'Die Jahre der Schwalben' - Seiten 365 - 448

  • Ruhe vor dem Sturm. So kann man die Zeit wohl beschreiben.


    Die Szene um den Tod von Freddys Schwiegervater hat mir trotz des traurigen Hintergrunds extrem gut gefallen. Die Verbundenheit der Familie und ihrer Angestellten kam da sehr gut rüber. Und Freddy hat endlich eine Familie, die sie so nimmt und sie anerkennt.


    Ich hoffe mal Fritz überlebt seine Verletzungen und wird wieder ganz gesund. Andererseits muss er dann wohl in den Krieg :-(


    Caspar versucht alles um Hitler zu stoppen. Wie wir wissen gelingt es nicht, auch wegen Chamberlain. Ich bin sehr gespannt, wie sie alle durch diese Zeiten hindurch kommen werden.

  • Zitat

    Original von streifi


    Caspar versucht alles um Hitler zu stoppen. Wie wir wissen gelingt es nicht, auch wegen Chamberlain. Ich bin sehr gespannt, wie sie alle durch diese Zeiten hindurch kommen werden.


    Mich hat diese wahre Geschichte um Caspar - der eigentlich Wolfgang hieß -sehr beeindruckt. Auch die Verbindungen zu Klop Ustinov. Das war wirklich ein WOW- Erlebnis.

  • Bei der Schilderung der Geburt habe ich schwer mitgefiebert. Es war toll beschrieben, wie dieses alltägliche Ereignis doch auch immer ein dramatisches Ereignis ist, an dessen Ende man einen (hoffentlich gesunden) kleinen Menschen mit winzigen süßen Zehen und Fingerchen in den Armen hält.
    Und dann noch der schöne Name des Kindleins. :heisseliebe
    Gebhard wünsche ich noch viele Töchter; der kann in dieser Hinsicht ruhig mal ein bisschen Respekt vor der Natur lernen. :lache

  • Zitat

    Original von Nadezhda
    Und mal wieder: Was für eine Krätze von einer Mutter. :rolleyes


    Nun habe ich sie ja nicht gekannt. Weiß aber, dass fast alle ihre Kinder es schwer mit ihr hatten. Sie hatte es schwer im Leben und war keine einfache Person.
    Die Enkel, die sie kennengelernt haben, mochten sie -sie konnte wohl auch anders.

  • Zitat

    Original von Ulrike Renk


    Nun habe ich sie ja nicht gekannt. Weiß aber, dass fast alle ihre Kinder es schwer mit ihr hatten. Sie hatte es schwer im Leben und war keine einfache Person.
    Die Enkel, die sie kennengelernt haben, mochten sie -sie konnte wohl auch anders.


    Aber normalerweise will doch eine Mutter, dass es ihren Kindern gut geht. Steff tut ja gerne alles, damit ihre Kinder es genauso schwer haben wie sie es hatte. Das kann ich wirklich so gar nicht nachvollziehen....

  • Zitat

    Original von streifi


    Aber normalerweise will doch eine Mutter, dass es ihren Kindern gut geht. Steff tut ja gerne alles, damit ihre Kinder es genauso schwer haben wie sie es hatte. Das kann ich wirklich so gar nicht nachvollziehen....


    Ich habe mich auf die Berichte bezogen, die ich hatte. Vielleicht war ich ja auch ein wenig ungerecht ... wahrscheinlich aber nicht. Frederike hat ihre Mutter immer gehasst.

  • @ Ulrike Renk: Ich habe sie ja auch nicht gekannt und kann sie nur so wahrnehmen, wie du sie im Roman beschreibst. Und das ist für mich eine Krätze. :grin



    Zitat

    Original von streifi
    Aber normalerweise will doch eine Mutter, dass es ihren Kindern gut geht. Steff tut ja gerne alles, damit ihre Kinder es genauso schwer haben wie sie es hatte. Das kann ich wirklich so gar nicht nachvollziehen....


    :write
    Und doch kennen wir diese Art Frauen doch alle irgendwo in unserem Umfeld...? :rolleyes :help

  • Der Abschied von Freddys Schwiegervater hat mich sehr an die Geschichten meiner Mutter von früher erinnert. Als ihr Großvater in den 50ern starb, wurde er schön angezogen und in dem "guten" Wohnzimmer aufgebahrt. Am Tag der Beerdigung kam eine schwarze Kutsche mit 2 schwarzen Pferden und haben ihn abgeholt. Mit der Kutsche vorweg ging es dann für meine Familie durch den Ort zum Friedhof.


    Ich finde es schade, das der Tod oder auch die Geburt heute immer öfter "outgesourct" werden..früher hat man das bewusst miterlebt und auch durchlitten, heute hat man da eher wenig mit zu zu.


    War es denn früher so, das es nur männliche Erben für ein Gut gab? Es gab zu der Zeit ja auch Königinnen, die an der Macht waren..
    Ich wünsche Gebhard noch viele kleine blondgelockte Mädchen :lache :lache

  • Die meisten Güter waren ja Fideikommisse - eine Regelung, die dafür sorgte, dass die Güter in der Familie blieben.
    Im Prinzip konnten auch Töchter erben - allerdings kein Land. Das würde nämlich, wenn sie heirateten, ihrem Mann zufallen.
    Frauen hatten sehr viel weniger Rechte als Männer.


