Schreibwettbewerb August 2005 - Kommentare

  • Hunger
    Polli:Der Anfang gefällt mir. Ein netter Beginn eines Kinderbuchs, harmlose Kinderspiele, ein ruhiges Erzähltempo. Leider passt der letzte Absatz nicht dazu, in den zu viel hineingepackt wird. So wirkt der Ausgang der Geschichte unglaubwürdig. Ich würde die Geschichte im gleichen Erzählton fortführen und mir Zeit nehmen, um den Leser an den Schluss heranzuführen, auch wenn das weit mehr als 500 Wörter erfordert.
    Bartlebooth: Ich bin fast vom Stuhl gefallen (wörtlich zu nehmen), als am Ende die zerfleischte Leiche gefunden wurde. Schockeffekte um ihrer selbst willen kann ich nicht leiden. Dazu dann noch die Kriegserinnerungen an den Erbfeind. Das ergab für mich alles keinen Sinn.
    Doc: Der Schluß ist zu hastig abgehandelt und passt so (noch) nicht zum Rest. Müsste länger sein.
    Wwattwurm: guter Eingangssatz. Man spürt gleich die Spannung, und denkt sofort, oh weh, das geht schief. Die Kinder werden nicht auf die Mutter hören.
    Leider kommt das Ende zu mager raus, zu abrupt, erstickt wahrscheinlich an der Begrenzung der Wortzahl. (Note: 3-4)
    Tom: Teilweise etwas holprig erzählt (gleich im ersten Satz: „ … rief die Mutter von Hannes den beiden Kindern ermahnend hinterher“), aber über weite Strecken recht gut. Etwas zu knapp geratener Schluß. Habe die Pointe erst beim zweiten Lesen verstanden (Hannes wurde von den Franzosengespenstern gefressen, richtig?).
    Waldfee: War mir für eine Gruselgeschichte nicht gruselig genug.
    Marlowe: Hannes wurde sicherlich nicht von den Gespenstern (an)gefressen, eher wohl von dem mangelnden Durchhaltevermögen des kreativen Geistes hinter dem Text. Schade eigentlich, andererseits, schon der Anfang verrät den Schluss, ein nicht entschuldbarer Fehler dieser Geschichte, aus der mehr hätte werden können.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Erst mit dem letzten Menschen stirbt auch die Hoffnung, es sei denn, die Natur hofft, dass der Mensch nie wieder kommt.":chen

  • Nachts in der Ruine
    hinterwäldlerin:...weil der Mord irgendwie cool ist
    Polli: Saloppe, lakonische Sprache, die ich zunächst einem männlichen Erzähler zugeordnet hatte. Die Erzählidee gefällt mir. Was ich ändern würde: Ein paar Rechtschreibfehler und ein paar Details im Ausdruck, aber vor allem die vielen „Ich“-Anfänge.
    Bartlebooth: Beziehungsruinen die erste. Ganz flüssig zu lesen, aber leider sehr abgenudeltes Thema. Ich hatte am Ende eine kurze Vision von Horst Tappert.
    Doc: Altbekannte Idee, nett verpackt. Stimmige Bilder und stilistisch in Ordnung. Das Lesen hat Spaß gemacht.
    Wwattwurm: Gut aufgebaute Geschichte, am Anfang zwar etwas zu holprig und der Stil ist gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem gefällt’s mir irgendwie. (Note: 2-3)
    Tom: Störende Schreibfehler (gilt aber für fast alle Geschichten). Etwas spröde, aber gut erzählt. Nicht gerade originell. Hat trotzdem was. Schön blutrünstig.
    Waldfee: Originelle Idee (im Vergleich), interessante Story und auch noch gut geschrieben. Dafür habe ich drei Punkte vergeben.
    Marlowe: Diese Frau würde in der heutigen Zeit als Mörderin überführt werden, deshalb ist der Schluss unlogisch. Abgesehen davon ist das Thema Ruinen damit sehr strapaziert, denn die wurde hier einfach reingesetzt, weil es passt, aber der Ort wäre beliebig austauschbar und damit wirkt der Text sehr konstruiert. Schade eigentlich.

