'Drakon - Tod unter Segeln' - Kapitel 29 - Ende

  • Da stehen wir betroffen - der Vorhang zu und alle Fragen offen. Wobei - offen stimmt nicht ganz, aber es kann so jeder seine Schlüsse ziehen ohne das jemand behaupten kann der Autor habe geschrieben die CIA habe anstatt den deutschen Geheimdienst zu warnen mit Hilfe seiner estnischen Freunde in einen russischen Geheimdienstcoup eingegriffen ins sich die Sahnehaube unter den Nagel gerissen. Das steht da echt nirgends. Auch ob aus dem Paar Liah und Marten eine Zukunft entsteht bleibt dem Leser überlassen, nur die Amtsmüdigkeit des Kobolds mögen wir nicht lesen. Da sollte von diesem Autor noch was kommen. Nichts gegen Frau Sörensen und ihr Team, aber das hier, das zeigt was der Autor wirklich draufhat.

  • Nichts gegen Frau Sörensen und ihr Team, aber das hier, das zeigt was der Autor wirklich draufhat.

    Als ich Frau Sörensen gerade vorlas, dass sie "ein Team" hat, war ihre Begeisterung grenzenlos! :lache


    Im Ernst, lieber beo: Der Verlag hat mir gestern eine Mail geschickt, in der man der Freude Ausdruck verlieh, dass sich das Buch bereits zwei Wochen nach Erscheinen einer ungewöhnlichen Aufmerksamkeit erfreue und sich höchst erfreulich verkaufe, aber Sätze wie dein oben zitierter sind für den Autor (den alten Herrn, der das alles nur noch macht, weil er hofft, Menschen mit seinem Zeug ein paar Stunden spannende Unterhaltung mit gewissem Anspruch zu verschaffen) dennoch die viel größere Freude. Danke dir sehr dafür! :anbet

    Nachdem du dich schon vor Jahren als Freund meiner ersten beiden Thriller geoutet hast, hatte ich gehofft, dich auch mir dem dritten überzeugen zu können. Das scheint gelungen, was mich wirklich sehr freut. Falls es dir nicht allzu viel Mühe macht, wäre ich glücklich, diesen (oder einen ähnlichen) Satz in einer Rezi auf Amazon zu lesen ... :wave

  • Ich bin mal wieder ein ganz schlechter Leserundenteilnehmer und habe das Buch gestern Nachmitttag/Abend quasi in einem Rutsch gefressen :wow



    Da stehen wir betroffen - der Vorhang zu und alle Fragen offen. Wobei - offen stimmt nicht ganz, aber es kann so jeder seine Schlüsse ziehen ohne das jemand behaupten kann der Autor habe geschrieben die CIA habe anstatt den deutschen Geheimdienst zu warnen mit Hilfe seiner estnischen Freunde in einen russischen Geheimdienstcoup eingegriffen ins sich die Sahnehaube unter den Nagel gerissen. Das steht da echt nirgends.

    Ich habe mich zwischendurch echt gefragt, ob ich nicht die Lösung überlesen habe :lache


    Am Ende sitzt der (für mich) größte Schurke glücklich und zufrieden auf einer eindamen Insel in der Südsee statt im sibirischen Straflager, leider wohl nur allzu realistisch...

  • Und auch dazu hat der Autor Wladimir Wladimirowitsch nicht einmal erwähnt...

    :)


    Übrigens: Räum doch mal dein Postfach auf, beo. Ich wollte dir ´ne PN schicken, um mich für deine feinen Formulierungen in der amazo-Rezi zu bedanken, aber da kommt der Hinweis, du könnest keine Nachrichten mehr empfangen, weil dein Postfach voll sei ...

  • Ich habe das Buch gestern Abend beendet. Für mich kam der Schluss auch etwas

    abrupt, so ganz ohne Vorwarnung und ich dachte auch erst ich hätte etwas überlesen. Den "zum" Teil offenen Schluss fand ich jetzt nicht ganz so schlimm, das der Leser selbst entscheiden kann wie es mit Malte weiter geht. Das der Drahtzieher des ganzen sich absetzt und jetzt ein ruhiges langweiliges Leben an einem

    paradiesischen Strand genießt, passt auch irgendwie .... 8o ich fand ihn nur zu

    abrupt.


    Ich möchte hier zum Abschluss ein kleines Kompliment los weder und aus dem Buch zitieren ...


