Beiträge von Ushuaia

    Zitat

    Original von Booklooker
    Ich bin einen Raum weiter als der Fernseher und hab das Gefühl, die Bienen sind hier in der Bude ;-)


    Als ich vorher von der Arbeit kam, hab ich nur so ein Brummen gehört und dachte ein Bienenschwarm hat sich im Treppenhaus eingenistet, und dann Fernseher an und es war alles klar, die Nachbarschaft hatte den Fernseher zu laut.


    Absolut grausam dieses Geräusch.. Wenn das so weiter geht :yikes

    Mir hat das Buch gut gefallen, es ist schnell zu lesen und sehr interessant, wie lebt man im christlichen Südseeparadies, auf dem es keine Touristen gibt, ohne Autos, ohne Fernsehen, Strom auch nicht immer, ein Schiff, das Vorräte bringt aber nur alle paar Wochen, inmitten einer anderen Kultur, wo man logischerweise immer wieder in Fettnäpfchen tritt und es teilweise monatelang dauert bis einem gesagt wird, dass man was falsch macht.


    Schade wenn Tokelau durch den Klimawandel wirklich ausgelöscht wird.

    Mir ging es wie einigen anderen hier, ich musste das Buch in einem Zug durchlesen und konnte nicht mehr aufhören. Ich fand es spannend, fesselnd, gut beschriebene Charaktere, aber gleichzeitig auch erschreckend, zum einen das Leben in Afghanistan, zum anderen das Leben als Frau, dem Willen eines Mannes immer ausgeliefert.


    Und wenn irgendwo gegen Ende, d.h. in Kap 47, ein Mann sinngemäß meint, dass die Gehirne von Männer und Frauen unterschiedlich wären und Frauen den Gedanken der Männer nicht folgen können, dann kann man eigentlich nur aus vollem Herzen zustimmen, den Gedanken dieser Männer in einer derartigen Gesellschaft kann man wirklich nicht folgen, ist ja hier bei uns schon manchmal schwer genug.


    Fazit: absolut empfehlenswert.

    Zitat

    Original von DraperDoyle
    Meine Taktik war eigentlich immer, gerade eben nicht über den Tellerrand zu gucken, da sich im Teller selbst eigentlich genug Suppe befindet, um mich bis zum Rest meines Lebens zu sättigen. Nun aber sehe ich Suppentöpfe über Suppentöpfe, die alle mal gekostet werden wollen :cry


    ja, erstaunlich wieviel Suppentöpfe draußen rumstehen.
    Ich habe eigentlich gar nicht soviel Zeit, aber irgendwie gefällt mir die Idee und ich könnte gerade in jeden der Suppentöpfe meinen Löffel mal reinstrecken.
    Der Ismail Kadare hat mich gerade ziemlich beeindruckt, und ich würde auch gerne mehr von ihm lesen. Vielleicht sollte man das ganze als Langzeitprojekt betrachten.

    Fischer Taschenbuch, 2003, 239 Seiten
    Die Originalausgabe erschien 1980, Titel 'Prilli i thyer', übersetzt von Joachim Röhm, dt. 2001 Ammann Verlag, Zürich


    Kurzbeschreibung (amazon):
    Ein Roman von archaischer Wucht. In „Der zerrissene April“ erzählt Ismail Kadare die Geschichte der albanischen Blutrache, die nach einem tausendjährigen Gesetzeskodex noch bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein gültig war. Zwei Familien hoch oben in den albanischen Bergen sind seit Jahren miteinander im Blut. Auf dem Friedhof sind je vierzig Opfer bestattet. Jetzt ist Gjorg Berisha an der Reihe zu töten. Nach der Tat bleiben ihm nur 30 Tage Frist, bevor er getötet wird. Kadare erzählt von der Intensität, die das Leben im Angesicht des Todes gewinnt.


    Der Autor:
    Ismail Kadare, geboren 1936 in der südalbanischen Stadt Gjirokastra. Er studierte in Tirana, dann am Moskauer Gorki-Institut. Bis 1990 lebte er in Tirana; heute lebt er abwechselnd in Tirana und Paris.
    Der literarische Durchbruch gelang ihm mit dem Roman »Der General der toten Armee«, der in Frankreich mit Marcello Mastroianni und Michel Piccoli verfilmt wurde. Ismail Kadare hat für sein Werk zahlreiche Preise erhalten, zuletzt den Man Booker International Prize (2005).



