'Der silberne Adler' - Seiten 079 - 160

  • Fabiola weilt also in Rom und gerät in die beginnenden Unruhen. So ganz kann ich ihr Verhalten derzeit nicht nachvollziehen; weshalb ist sie, nachdem sie den Jupitertempel aufgesucht hat, nicht wieder nach Pompeji zurück gekehrt? Wie will sie Brutus von Rom aus helfen, dazu hat sie doch gar keine Möglichkeiten?!


    Derweil kämpfen die drei in der vergessenen Legion inzwischen an mehreren Fronten. Pacorus lebt anscheinend noch, aber weshalb hört man auch Wochen nach der Verwundung nichts von ihm oder Tarquinius? Das finde ich etwas verwirrend. Brennus und Romulus werden als ehemalige Sklaven erkannt - das gibt dann wohl „den Mann aus den eigenen Reihen“, der sie töten will. Aber das sind doch inzwischen anscheinend mehr als nur einer?! Die Situation eskaliert ja ziemlich rasch, da werden die beiden (bzw. drei) wohl bald fliehen müssen, wollen sie am Leben bleiben. Die frühere Situation im Ludus Magnus war wirklich ein Kinderspiel im Vergleich zu der, in welcher sie sich jetzt befinden.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Fabiola weilt also in Rom und gerät in die beginnenden Unruhen. So ganz kann ich ihr Verhalten derzeit nicht nachvollziehen; weshalb ist sie, nachdem sie den Jupitertempel aufgesucht hat, nicht wieder nach Pompeji zurück gekehrt? Wie will sie Brutus von Rom aus helfen, dazu hat sie doch gar keine Möglichkeiten?!


    Das frage ich mich auch. Was will sie denn tun? Ganz Gallien mit ihrem umwerfenden Charme umhauen und besiegen? :rofl


    Vahram ist der neue beste Feind der drei Vergessenen. Dass Tarquinius sich als hochqualifizierter Heiler und Chirurg erweiste, wundert mich nicht. Er ist ja Experte für eh alles.


    Schön fand ich die anschauliche Beschreibung des bunten Treibens in Rom, vor allem auf dem kapitolinischen Hügel. In solchen Beschreibungen liegt meiner Meinung nach Ben Kanes Stärke.


    Der Veteran Gaius Secundus wird sicher noch eine wichtige Rolle spielen, so wie er vorgestellt wurde.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Fabiola weilt also in Rom und gerät in die beginnenden Unruhen. So ganz kann ich ihr Verhalten derzeit nicht nachvollziehen; weshalb ist sie, nachdem sie den Jupitertempel aufgesucht hat, nicht wieder nach Pompeji zurück gekehrt? Wie will sie Brutus von Rom aus helfen, dazu hat sie doch gar keine Möglichkeiten?!


    Ich denke, der Autor möchte die Zustände in Rom kurz von Cäsars Machtergreifung mit in seine Geschichte hineinnehmen. Einer der Höhepunkte der Auseinandersetzungen waren die "Stellvertreterscharmützel" zwischen Pulcher und Milo, die mit Pulchers Tod enden.
    Das muss also halbwegs um Fabiola herumgebaut werden - und deshalb muss sie in Rom bleiben, ob es sinnvoll erscheint oder nicht :grin.


    Wenn jemand an dieser Zeit der römischen Geschichte interessiert ist, kann ich nur die 3-teilige Cicero-Romanbiografie von Robert Harris empfehlen! Einfach großartig und dazu noch absolut unterhaltsam zu lesen :heisseliebe. (Imperium, Titan und Dictator).

  • Zitat

    Original von Alice
    Das frage ich mich auch. Was will sie denn tun? Ganz Gallien mit ihrem umwerfenden Charme umhauen und besiegen? :rofl


    :rofl Ganz Gallien wird sowieso schwierig. Da gibt es doch so ein kleines Dorf im Nordosten Galliens in Aremorica. :grin Ich schätze, dort übt man schon, wie man mit den Römern umgehen will. :chen Obwohl, bei Methusalix hätte sie vielleicht Chancen. Aber ob Madame Methusalix das gefallen würde? :grin



    Zitat

    Original von Alice
    Der Veteran Gaius Secundus wird sicher noch eine wichtige Rolle spielen, so wie er vorgestellt wurde.


    Tja, wenn die etwas mehr miteinander geredet hätten, wüßte Fabiola jetzt vielleicht etwas über Tarquinius und ihren Bruder.



    Zitat

    Original von Lumos
    Ich denke, der Autor möchte die Zustände in Rom kurz von Cäsars Machtergreifung mit in seine Geschichte hineinnehmen.


