'Der Winterkönig' - Seiten 301 - 428

  • Das Buch steigert sich von Abschnitt zu Abschnitt. Bin begeistert.


    Als typischer Cornwell gibt es jede Menge Krieg und Kampf. Das kann Cornwell also schon immer gut. Und er schafft es, dass der Tiefgang nicht zu kurz kommt und - ich fasse es kaum - in diesem Abschnitt eine gehörige Portion Humor und Sprachwitz.


    Der König Bran (um den es mir wirklich wirklich leid tut) in seiner verschrobenen aber klugen Art war einfach herrlich. Und seine Gespräche mit Derfel aber auch mit dem verkleideten Merlin so schön, dass ich manches gleich zweimal gelesen habe.


    Das ich Merlin nicht gleich erkannt habe ist mir im Nachhinein peinlich. Es war doch eigentlich so offensichtlich. Allein schon, weil ja der Abschnitt so hieß, dass Merlin auftauchen muss. Und wo sollte Merlin auch anders sein, als in der größten Bibliothek weit und breit, um nach den vergessenen Riten und Mythen zu suchen. Bei so was bin ich oft im Leseflash zu unaufmerksam. Dafür war ich wie Derfel herrlich überrascht. Der hat ihn ja auch nicht erkannt, und der kannte ihn ja schon persönlich. Ich war also in guter Gesellschaft. :lache


    Merlin ist der Hammer als charakter. Wahnsinnig schlau, scharfzüngig, mit einem Blick, der über das Menschliche hinausgeht. Das merkt man gleich. Wie er hinnimmt, dass seine Geliebte Nimue vergewaltigt wurde. :/ Er findet das nicht so schlimm. Wenig empathisch. Aber er kennt wohl auch Niumes Stärke und schätzt ihre Wut. Schräg aber sehr interessant. Aber wo ist er denn jetzt wieder hin? Wirklich um Nimue zu retten?


    Noch zwei Herren sind erschienen. Der "zuckersüße" Antiheld Lancelot - was für ein Früchtchen. Wenn Guinevere wirklich auf den pomadigen Kerl reinfällt ist sie selber schuld.

    Und Galahad. Ah, was für ein toller Mann. Der gefällt mir richtig gut. Toll, dass er und Derfel so gute Freunde werden. Hach. Schmelz.


    Derfel ist ja wohl rettungslos in die verschmäte Verlobte (die Namen machen mich fertig :bonk) verliebt. Scheint ja ziemlich aussichtlos. Wobei.. das Mädel hat ja schon wieder einen Verlobten verloren (durch Krankheit) und wenn Arthur den neuen Verlobten im Krieg tötet.... dann wäre der Weg fast frei. :lache

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Dass Merlin der Mönch ist habe ich auch nicht mehr gewusst. Ich war auch so überrascht wie Derfel. :lache

    Das ist ja lustig. Das die Überraschung gleich zweimal klappt. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich habe den Abschnitt erst angefangen aber mir macht es so viel Spaß Derfels Gedanken zu folgen. Vor allem im Zusammenhang mit Igraine. Auch Guinevere finde ich spannend und eigentlich ein gelungenes Gegenstück zu Arthur. Sie ist seine Achillesferse. Mal sehn wie das ausgeht. Ich habe vor Unzeiten mehrere Bände von MZB gelesen, die mir damals gut gefallen haben. Erinnern kann ich mich kaum daran.

  • Habt ihr bei der Beschreibung von Ynys Trebes auch den Mont Saint Michel auf dem Schirm? Hab gerade mal geguckt der wurde erst 1022 bebaut. Mir fehlt immer mal ne Karte um zu wissen, wo sich die Leute so rumtreiben. Das Nachwort erklärt ja vieles, eine alte Karte von Britannien gibt mir auch Aufklärung. Irgendwie vergesse ich immer, dass ich Fantasy lese.

    Eigentlich wälze ich bei jedem Buch Landkarten und Atlanten. Deshalb wäre das hier sehr hilfreich gewesen, vor allem bei fiktiven Ländern und Orten.

  • Ynys Trebes ist Avalon, die daneben liegende Abtei mit dem heiligen Dornbusch ist die in Glastonbury/Somerset.


    Ynys Trebes hat für mich nichts von einem Kloster oder einem anderen kirchlichen Gebäude.

