Die magische Küchenspüle von Marla Cilley

  • Inhalt:


    Sie leben im Chaos? Sie fühlen sich überfordert, wissen nicht wo Sie anfangen sollen? Lernen Sie eine Methode kennen, die bereits hunderttausenden von Menschen geholfen hat, aus ihrem chaotischen Zuhause einen Ort des Friedens und Wohlbefindens zu machen - dauerhaft!


    Meine Meinung:


    Ich muss meine Freude mit euch teilen. Ich habe mein Leben lang gesagt, dass ich keine gute Hausfrau bin und nicht dauerhaft Ordnung halten kann. In einer Facebook Gruppe zum Bullet Journal ist mir der Begriff "Fly Lady" über den Weg gelaufen. Ich begann zu recherchieren und fand etwas ganz wunderbares!


    Zugegeben, das Buch klingt zum Teil sehr sektenmässig, aber wenn man das ausblendet, ist die Umsetzung des ordentlichen Haushalts in dem Buch für mich perfekt beschrieben.
    Ich habe bisher immer nur aufgeräumt und geputzt, wenn es schmutzig war oder wenn Besuch kam. Das Ergebnis: geballtes Putzen an einem Tag und totale Frustration danach, weil putzen mir einfach keinen Spaß macht. Die Fly Lady (warum sie so genannt wird, erklärt sie im Buch), empfiehlt tägliche Routinen, die nur im Ausnahmefall ausfallen und die man sich anpassen kann, wie man sie braucht. Dazu soll man nich alles auf einmal machen, sondern in sogenannten Babysteps vorgehen. Es gibt noch ein paar Techniken mehr, wie z. B. die Zonenarbeit oder das Homeblessing. Wenn man dies alles einhält, wird man ganz schnell Erfolge feststellen können.
    Die erste Maßnahme soll aber immer erst entrümpeln sein bevor man anfängt im Detail zu reinigen.


    In der Community wird öfter mal gefragt, ob diese Methode auch für Menschen mit großen Häusern und/oder Kindern geeignet ist. Ich kann nicht darüber urteilen, lese aber immer wieder, dass es so ist.


    Wir haben hier erst mal einige Räume komplett entrümpelt, weil es einfach so passte und ich habe direkt nach der Lektüre des Buches mit dem "fliegen" (das ist der äußerst bescheuerte Fachbegriff der Community) angefangen. Man sieht ohne viel täglichen Aufwand einen riesigen Unterschied und auch der Gatte zieht mit.


    Allen nicht-Vollblut-Hausfrauen kann ich das Buch empfehlen. Solange man das für sich wichtige raus zieht, ist der Schreibstil und das manchmal etwas sektenhafte Getue durchaus zu ertragen ;-) Diejenigen von euch, bei denen es immer ordentlich ist, benötigen das Buch nicht. Ihr macht euren Haushalt wahrscheinlich schon immer so wie im Buch beschrieben.

  • Schöne Rezi. Ich schau mir das Buch mal näher an.

    :lesend Tom Liehr - Im wechselnden Licht der Jahre

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

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    Hörbuch: Anne Jacobs - Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 317

  • Das Buch ist mir auf einem Büchereulentreffen begegnet, als Booklooker und Schubi sich darüber unterhalten haben. Neugierig geworden, stöberte ich im Internet und hab mir schließlich das Buch bestellt.


    Man kommt sofort ins Machen, nicht viel Theorie oder Gelaber, sondern: Los geht‘s.

    Mit Ministeps und Routinen, mit Zonen, die man wöchentlich putzt und 15-Minuten-Aktionen kann man ganz viel bewirken.


    Mein Buch ist voller Notizzettel, ich hab mir einiges extra notiert und so schlimm finde ich es inzwischen nicht mehr zu putzen.

    Die Leserbriefe runden das Bild ab, wie hauptsächlich amerikanische Frauen das FlyLady-System umgesetzt haben und sich dafür bedanken.


    Manches ist überzogen, da stimme ich Booklooker zu, dass es teilweise fast sektenähnlich scheint, doch das Grundprinzip stimmt. Sie geht auch auf berufstätige Menschen ein, was mir wichtig war, denn bei mir muss der Haushalt nebenbei laufen.


    Das einzige, was mir fehlt, was wohl aber entweder dem Jahrgang der Autorin oder des Ersterscheinungsdatum geschuldet ist, ist die fehlende Abarbeitung von digitalen Hotspots wie überquellendes Email-Postfach oder App-Overload auf dem Handy. Ein Kapitel widmet sich dagegen der Papierflut, die auch eins meiner Probleme ist.

    Mal sehen, wie sich die Routinen nun einschleifen, ich bin sehr motiviert.