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  • Arabische Nacht
    Polli: Bisschen viel wörtliche Rede, unübersichtlich angeordnet. Zum Inhalt: Ein ernstes Thema, leider mit sprachlichen Details kombiniert, die eher zu einem netten Liebesroman passen würden, das macht die Geschichte für mich unglaubwürdig.
    Bartlebooth: ChickLit goes AlQuaeda - zwei Sachen, die mich für sich genommen schon nerven, das konnte mit mir vor dem Text nicht gutgehen; noch dazu heißt die Hauptfigur John Sinclair - gibts da nicht diese Heftchen?
    Doc: Die wörtlichen Reden sind zu unübersichtlich formatiert, nämlich gar nicht. Die Erzählweise (Gedanken der Erzählerin) zu Beginn macht das Fazit am Ende irgendwie unglaubwürdig, unpassend. Hat mir stilistisch nicht gefallen und ist mir persönlich zu wenig "Geschichte".
    Wwattwurm: etwas zu populistisch; hab eine Aversion gegen Geschichten, die gerade passierte Katastrophen “ausschlachten” (Note: 4)
    Tom: Bei „ein gewaltiger Knall ertönte“ mußte ich schmunzeln, desgleichen beim Namen des männlichen Protagonisten. Fragwürdige Moral, die Aktualität funktioniert nicht. Auch nicht so prickelnd erzählt. Überflüssige Details (des Info-Dumpings machen sich übrigens viele Autoren schuldig).
    Waldfee: Ein Terroranschlag, das war mal eine andere Idee. Lebendig geschrieben, aber etwas ungelenk formuliert. Mir war das Vorspiel zu lang im Vergleich mit dem Drama, das sich hinterher abspielte. Der Schluss ist sehr pathetisch. Ich hätte es besser gefunden, wenn der Verspätungsgrund offensichtlicher gewesen wäre (z. B. sie muss noch mal zurück laufen, weil Geld vergessen). Dann hätte ein einziger Was-wäre-wenn?-Schlusssatz ausgereicht und das lange Geplänkel am Anfang hätte verkürzt werden können.
    Marlowe: Als ich über das Wort Maschendrahtzaun stolperte, war es um mich, und um diese Geschichte, geschehen. Der ernsthafte Hintergrund dieser Geschichte ist in 500 Worten und so hopplahop nicht zu erfassen. Auch schade drum.

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  • Feuer und Flamme
    Polli: Sorry, da hatte ich Schwierigkeiten, die beiden Erzählperspektiven auseinander zu halten.
    Bartlebooth: Unerklärliche farbige Schrift; dieses Annehmen des Schicksals, weil man ungewollt auch ein Kind usw. ist mir persönlich zu moralisierend.
    Doc: Als Idee eigentlich brauchbar, aber in der Ausführung insgesamt nicht wirklich gut.
    Die Verwendung von zwei verschiedenen Textfarben finde ich überflüssig. Eigentlich sollte der Text alleine in der Lage dazu sein, die gewünschte Gegensätzlichkeit zu erzeugen, was er ohne die Farbe in dieser Form aber nicht kann.
    Wwattwurm: ich mag keine “Zweifarbigen”. Abgesehen davon finde ich die Vergleiche manchmal schlecht gewählt (z.B. Feuer das wie gierige Motten am Nachthemd züngelt). Die Zweischichtigkeit der Geschichte verwirrt außerdem. (Note: 4)
    Tom: Schöne Idee mit den parallelen Erzählebenen. Aber die Story macht beim Lesen Mühe. Das Ende wird vorweggenommen. Nicht so toll insgesamt.
    Waldfee: Ich finde den Perspektivenwechsel weder nötig noch gelungen. Wenn die rote Schrift die Gedanken einer Person wiedergibt, kann es nicht heißen: „Ich beschließe, übermorgen wieder her zu kommen.“ Überzeugender wäre: „Ich komme in zwei Tagen wieder her.“ Außerdem herrscht in dieser Geschichte ein wilder Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, und es gibt weitere dicke stilistische Schnitzer.
    Marlowe: Vom Maschendrahtzaun zum Flammenfutter. Die Geschichte verweht mit der Asche und zurück bleibt eine Textruine, die vielleicht ein Text hätte werden können.

