'Das Erbe der Elfen' - Seiten 097 - 202

  • Ich mag den Roman! Musste mich zwar etwas an die langen Kapitel gewöhnen (7 Kapitel bei 380 Seiten!), da ist es nichts mit "noch schnell ein Kapitel", aber das ist schon okay, es ist jeweils ein gut abgegrenzter szenischer Bereich. Ich mag auch die kapiteleinleitenden Zitate, die das Ganze so schön authentisch machen.


    Ich hatte ja gedacht, Geralt wäre mehr im Mittelpunkt, aber bisher spielt er eher eine Nebenrolle, als Mittelpunkt kann man am ehesten Ciri sehen.


    Gut gefallen hat mir das Kapitel über Ciris Ausbildung , jeder hatte seine Rolle, Triss lehrt Ciri nicht nur Sprachen, sondern auch Frausein.


    Was nimmt da von Ciri Besitz, wenn sie Quelle ist?


    Triss' Krankheit wird sehr ausführlich beschrieben und man kann sehen, dass Geralt nicht so kalt ist, wie man vielleicht denken könnte. Sie ins Gebüsch zu tragen, damit sie ... kann ...


    Die Zwerge haben mir gut gefallen. Es ist schon eine Weile her, dass ich die Kurzgeschichtenbände gelesen habe, aber an die Geschichte mit dem Drachen erinnere ich mich noch gut - da waren offensichtlich Yarpen und seine Truppe auch dabei?


    Dass die Geschichte oft über Dialoge erzählt wird, gefällt mir hier sehr gut, denn das ist Sapkowski sehr gut gelungen.


    Ich hoffe, dass bald jemand mit mir mit liest, ich fühle mich ein wenig einsam ...

  • Ich bin auch ziemlich überrascht, dass Geralt bisher nicht im Mittelpunkt steht, gefällt mir aber gut, ich mag Ciri sehr, genauso wie Triss, es ist für Ciri bestimmt gut, eine Frau an ihrer Seite zu haben, auch wenn ich nie verstehen werde, warum sich "Frau" für ihr Selbstbewusstsein schmicken muss. :lache


    Zitat

    Was nimmt da von Ciri Besitz, wenn sie Quelle ist?


    Keine ahnung, auf jeden fall nix Gutes :-(


    Zitat

    Triss' Krankheit wird sehr ausführlich beschrieben und man kann sehen, dass Geralt nicht so kalt ist, wie man vielleicht denken könnte. Sie ins Gebüsch zu tragen, damit sie ... kann ...


    Er hat halt doch ein gutes herz und einen weichen Kern, unser eiskalter Hexer, auch wenn er es nicht gerne zugibt. :lache

  • Das Ende des fünften Kapitel hatte es wirklich in sich. Ich finde es großartig, wie Sapkowski die Welt des Hexers komplett in Grautönen gestaltet. Man kann jede Seite verstehen und sieht so viele Parallelen zur Geschichte, dass es stellenweise nur schwer auszuhalten ist. Wer Famtasy als Eskapismusliteratur liest, wird hier nicht weit kommen.


    Ciris Ausbildung fand ich auch grandios beschrieben - reiner Dialog, und trotzdem hatte man sofort Kopfkino!

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Die dialoge sind wirklich einfache Spitze :anbet
    Ich kann mich echt nicht erinnern jemals ein buch gelesen zu haben, in dem nur über Dialoge so viel Handlung transportiert wird und das so spannend und anschaulich.


    Meine Rede, Zwergin. Ich sage ja immer, dass gute Dialoge für mich das A und O einer Geschichte sind. Eben weil sie Handlung mal anders transportieren können und den Charakteren Tiefe geben OHNE, dass der Autor akribisch schreiben muss, wie die Leute so ticken. Das kann man als Leser dann selber entdecken. Nicht nur durch ihr tun sondern auch durch ihr Reden - ganz wie im richtigen Leben auch. :grin

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich mag den Roman sehr gut.


    Die Dialoge sind, wie es auch in den Kurzgeschichten der Fall war, einfach herrlich.
    Es ist auch schön, dass alles nicht nur aus Geralts Perspektive erzählt wird.


    Das Kapitel 4 bzw. das Kapitelende fand ich sehr traurig.
    Ich weiß nicht, ob diese Art von Verrätersuche eine kluge Idee war. Jetzt weiß der König zwar, dass Yarpen und seine Truppe keine Verräter sind, ich wäre aber an Stelle von Zwergen nach so einer Überprüfung sehr enttäuscht und wahrscheinlich nicht mehr loyal.

