Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe - Michelle Marly

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    • Taschenbuch: 496 Seiten
    • Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 2 (16. Februar 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3746633494
    • ISBN-13: 978-3746633497


    Kurzbeschreibung (Amazon):

    Auf der Suche nach l’eau d‘amour.

    Paris, 1919: Coco Chanel ist es gelungen, ein erfolgreiches Modeunternehmen aufzubauen. Doch als ihr Geliebter Boy Capel bei einem Unfall stirbt, ist sie vor Trauer wie gelähmt. Erst der Plan, ihrer Liebe zu ihm mit einem Parfüm zu gedenken, verleiht ihr neue Tatkraft. Auf ihrer Suche danach begegnet sie dem charismatischen Dimitri Romanow. Mit ihm an ihrer Seite reist Coco nach Südfrankreich, in die Wiege aller großen Düfte, und kommt schon bald dem Duft der Liebe auf die Spur.

    Coco Chanel – eine einzigartige Frau und eine große Liebende. Dies ist ihre Geschichte.


    Zur Autorin (Amazon):

    Hinter Michelle Marly verbirgt sich eine deutsche Bestsellerautorin, die in der Welt des Kinos und der Musik aufwuchs. Lange Jahre lebte sie in Paris, heute wohnt sie mit Mann und Hund in Berlin und München. Durch ihre Mutter, in den 1950er Jahren ein bekanntes Mannequin, bekam sie früh Zugang zur Haute Couture, zudem sind Düfte ihre Leidenschaft: Ob in italienischen Klosterparfümerien oder den historischen Parfümfabriken in Grasse – sie hat überall recherchiert. Und natürlich trägt sie selbst Chanel N° 5.


    Meine Meinung:

    Michelle Marly gewährt uns Einblick in einen kurzen Abschnitt von Coco Chanels Leben. Vermutlich der Abschnitt, der sie zu dem gemacht hat, für das sie später berühmt war.

    1919, ihr Liebhaber Arthur, genannt Boy, Chapel, kommt bei einem Autounfall ums Leben. Coco ist untröstlich und verliert sich fast in ihrer Trauer. Ihre Freundin Misia bringt sie auf die Idee ein Parfum zu seinem Gedenken zu kreieren. Mit Feuereifer stürzt sich Coco in dieses Abenteuer. Unterstützer in dieser Sache wird dann auch Dimitri Romanov, der ihr den Kontakt zu einem ehemaligen Hof Parfümeur Russlands vermitteln kann.


    Das Buch liess sich gut und flüssig lesen und der Einblick in die französische Haute Vaulee am Beginn der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren sehr interessant. Wir begegnen außer Coco auch Pablo Picasso, Igor Strawinsky und anderen namhaften europäischen großen Namen dieser Zeit. Ich hätte allerdings gerne noch mehr über die Geschäftsfrau Coco Chanel erfahren. Ihre geschäftlichen Tätigkeiten verschwinden fast vollständig hinter ihrem Liebesleben. Trotzdem war es schön, ihr durch Frankreich zu folgen. Die Reisen waren so bildhaft beschrieben, so dass man die Landschaften immer vor Augen hatte.

    Interessant war auch die Suche nach dem perfekten Duft, die schließlich zur Markteinführung des wohl berühmtesten Parfums Chanel No.5 führt.

    Alles in allem war es ein gut lesbares und interessantes Buch über eine der wohl interessantesten Geschäftsfrauen des 20. Jahrhunderts.


    Von mir 8 von 10 Punkte

  • Ein wirlich tolles Buch, über eine Frau die ich schon immer bewundert habe.

    Die es aus eigener Kraft, mit viel Energie, Mumm und Durchsetzungsvermögen geschaft hat

    nach oben aufzusteigen.

    Sehr schön mit ihr die Entdeckung und die entstehung des legederen Parfüm Chanel No 5 mit zuerleben.

    Ein Parfüm das heute noch genauso beliebt und einzigartig ist wie damals....

