'Angstmörder' - Seiten 266 - Ende


  • Da sein Äußeres beschrieben wurde, habe ich nur gedacht, dass wir ihn noch mal wiedersehen werden, mehr aber auch nicht. Als Täter hatte ich ihn keinesfalls im Visier.


  • Klar kann er was vergessen. Ich hatte es so verstanden, dass der Mord an seiner Mutter ihm schon lange unter den Nägeln brennt, er sie aber nicht selbst umbringen kann/will. Da hätte ich gedacht, dass er in die Planung schon mehr Kraft reinsteckt, damit es perfekt wird. Dass die Schlüssel seiner Mama gehören, passt.

  • Zitat

    Original von logan-lady
    Ich hatte es so verstanden, dass der Mord an seiner Mutter ihm schon lange unter den Nägeln brennt, er sie aber nicht selbst umbringen kann/will.


    Ja, den Eindruck hatte ich auch. Er hat es ja schon einmal erfolglos probiert (sie umzubringen) und sich danach wohl nicht mehr getraut.


    Eine Frage hätte ich noch an Lorenz.
    Auf der Cover-Rückseite und auch auf der beiliegenden Karte heißt es: "Er liebt seine Opfer".
    Worauf gründet sich das?
    Ich hatte nicht den Eindruck, dass er seine Opfer geliebt hat :gruebel.

  • Zitat

    Original von Richie
    Die Antwort auf die Frage, weshalb er seine Opfer geliebt haben sollte, würde mich auch interessieren



    Euch entgeht aber auch gar nichts. :-)


    Also, der Buchrückentext ist ein klein wenig dem Marketing geschuldet und er enthält einen Buchstaben zu viel: das "e". Es müsste eigentlich heißen: "Er liebte SEIN Opfer", nämlich sein beinahe Letztes: Christine. Mit ihr geht er einen Weg, den er vorher mit keiner gegangen ist, und das wird ihm zum Verhängnis.
    "Er liebte sein Opfer" impliziert aber, dass es nur um ein Opfer gehen könnte und das wäre sehr irreführend. Haben wir uns gedacht. Darum die Mehrzahl.
    Ich persönlich mag den Buchrückentext sehr und das Cover auch. Wie geht es euch damit?


    Ich möchte an dieser Stelle auch noch darauf hinweisen, dass es leichter ist, ein Buch zu schreiben, als eins zu verkaufen. Darum muss man manchmal Kompromisse eingehen, was den Buchrückentext angeht. Ich hoffe, der Fehler hat euch nicht zu sehr gestört.


    Bei dieser Gelegenheit. Es wäre total nett von euch, wenn ihr eine Rezension schreiben würdet. Vielleicht auch ab Montag auf Amazon :-)


  • Ich muss zugeben, diese Frage habe ich mir gar nicht mehr gestellt, warum liebte er sein(e) Opfer? Aber interessant ist die Antwort schon, frage mich gerade, ob sein Opfer nicht doch besser gewesen wäre, weil man sich dann fragt, welches Opfer und warum das so ist. Wenn er technisch gesehen, nur sein letztes Opfer geliebt hat, könnte man es ja auch so hinschreiben. Interessant, was beim Marketing alles nochmal geändert wird. :wow


    Cover und Buchrücken gefallen mir gut. Text ist auch in Ordnung, es gibt ja manchmal schon extreme Beispiele, wo der Text hinten rein gar nichts mit dem Buch zu tun hat, aber das ist hier nicht der Fall. Rezi folgt hier im Forum noch, die habe ich noch nicht geschrieben.

  • Das Cover passt meiner Meinung nach recht gut. Es ist nicht spektakulär, aber gut gewählt und hat einen kleinen Bezug zum Inhalt.


    Der Text auf dem Buchrücken ist wie leider sehr oft ziemlich daneben. Manche Autoren erzählen, sie müssten die Gestaltung dem Verlag überlassen. Ob das hier auch so war? Aber ich habe schon lange aufgehört, mich an solchen plakativen, reißerischen Zeilen zu orientieren.
    Ich frage mich nur, warum es Verlage nötig haben, zu solchen Mitteln zu greifen.


    Die Lösung des Falles ist zufriedenstellend, auch wenn meiner Meinung nach nicht alle Fragen geklärt sind. Aber das macht nichts, ich habe ja ein wenig Phantasie ;-) Und da bleibt sicher manches für eine Fortsetzung offen.


    Zwei Fragen habe ich an Lorenz:
    Die Erklärung des Wortes "Angstmörder" fand ich nicht schlüssig. Und warum ein Mensch aus Angst vor Schmerzen andere bestialisch ermorden sollte, kann ich nicht nachvollziehen. Das Wort "Angstmörder" impliziert für mich unnötiges Verständnis für den Mörder.
    Du legst die Antwort deiner Romanfigur in den Mund. Was ist deine Meinung als Mensch dazu?