  • Ich mag die Einleitungen ebenfalls. Und Sapkowskis Art zu schreiben sowieso.


    Ciri finde ich ganz ganz toll und freue mich, sie in der Reihe aufwachsen zu sehen. Von wegen Hexer haben keine Gefühle :gruebel Geralt hat so viele davon, dass ich mich frage, ob bei seiner Mutation was schief gelaufen ist. Glücklicherweise!


    An Yarpen konnte ich mich aus den Hörbüchern nur schwach erinnern. Ich finde seinen Umgang mit Ciri einfach toll. Und ich frage mich, wie der Konvoi ihm Misstrauen konnte :yikes


    Zu den Dialogen: Gerade bei Ciris Ausbildung musste ich ein paar mal laut lachen. Ciri ist auch so unglaublich niedlich.

  • Ciri wird als Quelle nicht von etwas in 'Besitz' genommen, sondern etwas bricht aus ihr hervor. Das ist ihre innere, unbezähmte, magische natur.


    Sie kann magische macht aus ihrer umgebung schöpfen und damit ihre Quelle nähren, sie ist ein magisches Kraftwerk, drum sind ja alle hinter ihr her, und versuchen sie für sich zu gewinnen: wer Ciri hat, hat eine gewaltige magische Macht in der Hand.


    Geralt, der selbst nicht nach Macht strebt, und keine Seite vorzieht (mal abgesehen, dass er und Yen von einer kleinbürgerlichen Familienidylle träumen, und er Yen und sich damit zumindest zu einer adoptiv-tochter verhelfen kann), ist deshalb der ideale hüter.


    ( :chen irgendwie muss ich grad an sang-real und an gralshüter denken, aber das ist genau, was Geralt tut: er ist der hüter über das königliche elfenblut)

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von Rina
    Das Kapitel 4 bzw. das Kapitelende fand ich sehr traurig.
    Ich weiß nicht, ob diese Art von Verrätersuche eine kluge Idee war. Jetzt weiß der König zwar, dass Yarpen und seine Truppe keine Verräter sind, ich wäre aber an Stelle von Zwergen nach so einer Überprüfung sehr enttäuscht und wahrscheinlich nicht mehr loyal.


    Das ist genau der springende punkt an dem buch, behalte das im auge: die ideologischen und rassischen gräben zwischen den völkern dieser welt öffnen sich und werden immer breiter. - Enttäuschung folgt auf enttäuschung, bis man sich von solchen arbeitgebern los sagt, und sein eigenes ding macht (oder sch neue arbeitgeber sucht, die auch nicht besser sind).


    Die kinder, die im ersten kapitel noch so unvoreingenommen miteinander gespielt haben, werden von ihren erwachsenen langsam geistig vergiftet. Es ist eine mittelalterliche welt, das heisst, sie lebt in einem beständigen krieg und wenn grad 'frieden' ist, ist es nur eine rüstungspause, bis genug neue willige krieger bereit stehen, um sich für die interessen ihrer arbeitgeber abschlachten zu lassen.


    Ich will nicht zu weit vorgreifen, aber das klima in dem land wird immer unangenehmer, und Geralt und Ciri stehen, weil sie sich nicht für eine seite entscheiden wollen, zwischen den fronten.


    Yarpen ist eine von Geralts 'Wegbekanntschaften', das heisst, er taucht hin und wieder auf, oder andere Wegbekannte reden über ihn, er ist dabei einer von etwa 100 charkteren, die ihre eigene Geschichte haben, die parallel neben der von Geralt herläuft, das trägt zum colorit und der tiefe des buches bei: seine schreibweise die entwicklungen durch die augen / die schicksale von Geralts Wegbekanntschaften zu beschreiben, macht Sapkowski zu einem der besten Fantasy-autoren.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Yarpen ist eine von Geralts 'Wegbekanntschaften', das heisst, er taucht hin und wieder auf, oder andere Wegbekannte reden über ihn, er ist dabei einer von etwa 100 charkteren, die ihre eigene Geschichte haben, die parallel neben der von Geralt herläuft


    Danke, ich werde in den nächsten Bücher extra darauf achten :wave



    Zitat

    Original von MagnaMater
    macht Sapkowski zu einem der besten Fantasy-autoren.


    Ich habe bisher nicht viel Fantasy gelesen, aber Sapkowski ist zu einem meiner Lieblingsautoren geworden.