Dennis Lehane - Der Abgrund in dir

  • Rachel Childs war einst eine gefeierte Journalistin, dann kam der Absturz. Sie erfängt sich als sie mit ihrem Mann Brian glückliche Zeiten verbringt. Ihre Panikattacken verschwinden. Doch dann erweckt etwas ihr Misstrauen.

    Das Cover des Buches ist nicht sehr ansprechend, es erinnert mehr an ein Buch zum Film, ist aber passend für den Verlag Diogenes.

    Die Titelwahl gefiel mir im Original (Since we fell) um einiges besser und passender, denn der deutsche Titel.

    Das Buch wird am Cover als Roman angegeben - auf der Rückseite allerdings als Mischung aus Psychothriller und Liebesgeschichte.

    Der Prolog war gut gemacht und ließ mich an einen Psychothriller denken. Danach war allerdings bis über die Hälfte vom Buch nichts, was man dem Genre auch nur annähernd zuschreiben könnte. Es war einfach eine Biografie von Rachel, die in Teilen (Stichwort Vater) etwas Spannung hatte, diese aber schnell wieder abflachen ließ. Kurz nach der Hälfte des Buches wurde dann der Psychothriller aber ausgepackt, eine gute Handlung begann. Allerdings wurde diese immer wieder ohne Grund unterbrochen. Wenn in einem Thriller über eine Seite Vasokonstriktion und Vasodilatation erklärt werden, ist das nicht notwendig und nimmt die Spannung. Dadurch benötigte ich für dieses Buch, wohl fast eine Woche, was ich sonst kaum für ein Buch benötige.

    Das Ende des Buches ist ein weiterer Minuspunkt. Denn es hat keinen. Es endet einfach. Man wartet auf ein Abschlusskapitel oder zumindest einen Epilog, aber der kommt nicht.

    Fazit: Als Roman noch einigermaßen lesbar, als Psychothriller ein Verhau. Dazu ein nicht vorhandenes Ende. 3 von 5 Sternen.

  • Verlag: Diogenes 2018. 528 Seiten
    ISBN-10: 325707039X
    ISBN-13: 978-3257070392. 25€
    Originaltitel: Since we fell
    Übersetzer: Steffen Jacobs, Peter Torberg


    Inhalt

    Rachel schießt auf ihren Mann, der vor ihren Augen vom Boot rückwärts ins Wasser stürzt. Lange habe ich mich gefragt, ob sie das je bereut hat.


    Rachel Childs ist die Tochter einer prominenten Verfasserin von Eheratgebern, die in Rachels Kindheit ständig auf Lesereise zu sein scheint. Elizabeth selbst hält ihre Bücher für Quacksalberei und wer sie näher kennenlernt, wird ihre Selbsteinschätzung sehr treffend finden. Nachdem Elizabeth sich von ihrem damaligen Partner getrennt hat, weigert sie sich strikt, Rachel zu verraten, wer ihr Vater ist. Rachel fühlt sich vom Vater verlassen und versucht intensiv, den unbekannten Mann zu finden, der in einer typischen College-Gegend an irgendeiner Hochschule unterrichten soll. Erst allmählich wird sie erkennen, wie ihre Mutter sie systematisch von anderen Menschen isolierte, um sie ganz für sich zu haben. Elizabeth wirkt manipulativ, eine verbitterte Frau, die selbst nicht glücklich sein kann und anderen nicht das kleinste Quäntchen Glück gönnt. Allerdings habe ich mich gefragt, ob Rachels Mutter nicht auch andere Seiten gehabt haben kann; denn ich erfahre hier nur von der Fassade, die sie aufbaute und an deren Bildung Rachel offenbar eifrig mitwirkt.