    Frederike hatte ja Sobotka geerbt - aber mit ihrer Heirat fiel es wieder zurück an Ax Familie.

  • Momentan beschäftigt mich Caspars Schicksal am meisten. Welchen Mut der Mann aufbringen musste, sich gegen Hitler und Verbrecherkonsorten zu stellen, können wir heute nur ahnen, aber sich nicht wirklich nachvollziehen.


    Dass sich Gebhard zweimal dazu hinreißen lässt, seine Enttäuschung darüber, "nur" ein Mädchen zu bekommen, offen zu zeigen, zeigt mir wieder, dass er eben ein Depp ist. Er mag ja ganz nett sein, aber dieses pubertäre Machogehabe spricht nicht für ihn. Dass er das erwirtschaftete Vermögen in englischem Gold anlegt, ist dann wieder eine eher überlegte Handlung.
    Dass er nicht der Partei beitritt, ist ehrlich und mutig, aber ist es auch klug? Er muss immerhin an seine wachsende Familie denken. Caspar ist da zumindest unabhängiger und freier in seinen Entscheidungen.


    Sehr einfallsreich ist man bei den Namen ja nicht. Frederike und Friederike... naja. Da gefällt mir Mathilde schon viel besser. :-)

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Alice
    Momentan beschäftigt mich Caspars Schicksal am meisten. Welchen Mut der Mann aufbringen musste, sich gegen Hitler und Verbrecherkonsorten zu stellen, können wir heute nur ahnen, aber sich nicht wirklich nachvollziehen.


    Dass sich Gebhard zweimal dazu hinreißen lässt, seine Enttäuschung darüber, "nur" ein Mädchen zu bekommen, offen zu zeigen, zeigt mir wieder, dass er eben ein Depp ist. Er mag ja ganz nett sein, aber dieses pubertäre Machogehabe spricht nicht für ihn. Dass er das erwirtschaftete Vermögen in englischem Gold anlegt, ist dann wieder eine eher überlegte Handlung.
    Dass er nicht der Partei beitritt, ist ehrlich und mutig, aber ist es auch klug? Er muss immerhin an seine wachsende Familie denken. Caspar ist da zumindest unabhängiger und freier in seinen Entscheidungen.


    Sehr einfallsreich ist man bei den Namen ja nicht. Frederike und Friederike... naja. Da gefällt mir Mathilde schon viel besser. :-)


    Gebhard hat sich so verhalten, wie es damals die meisten Männer gemacht haben. Seine Reaktion ist überliefert. Dennoch habe ich ihn immer für einen sehr integeren Mann, treuen Ehemann und guten Vater verstanden.

  • Zitat

    Original von Ulrike Renk


    Gebhard hat sich so verhalten, wie es damals die meisten Männer gemacht haben. Seine Reaktion ist überliefert. Dennoch habe ich ihn immer für einen sehr integeren Mann, treuen Ehemann und guten Vater verstanden.


    Ja, das stimmt schon: er hat sich dem vorherrschenden Trend angeschlossen. Allerdings hat er das in seiner politischen Gesinnung nicht getan. Und deshalb hatte ich wohl von ihm eine offenere, liberalere und weniger frauenfeindliche Einstellung erwartet.


    Ach, ich gebe es einfach zu: ich trauere immer noch Rudolph nach ;-)

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Puh, die Familie von Gebhard ist doch reichlich bunt. Der Bruder, der -im Staatsdienst- versucht, gegen die Regierung zu arbeiten, der versucht, ein Attentat mindestens anzuleiern, wenn nicht sogar selber mit auszuführen, der als Spion anzusehen ist.... Der zweite Bruder, der irgendwie doch alles etwas naiver sieht, der die Freundin von Freddy geheiratet hat (vielleicht um das mondäne Berlin nach Hause zu bekommen), die Schwiegers, die doch relativ alt, betagt und fast schon weltfremd sind, was ja leider durch den Tod des alten Herrn auch sein Finale findet.


    Gut finde ich, wie Freddy sich um das ganze "Drumrum" gekümmert hat, das war früher ja fast "normal", heute wird alles an die Bestatter abgegeben, die "machen das schon".


    Das Gebhard die Güter seines Bruders, seiner Eltern und sein Eigenes führt, führt dazu, das Freddy doch schon wieder sehr viel alleine ist - sie wäre vermutlich arbeitstechnisch noch mehr eingebunden, wenn sie Gebhard nicht von Anfang an gesagt hätte, was für sie persönlich machbar ist und was nicht. Bei diesen Zeilen hatte ich das Gefühl, Gebhard geht doch teilweise sehr blauäugig daran.


    Das er sich sehr lange "bitten" lässt, in die Partei einzutreten, finde ich nicht sehr glücklich von ihm. Natürlich hat er erkannt, das das ganze System so nicht funktionieren kann, aber er hätte - auch durch die Worte von Caspar- erkennen müssen, das ihm das ganze negativ angekreidet wird. Blöde finde ich von Gebhard, das er -auch wenn das damals ein fast gängiges Verhaltensmuster war- negativ über die Mädels gesprochen hat, er sollte doch froh sein, das Freddy und die Mädels leben... Manchmal finde ich die alten Denkweisen grausam.