    Von mir 8 von 10 Punkten

    ASIN/ISBN: 3980920410

  • Das Prinzip der Fly Lady kenne ich aus dem Internet und es hat mir sehr geholfen, meinen Haushalt zumindest einigermaßen in den Griff zu bekommen. Dass es darüber auch ein Buch gibt, ist bisher an mir vorbeigegangen - vielen, vielen Dank für den sehr wertvollen Tipp! :knuddel1Das wird - entgegen der Entrümpelungsstrategie - bei mir einziehen. :grin

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Booklooker

    Asche auf mein Haupt. Ich habe das Buch jetzt beim Aufräumen der Sachen meines Ex wiedergefunden. Ich hatte leider die letzten zwei Jahre keinen Kopf dafür und es noch nicht gelesen. Kannst du noch ein paar Wochen drauf verzichten? Oder soll ich es dir gleich schicken?

    :lesend Tom Liehr - Im wechselnden Licht der Jahre

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

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    Hörbuch: Anne Jacobs - Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 317

  • Ich bin jetzt auch neugierig geworden und habe mich spontan auf der Homepage für den kostenfreien 7-Tage-Kickstart angemeldet. Irgendwie bezweifele ich, dass meine Wohnung nach den sieben Tagen komplett glänzt :lache

    Aber wenn mich das Konzept überzeugt, werde ich das Buch bestellen. Auch wenn es dazu nicht kommen sollte Booklooker : Danke für diese Buchvorstellung!

  • Oh ja, bitte berichte! Ich hab mir mittlerweile zwar das Buch besorgt und liebäugle auch mit dem Internet-Programm, aber momentan hab ich keine Extra-Zeit für den Haushalt. Deshalb warte ich lieber auf ruhigere Zeiten, bevor ich nur frustriert bin.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Lorelle In 7 Tagen wirst du auch nicht damit durch sein, weil man immer beim Ausmisten anfängt ;-)

    Stimmt nicht ganz. Die erste Aufgabe war tatsächlich, die berühmte Küchenspüle auf Hochglanz zu putzen. :lache (Die bei mir aber gar nicht so dreckig war, dass ich eine Viertelstunde mit putzen zu tun gehabt hätte. Deshalb habe ich mich in ganz freier Assoziation der Aufgabe gleich noch auf die Badewanne gestürzt).


    Erst die zweite Aufgabe war dann eine Ausmist-Aktion. ;)

  • Mein Fazit nach einer Woche:

    Meine Probleme passen nur sehr eingeschränkt zu den angebotenen Lösungen ;)


    Das kann natürlich von Haushalt zu Haushalt und je nach Lebensform ganz unterschiedlich sein. Während der ersten Tage dachte ich tatsächlich, dass sich das Konzept eher an Messies richtet. Irgendwann ist mir aber aufgegangen, dass das schon in einem Mehrpersonenhaushalt viel treffender sein kann als eben bei mir. (Vielleicht findet sich ja noch jemand zum Ausprobieren und Berichten.)

    Ich persönlich bin eher der unordentliche Typ, d.h. ich stelle/lege freie Flächen zu meinem eigene Leidwesen nur zu gern mit Gegenständen voll, die irgendwo anders hingehören und denke mir "mache ich später". Das ist aber kein Müll. Ich neige nicht zum Horten von Dingen, mit denen ich nichts mehr anfangen kann. Daher konnte ich mit der Aufgabe, eine gar nicht so niedrige Anzahl von Dingen wegzuschmeißen eher wenig anfangen - ich habe die Zahl bei weitem nicht erreicht. Außerdem ist meine Küchenspüle/Waschbecken im Badezimmer auch nicht annähernd dreckig genug, um daran eine Viertelstunde herumzuputzen. Diese Aufgabenstellungen haben micht ratlos gemacht. Daher liefen die täglichen E-Mails bei mir in der Mehrheit der Tage auf "jetzt mach wenigstens irgendwas im Haushalt" hinaus. Das war ja nicht weiter schlimm, motiviert aber auch nicht, einen Bezahl-Kurs zu buchen. Aufgaben, mit denen ich mich direkt angesprochen fühlte ("Beseitige einen Hotspot") waren in der absoluten Minderheit.

    Kleiderschrank war auch so ein Thema. Ich habe nicht gerade eine Capsule Wardrobe, aber mein Kleiderschrank läuft auch nicht über - wie gesagt, ich habe kein Problem, mich von Dingen zu trennen, außerdem lege ich Wert auf Nachhaltigkeit und trage meine Sachen auf. Mich morgens anzuziehen ist bei mir kein Zeitfresser. Ich stehe nicht ewig vor dem Kleiderschrank und finde nichts anzuziehen. Das Konzept stellt darauf ab, bereits abends Sachen herauszulegen. Das mag für viele eine gute Idee sein, mich hat's ins Grübeln gebracht. Morgens werfe ich einen Blick aus dem Fenster und weiß, wie das Wetter ist. Abends funktioniert das nicht. :lache


    Aber:

    Trotzdem hat das Konzept etwas. Da ich mein Büro im Haus habe und beruflich viel Zeit mit Akten verbringe, habe ich nie, wirklich nie, Lust, meine private Ablage zu erledigen. Die liegt in höheren Stapeln hinter einer geschlossenen Aktenschranktür. Esszimmertisch freigeräumt, Küchenuhr auf 15 Minuten gestellt und losgelegt. Das war für mich ein echtes Aha-Erlebnis. :freude

  • Ich habe die E-Mails auch abonniert und mir geht's im 3 Personen Haushalt ähnlich wie Dir. Hat mich jetzt nicht so sehr inspiriert. Da habe ich auf Instagram schon verschiedene für mich motivierendere Aufräum-Challenges mitgemacht, wo die Tagesaufgaben etwas konkreter waren, was mir mehr gebracht hat.

