'QualityLand' - Seiten 001 - 100

  • So, ich habe den ersten Abschnitt beendet. Mir geht es so wie einigen hier, ich finde das Buch sehr voll gepackt mit etlichen kleinen Anspielungen und Witze, sodass ich nicht lange am Stück lesen kann ohne die Konzentration zu verlieren.
    Nichtsdestotrotz gefällt es mir bisher gut. Es ist einfach mal was ganz anderes und durch die schwarzen werbeseiten auch interessant aufgelockert.


    Manche Aspekte sind wirklich beängstigend, gerade weil sie gar nicht soooo futuristisch wirken. Der Hormonchip oder das Levelsystem sind da nur zwei grausame Beispiele. Immer wieder erwische ich mich dabei, wie ich nach Parallelen in unserer Gesellschaft Suche und auch finde. Gruselig!


    Diesen Maschinenkeller mag ich sehr, das birgt für mich gerade am meisten Potential in der Geschichte und interessiert mich am meisten. In Peter steckt vielleicht doch mehr als man jetzt noch denkt.

  • Zitat

    Original von shaiara
    Der Anfang war etwas stockend, bis ich beim Lesen nicht mehr nachdenken musste, das Niemand nicht niemand war, sondern der Assistent.
    Aber findet man erstmal rein, liest es sich ganz gut.
    Die Nachnamen find ich sehr witzig, aber auch nicht ganz durchdacht. Ist es nicht doof, wenn man 3 Kinder hat, mit eventuell unterschiedlichen Nachnamen? Stehen dann am Klingelschild 5 Personen dran?!


    Bei mir ging der Beginn auch etwas stockend. Es brauchte ein wenig, um mich an den "Känguru"-Stil in Romanform zu gewöhnen. Mit dem Ende des Abschnitt bin ich aber gut reingekommen und es liest sich schneller und flüssiger. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für jemanden, der noch nichts von Kling kennt, noch schwerer ist, in diesen speziellen Stil (kurze Sätze, Präsens, viele Absätze etc.) bei einem Roman reinzukommen. Vielleicht empfiehlt sich da wieder die vom Autoren gelesene Hörbuch-Variante?


    Ich denke, so ist das mit den Nachnamen gedacht. Das zeigt sich schon ganz am Anfang bei der Einführung mit dem Reiseführer: Da werden Zwillinge genannt, die Frau heißt Strafgefangene und ihr Bruder Aufseher mit Nachnamen. Ich meine, mich an die Idee sogar schon aus dem Känguru zu erinnern.


    Zitat

    Original von shaiara
    Besonders hab ich mich über den Bezug zum Känguru gefreut :grin Wenn auch nur am Rande, aber es war da - und dann auch noch als persönliche Empfehlung auf den "schwarzen Seiten". Sind die Werbungen in der dunklen Ausgabe auch schwarz? Wahrscheinlich schon.


    Welchen Bezug gibt es da in der Werbung (habe die schwarze Ausgabe)? Ich habe als Hommage an das Känguru das QualityPad Pink entdeckt, was auf Seite 83 auch recht explizit benannt wird. "Es war eine seltsame Satire über einen Typen, der in einer WG mit einem Känguru wohnt [...] die Figur des Kängurus entwickelte ein Eigenleben". Hat mich jedenfalls sehr gefreut, mal wieder den Satz "Ich bin da sehr heikel, wenn es um Besitzverhältnisse geht", zu lesen. :grin


    Auf die Begegnung mit den psychisch kranken Androiden hatte ich mich schon gefreut, da kannte ich Ausschnitte aus Lesungen. Maschinentherapeutin könnte ich mir super als Beruf vorstellen.


    Peter Arbeitsloser liest sich für mich mal wieder wie ein alter Ego von Herrn Kling.


    Was ist mir sonst noch aufgefallen?


