'Die Gabe des Himmels' - Seiten 852 - Ende

  • Das Buch habe ich beendet und bin ganz zufrieden mit meinem Erkenntnisgewinn über das Mittelalter. Ich bin froh, dass ich in einer späteren Zeit lebe, in der der Mensch schon um einiges Wissen reicher ist. Die Figuren sind mir in dieser Geschichte nicht so nah gekommen, aber der zerstörerische Mob, der auf das Judenviertel raste, hat mich sehr traurig gestimmt. Religiöser Fanatismus ist einfach nur furchtbar.

  • Ich musste die beiden letzten Abschnitte gestern fast in einem Rutsch fertig lesen. :-] Es hat mir wieder mal richtig gut gefallen, ein Schmöker, so richtig schön zum drin versinken.


    Dass Adrianus und Lea am Ende doch noch einen Weg finden zusammenzukommen, war ja klar, schon ziemlich schmalzig, aber ich gönne es den Beiden. :heisseliebe


    Dass die Juden nicht meinen, die ganze Welt bekehren zu müssen, sondern man sich einen Eintritt in ihre Religion verdienen muss, macht mir diese Religion ungemein sympathisch.

  • Lucs Macht wird gebrochen, Adrianus ist wieder frei, kommt nach Hause und tritt zum Judentum über, will mit Lea nach Ägypten und schreibt ein Buch über die Pest.


    Am Ende - trotz der 4000 Toten durch die Pest - zieht in Varennes wieder die Normalität ein.



    Also für mich war auch dieser 4. Band ein richtig toller Schmöker und die fast 1000 Seiten lasen sich sehr flüssig, flott und angenehm. Der Schreibstil und die bildhaften, lebendigen Beschreibungen gaben mir das Gefühl, mittendrin und dabei zu sein. Ein richtig tolles Leseerlebnis! :)

  • Bei mir ging es zum Ende hin jetzt auch sehr schnell mit dem Lesen :thumbup:


    Natürlich glaubte die Zunftregierung nicht so recht an den Beweis für Lucs Ächtung - gut, dass Josselin so ein scharfer Beobachter ist und den Betrug an den Leuten ein für alle Mal aufdecken konnte :alter Das Bild, wie der alte Greis den großgewachsenen Matthias mit der Schaufel erledigt, wird mir wohl noch eine Weile im Kopf bleiben. Und die Vermutung, dass Luc der Typ aus dem Prolog sein konnte, war dann doch richtig, juhu!


    Dass der gute alte Jacques noch sterben musste, fand ich sehr schade. Aber er ist in Frieden gegangen und seine Freunde waren bei ihm, so war es ein würdiges Ende.


    Der große Showdown wird sehr schön mit dem Boccaccio-Zitat eingeleitet. Adrianus ist frei, die Verbrecher werden zur Rechenschaft gezogen.


    Philibert besitzt die Frechheit, zurückzukommen und auch noch Forderungen zu stellen - ein Glück, dass er damit keinen Erfolg mehr hatte. Bei dem kleinen "Nachruf" auf sein Tun (mehr Menschen niedergestreckt als ein Ritter) am Ende dieser Episode habe ich so gelacht :D :D


    César ist für mich im Verlauf des Romans ein richtiger Sympathieträger geworden, weil er so eine Entwicklung durchgemacht hat. Er wird ein guter und gerechter Bürgermeister werden. Anfangs klang es so, als gäbe es unrealistisch viele positive Lehren, die die Stadtherren aus der Katastrophe ziehen würden. Dann hat man doch schnell gesehen, dass nicht alles auf einen Schlag ins Gute übergehen würde. Aber die Ansätze sind da, und Varennes war ja doch die meiste Zeit über eine fortschrittliche Stadt. Eine Universität ist toll! Vielleicht hat ja der nächste Fleury da wieder mehr Erfolg :D


    Und Adrianus konvertiert, wie in der Handlung zuvor schon mehrfach angedeutet wurde. Das Happy-End musste sein, und ich hoffe, die beiden finden in Alexandria ihr Glück. Dass sie fortgehen müssen, ist leider angesichts der damaligen Umstände notwendig, aber so ist das Ende nicht unrealistisch. Und schön, dass beide Familien letztlich ihren Frieden mit der Beziehung gemacht haben. Wie Adrianus da beim Abendessen mit seiner Entscheidung rausplatzt, war einfach nur witzig zu lesen :D Dass der alte Josselin auch noch zur Besinnung kommen würde, war dagegen absehbar - in "wieder vernünftig werden" hat er ja Übung.

