Anne Stern - Fräulein Gold - Schatten und Licht

  • Produktinformation


    Format: Kindle Ausgabe

    Dateigröße: 842 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 400 Seiten

    Verlag: Rowohlt E-Book; Auflage: 1 (1. Juni 2020)

    ASIN: B0859TR326

    ISBN-10: 3499004275

    ISBN-13: 978-3499004278




    Kurzbeschreibung


    Hulda Gold – nah am Leben, nah am Tod
    Berlin, 1922. Hulda Gold ist Hebamme, clever, unerschrocken und im Viertel äußerst beliebt. Das Schicksal der Frauen liegt ihr besonders am Herzen. Zumal sie bei ihrer Arbeit nicht nur neuem Leben begegnet, sondern auch dem Tod. Im berüchtigten Bülowbogen, einem der vielen Elendsviertel der Stadt, kümmert sich Hulda um eine Schwangere. Die junge Frau ist erschüttert, weil man ihre Nachbarin tot im Landwehrkanal gefunden hat. Angeblich ein tragischer Unfall. Aber wieso interessiert sich der undurchsichtige Kriminalkommissar Karl North für den Fall? Und weshalb fühlt sich Hulda von ihm so angezogen? Sie stellt Nachforschungen an und gerät dabei immer tiefer in die Abgründe einer Stadt, in der Schatten und Licht dicht beieinander liegen.



    Autorin


    Anne Stern wurde in Berlin geboren, wo sie auch heute mit ihrer Familie lebt. Nach dem Studium der Geschichte und Germanistik promovierte sie in deutscher Literaturwissenschaft und arbeitete als Lehrerin und in der Lehrerbildung. Sie hat als Selfpublisherin bereits erfolgreich historische Saga-Stoffe veröffentlicht.




    Meine Meinung


    Schauplatz Berlin in den goldenen 20er Jahren


    Aus dem Landwehrkanal wird die tote Prostituierte Rita gezogen. War es Suizid oder Mord?


    Die 26-jährige Hulda Gold steht als Hebamme im Mittelpunkt dieses Romans. Sie ist in ihrem Bezirk rund um den Bülowbogen bekannt und beliebt, denn sie steht den Frauen bei der Geburt vertrauensvoll zur Seite ohne Rücksicht auf die Uhrzeit und die Bezahlung. Als eine Schwangere von ihrer toten Nachbarin Rita berichtet, hört sie interessiert zu. Seltsamerweise begegnen ihr in kürzester Zeit immer wieder Menschen, die Rita und ihre besondere Lebensgeschichte kannten. Hulda macht es sich nun zur Aufgabe, Ritas Leben und ihr Ende unter die Lupe zu nehmen und kommt zu dem Ergebnis, daß sie nicht einfach ins Wasser gegangen ist, sie wurde ermordet. Hulda ermittelt auf eigene Faust. Sie begibt sich dabei unerschrocken, risikobereit und von sich selbst überzeugt in gefährliche Situationen. In diesem Zusammenhang lernt sie den ermittelnden Kriminalkommissar Karl North kennen. Er ist ein Einzelgänger, der nicht alles offen legt. Bei seinen Ermittlungen handelt er nicht immer korrekt, weil er im Innersten ganz spezielle Vermutungen im Hinblick auf Rita hegt. Er ist sehr sensibel, durch seine Kindheit im Waisenhaus geprägt und auf der Suche nach den eigenen Wurzeln. Die beiden sind sich nicht gleich sympathisch, die Annäherung erfolgt langsam und es könnte durchaus mehr daraus werden. Hulda hat aber in Sachen Liebe mit ihrem Ex-Freund, dem Cafehausbesitzer Felix Winter, noch nicht ganz abgeschlossen.



    Für mich war es das erste Buch der Autorin. Authentisch und bildhaft schildert sie die Atmosphäre dieser goldenen 20er Jahre in Berlin, aber auch die Lebensumstände der Armen - wie der Titel sagt, zwischen Licht und Schatten. Realistisch beschreibt sie auch den Verfall des Geldes, die harte Nachkriegszeit, die den Menschen viel abverlangt und die politische Situation. In diesem ersten Band lernt der Leser die sympathische und quirlige Hulda kennen. Sie möchte in ihrem Beruf gerne noch mehr den Frauen helfen, aber durch die Ärzteschaft sind ihr die Hände gebunden. Karl, Felix und Bert, sie alle werden mit ihren Ecken und Kanten sehr gut charakterisiert. Schwer verdaulich und mehr als bewegend waren für mich die Notizbucheinschübe von Rita aus ihrer Zeit in Dalldorf.



