Beiträge von MelanieM

    Ich will auch noch mal ein Lebenszeichen von mir geben! Die mir zur Verfügung stehende Lesezeit hatte ich eigentlich ganz anders eingeplant. Leider war in der vergangenen Woche abends immer zu müde, um noch halbwegs lesen zu können. Aber bald hab ich Urlaub, ich hoffe, dann bessert sich das wieder. Tut mir leid, dass ich nun hinterherhinke.

    Ich freue mich über alle, die teilnehmen und ich schaue so lange mehrmals täglich rein, bis der letzte fertig ist, und kommentiere :-)

    Ja, die hatte ich auch und dann habe ich mir später noch die Ebookausgabe mit dem ausführlichen neuen Vorwort gegönnt. In Hafenschwester 3 beginnt die Geschichte 1923 und Paul und Moritz reisen nach Berlin, weil Ernst Friedrich sie gern für sein Buch fotografieren möchte.

    Der erste, der darüber schrieb, war Ernst Friedrich, der ein Anti-Kriegs-Museum hatte. Ich habe ihn in Hafenschwester 3 auf auftreten lassen. Sein Enkel hat das zufällig gelesen, war so beeindruckt, wie ich seinen Großvater dargestellt hatte, dass er mich persönlich kennenlernen wollte. Er fragte mich dann, ob ich nicht auch eine Biografie über seinen Großvater schreiben könnte. Ich hatte leider keine Kapzitäten, weil ich schon so viele anderen Aufträge hatte, aber erzählte es meinem Agenten, der dann jemand anders fand, der die Biografie geschrieben hat, was mich sehr freute. Das Buch mit den Bildern heißt "Krieg dem Kriege" und ist in den 1920ern erschienen.

    Die Story find ich auch ganz gut und ich frag mich ob man mit so einem entstellten Gesicht leben kann?

    Ja, das mussten damals viele Menschen, in Hafenschwester 2 ist das ein großes Thema. Auch die Operationen, denen sich Männer damals unterziehen konnten oder mussten. Deutschland war führend bei den Operationen, Frankreich in der Herstellung von Masken.

    Da der ältere Herr doch recht ausführlich beschrieben wurde, hatte ich schon so ein Gefühl, dass es Johanna sein könnte. Und gerade dann als ich den Gedanken doch noch verworfen hatte, kam die Bestätigung. Das ist so geschickt erzählt, dass es dann doch noch eine Überraschung war. So erwischte ich mich also dabei, dass ich mich darüber freute, dass eine Mörderin ihren Verfolgern entkommen ist.

    Das freut mich, dass es bei dir beim Lesen so gut funktioniert hat :-)

    Das habe ich auch so empfunden. Ich finde, es wurde sehr einfühlsam dargestellt, wie die beiden noch um die Verlorenen trauern und sich doch nicht so ganz vor Sympathie etc. verschlossen haben. Ich würde es den beiden wirklich sehr wünschen und sie passen doch auch wirklich gut zusammen, oder?

    Sollte dieses Buch sich so gut verkaufen, dass es eine Reihe wird (ich fürchte aber nicht, wenn ich mir die aktuellen Zahlen ansehe :-( , aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt) würde sich die Beziehung von Vera und Karl ganz langsam entwickeln.

    Über eine Fortsetzung würde ich mich sehr freuen. Gerade die Paarungen Vera & Karl und Alma & Abel bringen viel Dynamik mit sich - und nicht zu vergessen die Paarung Vera & Alma. Das könnte noch so einige explosive Diskussionen mit sich bringen. Jedenfalls drücke ich ganz fest die Daumen, dass das Buch ganz viele begeisterte Leser findet. Mein Leseeindruck dazu wird in Kürze online gehen.