    Zitat


    .... schiebt die weiße Manschette unter dem Ärmel seines Maßanzugs hoch und wirft einen Blick auf die Patek Philippe Grand Complicastions an seinem Handgelenk.


    Ich lebe mit einem Uhren Nerd zusammen, und da bekommt man ob man nun will oder nicht so einiges mit. Viele Autoren die eine teure Uhr einbinden möchten schmeißen zu 90% eine Rolex ans Handgelenk. Diese ist bei manchen als "Einsteiger Model" verpönt. Die o.g. Uhr, ist etwas besonders und kann nicht einfach im Geschäft gekauft werden, daß passte zu dem extrem reichen Russen.

    Gut recherchiert !

  • Manches bleibt offen. Das soll es auch. Romane, die alles erklären, keine Fragen aufwerfen, die handelnden Personen bis zum Erbrechen detailliert beschreiben, keine Interpretationen zulassen und den / die LeserIn so aller eigener Fantasie berauben, sind einfach nur schlechte Literatur. Niemand will sowas lesen, hoffe ich.

  • Ich bin, was Literatur angeht, tolerant. Auch Bücher, die ich für schlecht halte, können anderen Lesern Freude bereiten und haben damit ihre Berechtigung.


    Ich habe mich sehr gefreut, als ich gelesen habe, dass du einen weiteren Spannungsroman veröffentlichst. Und er hat meine Erwartungen voll erfüllt. Du weißt ja, dass ich schon ein Fan der ersten beiden war. Aber richte Frau Sörensen liebe Grüße aus, ich halte auch ihr die Treue.

    Das offene Ende fand ich sehr stimmig. Gerade in diesem Bereich wird ein Ermittler immer nur an der Oberfläche kratzen und sich fühlen wie beim Kampf gegen die Hydra, der zwei Köpfe nachwachsen, wenn man einen abschlägt.


    Aber auch ich hoffe, dass Venske seine Amtsmüdigkeit überwindet.


    Rezi bei Amazon folgt im Lauf der Woche.

  • Puh, ganz schön spannend :yikes

    Ich wollte nur kurz mitteilen, dass es mir richtig gut gefallen hat, ich würde sogar sagen besser als die Helene-Christ-Reihe.
    ich werde die Tage noch mehr schreiben und Kommentare lesen.
    Mein Akku ist nämlich leer und ich mag jetzt nicht mehr an den PC gehen.

  • Ich habe mich zwischendurch echt gefragt, ob ich nicht die Lösung überlesen habe :lache

    So ging es mir auch, weil ich ja gestern Abend durch das Buch gejagt bin.

    Ich lebe mit einem Uhren Nerd zusammen, und da bekommt man ob man nun will oder nicht so einiges mit. Viele Autoren die eine teure Uhr einbinden möchten schmeißen zu 90% eine Rolex ans Handgelenk. Diese ist bei manchen als "Einsteiger Model" verpönt. Die o.g. Uhr, ist etwas besonders und kann nicht einfach im Geschäft gekauft werden, daß passte zu dem extrem reichen Russen.

    Gut recherchiert !

    Davon habe ich noch nie im Leben gehört. Ist der Uhren Nerd denn auch immer pünktlich oder findet er Uhren einfach nur schön? :gruebel

  • Ich habe gestern in der Nacht auch das Buch beendet und habe gar nicht das Gefühl, etwas überlesen zu haben. Eher fand ich, dass es am Ende sogar ein bis zwei Wiederholungen zu viel waren.


    Maltes quengelige Art hatte mir in den Gesprächen auch gar nicht gefallen. Immerhin ist Venske bei einem Geheimdienst, wie kann Malte da glauben, in jedes Geheimnis eingeweiht zu werden? Und nur weil der Ehemann Liahs ums Leben kam, kann sie bzw. Malte für sie daraus auch kein besonderes Recht auf Information über Regierungsgeheimnisse ableiten. Aber dies ist keine Kritik am Buch, sondern lediglich Kritik an solchen Quengeltypen, die es ja leider wirklich gibt.

  • Das Ende war ziemlich unspektakulär und vieles bleibt unaufgeklärt. Nun mag sich jeder sein eigenes Ende ausdenken, aber das ist in Ordnung. Vieles sind Vermutungen und Gerüchte, da kann ich Venske gut verstehen, sich in den Ruhestand zu bewegen, zumal er sich ja auch gerne mehr um seine Tochter kümmert.