    Es ist für mich eher ein umzäuntes Dorf mit Merlins Turm.

  • Ich bin inzwischen weiter und denke es war Ynys Mon, was Du meintest. Aber ja, auch beim Lesen können die oft ähnlichen Namen durchaus Verwirrung stiften. Ich mag das Buch auch und nachdem ich anfangs dachte ich lese keinen weiteren Teil davon bin ich nun sicher, dass die anderen Bände noch gelesen werden müssen.

  • Ich mag das Buch auch und nachdem ich anfangs dachte ich lese keinen weiteren Teil davon bin ich nun sicher, dass die anderen Bände noch gelesen werden müssen.

    So geht's mir auch, inzwischen bin ich warm geworden mit der Geschichte und dem Schreibstil und werde mit Sicherheit auch Teil 2 und 3 lesen.


    Ich musste übrigens auch an Mont Saint-Michel denken und das war auch das Ergebnis meiner Google Suche :lache


    Dass Merlin sich als diesen alten Priester verkleidet hatte, hätte ich nie gedacht, da war ich ordentlich überrascht. Ich mag Merlin und seine Art, genauso verschroben hab ich ihn mir immer vorgestellt ^^ Ich hoffe, er kann Nimue zurück holen...


    Lancelot ist noch viel schlimmer als in meiner Vorstellung, der passt ja zu Guinevere dachte ich erst, aber inzwischen find ich das nicht mehr. Guinevere bekommt mehr Tiefe, ich mag sie immer noch nicht, aber ich finde sie immer interessanter.


    Mein Favorit in diesem Abschnitt: Galahad :love: Für den schwärme ich eventuell ein bisschen :lache

  • Lancelot ist noch viel schlimmer als in meiner Vorstellung, der passt ja zu Guinevere dachte ich erst, aber inzwischen find ich das nicht mehr. Guinevere bekommt mehr Tiefe, ich mag sie immer noch nicht, aber ich finde sie immer interessanter.


    Mein Favorit in diesem Abschnitt: Galahad :love: Für den schwärme ich eventuell ein bisschen :lache

    Interessant ist das richtige Wort für Guinevere, und dass sie Lancelot mag liegt wohl daran, dass sie jegliches Schöne (wie oberflächlich) mag oder auch für gut hält. Dass er ein Blender ist wird sie bei ihrer Klugheit hoffentlich noch merken.

    Und ja Galahad ist mein Held nach Derfel. <3

  • Letzte Woche lief auf Arte eine neue Doku über Arthur mit neuesten Forschungsergebnissen über diese Zeit. War ein bisserl frustriert, denn nach diesen Erkenntnissen gab es damals gar keine Invasion und gar keine großen Gefechte auf der britischen Insel. Die Sachsen tröpfelten ganz allmählich ins Land und vermischten sich mit den Briten.


    Es gibt Ausgrabungen bei Tintagel mit einer für damalige Verhältnisse richtig großen und reichen Siedlung. Aber für uns schaut das heute aus wie ein kleines Dorf voller Steinhäuschen.


    So richtig empfehlen kann ich den Film für das Lesen des Buches nicht. :grin Ich bleibe lieber bei meinem Kopfkino.


    arte king arthur

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Habt ihr bei der Beschreibung von Ynys Trebes auch den Mont Saint Michel auf dem Schirm? Hab gerade mal geguckt der wurde erst 1022 bebaut. Mir fehlt immer mal ne Karte um zu wissen, wo sich die Leute so rumtreiben. Das Nachwort erklärt ja vieles, eine alte Karte von Britannien gibt mir auch Aufklärung. Irgendwie vergesse ich immer, dass ich Fantasy lese.

    Eigentlich wälze ich bei jedem Buch Landkarten und Atlanten. Deshalb wäre das hier sehr hilfreich gewesen, vor allem bei fiktiven Ländern und Orten.

    Meine Ausgabe hat vorne eine Karte von Britannien und ein Verzeichnis der Ortsnamen mit den heutigen Bezeichnungen.

    Ynes Trebes ist laut der Auflistung Mont Saint Michel und Ynys Mons das heutige Anglesey.