    Wer unterhaltsame, spannende, aber auch berührende und entspannte Lesestunden vor einem historischem Hintergrund sucht, ist hier gut beraten. Es ist nicht nur die Geschichte einer Hebamme, nein es sind auch ein Kriminalfall und eine Liebesgeschichte darin verknüpft. Ich bin gespannt, was die Autorin weiter mit Hulda und eventuell Karl plant, ich bin beim nächsten Band der Trilogie bestimmt wieder dabei.


    ASIN/ISBN: 3499004275

  • Hulda ist Hebamme in Berlin. Ihr Bereich ist der Bülowbogen, wo sich in dunklen Mietskasernen die Menschen drängen und das Geld knapp ist. Als die Nachbarin einer Patientin ums Leben kommt, kann Hulda ihre Neugier nicht bezwingen und macht sich selbst auf die Suche nach Informationen. Auch weil sie dem ermittelnden Kommissar Kurt North nicht so recht über den Weg traut. Nach und nach decken sie dann aber doch gemeinsam, wenn auch widerwillig, die Hintergründe des Todes von Rita Schönbrunn auf.


    Das Buch ist der Auftakt einer neuen Serie, derzeit sind noch zwei weitere Bände angekündigt. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Der Autorin gelingt es das Lebensgefühl in Berlin von 1922 zum Leben zu erwecken. Die Armut der Menschen, die Lebensfreude, das Aufkommen der Rechten und die politische Unsicherheit. Und natürlich die Folgen des vergangenen Krieges und der spanischen Grippe. Mir haben besonders die unterschiedlichen und jeweils sehr eigenen Charaktere gut gefallen. Jeder hat so seine Vorzüge, aber eben auch seine Macken. Auch Nebenfiguren sind mit Eigenheiten ausgestattet, die sie dem Leser nahe bringen. Besonders die Beziehung von Hulda und Kurt fand ich sehr spannend und ich freue mich darauf, die beiden in weiteren Büchern weiter kennenlernen zu dürfen. Da steckt noch ganz viel Potenzial drin.


    Die Themen des Buches sind vielfältig, es geht unter anderen um die Geburtshilfe, um die psychischen Folgen des Krieges und um Waisenkinder, die von der Gesellschaft einfach vergessen werden. Der Krimianteil war sehr spannend und ich habe nicht gleich durchblickt, worauf das Ganze hinausläuft. Die Auflösung war dann konsequent und auch gut nachvollziehbar.


    Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für diesen sehr gelungenen Serienauftakt.


    9 von 10 Punkte

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Einblicke in das Berlin der 20er...

    Der Klappentext hatte mich so sehr angesprochen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte und ich habe es nicht bereut.


    In der Geschichte geht es um die Hebamme Hulda Gold, die im Armenviertel der Hauptstadt ihre Dienste anbietet. In diesem Beruf sind Freud und Leid nah beieinander. Als dann eine Frau spurlos verschwindet, lässt sie das nicht kalt und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Wird sie sich damit nicht in Schwierigkeiten bringen?


    Das Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt, denn mal begleiten wir Hulda bei ihrem Tun im Sommer 1922 und mal lesen wir Notizbucheinträge von Rita Schönbrunn über die Jahre davor.


    Mir gefällt bei dem Roman der Mix aus Krimi und historischem Roman.


    Hulda ist eine Figur, die ich direkt mochte, da sie zwar so ihre Makel hat, damit aber hervorragend umgehen kann und zudem einfach nur herzensgut ist. Ich mochte ihren Mut und ihre Durchsetzungskraft.


    Bei Kriminalkommissar Karl North fand ich die Entwicklung der Figur richtig gelungen, denn zu Beginn mochte ich ihn so gar nicht und mit der Zeit stellt sich dann heraus, dass es Gründe für sein etwas merkwürdiges Verhalten gibt.


    Der Kriminalfall war immer im Fokus der Handlung und wirklich bis zur letzten Seite spannend. Da denkt man schon alles zu wissen und dann kommt noch ein Knaller.