    Das ist mir prinzipiell schon klar, darauf deuten auch die zahlreichen Kommentare bzw. Informationen zu den damaligen politischen Verhältnissen hin. Und die Beziehung von Fabiola zu Brutus gleich gar.


    Von der Romanbiographie von Robert Harris habe ich die ersten beiden Bände hier, der dritte folgt auch noch. Und dann werden die Bücher irgendwann gelesen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich fürchte, was mein Kommentar mit Milo und Pulcher angeht, habe ich ein wenig in den nächsten Abschnitt vorgegriffen. Ist aber vielleicht nicht so schlimm, es beginnt sofort damit.


    Heute würde man sagen, Brennus und Romulus werden schwer gemobbt, oder?
    Alles ist etwas einfach gestrickt und wenig subtil, auch das Mobbing ;-).


    Interessant fand ich die Szene mit dem Schimmelpilzpulver. Damals gab es schon eine Art Penicillin :wow. Aber ich denke, das wird korrekt sein. Auf Recherche und historischen Hintergrund scheint mir Ben Kane Wert gelegt zu haben. Probleme bereitet mir nur die erzählerische Ausarbeitung, wobei wohl auch die Übersetzung Anteil daran hat.

  • Bei Romulus und Brennus geht es heftig weiter. Erst werden sie angegriffen, dann wird auch noch Pacorus schwer verwundet. Aber Tarquinius kann auch bei schweren Vergiftungen helfen.... (er scheint ja wirklich viel zu können....)


    Dann werden Romulus und Brennus als ehemalige Sklaven enttarnt. Erstaunlich, dass sie in der damaligen Zeit (und nach den Kämpfen, die sie zusammen mit ihren Kameraden durchgemacht haben) "gemobbt" werden. Aber die Standesunterschiede wurden sehr ernst genommen... :-(


    Secundus scheint wirklich noch eine wichtige Rolle zu haben. Aber warum Fabiola in Rom bleibt (ohne den Schutz von Brutus) habe ich auch nicht verstanden...


    :wave


    P.S: Vielen Dank für den Tipp mit den Robert Harris Büchern!


    :knuddel1

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Aber warum Fabiola in Rom bleibt (ohne den Schutz von Brutus) habe ich auch nicht verstanden...


    Ich hatte es so verstanden, dass sie sich in Rom sicherer vor Scaevola fühlt. Nach der Begegnung mit ihm heißt es auf S. 78: "Umso dringlicher verspürte Fabiola nun den Wunsch, die Reise nach Rom anzutreten." Ob sie in Rom, insbesondere in Hinblick auf die politischen Ereignisse wirklich sicherer ist, wage ich ja noch zu bezweifeln, aber immerhin hat sie ja noch vor, die beiden Türsteher aus dem Lupanar abzuwerben, bei denen sie sich sicherer zu fühlen scheint.
    Hoffentlich schafft sie es vorher unbeschadet aus dem Pulk zu entkommen.


    Ja, Tarquinius ist anscheinend wirklich bewandert. Fehlt eigentlich nur noch der Zaubertrank...
    Hier wäre wohl etwas weniger mehr gewesen. Es ist doch unglaubwürdig, dass er auf alles eine Antwort zu haben scheint.


    Seltsam fand ich auch, dass irgendwo stand, dass die Parther Romulus und Brennus genauer beobachten, damit sie nicht fliehen, sie aber andererseits mit auf die Patrouille geschickt werden.


    Dass man so lange nichts von Pacorus und Tarquinius gehört hat, kann ich mir schon vorstellen, da er immerhin mit einem starken Gift vergiftet wurde und sich so wahrscheinlich nur sehr langsam erholt, unabhängig von den eigentlichen Verletzungen durch die Pfeile.


    Obwohl mich die Beschreibungen der Schlachten im Allgemeinen ja nicht stören und ich da auch selten mal Probleme mit habe, musste ich bei der Beschreibung des Gekreuzigten schon schlucken. Die Beschreibung war mir schon fast etwas zu und anschaulich.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ich fürchte, was mein Kommentar mit Milo und Pulcher angeht, habe ich ein wenig in den nächsten Abschnitt vorgegriffen. Ist aber vielleicht nicht so schlimm, es beginnt sofort damit.


    Alles gut. :wave
    Wir haben ja schon den Straßenjungen getroffen, der von Pulchers Tod erzählt hat und den Mob der nun auf dem Weg zum Forum ist, um die Leiche zu sehen.