  • In Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe erfährt der Leser einiges über das Leben der Coco Chanel. Bei dem Namen Coco Chanel handelt es sich um ein Pseudonym, den sich die Modeikone zugelegt hat. Coco war eine sehr selbständige Frau für die damalige Zeit, dennoch ist ihr Bedürfnis nach Zweisamkeit stark ausgeprägt.


    Gleich zu Beginn des Buches verliert Coco ihren verheirateten Liebhaber durch einen Autounfall. Dieses Unglück wirft sie fast aus der Bahn. Ihre Arbeit gibt ihr Halt, will sie doch für ihre Stammkundschaft ein Parfüm kreieren. Diese Aktion zieht sich durch das gesamte Buch. Sie sucht nach der perfekten Formel, die sie sich auch was kosten lässt. Coco hat immer wieder Affären und Beziehungen, teilweise ist sie glücklich, teilweise nicht. Ihren toten Liebhaber kann sie nie vergessen.


    Manchmal kam mir in den Sinn, dass Coco zu gutmütig ist, lässt sie doch einen neuen Liebhaber (der sich gerade in Geldnöten befindet) mitsamt seiner Familie in ihrem neu erworbenen Haus wohnen. Sie übernachtet hin und wieder im Ritz, wenn sie vom Atelier nicht mehr nach Hause fahren will. Das nenne ich dekadent.


    Das Buch ist einfach geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Vielleicht hätte ich mir an einigen Stellen etwas mehr Tiefgang gewünscht. Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, es war gut recherchiert und ein extra Lob gibt es für das ausführliche Nachwort.


    Ich vergebe 8 von 10 Punkten.

  • Michelle Marly hat einen Bestseller geschrieben, der noch lange nach dem Zuklappen des Buches nachhallt. Absolut zu Recht steht dieses Buch seit Wochen auf den Bestsellerlisten, erzählt es doch von der großen Macht und der Magie der Liebe. Die Liebe ist der Dreh- und Angelpunkt in unser aller Leben, ohne Liebe wären wir Menschen nichts.

    Das Cover des Romans ist sehr mondän und passt perfekt zu Coco Chanel, ebenso die gedeckten Farben und der meiner Meinung nach klassische und stilsichere Schriftzug. Der Klappentext verrät zwar schon einiges von der Handlung, aber die Autorin schafft es der Handlung eine ungeahnt Tiefe zu geben. Diese Tiefe kommt vor allen Dingen durch die facettenreiche Seelenwelt der Coco Chanel zu Stande. Eine Frau, die sich nicht mit wenigen Worten beschreiben lässt, sondern die nach außen hin eine perfekte Welt inszeniert, die aber in ihrem Inneren immer wieder mit der Vergangenheit kämpfen muss. Eine Frau, der zwar geschäftlich alles gelingt, die aber im Privaten vom Schicksal gebeutelt ist. Die Männer in diesem Roman sind Künstler, Adlige und Geschäftsleute und bieten meiner Meinung nach wenige Identifikationspunkte für eventuelle männliche Leser, sodass man wohl sagen kann, dieser Roman ist zurecht einer der Frauen-Sommerromane des Jahres. Denn wann wollen wir Frauen von der großen, wahren und einzigen Liebe träumen, wenn nicht im Sommer?

    Der Aufbau des Roman ist relativ stringent und umfasst nur wenige Monate, allerdings gibt es immer wieder Situationen in denen sich Coco an die Vergangenheit erinnert, diese kursiven Einschübe sind für die Leserinnen gut erkennbar und bereichern den Roman, da sie das Verhalten Cocos in der jeweiligen Situation erklärbar bzw. verständlich machen.

    Mit wunderbar leichter Hand hat die Autorin diesen Roman geschrieben, der mich von der ersten Seite an gefangen genommen hat. Alles ist so plastisch und authentisch geschildert, dass man meint man würde nicht nur mit Coco durch Venedig flanieren, sondern auch in Südfrankreich den Lavendel riechen. Auch die Sprache des Romans passt zu der Welt, in der Coco und ihre Freunde sich bewegen, keineswegs abgegriffen oder belanglos, sondern gewählt und teilweise extravagant.