    Dass die Juden nicht meinen, die ganze Welt bekehren zu müssen, sondern man sich einen Eintritt in ihre Religion verdienen muss, macht mir diese Religion ungemein sympathisch.

    Da stimme ich uneingeschränkt zu!


    -----


    Ich fand es schön, nach dem ganzen Tod und Grauen nun den eher heiteren Ton der letzten Kapitel zu lesen, so konnte ich das Buch wieder mit einem Lächeln weglegen. Ich fand es, wie auch die Vorgängebände, sehr gelungen. Schöne sprachliche Schilderungen und anschauliche Details, sympathische Protagonisten und fiese Bösewichte... Freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Varennes und den Fleurys!


    Wieder ganz toll fand ich auch das ausführliche Nachwort, das die historischen Begebenheiten nochmal erläutert und zeigt, mit wie viel Mühe recherchiert wurde. Danke dafür!

  • Daniel Wolf : Ja, auf jeden Fall :) Die Wunderheilung wurde ja ebenfalls im Nachwort nochmal erklärt. Ich wusste nicht, dass das generell für viele solcher Fälle angenommen wird, obwohl es ja sehr plausibel ist. Die einzige andere Möglichkeit wäre aus meiner Sicht ein von vorneherein abgekartetes Spiel gewesen, also eine Art Inszenierung.


    Der erpresserische Fernand scheint ja wirklich im Suff von der Treppe gestürzt zu sein. Den hatte ich gestern ganz vergessen, obwohl ich da ja auch noch lange Zeit befürchtet hatte, dass es deswegen Scherereien für Adrianus geben würde. Glück gehabt :D

  • Zum Ende hin wird alles gut. Zumindest aus Sicht des Lesers :)

    Adrianus und Léa wollen ihr gemeinsames Leben in Ägypten beginnen. vielleicht treffen wir ja irgendwann auf einen ihrer Nachkommen ;)

    Neben Adrianus hat mich César in dem Buch am meisten begeistert. Er hat eine tolle, glaubhafte Entwicklung durchgemacht. Varennes ist bei ihm als Bürgermeister in guten Händen. Jetzt wünsche ich ihm noch eine Frau, die zu ihm passt, damit die Familie weiter besteht und wir noch viele Fleury-Generationen erleben können :)


    Dieser 4. Teil der Fleury-Saga hat mir bisher am besten gefallen. Vom Thema her hochinteressant, viel Wissenswertes erhalten, viel dazu gelernt, tolles, nformatives Nachwort.


    Ich bin gespannt auf den nächsten Band, die Idee einer Universität in Varennes finde ich großartig.

  • Wird es einen nächsten Band geben? Ich dachte es sei ziemlich rund und abgeschlossen.


    Ich musste Pause zwischendrin machen. Die armen Juden wie können Menschen so grausam sein.. Und doch sehe auch zu heute Paralellen das hat mich am meisten mit erschüttert. Die Foltermethoden heftig. Ich bin auch froh das ich im Heute lebe wobei aber das ist ein anderes Thema.


    Schön das Adrianus und Lea zueinander finden. Cesar gefällt mir richtug gut aus Fehlern kann man eben auch lernen. Obwohl er mir nicht sehr sympathisch war am Anfang.

    Josselin ist alter Kauz und Narr aber so waren die Zeiten früher.


    Das der alte Jaques stirbt ist sehr traurig, überhaupt haben mir die Toten mehr ausgemacht dieses mal.