    Ich hatte Abel extra viel Potential mitgegeben, falls es wirklich eine Reihe geworden wäre (oder vielleicht noch werden könnte), die bis in die dunkelste Zeit Deutschlands hineinspielen würde. Denn interessanterweise gab es einige wenige Fälle, wo Juden unbehelligt geblieben sind, weil sie nirgendwo als Juden registriert waren und sich auch nicht selbst gemeldet hatten. Natürlich ist der Name Abel Bernstein verräterisch, aber da hatte ich auch schon eine typische Abel-Ausrede, von wegen, dass sein Vater Atheist gewesen wäre, sonst hätte er seine Söhne ja nicht Kain und Abel genannt und natürlich sei man nicht jüdisch, da gäbe es gar keine Unterlagen. Und Juden sind ja auch alle beschnitten. Und dann hätte man ihm von Amts wegen nahe gelegt, seinen Vornamen offiziell ändern zu lassen, damit es nicht immer zu Missverständnissen kommt. Woraufhin er sich geweigert hätte mit der Begründung, dass Joseph auch ein jüdischer Name ist und keiner Goebbels unterstellt, Jude zu sein. (Das hätte ich dann von Zarah Leander geklaut, die Goebbels damit antwortete, als er sie fragte, ob Zarah ein jüdischer Name sei).

    Ich war da doch etwas blauäugiger. Natürlich war mir von Anfang an klar, dass sie noch eine wichtigere Rolle spielen würde, aber dass schlussendlich sie die Böse sein würde, darauf wäre ich nicht gekommen. Erst nach und nach wurde ich ihr gegenüber skeptischer und das nebulöse Bild wurde klarer. Aus meiner Sicht hat die Autorin das super erzählt und mich mit dieser Entwicklung überrascht.

    Das freut mich sehr.

    Das Buch habe ich beendet und fand es interessant und spannend.

    Das Ende stellt mich nicht ganz zufrieden, da ich freilaufende Mörder nicht mag. In einer Fortsetzung sollten Vera und Karl Johanna zur Strecke bringen, da ich sie einfach zu kaltblütig und berechnend fand.

    Ob es eine Fortsetzung gibt, steht im Moment noch in den Sternen, das hängt von den Verkaufszahlen ab. Allerdings wird Johanna darin nicht mehr vorkommen, ihr Strang ist abgeschlossen, wie es mit ihr weiter geht, darf sich jeder selbst ausdenken :-)

    Da die Vergewaltiger aller Wahrscheinlichkeit straffrei davongekommen wären, hätte sie veruscht auf anderem Wegen Gerechtigkeit zu erreichen hat Johanna auf jeden Fall meine Sympathie und da sie bei einer Verhaftung wohl nicht mit mildernden Umständen hätte rechnen können, freut es mich, dass sie entkommen konnte, völlig politisch unkorrekt, aber trotzdem!

    Manchmal darf des auch politisch unkorrekt enden ;-) . Das befriedigt dann unsere heimlichen Gerechtigkeitsfantasien, auch wenn wir wissen, dass es natürlich nicht richtig ist. Aber es fühlt sich nicht ganz verkehrt an ;-)

    Der alte Mann war mir auch verdächtig. Das er durch seine geringe Körpergröße nicht doch kontrolliert wurde verwundert mich etwas. 1,6 m kleine Männer gibt es ja nicht soooo häufig.

    Täusch dich da nicht. Wir schreiben das Jahr 1920, die Durchschnittsgröße von Männern lag bei rund 167 cm. In Italien nur bei 1,64 cm. Der Unterschied wäre also gar nicht so groß. Heute ist die Durchschnittsgröße 179 cm für Männer. Olaf Scholz ist 170 cm groß, also im Verhältnis noch kleiner als der alte Engländer zum Durchschnitt.

    Was mich auch gewundert hat, dass in Hamburg sich auch keiner den Gedanken maxhte, dass die Bahnfahrt eventuell eine Finte ist und sie mit dem Schiff flieht. Sie hätte ja Aktien in Amerika gehabt, an die sie dort auch gekommen wäre. Da drüben hätte sie auch keine Maskerade mehr gebraucht. Also ich hätte den Hafen und einschlägigen Passagen auch überwacht

    Sie wussten, dass Johanna schnell verschwinden musste. Eine Bahnfahrkarte kannst du dir schnell holen. Ein Schiffsticket ist schwieriger, weil du da - so wie heute bei Flugtickets - den Namen hinterlegen musst und die Passagierlisten können schneller überprüft werden. Eine Bahnfahrkarte ist anonym und billig.

    An und für sich bin ich auch mit dem Ende zufrieden, auch wen ich durchaus der Meinung bin dass Selbstjustiz unter keinen Umständen geduldet werden kann. Man hätte sie ja vielleicht für ein paar Jahre in eine Anstalt zur Therapie einweisen lassen können?!