    Meine Meinung
    „Ein Roman von archaischer Wucht“ trifft es voll und ganz, das Thema das Romans ist der Kanun, das jahrhundertealte Überlieferungsrecht in Albanien, das auch bis in alle Details die Blutrache regelt, um die es in dieser Geschichte geht. Erzählt wird aus drei Blickwinkeln:
    Aus der Sicht des 26-jährigen Gjorg Berisha, der an der Reihe ist Zef Kryeqyqe zu töten. Seit Jahrzehnten herrscht zwischen den beiden Familien die Blutrache. Nach der Tat hat Gjorg 30 Tage, bis Mitte April, Zeit, danach kann er jederzeit von der anderen Familie erschossen werden und muss daher rechtzeitig im Fluchtturm sein, der von da an sein Aufenthaltsort wird. Vorher jedoch muss er noch die Blutsteuer zum Turm von Orosh bringen, wo der Prinz residiert, der seit Jahrhunderten über den Kanun wacht.
    Zur selben Zeit macht der Schriftsteller Besian Vorpsi mit seiner Frau Diana aus Tirana eine Hochzeitsreise in das albanische Hochland.
    Und schließlich ist da der „Verwalter des Blutes“, ein enger Verwandter des Prinzen im Turm von Orosh, der die Blutsteuer einnimmt und aufzeichnet wer wen umgebracht hat, und der Probleme bekommt, wenn die Einnahmen zurückgehen.
    Alle drei Perspektiven beleuchten verschiedene Facetten, aus denen sich ein erschreckendes Gesamtbild ergibt.
    Die Idee, in das Hochland mit seinen archaischen Gesetzen eine Hochzeitsreise zu unternehmen, kommt mir reichlich makaber vor, aber das junge Ehepaar spiegelt den Leser des Buches, der seine eigene Reise in die albanischen Berge macht, in eine archaische Welt, geregelt vom Kanun, und auf diese Weise die Regeln der Blutrache erfährt, über das Gastrecht, Regeln für die Hochzeit oder auch was die „Aussteuerpatrone“ ist, und manchmal kann man beim Lesen nur den Kopf schütteln und sich wundern.


    Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen und fand es sehr beeindruckend, aber auch sehr erschreckend in der Sinnlosigkeit jahrzehntelanger oder vielleicht sogar jahrhundertelanger Fehden zwischen zwei Familien, die manchmal dadurch ausgelöst werden, dass ein Fremder, der bei der einen Familie zu Gast war zum falschen Moment getötet wird. Erschreckend auch, dass es dem kommunistischen Regime zwar gelang, den Brauch zurückzudrängen, - der Roman spielt wohl in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts - aber seit dem Ende der kommunistischen Ära flackert die Blutrache wieder auf. Was für einen Sinn macht das, wenn sich Männer jahrelang in Fluchttürmen verkriechen müssen, damit sie nicht von der Gegenseite getötet werden, irgendwann trifft es sie doch und von da an ist es an der Gegenseite sich verkriechen, und am Ende werden ganze Familien auf diese Weise ausgelöscht.


    Fazit: Sehr empfehlenswert.
    .

    Die Idee und der Grundgedanke dieses Buches sind zwar interessant und man hätte aus dem Stoff tatsächlich einen spannenden Krimi machen können, aber leider ist das Teil erzähltechnisch eine Katastrophe, und deshalb kann ich das beim besten Willen nicht als spannenden oder fesselnden Wissenschaftskrimi bezeichnen.


    Kaum wird ein Charakter eingeführt, wird ihm ellenlang eine Rückblickstory verpasst, Zeitsprünge machen es schwer dem ganzen zu folgen, innerhalb von Rückblicken gibt’s weitere Rückblicke, und manchmal fragt man sich verwirrt, auf welcher Zeitebene man sich nun befindet. Manche Rückblicke scheinen völlig unmotiviert in der Landschaft herumzustehen, und es erschließt sich nicht, wieso sie da sind, außer dass ein Teil des Erzählten später an Bedeutung gewinnt, aber wer erzähltechnisch mehr auf der Reihe hat, kann das alles wesentlich eleganter verpacken.


    Wer also nur einen spannenden Krimi lesen möchte, ist hier völlig fehl am Platz. Wer sich jedoch für wissenschaftliche Auseinandersetzungen interessiert, für die Abstammungsfrage der Vögel, für detaillierte psychologische Rückblicke, die einem manchmal die eigentliche Story aus den Augen verlieren lassen, der ist mit dem Buch vielleicht ganz gut bedient.