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  • Zitat

    Original von bibliocat
    Dann werden Romulus und Brennus als ehemalige Sklaven enttarnt. Erstaunlich, dass sie in der damaligen Zeit (und nach den Kämpfen, die sie zusammen mit ihren Kameraden durchgemacht haben) "gemobbt" werden. Aber die Standesunterschiede wurden sehr ernst genommen... :-(


    Romulus und Brennus haben nach damaliger Auffassung gleich zwei schwere Verbrechen begangen: sie sind entflohene Sklaven und haben sich in die Armee eingeschlichen. Auf jedes einzelne Vergehen stand die Todesstrafe. Dazu wollten sie noch die Brandmale entfernen, was ihnen anscheinend nur stümperhaft gelungen ist.


    Der ach so kluge Romulus hätte schon etwas besser an seiner Lügengeschichte feilen müssen. Nicht mal zu wissen, welche Stadt in der Nähe seines Geburtsortes liegt, das ist schon mehr als dämlich.

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  • Zitat

    Original von Lumos
    Interessant fand ich die Szene mit dem Schimmelpilzpulver. Damals gab es schon eine Art Penicillin :wow .


    :write Ich meine mich zu entsinnen, daß mir schon mehrfach in historischen Romanen begegnet ist (ohne daß ich jetzt aber wüßte, in welchen und wo die angesiedelt sind), daß man Schimmel zum Heilen verwendet hat.



    Zitat

    Original von Chroi
    Ja, Tarquinius ist anscheinend wirklich bewandert. Fehlt eigentlich nur noch der Zaubertrank...


    Tarquinius ist aber kein Gallier... :chen



    Zitat

    Original von Chroi
    Obwohl mich die Beschreibungen der Schlachten im Allgemeinen ja nicht stören und ich da auch selten mal Probleme mit habe, musste ich bei der Beschreibung des Gekreuzigten schon schlucken. Die Beschreibung war mir schon fast etwas zu und anschaulich.


    Dabei war Kane wirklich sehr zurückhaltend. Im Zuge meiner Beschäftigung mit dem Turiner Grabtuch vor vielen Jahren habe ich mich recht ausführlich mit dem Thema Kreuzigung befassen müssen. Ich konnte danach jahrelang kein Kreuz mit Korpus ansehen, da mir schon der Anblick körperliche Schmerzen bereitet hat. Ich lasse es lieber, mich näher zu dem Thema näher zu äußern...



    Zitat

    Original von Alice
    Dazu wollten sie noch die Brandmale entfernen, was ihnen anscheinend nur stümperhaft gelungen ist.


    Wenn man an die Umstände denkt, unter denen sie die entfernt haben, konnte das nur „stümperhaft“ geschehen.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Chroi


    Ich hatte es so verstanden, dass sie sich in Rom sicherer vor Scaevola fühlt. Nach der Begegnung mit ihm heißt es auf S. 78: "Umso dringlicher verspürte Fabiola nun den Wunsch, die Reise nach Rom anzutreten." Ob sie in Rom, insbesondere in Hinblick auf die politischen Ereignisse wirklich sicherer ist, wage ich ja noch zu bezweifeln, aber immerhin hat sie ja noch vor, die beiden Türsteher aus dem Lupanar abzuwerben, bei denen sie sich sicherer zu fühlen scheint.
    Hoffentlich schafft sie es vorher unbeschadet aus dem Pulk zu entkommen.


    Dito.
    Sie konnte so ja nicht in Pompeji bleiben, nachdem sie sich den Scaevola so zum Feind gemacht hatte.
    Einen richtigen Schutz hatte sie dort ja ohne Brutus nicht.
    Und als sie loszog, konnte sie ja von den Unruhen nichts wissen und vermutlich ahnt sie auch nicht, wie es sich weiterentwickelt.




    Zitat

    Original von SiCollier


    :write Ich meine mich zu entsinnen, daß mir schon mehrfach in historischen Romanen begegnet ist (ohne daß ich jetzt aber wüßte, in welchen und wo die angesiedelt sind), daß man Schimmel zum Heilen verwendet hat.


    Jou, in einem der Gabaldon Bücher kam das mal vor, daß sie im 18. Jahrhundert auf der Suche danach war, aus Schimmel eben Penicellin herzustellen :grin


    Ok, ich habs aber auch schon mal woanders gelesen.
    Aber warum auch nicht - wieso sollen nicht Menschen schon vor der bekannten Zufallsendeckung des Penicellins dieses entdeckt haben, ohne bewußt zu wissen, was das genau ist und wie es eigentlich genau heilt.