    Das ich Merlin nicht gleich erkannt habe ist mir im Nachhinein peinlich. Es war doch eigentlich so offensichtlich. Allein schon, weil ja der Abschnitt so hieß, dass Merlin auftauchen muss. Und wo sollte Merlin auch anders sein, als in der größten Bibliothek weit und breit, um nach den vergessenen Riten und Mythen zu suchen. Bei so was bin ich oft im Leseflash zu unaufmerksam. Dafür war ich wie Derfel herrlich überrascht. Der hat ihn ja auch nicht erkannt, und der kannte ihn ja schon persönlich. Ich war also in guter Gesellschaft. :lache

    Im Nachhinein ist es absolut klar, dass Merlin dieser Mönch sein muss, beim Lesen wäre ich aber auch nie im Leben drauf gekommen.


    Lancelot ist ja mal echt ein furchtbarer Typ, der es immer wieder sehr gekonnt schafft, sich mit den Lorbeeren anderer zu schmücken. Bisher halte ich Guinevere für eine ähnliche Blenderin, von daher würden die beiden gut zusammen passen. :lache

    Mein Favorit in diesem Abschnitt: Galahad :love: Für den schwärme ich eventuell ein bisschen :lache

    :write:love:

  • Meine Ausgabe hat vorne eine Karte von Britannien und ein Verzeichnis der Ortsnamen mit den heutigen Bezeichnungen.

    Ynes Trebes ist laut der Auflistung Mont Saint Michel und Ynys Mons das heutige Anglesey.

    Selten blöd würde ich sagen. Habe gerade mal vorne die Seiten einzeln umgeblättert und tatsächlich auch eine Karte gefunden. :brain:brain

  • Na, da bin ich aber froh, dass ich nicht die einzige bin, die von Merlins Auftauchen überrascht war. Aber gerade diese Art von Überraschungen, die im Nachhinein zwingend logisch sind, schätze ich, sie sind für mich ein Merkmal eines guten Autors, im Gegensatz zu diesen unsäglichen überraschenden Wendungen, die sich quasi gar nicht angekündigt haben und wie ein Kaninchen aus dem Hut gezogen werden.


    Natürlich geht es mir wie den meisten hier - ich mag Galahad. Allerdings erlebe ich ihn hier zum ersten Mal als Lancelots Bruder - in den meisten Versionen ist er dessen Sohn. Hier ist mir auch zum ersten Mal aufgefallen, dass Lancelots Mutter denselben Namen hat wie seine spätere Frau. Aber das ist ja ein häufiges Problem in historischen Romanen.


    Danke für den Link, ich werde mir die Doku auf jeden Fall angucken. Das zerstört ja nichts vom Kopfkino.

  • Natürlich geht es mir wie den meisten hier - ich mag Galahad. Allerdings erlebe ich ihn hier zum ersten Mal als Lancelots Bruder - in den meisten Versionen ist er dessen Sohn. Hier ist mir auch zum ersten Mal aufgefallen, dass Lancelots Mutter denselben Namen hat wie seine spätere Frau. Aber das ist ja ein häufiges Problem in historischen Romanen.

    Ich weiß gar nicht mehr, ob und falls ja, wen er überhaupt mal heiratet.

    Mir gefällt er hier als sein ehrlicher, ritterlicher Bruder besser. Der edle Lancelot ist - auch oder gerade in "Die Nebel von Avalon" - die Figur der Artussage, die ich am wenigsten mag. Er ist für so viel Leid und Zerstörung verantwortlich, wird aber immer als der Edle und Gute dargestellt, dem man sogar den Ehebruch und den Betrug an seinem besten Freund und König verzeiht. Deshalb finde ich, dass er von Cornwell genau das bekommt, was er verdient. Ich finde es einfach herrlich. :evil::lache

  • Ob er Elaine geheiratet hat, unterscheidet sich von Version zu Version. In den Nebeln von Avalon hat er sie geheiratet, weil er halt so ein Ehrenmann ist, nachdem sie ihn (auf Betreiben von Morgaine) in der Gestalt von Guinevere verführt hat. Ich habe aber auch schon Versionen gelesen, in denen es nicht zu einer Ehe kam und Galahad als uneheliches Kind im Kloster aufgezogen wurde.


    Ich mag Lancelot auch nicht wirklich. Allerdings finde ich ihn gerade in den Nebeln von Avalon gar nicht so sehr als den perfekten Ritter dargestellt wie in den meisten Versionen - gerade wegen seiner gemeinsamen Vorgeschichte mit Morgaine.