'Die Brillenmacherin' - Seiten 001 - 143

  • Zitat

    Original von imandra777
    "Auf Efeu pusten" Was es meint ist im Textzusammenhang klar verständlich, doch wo hast du den Begriff her, Titus?


    Hallo ImmI,


    hm, so sehr ich mich auch anstrenge, ich kann mich nicht erinnern. Hatte ich das von Chaucer? Oder habe ich es mir ausgedacht? Nein, ich glaube, ich habe es gelesen. Wird Chaucer gewesen sein. Ich habe das Alan als eine Art Sprachmarotte angehängt. Jeder von uns hat das: Seine Lieblingsfomulierungen ... :grin


    Freue mich, daß dir der Silberglanz-Nieselregen gefällt. Ich mag ihn auch. Vor allem die Vögel, die einen Tropfen vom Schnabel schütteln.


    Und du machst es beim Schreiben genauso, du stürzt deine Heldin in den Abgrund? Recht so. Laß die Leser leiden ... Sie brauchen das, um mitfühlen zu können. :-)


    Herzlich,


    Titus

  • Das ist mal wieder so ein Buch, bei dem ich mir denke: warum zum Henker stand das drei Jahre ungelesen in meinem Bücherregal?
    Der Einstieg ist sehr schön, ich konnte die Gedanken von Catherine sehr gut nachverfolgen. Der Wechsel der Erzählperspektive stört mich nicht, im Gegenteil erhöht es die Spannung und bringt gleichzeitig verschiedene Protas ins Spiel. Die Bilder, die der Roman malt, sind wunderschön, immer wieder erfreuen kleine sprachliche Juwelen wie zum Beispiel das schon genannte "Auf den Schafrücken ruhte sich die Sonne aus." mein Leserherz. Definitiv ein Fehler, den Roman nicht früher zur Hand zu nehmen.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • 143 Seiten für einen Abschnitt ist natürlich zu lange, um erst dann eine Frage zur Historie loszuwerden: Ich google die Personen ja immer, um mein Kopfkino richtig zu besetzen. Thomas Latimer kann ich jedoch in 1387 nicht finden. Die einzigen beiden, die mir angezeigt werden, lebten entweder rund 100 Jahre eher oder haben gerade eine beeindruckende Wrestling-Karriere.

  • Das ist genau richtig, MissMoneypenny!


    Wenn ich an meine Reise nach Braybrooke zurückdenke, erwacht in mir gleich das Fernweh. Die lieben Leute dort, und die Schafe, die im Morgengrauen Gras rupften und mich mit entspanntem Interesse betrachteten ... Dazu die heute noch sichtbaren Spuren des Mittelalters: Die Fischbecken (heute ohne Wasser), die steinerne Brücke, die Thomas Latimers Großvater mauern ließ, der alte Teil der Kirche, in dem sich auch Thomas Latimer aufgehalten haben muss, mit den mittelalterlichen steinernen Sargdeckeln der Ritter ... Ich würde am liebsten gleich aufbrechen und nochmal dahin reisen.


    Liebe Grüße in die Runde,


    Titus

  • Ich habe es geschafft, mit 2 Tagen Verspätung anzufangen. 50 Seiten habe ich aber erst gelesen. Latimer scheint weitsichtig zu ein - altersbedingt?
    Sehr interesssant ist ie Geschichte mit der Bibelübersetzung für mich, da ich im Januar rst Charlies Henry-Buch gelesen habe mit der ersten protestanischen Bibelübersetzung.


    Inzwischen habe ich auch Alan kennengelernt. Wie soll ich ihn einordnen? Er möchte gerne mehr sein, liebt May die Tochter des Vogts aber sie ist aus einer höher gestellten Familie. Und was will Nevill von ihm?


    schnell weiter :lesend

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Ich habe den ersten Abschnitt beendet und bin leider noch nicht so richtig warm mit dem Buch :-(
    Der Erzählstrang um Catherine und Elias war am Anfang erstmal sehr interessant zu lesen, aber mit ihrem Bruder Alan kann ich nichts anfangen. Ein Mann im Mittelalter, der sich angeregt mit seinem Pferd unterhält? Passt irgendwie nicht in meine Vorstellung. Außerdem ist mir noch so gar nichtr klar, was diese Aktion mit den Tischsitten im Kloster soll, aber die Erklärung kommt ja wahrscheinlich noch.

  • Zitat

    Original von Titus Müller
    ... Ich würde am liebsten gleich aufbrechen und nochmal dahin reisen.
    ...


