nur, ob Gaidemar es schafft, an diesen Punkt zu kommen. Mit Adelheid wird es sowieso nix.
    Weiß jemand von euch (vielleicht aus dem Nachwort, Saiya :-)), ob die starke Zuneigung zwischen Otto und Adelheid historisch belegt ist, oder eher Interpretation der Autorin?


    Wirklich übel, was Gaidemar da alles erleidet! Aber das ist ja etwas, was Frau Gablés Hauptfiguren durchweg aushalten müssen, so weit ich mich erinnere.
    Immerhin endet die Sache gut für ihn.
    Raffitückisch wie gewohnt, Adelheid auf S. 490. Bei ihrem letzten Satz war mir sofort klar, dass sie Mira losschicken wird, ganz wie von der Autorin beabsichtigt, nehme ich an :grin.


    Wie großartig, Tugomir endlich wiederbegegnen zu dürfen :-]! Seit Mecklenburg habe ich darauf gehofft und war der Meinung, er wäre sehr geeignet, Gaidemar zusammenzuflicken.


    Für mich war das ein absolut mitreißender Abschnitt, grausam und brutal für Gaidemar, aber dann auch voller Überraschungen, die seinem Leben ganz sicher eine positive Wendung geben werden. Allein schon die Gewissheit eine Schwester zu haben reißt ihn aus seinem absoluten Einzelgängertum. Wie die Beiden sich einander öffnen und Gemeinsamkeiten entdecken, fand ich wunderschön. Ein wohltuender Kontrapunkt zu all dem Elend.
    Diese 700 Männer abschlachten zu lassen, nach dem Gewinn der Schlacht - furchtbar!
    Die Herrscher und Anführer stehen sich da in nichts nach, die christlichen sind keinen Deut besser als die anderen, oft sogar noch grausamer, vor allem, weil sie im Namen eines eigentlich "barmherzigen Gottes" handeln :-(.


    Ein Gutes am Ende - der unsägliche Hennig ist endlich tot!
    Für mich unfassbar, dass einem solchen Monster Absolution erteilt werden konnte. Auch das spricht wenig für das Christentum in seiner damaligen Ausprägung nach meinem Empfinden.

  • Lumos, ich kann eigentlich nur :write :write :write was du geschrieben hast.


    Das Miro ein Mädel ist, fand ich überraschend aber da ich erst vor wenigen Monaten einen langen Bericht über dieses Phänomen gelesen habe - welches es übrigens z.B. in Albanien heute noch gibt - konnte ich das gut akzeptieren (auch ohne Nachwort ;-)) Vorstellen kann ich es mir allerdings nicht, wie ein normales Mädchen zu so etwas von der eigenen Familie verdonnert werden kann. Ich finde das sehr grausam.


    Und klar soll Mira den Gaidemar kriegen. Der soll sich nicht so haben. Sie hat ihm ja treu gedient und nix weggeguckt. :grin


    Endlich, endlich kommt es zum ersten Auftritt von Tugomir. Gewohnt souverän, würde ich mal sagen. Er heilt Gaidemar. Toll. :anbet Am schönsten fand ich, das Gaidemar seiner Schwester begegnet. Endlich mal wirkliche Familie.


    Das Henning tot ist, ist einerseits natürlich gut für alle Beteiligten. Aber das der Oberfiesling schon so früh aus der Geschichte verschwindet, nimmt dem Ganzen fast etwas die Würze, finde ich. Unter den Bösewichten war mir der gutaussehende, rücksichtslose Henning ehrlich einer der "liebsten". Nur starke Bösewichte bringen schließlich große Helden hervor.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Lumos, ich kann eigentlich nur :write :write :write was du geschrieben hast.


    Das Miro ein Mädel ist, fand ich überraschend aber da ich erst vor wenigen Monaten einen langen Bericht über dieses Phänomen gelesen habe - welches es übrigens z.B. in Albanien heute noch gibt - konnte ich das gut akzeptieren (auch ohne Nachwort ;-)) Vorstellen kann ich es mir allerdings nicht, wie ein normales Mädchen zu so etwas von der eigenen Familie verdonnert werden kann. Ich finde das sehr grausam.



    Grausam finde ich diesen Brauch überhaupt nicht. Keuschheit als Preis für ein selbstbestimmtes Leben, wie es die Männer führen dürfen? Finde ich nicht grausam, auf jeden Fall nicht grausamer als mit irgendeinem alten Knacker verheiratet zu werden ohne Mitspracherecht.

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Grausam finde ich diesen Brauch überhaupt nicht. Keuschheit als Preis für ein selbstbestimmtes Leben, wie es die Männer führen dürfen? Finde ich nicht grausam, auf jeden Fall nicht grausamer als mit irgendeinem alten Knacker verheiratet zu werden ohne Mitspracherecht.


    Da bin ich mit dir einer Meinung, Zwergin.
    Jedenfalls, wenn es nicht unter Zwang geschieht. Kann ja sein, dass eine Art Familienrat getagt und man gemeinsam beschlossen hat, welches der Mädchen diese Rolle übernehmen sollte. :-)

  • Zitat

    Original von Zwergin



    Grausam finde ich diesen Brauch überhaupt nicht. Keuschheit als Preis für ein selbstbestimmtes Leben, wie es die Männer führen dürfen? Finde ich nicht grausam, auf jeden Fall nicht grausamer als mit irgendeinem alten Knacker verheiratet zu werden ohne Mitspracherecht.


    Die Mädchen dürfen nicht mitbestimmen. Sie können nie eine Familie gründen, Kinder kriegen, heiraten. Sie sind nur dafür da, die Familie zu unterstützen. Find ich schon hart. :-(

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Die Mädchen dürfen nicht mitbestimmen. Sie können nie eine Familie gründen, Kinder kriegen, heiraten. Sie sind nur dafür da, die Familie zu unterstützen. Find ich schon hart. :-(


    Ich finde weder das eine noch das andere richtig. In beiden Fällen ist kein selbstbestimmtes Leben möglich und es lastet unglaublich viel Verantwortung auf den Schultern eines Kindes.

  • Soso, Mira....das ist mal eine Überraschung, sehr gelungen (Nachwort noch nicht gelesen).


    Gaidemars Schwester scheint eine ganz liebe zu sein, vielleicht erfahren wir ja mal, eer seine Mutter war. Bin gespannt ob das eine Rolle spielt oder nicht.