    Ich denken wichtig ist auch die Botschaft dieses Romans; Frauen ist zum einen geschäftlich alles möglich, wenn sie es nur wollen, aber aller beruflicher Erfolg macht nicht glücklich, wenn die Liebe fehlt, denn sie ist der Sinn unseres Lebens, der uns letztlich die Kraft gibt zu leben.

    Von daher gibt es von mir eine „unbedingt lesen Empfehlung“ für diesen wunderbaren sommerlichen Roman, der sowohl zum Träumen, als auch zum Nachdenken einlädt. Absoluter Tipp dieses Sommers!

    Ich bedanke mich bei Michelle Marly für die wunderbaren Lesestunden und bei NetGalleyDeutschland für die Bereitstellung des Lese- und Rezensionsexemplars.


    10/10 P.

  • Mit diesem sehr gefühlvollem Roman lässt uns Michelle Marly eintauchen in ein kleines, aber sehr wichtiges Kapitel im Leben von Coco Chanel und dementsprechend in die zwanziger Jahre.


    Von Anfang an hat mich dieses Buch in den Bann gezogen. Die Tatsache, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt, war einer der Auslöser dieses Buch zu lesen.


    Sehr einfühlsam, tiefgründig, sehr gut recherchiert, habe ich mich von Beginn an mit Coco Chanel verbunden gefühlt. Der Tod ihres Liebhabers, ihr Schmerz, den Mut am Leben verlore: ich trauerte mit. Dann die Idee mit dem Parfüm, ihre langsame Rückkehr ins Leben, die Treffen mit den Großen dieser Zeit, ob Picasso, Romanow oder Strawinsky. Ich war fasziniert, wollte mehr, mehr wissen, mehr lesen, mehr mit Coco erleben, wollte, dass sie wieder lebt, liebt.


    Sehr bildlich beschreibt die Autorin ihre Reise, Frankreich, die Entstehung von Parfüms, speziell von „dem“ Parfüm. Ihr Schreibstil ließ mich sehen, riechen, schmecken, fühlen. Michelle Marly schafft es mit diesem Buch, ein sehr intensives Bild von Coco zu erstellen. Nein kein Bild. Sie stellt uns den Menschen vor, nicht nur die Geschäftsfrau. Sie lässt uns Teilhaben an dieser doch so starken Frau.


    Ein Buch, dass mehr als interessant und informativ ist, ein Buch das lebt. Ein Buch über eine tolle Frau, die sich nicht unterkriegen lässt, ihr Leben trotz des Verlustes weiterlebt und auch genießt. Ein Buch über eine tolle Geschäftsfrau, die es von unten bis an die Spitze geschafft hat. Ein Buch, das zeigt, was Liebe bewirken kann. Ein Buch, das berührt, melancholisch und doch voller Hunger auf das Leben.


    Ein großes Lob gilt auch dem Nachwort, in dem wir mehr erfahren, mehr von den Persönlichkeiten, wie diese sich nach der kurzen Zeit, die uns die Autorin hier einblicken lässt, weiterentwickeln, weiterleben. Auch das Cover passt perfekt.


    Eine klare Leseempfehlung und verdiente 10 Punkte für die Geschichte eines kurzen Augenblicks im Leben Cocos, einer absolut faszinierenden Frau.

