'Das unsichtbare Leben der Addie LaRue' - Teil 6 - 7

  • Ich muss sagen, dass mir der Roman im späteren Verlauf viel besser gefallen hat, als zu Anfang. Mir gefällt auch das Ende gut, auch wenn ich es ein bisschen unrealistisch finde, dass Henry tatsächlich nun das Beste aus seinem Leben macht, aber es gefällt mir dennoch.


    Dass Luc Addie und Henry absichtlich zusammenführte, hatte ich ja schon geahnt. Doch so wirklich ging sein Plan nicht auf.


    Addies und Lucs Beziehung wurde im dritten Jahrhundert sehr eng, ich kann nachvollziehen, dass Addie sich zu ihm immer mehr hingezogen fühlte, denn er war der einzige, der sich erinnerte - doch, dass Luc alles nur gespielt hatte, um sie erneut zu manipulieren, nun darauf hätte man kommen können. Letztlich kennt Addie Lucs Tricks doch ganz gut, und macht sie sich zu Eigen. Das wird wohl noch eine gaaaanze Zeit so weitergehen mit den beiden ...

  • Ach herrje, ich habe hier ja noch gar nix geschrieben. :wow

    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, klar manchmal waren die Grenzen, die der Fluch Addie auferlegt nicht ganz durchdacht, hat mich aber nicht weiter gestört.


    Auch das Ende hat mir gut gefallen und ich finde es gar nicht so unrealistisch, dass Henry es jetzt doch noch schafft sein Leben auf die Reihe zubringen.

  • Mir hat das Buch sehr gefallen, es war ungewöhnlich, mitreißend und für mich durch den ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart auch sehr kurzweilig. :thumbup:Gerne mehr von solch außergewöhnlichen Geschichten!


    Auch das Ende hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Ich fand Addies Plan, sich selbst gegen ihre Seele zurückzutauschen und das auch nur so lange, so lange Luc sie haben will, sehr einfallsreich. So kommt sie raus aus der Pattsituation.


    Henry wird dadurch auch "befreit" und bekommt damit eine zweite Chance.

    ... ich finde es gar nicht so unrealistisch, dass Henry es jetzt doch noch schafft sein Leben auf die Reihe zubringen.

    Ich auch nicht. Schließlich haben ihn die Ereignisse sicher doch geprägt. Er hat selber am eigenen Leib erfahren, wie schnell es vorbei sein kann und durch Addies Geschichte die Möglichkeiten gesehen, die es im Leben gibt. Ich bin guter Hoffnung, dass er diese Möglichkeiten jetzt auch nutzt.


    Addies und Lucs Beziehung wurde im dritten Jahrhundert sehr eng, ich kann nachvollziehen, dass Addie sich zu ihm immer mehr hingezogen fühlte, denn er war der einzige, der sich erinnerte - doch, dass Luc alles nur gespielt hatte, um sie erneut zu manipulieren, nun darauf hätte man kommen können. Letztlich kennt Addie Lucs Tricks doch ganz gut, und macht sie sich zu Eigen. Das wird wohl noch eine gaaaanze Zeit so weitergehen mit den beiden ...

    An der Stelle bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob Luc die Gefühle für Addie wirklich nur gespielt hat oder ob ihm nicht doch etwas an ihr liegt. Eine Möglichkeit, eine Gefährtin über einen längeren Zeitraum zu haben, die nichts von ihm will, hatte er noch nie - von daher würde ich das nicht unterschätzen. Wir lesen es ja nur aus Addies Sicht, sie ist vollkommen überzeugt, er meine es nicht ernst - aber stimmt das auch? Addie ist nach wie vor eine Träumerin, für sie ist alles nur ein Spiel, ein Kampf Wille gegen Wille - nur nicht kleinbeigeben. Aber vielleicht ist es für Luc viel mehr als das, vielleicht will er einfach nicht mehr alleine sein? Vielleicht gefällt ihm Addie mit ihrem Mut und ihrem Durchhaltevermögen?