    Und ich würde am liebsten mitreisen, wenn ich deine Beschreibungen hier so lese. :lache


    Nach dem ersten Abschnitt haben sich offensichtlich die Figuren positioniert. Ich drücke den beiden die Daumen, dass sie wieder auf einen grünen Zweig kommen. Nicht nur Catherine ist mit dem Verlust der Werkzeuge hart gestraft, sondern auch Alan mit seiner Urkunde. Im 14. Jahrhundert waren die, die lesen und schreiben konnten im klaren Vorteil. Da mussten sich die anderen wirklich auf die moralischen Werte des anderen verlassen, wenn sie Handel trieben.


    MissMoneypenny
    Vielen Dank für den Link. :wave

  • ich komme auch nicht so richtig klar. Ständig neue Personen und die Handlungen der einzelnen Abschnitte werden abrupt beaendet. Na, mal weitersehen.


    Allerdings glaube ich begriffen zu haben, daß es um die Lollarden geht. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wurde in der ersten Zeit von königlicher Seite nicht allzuviel gegen sie unternommen (erst später)

  • Zitat

    Original von gealein
    ich komme auch nicht so richtig klar. Ständig neue Personen und die Handlungen der einzelnen Abschnitte werden abrupt beaendet. Na, mal weitersehen.


    Danke für die Offenheit! Bitte macht unbedingt weiter so, das ist die ideale Schule für Autoren. Ich merke mir schon mal: Nicht zuviele Personen auf einmal einführen, und Szenen nicht monoton abrupt beenden, auch mal zu Ende erzählen.


    Das ist wertvolles Feedback für mich.


    Herzlich,


    Titus

  • Titus, hilft es dir, wenn ich deine neueren Bücher sehr viel besser finde? Ich denke seit Tages darüber nach, ob es nun der Versuch ist, die Sprache ans 14. Jahrhundert anzupassen oder ob einfach die Jahre den Schliff gebracht haben. Bisher kann ich mich nicht entscheiden. Jedenfalls klingen manche Szenen in meinen Ohren holprig. :keks


    Ich finde dagegen nicht zu viele Personen eingeführt. Bisher habe ich sie sortiert bekommen und irgendwie gibt es ja dann auch wieder Schwund. ;-)

  • Das abrupte Ende der einzelnen Stränge stört mich gar nicht, im Gegenteil, ich mag das.
    Mir geht es allerdings wie Büchersally, ich finde die Sprache auch oft etwas holprig. Bisher kenne ich nurein wweiteres Buch von dir (Nachtauge)da sar das ganz anders.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Ich habe den ersten Abschnitt beendet und bin leider noch nicht so richtig warm mit dem Buch :-(
    Der Erzählstrang um Catherine und Elias war am Anfang erstmal sehr interessant zu lesen, aber [...]


    Zitat

    Original von gealein
    ich komme auch nicht so richtig klar. Ständig neue Personen und die Handlungen der einzelnen Abschnitte werden abrupt beaendet. Na, mal weitersehen.
    [...]


    Das geht mir ähnlich. Ich tue mich mit dem Buch unheimlich schwer, weiss aber auch nicht genau, warum. Ich vermute, es liegt an Folgendem:

    • Ich kenne mich in der englischen Geschichte zu wenig aus.
    • Die Namen der Beteiligten sind schwierig zu merken.
    • Elias verhält sich zu seiner Frau wie ein Trampel "... Ich hätte dich nicht heiraten sollen. ...".
    • Catherine kommt mir total naiv vor.
    • Die verschiedenen Handlungsstränge springen gewaltig, wenn sie wieder aufgenommen werden


    Bitte versteht mich nicht falsch, das Buch ist bestimmt toll, aber bei mir muss noch der Funke überspringen. Ich versuche, mich durchzubeißen und lese jetzt mal nach, was die Lollarden so gemacht haben.

  • Ihr Lieben,


    das ist hochspannend für mich. Danke euch für die Leseeindrücke!


    In den nächsten Wochen mache ich mich daran, "Die Todgeweihte" für eine Neuausgabe bei Heyne sprachlich zu überarbeiten (erscheint im Herbst). Nach 10 Jahren ... Vielleicht kommt das bei der "Brillenmacherin" auch auf mich zu, dann weiß ich schon mal, worauf ich achten muss. :-)


    Herzliche Grüße in die Runde,


    Titus

  • Immerhin, es wird besser für mich. Ich glaube jetzt zu wissen, worum es geht, wer die Spieler und Gegenspieler sind und welche Rolle Catherine spielen soll.


    Manchmal kommt mir die Sprache etwas zu geschwollen daher und hin und wieder habe ich gedacht, dass es auch mit ein paar Sätzen weniger gegangen wäre.


    Noch eins fällt mir auf: so richtig sympathisch ist mir in dem Buch bisher keiner. :gruebelAm besten gefallen mir noch der Erzbischof und die Frau von Latimer.