  • Lese-rina Gerade für solche Zeiten ist FlyLady genau richtig, weil du eben keine Extra-Zeit brauchst.

    Jein :lache. Wenn’s läuft, dann stimm ich dir zu, dann ist es keine Extra-Zeit. Aber um was „Neues“ anzufangen braucht es eben doch zumindest etwas Zeit (und Energie), um in dem Fall zumindest die Mails zu lesen und 15 - 30 Min. umzusetzen.


    Mittlerweile hab ich den Schnupper-E-Mail-Kurs aber mal ausprobiert und komme zu einem ähnlichen Ergebnis wie Lorelle, wenn auch aus etwas anderen Gründen:

    ... motiviert aber auch nicht, einen Bezahl-Kurs zu buchen.

    Mein Fazit ist, dass jede/r sein eigenes System finden muss, das passt bzw. jede/r muss sich selbst zusammensuchen, was persönlich gut funktioniert und was nicht. Bei mir sind das durchaus etliche Dinge aus dem FlyLady-Universum, aber eben abgewandelt, z. B. hab ich mir angewöhnt, statt die Küchenspüle zu putzen (find ich jeden Tag auch übertrieben) diese lieber abends konsequent aufzuräumen, also Geschirrspüler aus- und einräumen. Über eine leere Spüle freue ich mich am nächsten Tag nämlich wirklich, viel mehr als über eine perfekt „glänzende“ Spüle (was mit meiner wegen andere Materials eh nicht funktioniert).


    Das 15-Minuten-Prinzip kannte ich schon, das war zwar keine große Überraschung, aber trotzdem wieder erstaunlich effektiv, wenn man es kontinuierlich durchzieht. Eine Überraschung erlebte ich bei der „Wegwerf-Aufgabe“, da dachte ich, es geht mir so wie Lorelle und ich finde nie 27 Dinge - bis ich zum Stapel Kassenzettel kam :grin.


    Was mir durchaus guttut ist das Putzen/Aufräumen nach Plan, deshalb werde ich mir die Zonenarbeit demnächst aus dem Buch vornehmen. Ich bin gespannt. Ein Bezahlkurs würde mich aber zu sehr einengen auf Sachen, die ich nicht brauche/nicht machen will (Schuhe anziehen, Kleidung am Vortag rauslegen) und auch stressen, denn wenn ich für die Motivation schon bezahle, würde ich sie täglich durchziehen wollen. Deshalb probiere ich es jetzt lieber mit dem analogen Buch - das ist übersichtlich, geduldig und verstopft nicht mein E-Mail-Postfach. :grin

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich habe ja in der Rezi schon gesagt, dass jeder sich das raus ziehen kann, was er for seine Situation richtig findet. Ich ziehe zum Beispiel auch keine festen Schuhe an oder so.


    Und ich finde nicht, dass das System was für Messis ist. Man muss ja nicht zwingend 27 Dinge weg werfen, sondern so viel wie man für nötig erachtet. Es geht einfach nur darum, dass man es angeht. So ist es mit allen Tagesaufgaben. Ich habe zum Beispiel nie auf dem Schirm über der Tür Staub zu wischen. Oder den Schrank unter der Spüle aufzuräumen. So gelangt das wieder ins Hirn. Zumindest bei mir.


    Und die glänzende Küchenspüle ist ja auch nur ein Ritual, man kann sich ja ganz leicht ein eigenes Ritual ausdenken. Bei mir sind das die gereinigten Katzenklos.


    Ich habe nur einen eigenen Zonenplan mit eigenen Aufgaben erstellt, weil ich zum Beispiel im Bad keine leeren Duschgelverpackungen etc habe (ich nutze ja nur Naturseife). Etwas mitdenken und für sich umwandeln ist hier also angebracht :S Ich habe das Buch und die Mails immer als Einstieg gesehen um das Gesamtprinzip zu begreifen.

  • Ich für mich bin auch gar nicht abgeneigt, mir das Buch anzuschaffen. Darin kann ich ja zu den interessantesten Kapiteln weiterblättern. Das Konzept an sich klingt durchaus brauchbar.

    Nur die 7-Tage-Start-Mails haben mich nicht angesprochen bzw. meinen Putznerv getroffen. :)