    Vielleicht, vielleicht ... das offene Ende lädt ein, unsere eigenes zu erschaffen. Ich hoffe ja untypischerweise ganz romantisch darauf, dass Luc Addie wirklich gernhat, sie das auch irgendwann erkennt und beide die nächsten Jahrtausende gemeinsam durch die Welt streifen und noch viele neue und tolle Entdeckungen machen. Für mich ist das Buch eine Art modernes Märchen und da passt so ein Ende doch ganz gut :grin.


    Für mich ist es aber vollkommen ok, dass es so offen endet. Dieses Kapitel ist für Addie vorbei - jetzt beginnt ein neues und das ist eine andere Geschichte. Wenn die Autorin sie weitererzählt, bin ich gerne dabei, es muss aber auch nicht sein. Ich schlage das Buch mit einem guten Gefühl und einem Lächeln zu. :)

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Vielleicht, vielleicht ... das offene Ende lädt ein, unsere eigenes zu erschaffen. Ich hoffe ja untypischerweise ganz romantisch darauf, dass Luc Addie wirklich gernhat, sie das auch irgendwann erkennt und beide die nächsten Jahrtausende gemeinsam durch die Welt streifen und noch viele neue und tolle Entdeckungen machen. Für mich ist das Buch eine Art modernes Märchen und da passt so ein Ende doch ganz gut :grin.

    In die Richtung habe ich die Geschichte für mich auch weiter gesponnen. :grin Warum sollte die Ewigkeit allein zu sein nicht auch dem Teufel irgendwann zuviel werden?


    Ich mag solche offenen Enden, sowieso gerne und hier passt es perfekt.

  • Ja, mir hat das Buch auch gut gefallen und ich war auch mit diesem Ende ganz zufrieden.


    Ein wenig gewundert hat mich, dass Addie Henry so lange Todesängste ausstehen lässt, wo sie doch schon drei Tage vorher den neuen Deal mit Luc gemacht hat. Konnte sie ihm davon nicht vorher erzählen?

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Virginia Woolf: Orlando

  • In die Richtung habe ich die Geschichte für mich auch weiter gesponnen. :grin Warum sollte die Ewigkeit allein zu sein nicht auch dem Teufel irgendwann zuviel werden?


    Ich mag solche offenen Enden, sowieso gerne und hier passt es perfekt.

    War Luc wirklich ein Teufel?

    Zeitweise schien er mir wie ein Geist, der Wünsche erfüllt, um die Menschen zu Erkenntnissen zu bringen.

    Mich würde interessieren, wie gut Addie ihn noch kennenlernen kann (in den nächsten paar Jahrhunderten) oder ob er so launisch wechselhaft und anpassungsfähig bleibt.

    Gibt es Gesetze oder eine Kontrollinstanz, die Lucs Handlungen regelt oder kontrolliert?

    Welche hellen und dunklen Götter schwirren da sonst noch durch die Gegend?

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Virginia Woolf: Orlando

  • Wenn sich Addie schon jetzt nicht mehr so richtig als Mensch fühlt, verwandelt sie sich dann langsam aber sicher selber zu einem gottähnlichen Wesen?

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Virginia Woolf: Orlando

  • Ich hatte ein paar Tage einen Lese-Durchhänger was dieses Buch betrifft, da mir einfach zu wenig passierte. Dann habe ich es aber doch noch fast in einem Rutsch fertig gelesen. Das Ende würde ich als überraschend abgeklärt, gar nicht weichgespült, bezeichnen. Wie überhaupt die Geschichte sehr viel Philosphisches und Grüblerisches hatte. Nach dem Sinn des Lebens - oder zumindes Addies Lebens.

    Ihre Beziehung zu Luc ist über die Jahrhundert sehr komplex/kompliziert geworden. Aber auch ihr Wunsch immer weiter zu leben (oder was immer das auch ist) ist eher noch gewachsen. Für Henry war es trotz allem ein gutes Ende mit dem ich zufrieden bin.


    Auch wenn mich das Buch nicht von vorne bis hinten fesseln konnte, so hat es doch sehr interessante Denkansätze und war wert gelesen zu werden.