    Das wäre nicht passiert, weil dafür auch damals schon eine psychische Erkrankung vorliegen musste, aufgrund derer man nicht in der Lage war, das Unrecht seiner Tat einzusehen oder entsprechend danach zu handeln. Das lag bei Johanna nicht vor, sie wäre vollständig schuldfähig gewesen.

    Wenn ich schon immer höre, dass ist aber Tochter/Sohn von dem Herrn von und zu und kann deshalb gar nicht kriminell sein, da könnt ich ko.... Ist ja heut immer noch so, wenn jemand Geld oder Titel hat kann er und seine Familie alles ungeschoren machen.

    Ja, das nervt mich auch, deshalb habe ich das hier auch eingebracht :-)

    Alma wurde durch das Entführungerlebnis etwas auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und ist nicht mehr ganz so oberschlau unterwegs. Vielleicht mausert sie sich ja doch noch.

    Genau, Alma musste auf den Boden der Tatsachen durch ein einschneidendes Erlebnis zurückgeholt werden, um ihre eigene Rolle und ihr Arbeitsverständnis zu überdenken. Sie ist ja keine Schlechte, nur übereifrig und handelt gern, bevor sie nachdenkt, weil sie noch nicht verinnerlicht hat, Journalistin zu sein, sondern die Rolle der Reporterin eigentlich nur so "spielt", wie sie glaubt, dass sie sein muss. Dahinter steckt auch große Unsicherheit, die sie auf diese Weise versteckt - vor anderen und vor sich selbst. Durch dieses Erlebnis muss sie sich quasi neu erfinden und wird daran wachsen.

    MelanieM ich mag übrigens deinen Schreibstil sehr. Bisher bei allen Büchern von dir ist et flüssig zu lesen. Und auch wie du immer wieder Personen aus anderen Büchern einstreust finde ich interessant. Wenn man die Leute kennt ist es schön von ihnen wieder zu lesen, wenn nicht fällt es auch nicht auf und man hat nicht das Gefühl einen Insider nicht zu verstehen.

    Vielen Dank, das freut mich sehr.

    Johannas Geschichte ist abgeschlossen. Wenn es ein Serienauftakt werden sollte, würde es einfach ganz neue Fälle geben, sodass jeder Band für sich abgeschlossen ist und nur der Meta-Plot - wie sich die Beziehungsentwicklung zwischen den vier Protagonisten Vera, Karl, Abel und Alma weiter entwickeln.

    Und das Wiedersehen mit den Studts und ihrer Umgebung war wirklich ganz toll eingebettet. Ich liebe es ja, wenn solche Universen entstehen und an immer wieder alte Bekannte wiedertrifft.

    Das freut mich sehr. Mir macht das auch viel Spaß.


    Wäre es euch denn lieber gewesen, wenn Johanna erwischt worden wäre, oder habt ihr ihr heimlich und politisch unkorrekt die Daumen gedrückt?

    Vielen Dank für dein Feedback. Am Anfang im Exposé war das Ende noch so, dass Karl JOhanna stellt und sie sich dann umbringt, weil sie lieber tot ist als noch mal in einer ausweglosen Situation. Aber dann passte das im Schreibprozess nicht mehr für mich. Weil Johanna eben nur gezielt die Täter gestraft hat, keine Unschuldigen ermordet hat. Sie war durch die Begegnung mit Braun retraumatisiert, alles kam wieder hoch und hat die Oberhand gewonnen. Sie hat ja durchaus versucht, sich Hilfe zu holen, indem sie zur Psychoanalyse ging, aber da sie dort nicht die Wahrheit sagen konnte, weil sie (noch) kein Vertrauen hatte, konnte ihr auch nicht geholfen werden. Dann holte sie sich sozusagen durch ihre Rache die Selbstheilung. Sie hatte Leuten das Leben gerettet, die es ihr mit Brutalität vergolten hatten. Also hat sie ihnen das, was sie ihnen einst "geschenkt" hatte, aus ihrer Sicht wieder weggenommen - das Leben. Natürlich ist sie eine Mörderin. Aber sie wurde im Prinzip in ihrem eigenen "Seelenkrieg" zur Soldatin, die ihre Feinde vernichtet hat - so wie man es im Krieg tat. Alma und Vera waren nicht ihre Feinde wie die Männer, die sie getötet hat.


    Wenn der Roman gut läuft, hat er das Potential als Serienauftakt, wenn er nicht gut läuft, bleibt es ein Einzelband. Warten wir es mal ab.