    Jahre später, ihre Mutter ist inzwischen verstorben, berichtet Rachel als Journalistin vom Erdbeben 2010 in Haiti und erleidet vor laufenden Fernsehkameras einen Panikanfall. Rachels Karriere ist damit am Ende. Ihr Zusammenbruch scheint erst die Spitze des Eisbergs einer psychischen Erkrankung zu sein, und ihre Ehe hält der Belastung nicht stand. Mit dem Versuch, ihre Neurosen zu beherrschen, verlässt Rachel nach langer Zeit endlich das Haus und trifft auf Brian, der ihr als simpler Holzhändler bei ihrer ersten Begegnung nicht gut genug war. Die beiden verlassenen, ungeliebten Kinder scheinen Seelenverwandte zu sein, bis die Idylle bricht, als Rachel Brian zunehmend misstraut und ihm nachzuspionieren beginnt. Der stete Tropfen des Misstrauens zeigt bald seine Wirkung. So wie ich zuvor Rachels Mutter mir verborgene menschliche Züge zutraute, versuchte ich mir nun vorzustellen, was Brian verbergen könnte und ob für die Handlung entscheidend werden könnte, was ich über Rachel noch nicht weiß, weil mir nur ein sorgfältig von ihr gestaltetes Bild zur Verfügung steht.


    Es folgt ein äußerst spannender Kampf mit harten Bandagen und mit zahlreichen überraschenden Wendungen. Die Überschrift dazu könnte lauten, niemals jemanden im Guten oder im Bösen zu unterschätzen.


    Fazit

    Dennnis Lehane zeigt sich in seiner Psychostudie als scharfer Beobachter; allein die Darstellung von Elizabeth Childs war mir zu plakativ und viel zu ausufernd. Dadurch kommt die Handlung erst sehr spät in Gang und für manchen Leser werden 150, 200 Seiten zu viel sein, von denen nicht klar ist, wohin das Ganze führen soll.


    8 von 10 Punkten

  • Abgrund verfehlt

    Der Abgrund in dir, Thriller von Dennis Lehane, 528 Seiten, erschienen im Diogenes-Verlag.
    Bei einem Einsatz in Haiti, bekommt die Fernsehjournalistin Rachel Child vor laufender Kamera einen Nervenzusammenbruch, was ihr weiteres Leben entscheidend verändert.
    Rachel ist eine sehr erfolgreiche Fernsehjournalistin, die hin und wieder von Panikattacken ereilt wird. Bei einem wichtigen Einsatz in Haiti erleidet sie einen Nervenzusammenbruch. Ihre Karriere, ihre Ehe, ihr bisheriges Leben – alles zerstört, sie kann kaum noch ihre Wohnung verlassen. Doch dann begegnet sie Brian Delacroix, der sie mit Liebe und Geduld aus ihrer Einsamkeit herausholt. Für Rachel beginnt ein neues Leben, doch während sie ihn auf einer Geschäftsreise wähnt, sieht sie ihn zufällig in der Stadt. Die Journalistin macht sich auf die Jagd nach der Wahrheit.
    Ganz am Anfang ist eine Strophe des Liedes „Since I fell for you“ von Buddy Johnson und ein Zitat von Descartes passend zur Story eingefügt. Das Vorwort beschreibt eine Szene aus der Mitte des Buches. Bestehend aus drei Teilen, die sich in 35 lange Kapitel gliedern, jedes davon mit einer, dem Inhalt zusammenfassenden, Überschrift versehen. Lehane wählte den auktorialen Schreibstil und verwendet lange schwierige Sätze, die das Geschehen jedoch äußerst bildhaft schildern.
    Leider sind das Buch und ich keine Freunde geworden. Zuerst hatte ich schon Schwierigkeiten überhaupt in die Erzählung hineinzufinden. Lehane beginnt seine Story mit der Beziehung zwischen Rachel und ihrer Mutter, die der Tochter bis zu ihrem Tod nie den Namen ihres leiblichen Vaters genannt hat. Ein Drittel des Buches schildert Rachels Suche, sie findet ihren Ziehvater der sich sehr früh von ihrer Mutter getrennt hat, auch den Namen ihres leiblichen Vaters. Und dann – war‘s das.
    Ellenlange Monologe, große Worte zugegeben in hervorragendem Stil, insgesamt einfach zu weit ausgeholt um zum Punkt zu kommen. Ein Beispiel, Rachels Ziehvater JJ, seitenlange Erklärungen von seine Studien über die Form der amerikanischen Landschaft, oder sein Buch über Luminismus, all dies hatte mit der Handlung rein gar nichts zu tun. Etwas Spannung erlebte ich erst am Schluss und selbst das Ende fand ich zu abrupt, da hätte ich gerne noch ein wenig mehr erfahren. Für einen Thriller war mir das zu wenig. Die Handlung war für mich nicht immer nachvollziehbar. Z.B. schreibt der Autor Die Kugel traf sie im Rücken, zerschmetterte ihr Rückgrat…. Ein paar Zeilen weiter agiert die Protagonistin ganz normal weiter, kein Hinweis ob sie sich dieses Szenario im Schrecken nur vorgestellt hat. So als ob die Szene gar nicht vorhanden gewesen wäre. Die Charaktere handelten oft unlogisch und widersprüchlich. Von den Personen hat mir keine einzige gefallen, auch nicht die Protagonistin, Im ersten Teil habe ich noch mit ihr gefühlt, im Laufe der Geschichte wurde sie mir immer unsympathischer. Es gab genügend schöne Worte und Beschreibungen im Buch die sehr bildhaft beschreiben, die haben mir Freude gemacht, insgesamt ließ sich das Buch tatsächlich flüssig lesen.
    Ich finde es schade, dass Dennis Lehane aus seiner guten Idee nicht mehr machen konnte.