    Zuerst einmal die liebevolle Aufmachung, bei der ich ständig etwas zu entdecken hatte. Hat sich jemand die technischen Hinweise durchgelesen? Da hat es sich mal gelohnt, dass ich dazu neige, jede Seite im Buch zu lesen, sogar die mit den formalen Angaben zu Beginn. Sehr witzig!


    Toll sind auch die persönlichen Bilder in den Kommentaren, die zu den Nachnamen passen. (Da kommt bei mir nur manchmal die Verwirrung auf, dass es sich um die Berufe der Kommentatoren handelt, nicht um die ihrer Eltern). Besonders gelungen, wenn eine Melissa erst in den Kommentaren auftaucht und dann als Figur im Roman.


    Super auch der Kussmund auf dem Cover in Form eines Barcodes. Oder der tolle Reiseführer durch Qualityland. Und meine Nerd-Seite konnte bei der Einführung von "Leveln" und "MANA", um besondere Fähigkeiten auszuführen, nur noch grinsen.


    Auch gab es viele satirische kleine Spitzen, die mir Freude bereitet haben, z. B. in Form dieser Formulierung: "Die dritte Jahrhundertkrise in einer Dekade". Das spiegelt unser Pressesystem doch ganz anschaulich wieder.


    Die Frage nach dem roten Faden scheint mir auch beantwortet - die Androiden wollen die Herrschaft. Wäre jetzt meine Vermutung, aufgrund der Werbung in der schwarzen Ausgabe, in der es immer wieder zu "technische Pannen" mit den Androiden kommt + John of US + die Anspielungen des QualityPads Pink. Da kann ich nur sagen: "Solider ScienceFictionScheiß". grin


    Neben all den humoristischen Elementen hat mich die Partnerwahl dann doch sehr berührt. Zum einen, wenn ich mir vorstelle, dass man mir nach 17 Jahren Ehe erklären will, dass diese ja unmöglich glücklich sein kann, wenn sie nicht vom System ausgesucht wurde ... zum anderen wie Sandra aufgrund dieses Systems Peter abschießt. Und vor allem: Auf welche Weise sie es tut.


    Nebenbei outet sich Marc-Uwe Kling als kleiner Filmfreak, wie mir scheint. So viele Anspielungen! (Von der Eiskönigin hatte ich gleich erstmal einen Ohrwurm). Und einige Anspielungen aus der Literaturwelt gibt es auch (Wurde ja schon in anderen Beiträgen erwähnt, z- B. "Er ist wieder da")


    Zitat

    Original von Jeanette
    Eine Drohne, die Produkte bringt, von denen man nicht einmal weiß, dass man sie gewollt hat, ist mir suspekt. Und jedes Quartal erscheint ein neues QualityPad. :wow Lachen musste ich darüber, dass die Dinger so leicht sind, dass sie vom Wind weggeweht werden. :lache


    Ist natürlich ein super Konzept, die Leute zum Konsumieren zu zwingen. Und wenn man nicht wusste, dass man es wollte, war es eben "unbewusst" ...


    Zitat

    Original von Jeanette
    Den perfekten Partner über das Internet zu finden, versuchen heute ja auch schon viele. Ich glaube, dass das weder heute noch irgendwann in der Zukunft funktionieren kann. Liebe ist doch viel zu kompliziert für Algorithmen. :knuddel


    Der "perfekte" Partner ist jetzt vermutlich sowieso ein irritierender Begriff, ansonsten finde ich Online-Dating Möglichkeiten gar nicht schlecht. In meiner Familie haben viele ab einem bestimmten Alter über Kontaktanzeigen neue Partner gesucht - und gefunden. Online-Dating ist für mich dasselbe in digital.


    Zitat

    Original von maikaefer
    BBC ist nicht mehr British Broadcasting Corporation sondern Big Business Company, WWW hat ebenfalls eine neue Bedeutung.


    Die Neuinterpretationen bekannter Abkürzungen fand ich auch sehr gelungen.