    Mich interessiert das auch, mal sehen wie weit ich komme.
    grün = gelesen


    Nordamerika und Karibik
    (14) Kanada: Yann Martel – Schiffbruch mit Tiger / Maria Rosaria Di Palo - Ein Jahr in Montreal
    (23) USA: Paul McEuen - Spiral


    Südamerika
    (3) Brasilien: Peter Fleming - Brasilianisches Abenteuer


    Australien und Pazifik
    (1) Australien: Barbara Wood - Traumzeit
    (7) Neuseeland: ??
    (7a) Tokelau: Anke Richter – Tokelau – 200 Tage Rezi
    (11) Samoa: Albert Wendt - Die Blätter des Banyanbaums


    Europa
    (1) Albanien: Ismail Kadare - Der zerrissene April Rezi
    (4) Belgien: Amélie Nothomb - Der japanische Verlobte Rezi
    (7) Dänemark: Sissel-Jo Gazan - Dinosaurierfedern Rezi
    (8) Deutschland: Frank Schätzing - Limit
    (11) Frankreich: Anna Gavalda – Zusammen ist man weniger allein Rezi
    (15) Irland: Tana French - Grabesgrün
    (17) Italien: Douglas Preston with Mario Spezi - The Monster of Florence. A True Story
    (30) Österreich: Schilddorfer & Weiss - Ewig Rezi
    (36) Schweden: Camilla Läckberg - Die Töchter der Kälte
    (38) Serbien: evtl. Milorad Pavic – Das Chasarische Wörterbuch
    (41) Spanien: Carlos Ruis Zafón – Der Schatten des Windes



    Afrika
    (1) Ägypten: Nagib Machfus – Die Midaq Gasse
    (4) Algerien: Yasmina Khadra - Die Schuld des Tages an die Nacht
    (6) Benin: Lena Blaudez - Spiegelreflex. Ada Simon in Cotonou
    (15) Ghana: Nii Parkes - Die Spur des Bienenfressers
    (26) Madagaskar: Mark Eveleigh - Madagaskar. Der sechste Kontinent
    (32) Mosambik: Mia Couto - Unter dem Frangipanibaum
    (35) Nigeria: Chimamanda Ngozi Adichie - Blauer Hibiskus Rezi und Die Hälfte der Sonne Rezi
    (44) Somalia: Waris Dirie - Desert Flower
    (46) Südafrika: Zakes Mda – Der Walrufer


    Asien
    (1) Afghanistan: Khaled Hosseini - Tausend strahlende Sonnen Rezi/ Drachenläufer
    (8) China: Xinran - Himmelsbegräbnis Rezi
    (8a) Hongkong: Rebecca Bradley, Stewart Sloan - Temutma
    (8b) Tibet: Patrick Woodhead - Der Wolkentempel
    (13) Iran: Kader Abdolah - Das Haus an der Moschee - abgebrochen auf S. 188 von 396
    (14) Israel: Yishai Sarid - Limassol
    (15) Japan: Haruki Murakami - Sputnick Sweetheart Rezi
    (23) Laos: Colin Cotterill – Dr. Siri und seine Toten
    (27) Mongolei: Galsan Tschinag - Der blaue Himmel
    (28) Myanmar = Birma: Amitav Ghosh - Der Glaspalast Rezi/ Karel G. van Loon - Die Unsichtbaren
    (29) Nepal: Steffanie Burow - Im Tal des Schneeleoparden
    (34) Philippinen: José Rizal – Noli me tangere
    (39) Südkorea: Vera Hohleiter - Schlaflos in Seoul. Korea für ein Jahr

    Das Buch stand über zehn Jahre bei mir auf dem Regal, ohne dass ich es gelesen hatte, ich kann mich aber erinnern, dass ich es damals anfing, und dann nach kurzem abgebrochen hatte.


    Jetzt also ein neuer Versuch, und siehe da, das Buch entpuppte sich als ungemein interessant. Der Hauptcharakter hat mir gut gefallen, und die Mission, auf die er geschickt wird, kam mir völlig unmöglich vor. Aber spannend wie es ihm gelingt in das Sperrgebiet zu gelangen, und alles weitere auch.


    Insgesamt ein spannender Spionagethriller.

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Joan, ich glaube, dass es auch darauf ankommt, welches Thema das jeweilige Forum hat.
    Bücherforen erfreuen sich ungebrochenes Interesse.


    ich denke auch, dass es auf das Thema des Forums ankommt, allerdings aber auch auf die Mitglieder. Um ein Forum lebendig zu halten braucht es einen harten Kern aktiver Mitglieder, und dazu einen vernünftigen Umgangston. Es ist erstaunlich und auch erschreckend, wie schnell durch ein, zwei Störelemente in einem Forum der Unfrieden einziehen kann und sich der Ton ändern kann.