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  • Little Boy
    Marlowe 1
    Polli: Ein ernstes, wichtiges Thema, das ich kräftig überarbeiten würde: Gegenwart – Vergangenheit – Gegenwart, das ist zu viel auf einmal für einen derart kurzen Text. Es sind reichlich Informationen in diesen Zeilen, die den Leser ablenken. Deshalb würde ich mich auf ein Detail beschränken, auf eine Erinnerung, ein Gefühl, ein Bild, was auch immer.
    Bartlebooth: Lag eigentlich nahe, wo der Abwurf sich doch diesen Monat rund jährte. Gute Idee, leider eher unspektakulär in Szene gesetzt.
    Doc: Nicht wirklich eine Geschichte, eher eine unnötige Hiroshima-Kurzfassung. Ein mMn viel zu großes Thema für 500 Worte und der vorliegende Text macht das auch überdeutlich, da er mit anderen Namen und Daten austauschbar ist und für zig andere Kriegstragödien (siehe Vietnam) verwendbar wäre. Zu gewollt betrofffen, keine Story erkennbar.
    Wwattwurm: Das Thema ist zu groß für so eine kleine Geschichte. (Note: 3-4)
    Tom: Große Probleme mit den Tempi. Sehr einfache, bildarme Sprache. Aber eine eindringliche, relativ brauchbar umgesetzte Idee. Der Autor hat sich Gedanken gemacht. Schön die Doppelbedeutung des Titels!
    Waldfee: Ich wurde in der Schule gezwungen, den Film „The Day After“ anzusehen, und ich glaube, eine Frau, deren linke Gesichtshälfte von der Hitze einer Atombombe verbrannt wurde, überlebt dieses Ereignis nicht um 60 Jahre… Und dann finde ich die Geschichte etwas zu kurz und zu wenig beeindruckend, um ein solches Erlebnis wiederzugeben. Übrigens irritiert mich der Titel, denn Michiko ist doch ein weiblicher Vorname?
    Marlowe: Der Titel passt, auch die kurze knappe Form, dieses Thema in Erinnerung zu bringen. Natürlich müsste sie lektoriert werden, denn einige Unstimmigkeiten, die aber nicht die Qualität des Textes beeinflussen, müssen bereinigt werden. Immerhin meine Nummer drei.

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  • Herr von Olpe
    Hinterwäldnerin:...weil das eigentlich der eizige richtig lustige Beitrag ist- mal was anderes...
    Polli: Mal was anderes. Hier war ein eingefleischter Grillfreund am Werk. Eins habe ich zu bemängeln: Ich kann nicht mehr Herrn von Ribbeck zitieren, es schiebt sich immer Herr von Olpe dazwischen ...
    Bartlebooth: War natürlich ein Geniestreich den Fontane umzudichten, dessen Ruinen wir alle noch hersagen können. Kalauert mir aber etwas zu sehr. "Weit und breit" war das Passepartout, das stets zum Einsatz kam, wenn sich Einfälle und Versmaß verabschieden wollten. "Schon" auf "Saison" zu reimen, ist ein Schkandal
    Doc: Ein Gedicht, ein Gedicht! Nett gereimt, manchmal sogar arg schüttelig, aber das ist so gewollt und erlaubt. Als Gag oder Vortrag zu Opas 60. amüsant, als Textbeitrag zum Wettbewerb eher ungeeignet und somit auch bei mir jenseits der Punkteränge.
    Wwattwurm: Da sitzt jemandem aber gewaltig der Schalk im Nacken – köstlich! Und alles fast ohne rhythmische Stolperer. (Note: 1-2)
    Tom: Witzig. Guter Aufhänger, das mit dem Grillen. Eigentlich nur ein paar Reime vor sich hergeschüttelt, aber es macht beim Lesen Spaß, und das ist die Hauptsache.
    Waldfee: Sehr hübsch. Fand ich zum Grinsen. Deshalb zwei Punkte von mir. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich mir für den Sieg des Wettbewerbs dann doch etwas Anspruchsvolleres gewünscht hätte.
    Marlowe: Ich hoffe, die hinter diesem Text stehende Büchereule mag mich nach dieser Kritik noch (obwohl, ich glaube schon)! Aber, für einen Grillabend mit Freunden, für eine lustige Schulaufführung und vieles andere mag dieser Text ja sehr geeignet und vielleicht sogar ein Brüller sein. Aber für einen Wettbewerb? Nein, das ist zu drollig um einen Punkt zu kassieren, nicht schlecht, obwohl verbesserungswürdig, aber kein wirklicher Beitrag. Noch ein Schade darum!