    Richtig gut war außerdem, dass die Autorin ein sehr authentisches Bild vom Berlin der 20er zeichnet. Die Gefühlskälte der Menschen spürte man beim Lesen beinahe am eigenen Leib.


    Fazit: Gelungener erster Band, der mich sehr gut unterhalten hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus und die weiteren Bände werde ich in jedem Fall auch lesen. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkte

  • Über die Autorin (Amazon)

    Anne Stern wurde in Berlin geboren, wo sie auch heute mit ihrer Familie lebt. Nach dem Studium der Geschichte und Germanistik promovierte sie in deutscher Literaturwissenschaft und arbeitete als Lehrerin und in der Lehrerbildung. Sie hat als Selfpublisherin bereits erfolgreich historische Saga-Stoffe veröffentlicht.

    Produktinformation (Amazon)

    Dateigröße : 3043 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe : 400 Seiten

    Herausgeber : Rowohlt E-Book; 1. Auflage (1. Juni 2020)

    Sprache: : Deutsch

    ASIN : B0859TR326


    Hulda und der Kommissar

    Berlin 1922. Die gewitzte und unerschrockene Hebamme Hulda Gold ist äußerst beliebt und begegnet durch ihre Tätigkeit als Hebamme den unterschiedlichsten Menschen. Das Schicksal der Frauen liegt ihr besonders am Herzen. Es ist noch nicht lange her, dass der Große Krieg zu Ende gegangen ist, und die junge Republik ist immer noch von bitterer Armut geprägt. Hulda ist sehr engagiert und bringt sich dadurch oft selbst in Schwierigkeiten, denn sie begegnet nicht nur neuem Leben, sondern auch dem Tod. In einem der vielen Elendsviertel der Stadt, dem Bülowbogen, kümmert sie sich um eine Schwangere. Man hat die Nachbarin einer ihrer Schützlinge tot im Landwehrkanal aufgefunden. Ein Unfall? Aber wieso stellt dann der undurchsichtige Kriminalkommissar Karl North Ermittlungen an. Hulda forscht selbst nach und gerät dabei sogar in Lebensgefahr, denn in dieser Stadt liegen Licht und Schatten dicht zusammen.


    Meine Meinung

    Es ist das erst Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe und es hat mich gefesselt. Es ist nicht ein einfacher historischer Roman, nein es hat einen relativ großen kriminalistischen Einschlag, denn es geht um die Tote aus dem Landwehrkanal. Hulda Gold erfährt durch puren Zufall von ihr, da die Schwangere zu deren Betreuung sie in das Haus gekommen ist, ihre Nachbarin ist. Und die junge Frau ist überzeugt, dass es kein Unfall war. Hulda Gold wird neugierig und… Ja was und? Das verrate ich hier natürlich nicht. Nur so viel, dass ich sehr gut in die Geschichte hineingekommen bin und diese sich durch den unkomplizierten Schreibstil - keine Unklarheiten im Text – leicht und flüssig lesen ließ. Ich konnte Hulda verstehen, dass sie neugierig wurde als sie von dem Tod der Nachbarin erfuhr. Ich konnte mich auch etwas in den ermittelnden Kommissar hineinversetzen, doch was veranlasste ihn, etwas zu tun, was er eigentlich nicht tun durfte? Was dies war, ja das muss der geneigte Leser natürlich selbst lesen. Mich hat dieses Buch gefesselt vom Anfang bis zum Ende. Es hat mir sehr gut gefallen, mich gut unterhalten und die Spannung war immer da. Daher empfehle ich es gerne weiter und vergebe vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.


    ASIN/ISBN: B0859TR326

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Anne Stern legt mit „Fräulein Gold – Schatten und Licht“ den ersten Band einer neuen Serie um eine unerschrockene Protagonistin im Berlin der 20er Jahre vor.


    Fräulein Gold heißt mit Vornamen Hulda und ist Hebamme mit Leib und Seele. Sie ist emanzipiert und hat ihren eigenen Kopf, weshalb sie öfters aneckt in ihrem Umfeld. In der Liebe will es nicht so recht klappen, aber Hulda meistert ihr Leben auch wunderbar allein. Ihr zur Seite steht dabei Bert, der Zeitungsverkäufer am Winterfeldtplatz, der immer einen guten Rat weiß und seine Kundschaft kennt wie kein zweiter.