    Malte hat mir zum Ende hin weniger gefallen, weil er unbeherrscht wurde. Aber wenigstens scheint er endlich über den Verlust seiner Rebecca hinweg zu kommen. Einige Personen hat es bös erwischt, aber der einzige Fiesling kann das Leben auf seiner Karibikinsel genießen. Nicht schön, aber realistisch in dieser Welt.

    Ungewöhnlich war dieser Krimi auf jeden Fall, da es keine die Handlung treibende Figur gegeben hat.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Das Ende war ziemlich unspektakulär und vieles bleibt unaufgeklärt.

    Das überrascht mich. Ist dieser politische Scheinprozess tatsächlich unspektakulär, und ebenso, dass der verurteilte Krylow - offensichtlich auf allerhöchste Weisung und unter tatkräftiger Mithilfe der Regierung - in ein Südseeparadies fliehen kann und dort unbehelligt ein neues Leben in Luxus führen darf? Was sagt das über alles aus, was in diesem Buch passiert ist? Ist das tatsächlich unspektakulär?


    Und was zum Beispiel bleibt denn unaufgeklärt?

  • Das überrascht mich. Ist dieser politische Scheinprozess tatsächlich unspektakulär, und ebenso, dass der verurteilte Krylow - offensichtlich auf allerhöchste Weisung und unter tatkräftiger Mithilfe der Regierung - in ein Südseeparadies fliehen kann und dort unbehelligt ein neues Leben in Luxus führen darf? Was sagt das über alles aus, was in diesem Buch passiert ist? Ist das tatsächlich unspektakulär?


    Und was zum Beispiel bleibt denn unaufgeklärt?

    Für mich bleibt ungeklärt, wie es Malte weiter ergeht. Er scheint zwar etwas über Rebecca Tod hinweg zu kommen, aber in wie weit? Wie verkraftet er den Tod seines Bruders, kann es eine neue Liebe geben?

  • Für mich bleibt ungeklärt, wie es Malte weiter ergeht. Er scheint zwar etwas über Rebecca Tod hinweg zu kommen, aber in wie weit? Wie verkraftet er den Tod seines Bruders, kann es eine neue Liebe geben?

    Na ja, das wäre dann ein weiteres Buch, oder? Irgendwo muss ja mal ein Ende der Erzählung sein, sonst wird sie zum Epos ... :lache

  • Das überrascht mich. Ist dieser politische Scheinprozess tatsächlich unspektakulär, und ebenso, dass der verurteilte Krylow - offensichtlich auf allerhöchste Weisung und unter tatkräftiger Mithilfe der Regierung - in ein Südseeparadies fliehen kann und dort unbehelligt ein neues Leben in Luxus führen darf? Was sagt das über alles aus, was in diesem Buch passiert ist? Ist das tatsächlich unspektakulär?


    Und was zum Beispiel bleibt denn unaufgeklärt?

    Das Unspektakuläre bezieht sich auf den Showdown. Kein großer Showdown mit Schusswechseln, Verfolgungsjagd, lebensbedrohlicher Gefahr für den Helden, der sich aus einer ausweglosen Situation befreit. Halt so a la James Bond und Genossen.

    Das Unaufgeklärte hängt mit der indirekten Erzählungsform zusammen. Alles, was definitiv über Krylow erzählt wird, sind Bruchstücke. Verurteilung wegen Steuerhinterziehung, Flucht auf dem Weg ins Gefängnis, Tod des Staatsanwalts, Leben mit neuer Identität und verändertem Aussehen in der Karibik. Es gibt nur Andeutungen über die Piraten, über die Auftraggeber und Käufer und über die politischen Abläufe im Hintergrund. Der Leser vervollständigt das Bild in seinen Gedanken und wahrscheinlich sind die Details nebensächlich, aber sie stehen nicht im Buch.

    Das Luxusleben Krylows ist doch so ungewöhnlich nicht. Viele Exherrscher, die ihren Reichtum zu Lasten ihrer Bevölkerung erworben haben, bleiben unangetastet. Ähnliches gilt für Wirtschaftskriminelle und Kunsträuber. An die Gesinnungsgenossen von Lehmann Brothers und Konsorten hat sich auch niemand rangetraut. Da hat dann das Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert und Tausende von Hausbesitzern standen vor dem Ruin, weil sie ihre Kredite nicht mehr bedienen konnten. Wenn es ums Geld geht zählt Moral halt wenig. Und Wirtschaftsspionage findet auch nicht in der Öffentlichkeit statt.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln