Frankfurter Buchmesse 2020 - Gastland Kanada

  • Buchreport meldete kürzlich, dass aufgrund der Pandemie etliche Verlage ihren Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr abgesagt haben.

    Diese Vorsichtsmaßnahmen müssen uns nicht davon abhalten, sich mit dem diesjährigen Gastland der Buchmesse zu beschäftigen.

    Kanada und seine Literatur stehen im Mittelpunkt und geben sich das Motto: Kanada - Eine einzigartige Vielfalt.

    Dieser Strang bietet die Möglichkeit, Neuübersetzungen zu sammeln, altbekannte Bücher wiederzuentdecken und das Gastland Kanada literarisch zu erkunden.

  • Bei kanadischen Autoren muss man unterscheiden, in welcher Sprache sie schreiben. Englisch oder französisch.



    Die kanadische Schriftstellerin Jóceylne Saucier ist mir letztes Jahr mit ihrem Roman „Niemals ohne sie“ aufgefallen. Sie schreibt in französischer Sprache.

    Inzwischen ist das Buch auch als Taschenbuch erschienen.


    ASIN/ISBN: 3458364803


    Ein neuer Roman von ihr ist dieses Jahr angekündigt. Titel: Was dir bleibt

    Vielversprechend.


    Über die Autorin:

    Jocelyne Saucier, geboren 1948 in der kanadischen Provinz New Brunswick, arbeitete lange als Journalistin, bevor sie mit dem literarischen Schreiben begann. Ihr vierter Roman Ein Leben mehr, der 2015 bei Insel erschien, war ein Bestseller und wurde verfilmt. Saucier lebt heute in einem Zehn-Seelen-Ort im Wald, im nördlichen Québec.

  • Ich denke zuerst an Alice Munro, die 2013 der Nobelpreis verliehen wurde.


    Viele Bücher von ihr habe ich gelesen, am meisten blieben mir ihre Erzählungen aus "Zu viel Glück" im Gedächtnis.


    ASIN/ISBN: 3596186862


    Biografie (QuelleAmazon)

    Alice Munro, die 1931 in Ontario geboren ist, sagt, dass der Band „Liebes Leben“ ihr letzter gewesen sein wird, und sie mit dem Schreiben aufhört. Hoffen wir, dass das nicht stimmt. Für „Liebes Leben“ erhielt sie den Trillium Book Award. 2009 wurde sie mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet. Alice Munro gehört zu den bedeutendsten Autorinnen der Gegenwart und lebt in Ontario und in British Columbia.

    2013 wurde sie mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

  • Wenn ich an kanadische Literatur denke, fällt mir gleich Margaret Atwood ein.


    Ich habe schon einiges von ihr gelesen, zuletzt "Die Zeuginnen":


    >>>»Und so steige ich hinauf, in die Dunkelheit dort drinnen oder ins Licht.« - Als am Ende vom »Report der Magd« die Tür des Lieferwagens und damit auch die Tür von Desfreds »Report« zuschlug, blieb ihr Schicksal für uns Leser ungewiss. Was erwartete sie: Freiheit? Gefängnis? Der Tod?


    Das Warten hat ein Ende! Mit »Die Zeuginnen« nimmt Margaret Atwood den Faden der Erzählung fünfzehn Jahre später wieder auf, in Form dreier explosiver Zeugenaussagen von drei Erzählerinnen aus dem totalitären Schreckensstaat Gilead. »Liebe Leserinnen und Leser, die Inspiration zu diesem Buch war all das, was Sie mich zum Staat Gilead und seine Beschaffenheit gefragt haben. Naja, fast jedenfalls.Die andere Inspirationsquelle ist die Welt, in der wir leben.«<<<


    ASIN/ISBN: 3827014042

    Liebe Grüße von Ronja :flowers


    ~Manchmal denke ich, der Himmel besteht aus ununterbrochenem, niemals ermüdendem Lesen.~ (Virginia Woolf)

  • An die beiden hatte ich auch spontan gedacht und sehr auf ihre Anwesenheit während der Messe gefreut. Bin gespannt, ob es virtuelle Veranstaltungen mit ihnen geben wird. In Leipzig sollten auch schon einige kanadische Autoren lesen, deren Bücher sehr interessant klangen und deren Namen mir leider spontan nicht einfallen.


    Donna Milner und


    ASIN/ISBN: 3492258743


    Frances Greenslade


    ASIN/ISBN: 3866481764


    fallen mir noch ein.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • LCB Literarisches Colloquium Berlin

    CASINO QUÉBEC: Video-Gespräche, Materialien

    https://lcb.de/digitalessay/casino-quebec

    Diese interessante Sendung setzt sich mit der Quebecer Literatur auseinander, von der zumindest ich nicht viel weiß.

    Ein wichtiger Autor, dem sich gewidmet wird, ist Louis-Karl Picard-Sioui.