    Es geschieht ein Mord im Umfeld einer von Huldas Wöchnerinnen – und weil Hulda gebeten wird, einmal bei der Nachbarin nachzufragen, findet sie sich gleich mittendrin im Ermittlungsgeschehen. Die Kriminalgeschichte nimmt nicht so viel Raum ein, wie man als Leser vermuten würde. Huldas Leben, die Verwicklungen um ihr Liebesglück und auch ihre Arbeit als Hebamme sind weitere Themen, deren Schilderung im Roman mindestens gleichen Stellenwert hat.


    Es ist ein gut lesbarer Roman, der sich einfach zum Wegschmökern eignet. Ein Pageturner ist es allerdings nicht, dazu war mir die Krimihandlung zu wenig fesselnd. Es wurden viele Problematiken angesprochen, welche durch ihre Fülle leider immer nur angerissen wurden. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, sich auf ein oder zwei Themen zu konzentrieren und diese etwas mehr auszuleuchten. Politisches Zeitgeschehen wurde gut in den Handlungsverlauf eingebaut, war aber nicht so im Fokus, wie in anderen Romanen, die in dieser Zeit spielen.


    Insgesamt hat mir der Roman gefallen und ich denke, dass ich auch den zweiten Band dieser Serie lesen werde. Für mich hat dieser Band aber noch „Luft nach oben“, daher 7 von 10 Eulenpunkten.

  • Kaum hatte ich das Buch auf meinem SuB, hatte ich gar keine Lust mehr es zu lesen. Also habe ich eine Weile gewartet und es dann als Hörbuch gehört. Das war eine weise Entscheidung.


    Es ist das Jahr 1922, wir befinden uns in Berlin und erleben Hulda Gold in voller Pracht. Sie ist Hebamme und Single, allerdings ist sie unglücklich verliebt in ihren Freund aus Kindertagen. Als die Nachbarin einer ihrer Kundinnen unter seltsamen Umständen stirbt, schaltet sich Huldas kriminalistischer Verstand ein, so dass sie nicht anders kann als bei den Ermittlungen mitzumischen.


    Anfangs war ich hin und her gerissen, weil ich Hulda für zu frech und unverschämt empfand und es kam mir auch ein wenig zu bemüht vor. Vielleicht lag das an der Stimme von Anna Thalbach, die sehr enthusiastisch Hildas Launen folgt. Nachdem ich mich eingehört hatte und die Charaktere kennen gelernt habe, fand ich sowohl die Stimme der Sprecherin als auch Huldas Art sehr passend. Eigentlich ist "Schatten und Licht" eine Geschichte um Hulda Gold mit ein wenig Krimi, also genau das richtige für eine entspannte Lektüre bzw. Hörgenuss.


    Bisher kannte ich noch keine Bücher von Anne Stern, aber ich werde ganz bestimmt sowohl den zweiten Teil der Reihe ("Scheunenkinder") als auch weitere Bücher von ihr lesen.

  • Sehr spannend


    Inhalt: Hulda Gold ist eine Hebamme , die sich mit voller Begeisterung um Mütter und ihre Neugeborenen kümmert. Hulda ist in verschiedenen Gebieten unterwegs, deswegen bekommt sie die ärmlichen Verhältnisse mancher Familien meist täglich zu spüren. Eines Tages, als sie gerade bei einer werdenden Mutter ist, hört sie von dem tragischen Tod von Rita, der Nachbarin.


    Meinung: Das Buch ist richtig gut geschrieben, denn ich konnte mich beim Lesen richtig in die Situation hineinversetzten. Die Szenen, als Hulda als Hebamme in den ärmeren Vierteln unterwegs war, fand ich kam der Unterschied zwischen arm und reich in der damaligen Zeit sehr gut zum Ausdruck. Die Mischung aus historisch und Krimi hat mir richtig gut gefallen. Ich fand die Handlung echt spannend bis zum Schluss hin. Hulda finde ich als Frau zu der damaligen Zeit sehr mutig, denn ihre Ermittlungen sind ja nicht gerade ungefährlich gewesen.


    Fazit: Ein spannender historischer Krimi mit interessanten Charakteren.

    Der Roman bekommt 5 von 5 Sterne.