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  • Ende eines Lebens
    Polli: Zwar lese ich nicht gern von solchen Streitigkeiten, weil ich schon genügend TV-Szenen dieser Art kenne, aber sonst ist dieser Dialog gut zu lesen.
    Bartlebooth: Beziehungsruinen die zweite. Nichts für ungut, aber ich möchte solche Dialoge nicht lesen. Hat was von einer Vorabendserie.
    Doc: Fast ein Monolog, sehr stimmig. Hat mir gut gefallen, da auch sprachlich keine Schnitzer den Lesefluß stören. Der Schluß ist dagegen leider spannungslos und fällt dadurch arg ab.
    Wwattwurm: Netter kleiner Dialog und nicht schlecht geschrieben. (Note: 2)
    Tom: Geht an mir vorbei, ehrlich. Habe teilweise Verständnisprobleme gehabt. Sehr einfache Geschichte ohne großes Lesevergnügen, deren Ende irgendwie verpufft.
    Waldfee: Ein etwas zu typischer Streit zwischen Mann und Frau. Die weibliche Rede war mir zu klischeehaft („… hart gearbeitet, um dein Studium zu finanzieren … mit den Kindern wolltest du nichts zu tun haben … deine brotlose Kunst … mit der erstbesten Schlampe ins Bett…“- Das kam mir alles so vor, als hätte ich es schon sehr oft in FFF gehört.) Warum heißt die Geschichte „Ende eines Lebens“?
    Marlowe: Die Lindenstraße lässt episodenhaft grüßen, zurück bleibt eine Textruine, die mit dem Thema nicht viel zu tun hat. “Phönix“ hätte als Titel eher gepasst.

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  • In diesen Nächten
    Polli: „Wenn der leichte warme Sommerwind eine Brise durch die alten Fensterläden, die noch nie dazu taugten, ihn fernzuhalten, schickt, dann schwebt mit ihm eine sanfte Ahnung, eine Verheißung in den Raum, die mein Herz schneller schlagen lässt ...“
    Hier würde ich gern „Vorsicht, Kitschgefahr!“ rufen, denn das ist ein wenig zu viel des Guten. Aber die Idee ist okay und den Beitrag habe ich gern gelesen.
    Bartlebooth: Schöner Titel, war mir insgesamt aber zu blumig geschrieben; inhaltlich plätscherte es so dahin, ohne wirklichen Höhepunkt.
    Doc: Schön erzählt, viele stimmungsvolle Bilder mit einem guten Rhythmus rübergebracht. Ein angemessenes Ende rundet das Ganze ab. Sehr gut!
    Wwattwurm: Gut geschrieben, wenn auch manchmal ein bißchen o.t.t. Gefällt mir gut, hatte aber leider keinen Punkt mehr dafür übrig. (Note: 2)
    Tom: Recht wortgewaltig, aber nicht mein Ding. Blumig-lyrische Sprache, die den Kern der Erzählung vor mir verbirgt.
    Waldfee: Etwas rätselhafte Spukgeschichte, die mir persönlich zu kitschig geschrieben ist.
    Marlowe: Ich spüre, dass dieser Text viel aussagen möchte, leider schafft er es nicht, er verschwindet in Nächten wie dieser. Wieder schade.

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  • Die letzten Tage einer Ruine
    Polli: Dieses Wrack sah ich direkt vor mir, die Schilderung ist gelungen. Allerdings lese ich nicht so gern von braunem Auswurf, das trübt mein Lesevergnügen.
    Bartlebooth: Die Pointe war mir auch zu moralisierend. Mit so was kann ich allgemein sehr wenig anfangen. Ich empfinde das als erhobenen Zeigefinger.
    Doc: Durchschnittliche Geschichte, doch warum der erhobene Zeigefinger am Schluß? Ohne diese gewollte Moral hätte es mir besser gefallen.
    Wwattwurm: Gut beschrieben, hätte vielleicht noch etwas krasser sein können. Derlei Junkies sehe ich bei uns täglich in Bahnhofsnähe (Note: 2)
    Tom: Nette Idee, aber überzogen und deshalb unglaubwürdig umgesetzt. Sprachlich lala, Tendenz verbesserungsbedürftig. Eine subtilere Umsetzung hätte die Geschichte gerettet.
    Waldfee: Die Interpretation des Themas gefällt mir. Auch die Umsetzung ist nicht schlecht. Nur die Pointe ist etwas sehr unglaubwürdig. Der 40. Geburtstag hätte es auch getan. Trotzdem gut.
    Marlowe: Eine alte, ruinierte Ruine? Das hätte besser beschrieben werden können. Vielleicht besser vorher durchdenken? Könnte nicht schaden, denn im Ansatz war ja die gute Absicht zu erkennen, wurde aber mit dem braunen Auswurf runter gespült.