    Bei Vercingetorix muß ich immer an Asterix denken. War es nicht so, daß dieser die Autoren sogar damals zu den Astrix Bänden animiert hat? Der Gallier, der die Römer bekämpfte.

  • Ich komme über den folgenden Satz nicht hinweg: Denn es war nahezu unmöglich, fünf Männern auf die Schnelle die Kehle durchzuschneiden, ohne dass einer aufschrie.


    Das wäre sehr wohl möglich. Wem die Kehle durchschnitten wird, dem ist es unmöglich, noch zu schreien. Das arme Opfer erstickt blitzartig an seinem eigenen Blut, und mehr als ein fast unhörbares Röcheln ist da nicht zu hören. Genauso wie es unmöglich ist, unter Wasser zu schreien. Brennus und Romulus müssten einfach nur schnell und lautlos sein...


    Und dann grüble ich darüber nach, warum ich eigentlich hoffe, dass Brennus und Pompeius sich ihrer Feinde entledigen können. Nur, weil sie Protagonisten sind? Oder weil sie im Recht sind? Letzteres sind sie aber nicht. Sie haben sich ins Unrecht gesetzt, auch wenn es mir aus heutiger Sicht berechtigt erscheint, sich von den Sklavenfesseln zu befreien. Nach damaligem Recht sind sie beide Schwerverbrecher. Dazu kommt, dass die Kameraden aus der Centurie ihnen vorher nichts angetan haben. Und dass sie die armen Kerle abschlachten wollen, die friedlich in derselben Kammer schlafen. Ist Mord nicht gleich Mord? Haben Protagonisten Narrenfreiheit?


    Es ist schon verblüffend, was so ein Buch mit mir macht... Stürzt mich in ein moralisches Dilemma. :wow

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  • Zitat

    Original von Johanna
    Bei Vercingetorix muß ich immer an Asterix denken.


    :chen Vor allem an die Szene in denen Vercingetorix seine Waffen Cäsar auf vor die Füße wirft und der lauthals „Aua“ schreit. :grin



    Zitat

    Original von Alice
    Haben Protagonisten Narrenfreiheit?


    :gruebel Gute Frage. Über die von Dir geschilderte Problematik habe ich, ehrlich gesagt, bisher gar nicht nachgedacht. Wenn ich es genau nehme, interessiert mich eigentlich nur, daß unsere „Helden“ überleben, egal wie. Es war eine harte Zeit damals, sie leben unter harten und rauhen Umständen - töten oder getötet werden, so war doch die Maxime im Ludus Magnus. Und das gilt auch hier noch immer.


    Mir ist eigentlich in vielen Jahren nur eine Hauptfigur in Erinnerung geblieben, der ich seine Schandtaten bis heute nicht verziehen habe und bis heute nicht weiß, ob seine Strafe ausreichend war oder nicht (immerhin habe ich das 2009 gelesen): das ist Paul Bard aus Marion Zimmer Bradleys „Die Zeit der hundert Königreiche“ (Darkover, Band 4).



    Zitat

    Original von Alice
    Sie haben sich ins Unrecht gesetzt, auch wenn es mir aus heutiger Sicht berechtigt erscheint, sich von den Sklavenfesseln zu befreien.


    Aber man muß im Hinterkopf haben, weshalb sie sich „ins Unrecht gesetzt haben“: ein Patrizier wurde ermordet, und bis jetzt wissen auch wir Leser nicht, ob Romulus daran schuld war - oder ein anderer. Wir erinnern uns: Tarquinius war da auch zugegen - und der war explizit in Rom, um eben diesen Patrizier - umzubringen. Romulus und Brennus hätten nicht mal Gehör gefunden, die wären einfach gekreuzigt worden. Vor so einem „Recht“ zu fliehen, ist mE auch damals schon gerechtfertigt gewesen.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich stecke irgendwie fest. Liegt gewiss nicht am Buch, obwohl ich es "gemein" finde, höchstwahrscheinlich noch bis zum Ende des nächsten Teils warten zu müssen, ehe das Geheimnis um den Erzeuger von Fabiola und Romulus wirklich keines mehr ist.
    Wenn es wieder flutscht, melde ich mich. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Aber man muß im Hinterkopf haben, weshalb sie sich „ins Unrecht gesetzt haben“: ein Patrizier wurde ermordet, und bis jetzt wissen auch wir Leser nicht, ob Romulus daran schuld war - oder ein anderer. Wir erinnern uns: Tarquinius war da auch zugegen - und der war explizit in Rom, um eben diesen Patrizier - umzubringen. Romulus und Brennus hätten nicht mal Gehör gefunden, die wären einfach gekreuzigt worden. Vor so einem „Recht“ zu fliehen, ist mE auch damals schon gerechtfertigt gewesen.
    .