    Und meine zweite Frage: Warum hast du ausgerechnet dieses Motiv ausgewählt? Ich kenne ja viele Krimis, auch Horrorromane, und somit viele fürchterliche Tatmotive... aber von dieser perversen Praxis der Penisverletzung und -quälerei habe ich noch nicht gehört. Und dass eine Mutter ihren eigenen Sohn dieser Perversion aussetzt und auch nicht von Ärzten daran gehindert wird, so etwas verursacht mir Gänsehaut. Mir ist übel.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Puh, der letzte Abschnitt ging ja Schlag auf Schlag - ein ordentliches Tempo. Mir persönlich gefiel die Lösung des Falles sehr gut. Mister G. als Mörder seines Sohnes, da ist noch eine Überraschung geglückt.
    Ich hatte den jungen Mann an Frankas Tür so gar nicht mehr auf dem Schirm, dachte am Anfang, da kommt bestimmt noch was. Aber dann hatte ich ihn irgendwie verdrängt... :wow


    Gut hat mir gefallen, dass hier einmal die weniger "bekannte" Seite des Missbrauchs aufgegriffen werden, indem gezeigt wurde, dass auch Mütter ihre Söhne misshandeln - und zwar schwer! So war die Motivation des Mörders, der nur Schmerzen durch Frauen kennt, absolut glaubhaft.


    Ich fand das Buch superspannend, mich hat es von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten!
    Auf jeden Fall freue ich mich auf den Nachfolger, hoffentlich wieder in einer LR :-)


    Lieber Lorenz, danke Dir fürs begleiten der LR. Es ist immer ein besonderes Vergnügen, wenn der Autor anwesend ist. :wave


    Rezi folgt.

  • Zitat

    Original von nofret78
    Ich fand das Buch superspannend, mich hat es von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten!
    Auf jeden Fall freue ich mich auf den Nachfolger, hoffentlich wieder in einer LR :-)


    Lieber Lorenz, danke Dir fürs begleiten der LR. Es ist immer ein besonderes Vergnügen, wenn der Autor anwesend ist. :wave


    Rezi folgt.



    An dieser Stelle: Vielen Dank an Euch alle fürs Mitmachen.
    Mir macht es auch wirklich Spaß, mich mit Euren Kommentaren auseinander zu setzen.


    Schade, dass auch ich ein Jahr auf die nächste LR warten muss. Ich beeile mich, dass es schneller geht.

  • Der Text auf dem Buchrücken ist wie leider sehr oft ziemlich daneben. Manche Autoren erzählen, sie müssten die Gestaltung dem Verlag überlassen. Ob das hier auch so war?


    Zwei Fragen habe ich an Lorenz:
    Die Erklärung des Wortes "Angstmörder" fand ich nicht schlüssig. Und warum ein Mensch aus Angst vor Schmerzen andere bestialisch ermorden sollte, kann ich nicht nachvollziehen. Das Wort "Angstmörder" impliziert für mich unnötiges Verständnis für den Mörder.
    Du legst die Antwort deiner Romanfigur in den Mund. Was ist deine Meinung als Mensch dazu?


    Und meine zweite Frage: Warum hast du ausgerechnet dieses Motiv ausgewählt? Ich kenne ja viele Krimis, auch Horrorromane, und somit viele fürchterliche Tatmotive... aber von dieser perversen Praxis der Penisverletzung und -quälerei habe ich noch nicht gehört. Und dass eine Mutter ihren eigenen Sohn dieser Perversion aussetzt und auch nicht von Ärzten daran gehindert wird, so etwas verursacht mir Gänsehaut. Mir ist übel.[/quote]





    Zum Buchrückentext. Den habe ich wirklich dem Verlag überlassen. Hätte ich ihn geschrieben, wäre er schlechter geworden, bin ich mir sicher. Manchmal muss man als Autor auch einfach den Profis vertrauen, die das schon länger machen.


    Nun zu Deinen Fragen:
    Der "Angstmörder" ist ein Mörder, der seinen modus operandi daraus zieht, dass er Angst hat, erwischt zu werden. (Die Angst vor den Schmerzen führt zu einem völlig gestörten Verhältnis zu Frauen. Das ist aber nicht das eigentliche Tatmotiv.) Das Tatmotiv ist Hass. Und Rache für viele Jahre der Demütigungen. Er möchte seine Mutter töten. Aber sie hat ihn in der Hand. Die Aggressionen und der Hass müssen irgendwohin, er beginnt, andere Frauen stellvertretend für seine Mutter zu töten. (Solche Mörder gibt es tatsächlich in der Realität.) Der Aggressionsabbau funktioniert natürlich nicht, weil das eigentliche Problem bestehen bleibt: Die Mutter. - Seine Angst, erwischt zu werden, macht ihn zum "Angstmörder". Seine Angst ist der Grund, dass er übertrieben genau plant. Sein Plan funktioniert auch, zumindest was die Polizei betrifft, die fallen darauf rein. Aber Nina und Meller durchschauen das Spiel. Aleksandr Sokolow gibt den entscheidenden Anstoss dazu.
    Mir ist es wichtig, dass hier nichts relativiert oder entschuldigt wird. Der Angstmörder ist ein Psychopath, ohne Wenn und Aber! Ein berühmter Profiler des FBI hat mal sinngemäß gesagt: "Jeder Mensch darf Gewaltfantasien haben, das ist gesetzlich nicht verboten. Aber in dem Moment, wenn er/sie die Fantasien in die Realität umsetzt, überschreitet der Mensch eine Schwelle, von wo aus es kein Zurück mehr gibt."