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    Original von hollyhollunder
    (Wann zum Kuckuck, werde ich endlich Zeitloser-Forum-Superstar. Ich war echt lang genug unsterbliche Forenlegende. :lache)


    Wenn ich mir meine Beitragsanzahl so anschaue, dauert das wohl noch. :-( ;-)


    Edit meint: Bei mir geht es auch eher gemächlich mit dem Lesen voran, aber so eine Schnell-Leserin wie manche Miteule bin ich vermutlich eh nicht. :-) (die Schnelle unter den Nicht-Eulen, die Langsame unter den Eulen ;-))

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von JASS ()

  • Zitat

    Original von JASS



    Bei mir ging der Beginn auch etwas stockend. Es brauchte ein wenig, um mich an den "Känguru"-Stil in Romanform zu gewöhnen. Mit dem Ende des Abschnitt bin ich aber gut reingekommen und es liest sich schneller und flüssiger. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für jemanden, der noch nichts von Kling kennt, noch schwerer ist, in diesen speziellen Stil (kurze Sätze, Präsens, viele Absätze etc.) bei einem Roman reinzukommen. Vielleicht empfiehlt sich da wieder die vom Autoren gelesene Hörbuch-Variante?


    Für mich war es mein erstes Buch von Kling und ich hatte auch am Anfang keine Probleme mit dem Stil, über Niemand bin ich aber auch immer wieder gestolpert :lache

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Für mich war es mein erstes Buch von Kling und ich hatte auch am Anfang keine Probleme mit dem Stil, über Niemand bin ich aber auch immer wieder gestolpert :lache


    Das finde ich interessant, dass über "Niemand" so viele gestolpert sind. Mir hat die Idee extrem gut gefallen, ich liebe Wortspiele.

  • Zitat

    Original von JASS


    Das finde ich interessant, dass über "Niemand" so viele gestolpert sind. Mir hat die Idee extrem gut gefallen, ich liebe Wortspiele.


    Diese Form des Wortspieles kenne ich schon aus dem Buch "Krieg der Klone", da hat der Hautpdarsteller auch einen solchen schlauen Computerchip im Kopf und er nennt seinen "Helfer" ziemlich passend Arschloch. :lache

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von JASS
    Ich kann mir gut vorstellen, dass es für jemanden, der noch nichts von Kling kennt, noch schwerer ist, in diesen speziellen Stil (kurze Sätze, Präsens, viele Absätze etc.) bei einem Roman reinzukommen. Vielleicht empfiehlt sich da wieder die vom Autoren gelesene Hörbuch-Variante?


    Das ging mir auf jeden Fall so, auf mich wirkt QualityLand eher wie ein "gedrucktes Hörbuch", falls das auch außerhalb meines Erkältungshirns Sinn ergibt. :lache


    Zitat

    Original von Booklooker
    Interessant, dass du es so siehst. Ich mag eigentlich lustige Bücher gar nicht, weil sie meistens krampfhaft versuchen lustig zu sein. Gerade hier habe ich es gar nicht so empfunden.


    Ja, es allen recht zu machen, ist wohl unmöglich. :) Aber zum Teil mag es auch meiner hohen Erwartungshaltung geschuldet sein.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Vielleicht höre ich es mir bei Gelegenheit noch einmal an :-).


    :write diese Geschichte hat es wahrhaftig verdient, ein zweites Mal gelesen oder halt dann gehört zu werden

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Die Handlung ist zum Teil sehr witzig und ich musste schon ein paar mal richtig lachen.
    Aber es macht mich auch sehr nachdenklich und ich finde einige Ideen auch richtig erschreckend. Und ich denke von manchen Sachen sind wir heute gar nicht mehr so weit entfernt, wie es den Anschein hat.

    Das stimmt, manches ist schon ziemlich erschreckend.

    Aber tatsächlich für uns schon nicht mehr unvorstellbar.


    Die Drohnen, die Bewertungen...........


    Und bei den Beschreibungen der Beziehungen/Dates wusste ich nicht ob ich lachen oder weinen soll.............schöne neue Welt.;)