    Du hast natürlich Recht, SiCollier :-)
    Ich bin ja auch der Meinung, dass ihnen nur Flucht als einzige Option zur Verfügung stand. Eigentlich wollte ich damit nur sagen, dass man die Kameraden auch verstehen muss - zumal sie die Hintergründe nicht kennen. Denn unsere Helden reden ja nicht.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Alice


    Du hast natürlich Recht, SiCollier :-)
    Ich bin ja auch der Meinung, dass ihnen nur Flucht als einzige Option zur Verfügung stand. Eigentlich wollte ich damit nur sagen, dass man die Kameraden auch verstehen muss - zumal sie die Hintergründe nicht kennen. Denn unsere Helden reden ja nicht.


    Ehrlich gesagt, ich kann diese "Kameraden" so gar nicht verstehen und finde sie sehr unangenehm.
    Dieses Verhalten, dort mit mehreren den Romulus so ins Kreuzverhör zu nehmen - ohne daß es sie auch nur das geringste angeht, wo er herkommt usw.
    Ne, mag ich nicht.
    Das war so ein offensichtliches "Streit suchen", aus Langweile, Doofheit oder falschem Überlegenheitsgefühl. Oder allem zusammen.
    Dann noch loszusausen, den anderen Leutchen ihren Verdacht zu offenbaren.
    Wohlbemerkt - den Verdacht.
    Einen Beweis haben sie nicht.


    Allerdings sind die anderen "Kameraden" auch nicht besser, da sie das einfach hinnehmen und glauben und sich dann dementsprechen den beiden (Remolus & Brennus) gegenüber verhalten.
    Bloß nicht selber informieren, oder nachfragen. Immer alles glauben, was irgendwelche Idioten so in die Welt setzen. Als ob selber denken, recherchieren, weh tun würde.
    Ne, die gesamte Kompanie hat bei mir verschissen :grin

  • Zitat

    Original von SiCollier
    das ist Paul Bard aus Marion Zimmer Bradleys „Die Zeit der hundert Königreiche“ (Darkover, Band 4).


    Das Buch hab ich auch gelesen, ganz bestimmt, - aber null Erinnerung. Egal, will ich eh irgendwann noch einmal lesen.


    Zitat

    Aber man muß im Hinterkopf haben, weshalb sie sich „ins Unrecht gesetzt haben“: ein Patrizier wurde ermordet, und bis jetzt wissen auch wir Leser nicht, ob Romulus daran schuld war - oder ein anderer. Wir erinnern uns: Tarquinius war da auch zugegen - und der war explizit in Rom, um eben diesen Patrizier - umzubringen. Romulus und Brennus hätten nicht mal Gehör gefunden, die wären einfach gekreuzigt worden. Vor so einem „Recht“ zu fliehen, ist mE auch damals schon gerechtfertigt gewesen.


    :write Auf jeden Fall.
    Mich würde es sehr wundern, wenn es tatsächlich Romulus gewesen wäre.

  • Ja, unserer Meinung nach... Ich finde es ja auch gut, dass Romulus noch lebt :-)


    Aber wir dürfen nicht in die Falle tappen, alles aus heutiger Sicht zu beurteilen. Zu fliehen war im alten Rom ein Schwerstbrechen für einen Sklaven. Dagegen war ein Mord nur eine kleine Zugabe. Und ob er des Mordes schuldig ist oder nicht, ist da nur ein Nebenschauplatz.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Alice
    Ja, unserer Meinung nach... Ich finde es ja auch gut, dass Romulus noch lebt :-)


    Aber wir dürfen nicht in die Falle tappen, alles aus heutiger Sicht zu beurteilen. Zu fliehen war im alten Rom ein Schwerstbrechen für einen Sklaven. Dagegen war ein Mord nur eine kleine Zugabe. Und ob er des Mordes schuldig ist oder nicht, ist da nur ein Nebenschauplatz.


    Ich finde die moralische Zwickmühle, die du darin siehst sehr interessant, habe mir da selber aber nie so Gedanken drüber gemacht. Aber ja, du hast natürlich recht, vor dem Hintergrund, dass sich da zwei Sklaven in die Legionen eingeschlichen haben, ist der vermeintliche Mord eher hintergründig. Für uns heute ist die Priorisierung wohl eher anders herum, da der Stellenwert der römischen Legionen auch weniger greifbar ist, während Mord ein Kapitalverbrechen ist.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)