    Die zweite Frage: warum dieses Motiv? - Liebe und Sexualität ist etwas Schönes, finde ich. Ist da die Vorstellung nicht schrecklich, dass jede Annäherung zu einer Frau in Verbindung mit einer Erektion zu schrecklichen Schmerzen führt?
    Ja, da wird mir auch übel bei dem Gedanken. Aber es ist zum Glück nur Fiktion.
    Ich möchte, wenn ich lese, eine Achterbahnfahrt von Gefühlszuständen erleben. Weiß nicht, wie es euch geht.

  • Vielen Dank für deine ausführlichen Antworten :-)


    Zitat

    Original von Lorenz Stassen


    Zum Buchrückentext. Den habe ich wirklich dem Verlag überlassen. Hätte ich ihn geschrieben, wäre er schlechter geworden, bin ich mir sicher. Manchmal muss man als Autor auch einfach den Profis vertrauen, die das schon länger machen.


    Ist schon klar, dass du dich so äußern musst. Aber ich verstehe schon. Ich darf allerdings sagen, dass der/die Autorin sicher besser weiß, worum es in dem Buch geht...


    Zitat

    Original von Lorenz Stassen


    Die zweite Frage: warum dieses Motiv? - Liebe und Sexualität ist etwas Schönes, finde ich. Ist da die Vorstellung nicht schrecklich, dass jede Annäherung zu einer Frau in Verbindung mit einer Erektion zu schrecklichen Schmerzen führt?
    Ja, da wird mir auch übel bei dem Gedanken. Aber es ist zum Glück nur Fiktion.


    Ich finde die Vorstellung zum Kotzen. Trotzdem frage ich mich, ob dem Mann nicht von ärztlicher Seite geholfen werden könnte. Wenn Frauen Schmerzen im Genitalbereich haben, finden sie doch auch Hilfe.
    Erektionsschmerzen dürften doch kein lebenslanges Schicksal sein.
    Weiß da jemand etwas darüber?

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Alice
    Ich finde die Vorstellung zum Kotzen. Trotzdem frage ich mich, ob dem Mann nicht von ärztlicher Seite geholfen werden könnte. Wenn Frauen Schmerzen im Genitalbereich haben, finden sie doch auch Hilfe.
    Erektionsschmerzen dürften doch kein lebenslanges Schicksal sein.
    Weiß da jemand etwas darüber?




    Ich habe das Thema bei zwei Ärzten recherchiert. Schmerztherapie steckt immer noch in den Kinderschuhen und damals, als Marius ein Kind war, wusste man viele Dinge noch nicht. Ob man ihm hätte helfen können, ist reine Spekulation.
    Aber es geht hier nicht um medizinische Feinheiten. Das Entscheidende ist etwas anderes: Um medizinisch in einem solchen Fall etwas tun zu können, hätte die Mutter mit ihrem Sohn zum Arzt gehen müssen. Und der hätte irgendwann herausgefunden, wie es zu diesen Verletzungen kam. Das "Münchhausen-Syndrom" ist jedem Arzt bekannt. Also hat die Mutter ihren Einfluss auf den Sohn genutzt, dass dieses Problem nicht beseitigt wird. Aus dieser Mutter-Sohn-Beziehung resultiert der Hass, der schließlich zu der Mordserie führt.

  • Der Titel passt, den Türrahmenklopfer auf S. 97 hab ich nicht weiter beachtet und der Russinnen-Fall war hier für mich auch eher zweitrangig.
    Auf S. 322 oben habe ich mehrmals lesen müssen, denn der zweite Satz beginnt mit "Auch mein Mandant..." und ich dachte da "Nanu, liegt der denn nicht mehr im Koma??" Denn das ist für mich in erster Linie der Treppenfaller aus der JVA.
    Auf S. 328 vorletzte Zeile sollte "Ihnen" m. E. klein geschrieben werden, da es keine Anrede ist.
    Und dann verwirrte mich noch die Aussage auf S. 341: "Ich war mir sicher, dass er (Güttner) auch Bogdans Mutter umgebracht hatte..." (Anwalt)
    Wer ist denn jetzt Bogdans Mutter? Doch Sigrid??? Die sollte doch aber Bogdan umgebracht haben. oder?
    Und die "Stäbchen-Frau", die Nicholas eingesperrt hatte, hatte doch laut S. 306 überlebt, sollte zwar unter Schock stehen, aber ansprechbar sein...
    :yikes :gruebel ?(
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)