    Mit ihm wird auch ein Gespräch geführt. Auf Französisch, aber es gibt Untertitel.

    Außerdem gibt es ein Gespräch mit Rodney Saint-Eloi, ein haitianisch-kanadischer Dichter.

    Dann folgt noch ein Gespräch mit der Schriftstellerin Heather O’Neill. Diesmal auf Englisch. Ihr Buch wird bei Aufbau erscheinen.

    ASIN/ISBN: 3906910946

  • Salonlöwin

    Danke Dir, dass Du direkt das Hörbuch verlinkst. Meine Wunschliste ist gerade weiter gewachsen.

    Hast Du in letzter Zeit vielleicht etwas empfehlenswertes von kanadischen Autoren gelesen?

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • ottifanta, die Hörbuchverlinkung ist purer Zufall. Eigentlich wollte ich nur die HC verlinken.

    Kanadische Literatur ist nach längerem Nachdenken ein fast weißer Fleck auf meiner literarischen Landkarte. Ich erinnere mich lediglich an Sebastian Jungers "The Perfect Storm", was einen nachhaltigen und positiven Eindruck hinterlassen hat.

  • Zitat

    Kanada verschiebt den physischen Gastlandauftritt auf 2021

    Der für 2020 geplante physische Ehrengastauftritt Kanadas auf der Frankfurter Buchmesse (14.-18. Oktober 2020) wird auf 2021 verschoben. Darum hat das Komitee des kanadischen Ehrengastauftritts unter der Federführung des kanadischen Kulturministeriums angesichts der durch COVID-19 veränderten Rahmenbedingungen gebeten. Diesem Wunsch haben die Gastländer der Frankfurter Buchmesse der darauffolgenden Jahre, Spanien, Slowenien und Italien entsprochen, indem sie ebenfalls einer Verschiebung um jeweils ein Jahr zustimmten.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • ottifanta, die Hörbuchverlinkung ist purer Zufall. Eigentlich wollte ich nur die HC verlinken.

    Kanadische Literatur ist nach längerem Nachdenken ein fast weißer Fleck auf meiner literarischen Landkarte. Ich erinnere mich lediglich an Sebastian Jungers "The Perfect Storm", was einen nachhaltigen und positiven Eindruck hinterlassen hat.


    Was hat Sebastian Jungers "The perfect storm" mit Kanada zu tun?

    Musst du weiter südlich ansiedeln ...



    Sollte es ein weißer Fleck auf der literarischen Landkarte sein, empfehle ich ein paar Balladen eines Poeten, den im Yukon jedes Kind kennt. Robert W. Service.

    Hier die erste Strophe:


    The Shooting of Dan McGrew


    A bunch of the boys were whooping it up in the Malamute saloon;

    The kid that handles the music-box was hitting a jag-time tune;

    Back of the bar, in a solo game, sat Dangerous Dan McGrew,

    And watching his luck was his light-o'-love, the lady that's known as Lou.


    Eine der vielen deutschen Übersetzungen:


    Man feierte wild und mit lautem Gegröhl / in der Kneipe Malamut, / wo Ragtime-Kid unentwegt das Klavier / mißhandelt in stiller Wut. / Hinter der Bar und beim Pokerspiel / saß schußbereit Dan McGrew; / gebannt auf sein Glück seine Liebste schaut, / die Dirne mit Namen Lou.


    Vielleicht macht es ja ein bisschen Appetit ;)


    Um den Geist des Landes zu erfassen, bietet sich das an, ebenfalls z.B. die Romane und Erzählungen von Jack London.

    Romane und Thriller, die in Großstädten angesiedelt sind, sind hingegen oft austauschbar ...

  • In Anbetracht der Situation und dem Zeitpunkt der Messe ist die Verschiebung gut, so können dann nächstes Jahr hoffentlich mehr kanadische Autoren nach Deutschland kommen. Vielleicht treffen wir uns dann alle dort zu den Veranstaltungen. :-)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Zu den wichtigen Autorinnen aus Kanada gehört auch Marie-Renée Lavoie.


    Ein bekanntes Buch von ihr ist: Ich und Monsieur Roger.


    ASIN/ISBN: 3423216123


    In kürze wird ein neues Buch von ihr erscheinen: Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau



    Über die Autorin: Marie-Renée Lavoie, 1974 in Limoilou/ Quebéc geboren, unterrichtet Literatur am Collège de Maisonneuve in Montréal. Ihr Romandebüt ›Ich und Monsieur Roger‹ wurde 2011 mit dem Grand Prix Archambault ausgezeichnet.

  • Die Frankfurter Buchmesse 2020 soll dieses Jahr ohne Aussteller stattfinden.

    Meiner Ansicht nach ist das die einzige richtige Entscheidung. Eine Buchmesse in den Hallen wäre in diesem Herbst mit hohem Risiko verbunden oder absonderlich ausgefallen.