  • Buchmeinung zu Dennis Lehane – Der Abgrund in dir


    „Der Abgrund in dir“ ist ein Roman von Dennis Lehane, der 2018 bei Diogenes in der Übersetzung von Steffen Jacobs und Peter Torberg erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „Since we fell“ und ist 2017 erschienen.


    Zum Autor:

    Dennis Lehane, irischer Abstammung, geboren 1965 in Dorchester, Massachusetts, schrieb für ›The Wire‹ und war Creative Consultant und Produzent bei ›Boardwalk Empire‹. Seine erfolgreich verfilmten Bücher ›Mystic River‹ und ›Shutter Island‹ sind Weltbestseller. Dennis Lehane lebt in Los Angeles und Boston.


    Klappentext:

    Rachel Childs hat alles, was man sich erträumt: ein Leben ohne finanzielle Sorgen, einen gutaussehenden, liebevollen Ehemann. Doch im Bruchteil einer Sekunde macht ausgerechnet dieser Mann ihr Leben zu einer Farce aus Betrug, Verrat und Gefahr. Nichts ist mehr, wie es scheint, und Rachel muss sich entscheiden: Wird sie kämpfen für das, was sie liebt, oder im Strudel einer unglaublichen Verschwörung untergehen?

    Meine Meinung:

    Nach etwa 150 Seiten war ich nahe dran, dieses aus der Sicht Rachels geschriebene Buch abzubrechen. Es passierte eigentlich nichts und Rachels Suche nach ihrem Vater und ihr journalistischer Alptraum haben mich nicht umgehauen. Dann nimmt das Buch auf einmal Fahrt auf. Brian hilft Rachel bei der Bewältigung ihrer großen psychischen Probleme und heiratet sie dann. Rachel ist noch recht labil und Brian ist öfter auf Geschäftsreisen. Dann glaubt sie, ihn während einer dieser Reisen in der Stadt gesehen zu haben. Und dann beginnt für sie ein neues Leben – Rachel beginnt wieder zu handeln. Ab hier steigt die Spannung gewaltig und hält sich auf hohem Niveau. Rachels ruhiges Leben und ihre gesamte Welt zerfällt in kürzester Zeit in Stücke. Rachel entwickelt ungeahnte Fähigkeiten und auch ihre Liebe zu Brian wird erschüttert. Der Autor hält eine Überraschung nach der anderen für den Leser bereit und nichts ist so wie es auf den ersten Blick scheint. Die Spannung wird von drei Motiven getragen, zum einen der Gefahr, in der Rachels Leben schwebt, der Frage, wie Rachels Psyche mit den Problemen zurecht kommt und dann natürlich der Klärung all dieser verwirrenden Situationen. Hier zeigt Dennis Lehane seine Meisterschaft im Plotten komplexer Abläufe. Auch die Nebenfiguren sind vielschichtig gestaltet und haben mir gefallen. Rachel ist ein angegriffener Charakter, der vieles einstecken musste und zur Unselbständigkeit erzogen wurde. Trotzdem empfand ich eher Mitleid als Sympathie für sie. Sympathisch war mir Brian, der scheinbar selbstlos Rachel unterstützte. Im grandiosen zweiten Teil erweist sich Rachel als Kämpferin und auch anhand ihrer Gedanken wird deutlich, wie schwer es für sie ist. Auch die Sicht auf Brian ändert sich und nicht nur Rachel quälen Fragen. Kann man Brian vertrauen oder ist er ein fieser Bösewicht? Hat er Rachel geholfen oder hat er sie manipuliert?