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  • Polli: Spannend, glaubwürdig und intelligent erzählt, und ich habe mich gut unterhalten, was will man mehr!
    Bartlebooth: Mein Platz 2. Schon alleine für die Namenspolizei. Ich hätte nicht ARD und ZDF, sondern Sat1 und PremiereSport (oder wie heißt das?) umbenannt . Wohnraum ab 15 m² zu öffentlichem Raum zu erklären, ist auch großartig. Insgesamt amüsant zu lesen mit vielen solcher netten kleinen Ideen.
    Doc: Hm, als Realsatire zu weit weg von der Realität. Ein garstiges kleines Essay, das was - ja was eigentlich? - aussagen soll? Zweifellos sicher ausformuliert, aber mir zu weit weg vom eigentlichen Thema und auch zu weit weg von einer Kurz"geschichte", auch wenn es amüsant gemacht ist.
    Wwattwurm: Chapeau! Klasse geschrieben; keine Geschichte, die man schnell liest, sondern eher langsam Wort für Wort, und dann nochmal und nochmal... (Note: 1)
    Tom: Kein Kommentar.
    Waldfee: Auf der einen Seite gut erdacht (hört sich ein bisschen an wie die Zusammenfassung unzähliger Kneipengespräche ), auf der anderen Seite ganz schön viel Ereignis in so einem kurzen Text. Warum Deutschland auf einmal Mutterland heißt, ist mir nicht klar geworden (vielleicht, um die Textzeile „auferstanden aus Ruinen“ unterzubringen??). Sehr schön fand ich den abschließenden Größenvergleich Deutschland – China!
    Marlowe: Ja, da hat man Spaß beim Lesen, man schmunzelt, versteht die kleinen Seitenhiebe und am Schluss bleibt das Gefühl, okay, das ist eine Nummer eins.

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  • Sara
    Polli: Hier würde ich stilistische Änderungen vornehmen. Ein Beispiel: „Sie sank weinend und mutlos auf die Knie.“ Das liest sich nicht flüssig, und wenn ich mir die Szene vorstelle, dann passen „weinend“ und „mutlos“ nicht zusammen. Das eine beschreibt von außen, das andere bezieht sich auf das Gefühlsleben.
    Bartlebooth: Kann ein Werwolf wirklich "Annabell" heißen? Und das auch noch auf Nachfrage mit einleitendem "Na gut" zu Protokoll geben? Neeein. Das wäre als würde Graf Dracula Otto mit Vornamen heißen und sich vor dem Biss mit vollem Namen vorstellen. Viel zu dick aufgetragen, um gruselig zu sein. "Es ist unter uns, röchelte er" - also nein. Aber lustig wars schon
    Doc: Eine Spukgeschichte, die mal abgesehen von einigen sprachlichen Unsauberkeiten leider einen großen Fehler macht: Das "Grauen" sichtbar werden zu lassen. Es hätte soviel spannender und gruseliger sein können, die Phantasie des Lesers zu benutzen und eben nicht mit der Kamera draufzuhalten. So, auch auf Grund des nicht überzeugenden Stils, nur nett und ohne richtigen Biss.
    Wwattwurm: Irgendwie habe ich diese Story nicht verstanden (Note: 3-4)
    Tom: Herrje. Sehr holprig erzählt, zuweilen ziemlich schwach. Eine der schlechteren Storys dieser Wettbewerbsrunde. Auch die Idee finde ich eher fragwürdig.
    Waldfee: Um ehrlich zu sein: Die Story und ihre Erzählweise mutet mich an wie eine billige Fantasyfilmproduktion.
    Marlowe: Der Text möge es dem Kreativling verzeihen, der ihn dazu zwang, im Wettbewerb zu erscheinen, da gehört aber noch gewaltig dran gearbeitet.