    :lesend Cristina di Canio - Die Buchhandlung der Träume

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Verhältnisse

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 319

  • Die Entstehung des berühmtesten Parfüms der Welt - Chanel No 5
    Na

    ch dem Tod der Mutter wird Gabrielle „Coco“ Chanel von ihrem Vater, einem Hausierer, in einem Kloster abgeladen, und verbleibt dort, bis sie als junge Frau über ihren Geliebten, den Industriellensohn Ètienne Balsan nach Paris kommt und mit seiner finanziellen Unterstützung ein Hutatelier eröffnet. Schnell erfreuen sich ihre ungewöhnlich schlichten Kreationen einer großen Beliebtheit und bescheren ihr mehr und mehr die Aufmerksamkeit der feineren und reichen Gesellschaft. Coco verliebt sich in den Engländer Arthur „Boy“ Chapel und obwohl dieser eine Ehe eingeht, bleiben die beiden fest liiert, bis Chapel Weihnachten 1919 bei einem Autounfall ums Leben kommt. Coco ist untröstlich und zieht sich völlig aus der Öffentlichkeit zurück um zu trauern. Dabei kommt ihr die Idee, Boy mit einem eigenen Duft ein Denkmal zu setzen. Dieses möchte sie ihren besten Kundinnen als limitierte Ausgabe zum Geschenk machen. Auf der Suche nach dem geeigneten Duft erhascht sie „eine Nase voll“ von einem Parfüm, das einst in Russland gefertigt wurde für die feine Gesellschaft und dessen Rezeptur nun nicht mehr existiert. Aber genau dieser Duft soll es sein, den Coco für sich auserwählt hat. Nun gilt es nur noch, den geeigneten Parfümeur zu finden, dem Coco mit Ernest Beaux begegnet. Schon bald ist das „Chanel No 5“ geboren und alle Frauen fliegen auf den Duft…


    Michelle Marly hat mit ihrem Buch „Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe“ einen sehr unterhaltsamen und biografischen historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser schnell in die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts eintauchen, um Gabrielle Coco Chanel auf Schritt und Tritt zu folgen und hautnah an ihrem Leben und ihren Ideen teilzuhaben. Die Autorin hat akribisch recherchiert und neben dem historischen Hintergrund auch den damaligen Freundes- und Künstlerkreis, in dem sich Coco Chanel bewegte, mit in die Handlung eingeflochten. Da tummelten sich neben dem Maler Pablo Picasso unter anderem Sergej Diaghilew, Igor Strawinsky und Georges Auric. Auch der engen Freundschaft zu Misia Sert und die Beziehung zu Dmitri Pawlowitsch Romanow wird Rechnung getragen und ausführlich beschrieben. Die Autorin hat sich sehr eng an die ihr zur Verfügung gestellten historischen Unterlagen gehalten, ebenso vieles hinterfragt, um möglichst nahe an der Wirklichkeit zu bleiben.


    Die Charaktere sind sehr detailliert und liebevoll ausgearbeitet und mit Leben versehen worden. Sie wirken sehr realitätsnah und authentisch, so dass man sich als Leser ein sehr gutes Bild von ihnen machen kann. Gabrielle „Coco“ Chanel wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und hat sich aus eigener Kraft hervorgekämpft. Zuerst macht sie sich als Hutmacherin einen Namen, um schon bald mit eigenen einfachen Entwürfen für Matrosenhemden und kürzeren Röcken auf sich aufmerksam zu machen und zum Liebling der besser gestellten Gesellschaft zu avancieren. Gabrielle liebt ihre Arbeit, besitzt ein sicheres Stilgefühl, hat ständig neue Ideen im Kopf und ist doch gleichzeitig immer neugierig auf die Welt und neue Erfahrungen. Sie leidet immer mal wieder darunter, von dem einen oder anderen nicht anerkannt zu werden. Gleichzeitig hat sie ein großes Herz und unterstützt arme Künstler und deren Familien mit großen Summen, aber auch die Kunstszene an sich, indem sie Gelder für eine Ballettaufführung bereitstellt. Mit Arthur Chapel hatte sie ihre große Liebe, der noch viele Liebschaften folgten, aber ihren sicheren Hafen hat Coco Chanel nie gefunden.


    „Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe“ ist ein wunderschöner Roman über das Leben der Gabriele Coco Chanel und die Entstehung des Duftes Chanel No 5, dem meistverkauften Parfüm der Welt. Eine unterhaltsame autobiografische Reise in das Paris der 20er Jahre einschließlich der großen Künstlergemeinde, die man alle gerne einmal kennengelernt hätte. Eine Homage an eine außergewöhnliche Frau! Unbedingt lesen!!!

    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben"(Oscar Wilde) :)

    "Bücher sind wie Drogen, nur ohne die Gefahr einer Überdosierung" (Karl Lagerfeld)