    Der Abschluss ist gelungen und es passt zur Geschichte, dass es vielleicht doch nicht zu Ende ist.


    Fazit:

    Nach einem ermüdenden Vorspiel erlebt der Leser einen grandiosen Thriller mit vielschichtigen Figuren und komplexen und überraschenden Wendungen. Auch die psychologische Seite hat mich überzeugt. Und doch hätte ich das Buch beinahe abgebrochen. So vergebe ich vier von fünf Sternen (8 von 10 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Meine Meinung:


    Rachel Child macht sich nach dem Unfalltod ihrer Mutter auf die Suche nach ihrem Vater. Die spärlichen Informationen machen das ganze Unternehmen allerdings zu einem fast hoffnungslosen Unterfangen, da ihre Mutter sich immer strikt geweigert hat, über ihn zu sprechen. Während dieser Suche lernt sie den Privatdetektiv Brian Delacroix kennen und sie haben auch sporadisch immer mal wieder schriftlichen Kontakt. Rachel steigt zwischenzeitlich die Karriereleiter als Fernsehjournalistin in einem rasanten Tempo hinauf und stürzt, nachdem man sie zu einem verheerenden Erdbeben nach Haiti schickt, um live über die schlimmen Verwüstungen zu berichten, ebenso schnell wieder nach unten. Vor laufender Kamera erleidet sie einen Nervenzusammenbruch und jeder vor dem Fernseher kann es mit ansehen. Gedemütigt und gebrandmarkt verkriecht sie sich in ihrem Haus und wird von Panikattacken überrollt, wenn sie es verlassen soll. Die Ehe leidet darunter und zerbricht schließlich.


    Erst als sich Rachels und Brians Wege zufällig wieder kreuzen, verliebt sie sich in den smarten Privatdetektiv, der inzwischen keiner mehr ist und erholt sich nach und nach von ihren Problemen. Aufopferungsvoll kümmert er sich um sie und sie blüht auf bis zu dem Tag, an dem sie erkennen muss, dass Brian nicht der Mann ist, für den sie ihn immer gehalten hat ...


    Lehanes Art zu schreiben, hat mich regelrecht in den Bann gezogen. Gerade der erste Teil des Buches, in dem Rachel sich auf die Suche nach ihrem Vater macht, hat mich wirklich überzeugt. Rachel ist ein sehr vielschichtiger Charakter und es gelingt dem Autor auch sehr gut, das rüberzubringen. Aufgewachsen ohne Vater, bei einer fürchterlich egozentrischen und manipulativen Mutter, die alles, aber auch wirklich alles versucht, um Rachel von ihrem Vater fernzuhalten, was ihr letzten Endes ja auch gelingt. Auch die Einsamkeit, die Rachel umgibt, weil da niemand mehr ist, dem sie sich zugehörig fühlen kann. Ihr Ehemann ist ein Langweiler, der sich nur für sein Hobby interessiert und sie im Grunde genommen gar nicht wahrnimmt. Dann Rachels Absturz und die Panikattacken, die sie ans Haus fesseln - all das bindet den Leser an die Protagonistin.


    Die Suche nach ihrem Vater ist kein spektakuläres Ereignis, nichts detstotrotz gehört das zu Rachels Leben dazu und ich habe Rachels Wunsch nach einem Vater während des Lesens deutlich spüren können und dieses auch komplett verinnerlicht, sodass ich total verwirrt war, als die Suche plötzlich zur Nebensache wurde. Was dann folgt, ist spannend - keine Frage, passt aber so gar nicht zum ersten Drittel des Buches und ist vielmehr eher das Drehbuch zu einem Actionfilm, bei dem sich ein Cliffhanger an den anderen reiht, die es an Logik und Glaubwürdigkeit mangeln lassen. Stattdessen wird so ziemlich jedes Klischee bedient.