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  • Erkenntnis
    Polli: Sorry, das ist mir erstens zu kurz und zweitens vergleiche ich Science Fiction immer mit Raumschiff Enterprise, deshalb hat dieser Beitrag keine Chance bei mir.
    Bartlebooth: Mein persönlicher Sieger. Ich mag die Lakonie dieses kleinen Textes, ich mag den Dialog (vor allem das abgebrochene "Seku..."), ich mag diese albernen Kommandanten mit den doofen Namen. Und die Auflösung ist so, äh, unlogisch, dass ich sie nach ein paar Minuten Sackenlassen richtig gut fand.
    Doc: Wo ist die Geschichte? Fühlt sich an, wie ein Witz ohne Pointe. Ich tippe mal auf einen hastig hingetippten Schnellschuß, der im Rohr krepiert ist. Nö, das war gar nix.
    Wwattwurm: Sorry, nicht mein Ding (Note: 4)
    Tom: Scheint mir mittendrin verstorben zu sein, der Autor dieser Geschichte. Lustige Dialogfetzen, aus denen dann nichts wird. Schade.
    Waldfee: Ein Dialog macht noch keine Geschichte, aber die Szene an sich ist sehr witzig!
    Marlowe: Ein Text, der geradewegs und ohne Schnörkelei zum Ziel führt und als einziger Beitrag keine Ruinen beschreibt. Mehr als erfrischend.

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  • Ein Bargespräch
    Polli: Mein Lieblings-Beitrag. Frag mich bitte keiner, warum, aber diese beiden, die am Tresen vor sich hin philosophieren, gefallen mir einfach!
    Bartlebooth: Nicht richtig witzig, nicht richtig tiefsinnig, blieb irgendwie alles auf halbem Wege stecken, wirkte dabei sehr bemüht, das zu verbergen.
    Doc: Soso, das ist also Bauarbeiterphilosophie? Zwar ein schöner Dialog, aber nicht mehr. Gegen Ende verliert es etwas, weil man eigentlich möchte, daß da noch was kommt...was es aber nicht tut. Also tatsächlich nur ein Kneipengespräch, dafür funktioniert es allerdings. Mehr auch nicht.
    Wwattwurm: Herrlich, ich sehe die beiden so vor mir an der Theke hängen. Gut geschrieben, nur eine kleine Frage: Ist das ein typisches Arbeitergespräch? (Note: 1-2)
    Tom: Erstickt in seiner Metaphorik. Sperrig. Die Geschichte verliert sich, weil sie an der Oberfläche bleibt und ihren Kern nicht offenbart.
    Waldfee: Dieser Dialog konnte mich weder fesseln noch überzeugen. Die Ausdrucksweise der beiden Bauarbeiter ist teilweise zu intellektuell und wenig authentisch.
    Marlowe: Mühsam dreht sich hier ein Text um ein Thema, damit die Ruine erkennbar wird. Aber es bleibt leider nur eine Luftblase, die, mit anderen Ansätzen und Worten, vielleicht sogar ein wenig geschillert hätte.

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  • Toter Briefkasten
    Hinterwäldnerin: ...weil die Story soo schön ist!!! Da könnte man auch eine längere Geschichte draus machen!
    Bartlebooth: Beziehungsruinen die dritte. Eigentlich ganz nett begonnen, die Auflösung war mir aber dann viel zu kitschig.
    Doc: Und noch eine Spukgeschichte. Hübsch erzählt, wenn auch ohne Highlights. Hätte m. E. an einigen Stellen noch Überarbeitung nötig, um ein paar Holprigkeiten auszubügeln und das Ganze etwas zu straffen.
    Wwattwurm: Anfang gut und vielversprechend, zweiter Teil weniger, Pointe schwach. Ausserdem stört mich der Tempusbruch. (Note: 3-4)
    Tom: kein Text von TOM, vergessen?
    Waldfee: Mal keine gruselige Spukgeschichte, sondern eine romantische. Das fand ich schön. Nicht sehr aufregend, die Story, aber sie hat was. Außerdem ist sie schön geschrieben.
    Marlowe: Irgendwie fehlt hier der Hintergrund. Warum, wieso, weshalb. Konstruierter Text, um eine konstruierte Pointe, das merkt man und deshalb, wie schade.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Erst mit dem letzten Menschen stirbt auch die Hoffnung, es sei denn, die Natur hofft, dass der Mensch nie wieder kommt.":chen