    Fernsehserien-Foren zB leben und sterben leicht mit der Serie. Ich bin seit Jahren in einem englischsprachigen 24-Forum, und in den besten Zeiten war es dort wunderbar, aber nachdem der harte Kern der Mitglieder das Interesse verloren hat oder keine Zeit mehr hat, und zudem die Serie sich dem Ende zuneigt, stirbt es den langsamen Tod.

    Ich fand das Buch sehr spannend, aber es hat auch ein paar Längen und wirkt insgesamt etwas unrund.


    Der erste Teil ist spannend, der Sprung in die Vergangenheit in Teil 2 ist ebenso spannend und interessant, wobei mich der Zeitsprung in die Gegenwart am Ende von Teil 2 total gestört hat. In Teil 3 fand ich einiges nötiges Gelaber in Bezug auf China. Teil 4 wiederum ist am Ende sehr gut, aber Teil 3 und Teil 4 zusammen machen das Buch für mich unrund, zum einen wegen einiger Längen, zum anderen da ich den China/Afrika Teil im 4 Teil des Buches irgendwie nicht so gut erzählt fand. Irgendwie ist das nicht so aus einem Guss wie etwa Teil 1 und Teil 2 es sind. Ansonsten nehme ich mal an, kennt Mankell sich in Afrika bestimmt besser aus als in China, aber gut.


    Insgesamt finde ich das Buch aber gut. Obwohl ich, wie des öfteren bei dieser Art von Krimi, die Auflösung, d.h. das Motiv der ganzen Tat etwas … bescheuert finde. Aber vielleicht liegt das ja daran, dass das Motiv und der Urheber einer derartigen Tat sich nicht so ganz im vernünftigen Rahmen bewegen.

    Ich habe das Buch vor über 15 Jahren das erste Mal gelesen, und das war eine ganze Zeit lang mein absolutes Lieblingsbuch, das ich immer wieder gelesen habe. Die erwähnten „ekligen“ Stellen habe ich wohl nie besonders wahrgenommen, da es mir um ganz andere Sachen an dem Buch ging.


    Das Buch ist ein waschechter Abenteuerroman, und das faszinierende daran war für mich immer die Verschachtelung, erzählt wird eine Geschichte aus dritter Hand, wodurch ihre Wirklichkeit ins Vage gezogen wird, kann das Ganze wirklich passiert sein? Gleichzeitig spielt die Geschichte an einem eher unzugänglichen faszinierenden Schauplatz, der richtige Ort für derartige Abenteuer. Der Schauplatz dürfte auch einer der Gründe sein, warum mir das Buch so gefiel.


    Merkwürdig wie unterschiedlich man Bücher sehen kann. Ich jedenfalls würde das Buch jederzeit als tollen Abenteuerroman empfehlen.

    Kennedys Hirn ist der erste nicht-Wallander, den ich von Mankell gelesen habe, und das Buch überzeugt mich nicht. Ich hoffe mal, die anderen sind besser, denn das hier ist weder Fisch noch Fleisch.


    Das Thema Aids, Afrika und Menschenversuche, ein wirklich brisantes und interessantes Thema aus dem man viel hätte machen können, ist total verschenkt. Was Henriks Recherchen in Bezug auf Kennedys Hirn und der dazugehörigen Verschwörung in dem Zusammenhang zu suchen hat, ist mir auch nicht klar, verschleierte Fakten findet man schließlich überall. Das Ende des Buches ist völlig unbefriedigend, und das ganze Buch so wie es daherkommt einfach belanglos. Sinnvollere Titel hätte es bestimmt auch gegeben. Wenn nicht Mankell auf dem Cover stehen würde, würde das wahrscheinlich keiner kaufen.


    Und ganz toll finde ich, dass man offenbar mitten auf ner einsamen Landstraße in Afrika Handyempfang hat. Respekt.

    Sicher gibt es ein Haltbarkeitsdatum oder Verfallsdatum von Autoren, und ohne konkrete Studien betrieben zu haben behaupte ich, das gab es auch schon immer. Heutzutage kennen und lesen wir doch auch nur noch Werke, die aus irgendeinem Grund ihre Zeit überlebt haben. Selbst wenn Romane früher nicht in der Masse herauskamen wie heute, sind es doch auch nur die Highlights, die sich in die heutige Zeit herüber gerettet haben und die heute noch gelesen werden.


    Kennt zum Beispiel irgendjemand noch die Jalna-Saga von Mazo de la Roche? War wohl sehr populär zu ihrer Zeit, ich hatte das in meiner späten Jugend in der Bücherei gelesen. Kräht heute kein Hahn mehr danach. Genauso wenig wie nach Marie Luise Fischer.