    Bei der Bewertung habe ich mich etwas schwer getan, weil mir der Roman trotz allem sehr gut gefallen hat. Der Spannungsbogen war durchweg vorhanden. Nur hier prallen bei den Erzählsträngen einfach Welten aufeinander und mir haben die anfänglichen leisen Töne besser gefallen, als die actiongeladenen Seiten. Ich hätte mir die ruhigere, ebenso spannende Gangart durchgängig gewünscht, was aber daran liegen mag, dass ich ein Fan von Psychothrillern bin. Deshalb von mir bei "der Abgrund in Dir" nur drei von fünf Sternen - aus Unterhaltungssicht wären es aber doch eher vier gewesen.


    Wer lesen will, der liest, und jedes Buch wird gefunden von dem, der es sucht.
    (Eduard Engel)

  • Meine Meinung zum Buch:

    Titel: Wenn dein Leben auf Lügen aufgebaut ist...


    Über Dennis Lehane habe ich schon so viel Positives gehört, dass ich nun endlich selbst mal etwas von ihm lesen wollte.


    In der Geschichte geht es um Rachel, die nach einer recht schweren Kindheit und einem Schicksalsschlag im Erwachsenendasein einfach nur noch ihr Glück in der Liebe sucht. Doch dann lernt sie den charismatischen Brian kennen, der sie in allem unterstützt und ihr ein sorgloses Leben garantiert. Doch Brian ist immer mal wieder fort und Rachel ist sich nicht sicher, was dahinter steckt. Kennt sie ihren Mann überhaupt richtig? Ist er wirklich der, der er vorgibt zu sein? Oder leidet sie mittlerweile an Verfolgungswahn, weil sie ihr Glück nicht fassen kann?


    Der Roman ist in drei Abschnitte unterteilt. Zuerst begleiten wir Rachel in den Jahren 1977 bis 2010. Danach sind die Jahre 2011 bis 2014 dran und im letzten Abschnitt spielt die Geschichte 2014, so dass die komplette Handlung ausschließlich in der Vergangenheit stattfindet. Ein beobachtener Erzähler führt uns durch die Ereignisse.


    Gleich vorweg: Der erste Abschnitt ist recht düster und baut mehr auf Emotionen auf. Man hat das Gefühl, dass dieser sich etwas in die Länge zieht und der ein oder andere Leser wird hierbei vielleicht Langeweile verspüren, aber ich fand diesen Teil wichtig, um die Figur der Rachel richtig verstehen zu können. Mich hat dieser Abschnitt insofern berührt, da man sieht was eine verkorkste Kindheit aus einem werden lassen kann und dass psychische Probleme hier thematisiert werden. In den anderen beiden Bereichen ist dann so viel Action vorhanden, dass man alsbald den etwas schwereren Einstieg schnell wieder vergessen hat.


    Im Fokus der Geschehnisse steht natürlich Rachel, die als Kind bei einer dominanten Mutter groß geworden ist und ihren Vater nie kennenlernen durfte. Rachels psychische Probleme sind nachvollziehbar und machen sie menschlich. Ich konnte mich gut in sie einfühlen. Was mir richtig gut gefallen hat war, dass sie im Verlauf der Handlung enorme Fortschritte macht und vom kleinen Angsthasen zu einer taffen und vor allem mutigen Frau wird.


    Über die Nebencharaktere wie Rachels Mutter Elisabeth, Freund Sebastian, Ehemann Brian und den Geschäftspartner Caleb erfährt man nur soviel wie für die eigentliche Handlung wichtig ist, aber ausführlich beschrieben sind sie nicht. Mir hat das jedoch vollkommen ausgereicht.


    Hat man es bis Seite 140 geschafft, geht es dann endlich auch los mit der Spannung. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber es gibt alles an Action was man sich vorstellen kann, von der Verfolgungsjagd, über Morde, Auftragskiller bis hin zu kriminellen Geschäften.


    Fazit: Ein Buch, das etwas Zeit braucht um in Fahrt zu kommen. Wer etwas Geduld mitbringt, wird mit einen grandiosen Finale belohnt. Gute Lektüre mit starker Hauptfigur und einer ordentlichen Portion Spannung.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten