Rachel Carson ist Biologin, das Leben im Meer ist ihre Passion. Rachel Louise Carson ist keine fiktive Person, die US-amerikanische Biologin, Zoologin, Wissenschaftsjournalistin und Sachbuchautorin lebte von 1907 bis 1964. Mir sagte der Name leider nichts, dabei ist sie eine bemerkenswerte Frau und ihrem Leben ist dieser Roman gewidmet. Einer Naturwissenschaftlerin, die ihren Traum der Promotion aus finanziellen Gründen aufgeben musste und finanzielle und emotionale Verantwortung für Mutter, Schwester, Nichten und Großneffen übernahm. Sie ist die Stimme der Umweltbewegung und ihr Buch „Silent Spring (Der stumme Frühling)“ aus dem Jahr 1962 hat viel bewegt und zum Umdenken in der amerikanischen Regierung geführt.
Statt Promotion nutzt sie ihre Fähigkeit naturwissenschaftliche Zusammenhänge verständlich zu beschreiben, einerseits prosaisch und unterhaltend, andererseits aufklärende Erklärung. Erst widmet sie sich den Lebewesen des Meeres, verfasst wöchentliche Radioberichte. Ihr Vorname wird nur als Anfangsbuchstabe übernommen, so denkt „man“, nur ein Mann kann in der Lage sein, zu wissenschaftlichen Themen eine Meinung zu haben. Die Rolle der Frau war eine andere, erstrebenswert Ehe und Kinder und nicht berufstätige Frau. Die Anerkennung von männlichen Kollegen und Vorgesetzten verdient sie sich langsam, aber nicht bei jedem. Sie liebt Menschen für die Natur zu sensibilisieren, dies möchte sie für keine Ehe aufgeben. Rachel bleibt sich treu, ihr ökologisches Interesse und ihre naturwissenschaftlichen Kenntnisse sind ideal für die Wissensvermittlung an die sogenannten Ottonormalbürger. Sie bekommt die Chance als Rachel Carson Bücher zu schreiben, sie wird wahrgenommen, als Biologin anerkannt und erlebt damit ihren Durchbruch und noch viel wichtiger, es ermöglicht ihr als selbstständige Schriftstellerin ans Meer zu ziehen und nimmt ihr die finanzielle Sorge. Sie ist immer wieder die Ernährerin ihrer Verwandten.
DDT ist ein vom Staat mit Flugzeugen flächendeckend eingesetztes Pestizid. Sein Einsatz geschieht mit wenig Kontrolle und Rachel stellt Nachforschungen an, welche Folgen dies für Mensch, Tier und Natur hat. Sie sind immens, Landwirte berichten von Veränderungen und auch Menschen klagen über gesundheitliche Probleme, die sie auf DDT zurückführen. Die chem. Industrie sieht nicht die kurz- und langfristigen Folgen, es ist für viele ein finanzielles Erfolgsmodell und „man“ vertraut, bzw. hinterfragt es nicht. Rachel ist und bleibt eine Frau, die noch nicht einmal promoviert hat, warum mischt sie sich ein und erhebt ihre Stimme? Es ist ihre Leidenschaft für die Lebewesen, für die Zukunft der Welt und das Gleichgewicht der Natur zu kämpfen. Dies ist ihr persönlicher Kampf, aufzuklären, bevor es zu spät ist. Nichts ist ihr wichtiger, alle Kraft nimmt sie dafür zusammen und es findet sich ein Verleger, der bereit ist, ihren Apell/Aufklärung zu veröffentlichen. Er denkt an die zukünftigen Generationen und seine Verpflichtung, die Ökologie wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Er riskiert, den Widerstand der chem. Industrie und ihre Prozessführbereitschaft.
Dieser Roman ist ein Pageturner. Er erzählt Rachels Leben in Romanform und ich habe diese großartige Frau sehr schnell liebgewonnen und bewundert für ihre Passion. Ich war froh über Weggefährten die sie unterstützt und emotional Halt gegeben, die ihr vertraut und auch Liebe gegeben haben und auf Ihr Wohlbefinden achten. Auch von schwerer Krankheit gezeichnet, fühlt Rachel sich verpflichtet, zu berichten und aufzuklären – die Natur ist ihre Lebensaufgabe. Der Roman macht Lust, dass ich „Der stille Frühling“ vielleicht tatsächlich mir beschaffe. Ich hoffe, die Übersetzung hat auch den Zauber des Originals.
Danke Theresia Graw für diesen Roman. Danke Rachel Carson für ihr Engagement.
Dieser Roman ist wichtig und ich wünsche ihm so sehr einen großen Leserkreis und auf der Frankfurter Buchmesse Lizenzverhandlungen.
Ich muss an "Die Geschichte der Bienen" denken, den Roman, der vielen auch die Augen geöffnet hat. An "Eine Frage der Chemie" habe ich auch zwischendurch gedacht, weil eine Frau der Welt zeigt, wofür Naturwissenschaften im Alltag gut sind.
Ich werde mein Möglichstes tun und den Roman vielen zum Lesen in die Hände drücken. In 14 Tagen ist erneut Buchvorstellungsabend in meiner Bibliothek, er wird mich begleiten.
Ich bin sehr froh, durch die Leserunde zu der Lektüre geführt worden zu sein. Auch wenn ich bereits Bücher der Autorin kannte und mochte, bevor ich die Leseprobe gelesen hatte, war ich skeptisch - doch danach kribbelte es in mir, dass das Buch das Richtige für mich ist und mich nicht so schnell loslassen wird. Für mich ein Lesehighlight.