    Ich habe allerdings den Verdacht, dass die Verlage ihre Autoren heute noch flotter verheizen als früher, da ja offenbar Jahr für Jahr ein neues Werk, oder vielleicht sogar zwei abgeliefert werden müssen. Und bei dieser Serienproduktion ist es auch nur absehbar, wann einem Autor die Ideen ausgehen, und mit den Ideen irgendwann auch die Leser. Johannes Mario Simmel hatte noch immer 3 Jahre Zeit einen neuen Roman zu recherchieren und zu schreiben, ich frage mich, ob das in der heutigen Zeit auch noch so wäre.


    Dann kommt auch noch dazu, dass einzelne Autoren heute offenbar viel mehr auf ein Genre festgelegt werden, Schubladendenken überall, für ein anderes Genre muss ein anderer Name her, und dass außerdem manche Genre vielleicht auch nicht so haltbar sind. Schauen wir mal wer in 15 Jahren noch von Vampir-Romanen spricht. Autoren werden hochgepusht und verschwinden wieder, genauso wie einzelne Genres. Manche treffen den Nerv einer bestimmten Zeit, und 20 Jahre später will niemand mehr etwas derartiges lesen. Und manche Autoren schaffen es vielleicht, sich weiterzuentwickeln und in anderen Genre weiterzuarbeiten, andere verschwinden in der Versenkung. Bei manchen ist es schade, und bei anderen vielleicht überhaupt nicht.


    Also ganz klar, es gibt ein Verfallsdatum für die Mehrzahl der Autoren, ganz logisch, aber das ist vielleicht auch gut so. Als Leser entwickelt man sich ja auch weiter, und hat einige Jahre Spaß an einem bestimmten Genre, und man liest gerne bestimmte Autoren, aber man will ja auch zu anderen Autoren und Genres weiterwandern.

    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Na ja, ist vielleicht manchmal auch so 'ne Art zweite Chance für das Werk.


    Nochmal mit neuem Namen an den Start gehen...


    das ist ja auch okay, aber der Verlag sollte doch zumindest im Impressum kenntlich machen, dass das Buch bereits unter anderem Titel erschienen ist und nicht versuchen, den Leser zu linken.


    Also ich muss sagen, von einem Autor der eine derartige Aussage tätigt, muss ich kein Buch lesen, selbst wenn es in einem Genre geschrieben ist, dass mich potentiell interessiert.


    Ich frage mich hier, was eigentlich "professionelle Rezensionen" sind. Solche die im Spiegel und in der FAZ veröffentlicht sind? Nur solche die von Rezensenten veröffentlich wurden, die davon leben? Wobei ich doch ziemliche Zweifel daran habe, dass es in Dschld viele Rezensenten gibt, die in dieser Eigenschaft angestellt sind und davon leben.


    Gerade Rezensionen werden etwa in den Zeitungen häufig von freien Mitarbeitern geschrieben, und ob man die alle als "professionelle Rezensenten" bezeichnen kann, wage ich zu bezweifeln. Ich jedenfalls bin es nicht und habe auch schon welche geschrieben. Und was ist professioneller an einem Redakteur der Kulturredaktion, der im Monat zwei Bücher rezensiert? Der ist auch ein Leser wie jeder andere, hat nur die Möglichkeit, auf andere Weise seine Meinung kundzutun.


    Letzten Endes ist der Unterschied dieser sogenannten "professionellen Rezensionen" zu solchen etwa hier in der Büchereule, doch nur der, dass sie in einem großen Blatt/Medium veröffentlicht werden und deshalb mehr potentielle Leser erreichen. Und kommt dazu, dass sogenannte professionelle Rezensionen, ganz besonders im Unterhaltungsbereich, doch reichlich selten wirklich "kritische" Rezensionen sind.
    Man sieht zwar wirklich kritische Rezensionen zu Sachbüchern, oder sogenannter "ernster Literatur", aber im Unterhaltungsbereich wird dann mal von einem abgehobenen Feuilletonisten ein Bestseller auseinandergenommen und hier und da eine negative Anmerkung gemacht, aber ansonsten werden die Bücher doch eher positiv vorgestellt, als absolut spannend über den grünen Klee gelobt, und der Leser weiß hinterher trotzdem nicht wie das Buch ist. Aber vielleicht fallen mir ja nur die falschen Rezensionen in dem Bereich ins Auge.


    Schön wenn man sich als Autor so eine Haltung leisten kann.