    Ich mag solche offenen Enden, sowieso gerne und hier passt es perfekt.

    Enden sind ja immer so eine Sache. Nicht immer mag ich sie offen. Es muss einfach zur Geschichte passen. Aber zu einer Frau, die seit 300 Jahren und immer weiter existieren wird, passt definitiv ein offenes Ende. Und auch zu Henry, bei dem man ja befürchten musste, sein Ende wäre schon so nah und jetzt ist alles wieder offen. Sehr schön.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • An der Stelle bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob Luc die Gefühle für Addie wirklich nur gespielt hat oder ob ihm nicht doch etwas an ihr liegt. Eine Möglichkeit, eine Gefährtin über einen längeren Zeitraum zu haben, die nichts von ihm will, hatte er noch nie - von daher würde ich das nicht unterschätzen.

    Luc ist ein hinterlistiger Dämon. Nein, der hat nicht wirklich Gefühle, auch wenn man sich das vielleicht wünschen würde. Allein was er z. B. mit dem armen Beethoven gemacht hat, und wie er sich da verwandelt hat ... Dass er eine Gefährtin haben möchte, die ihm ebenbürtig ist? Vielleicht, aber ist Addie das? Zumindest lernt sie es allmählich

  • War Luc wirklich ein Teufel?

    Zeitweise schien er mir wie ein Geist, der Wünsche erfüllt, um die Menschen zu Erkenntnissen zu bringen.

    Mich würde interessieren, wie gut Addie ihn noch kennenlernen kann (in den nächsten paar Jahrhunderten) oder ob er so launisch wechselhaft und anpassungsfähig bleibt.

    Gibt es Gesetze oder eine Kontrollinstanz, die Lucs Handlungen regelt oder kontrolliert?

    Welche hellen und dunklen Götter schwirren da sonst noch durch die Gegend?

    Das ist eine Frage, die mir auch immer wieder gekommen ist. Wahrscheinlich ist das auch eine ganz persönliche Ansichtssache, er wird zwar im Buch immer wieder als "Teufel" bezeichnet, aber ob er das wirklich ist, bleibt ungewiss. Für mich ist er auch vielmehr ein Dämon/Geist der Dunkelheit, der Abmachungen trifft. Ein Teufel würde sich die Seele doch einfach nehmen, ohne vorher Wünsche zu erfüllen. Aber wie gesagt: da kann man sehr unterschiedlicher Meinung sein.


    Was er ist und wie das Gefüge um ihn herum funktioniert wäre sicher interessant. In diesem Buch nicht, denn da ging es um Addies Geschichte. Sollte es aber - was momentan anscheinend nicht der Fall ist - eine Fortsetzung geben, müsste das schon rein.


    Allein was er z. B. mit dem armen Beethoven gemacht hat, und wie er sich da verwandelt hat ... Dass er eine Gefährtin haben möchte, die ihm ebenbürtig ist? Vielleicht, aber ist Addie das? Zumindest lernt sie es allmählich

    Nun ja, es liegt in seiner Natur, sich die Seelen - notfalls gewaltsam - zu nehmen. Bei der Frau ging das ja wesentlich sanfter. Das schließt für mich aber nicht aus, dass er auch anders sein kann oder Gefühle haben kann. Aber auch das kann jede(r) lesen, wie sie/er will.


    Ebenbürtig ist ihm Addie sicher nicht - aber sie hat andere Stärken, die sie auszuspielen weiß. Von daher mach ich mir keine Sorgen um sie - egal wie es weitergeht. :grin

    Wenn sich Addie schon jetzt nicht mehr so richtig als Mensch fühlt, verwandelt sie sich dann langsam aber sicher selber zu einem gottähnlichen Wesen?

    Das glaube ich eher nicht, sie hat ja - außer ihrer Unsterblichkeit - keine besonderen Fähigkeiten. Kann also nicht das Leben anderer so direkt beeinflussen wie Luc. Von daher eher ein Zwischending, ich glaube "Geist" trifft es ganz gut.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Uff ich bin durch. Endlich.

    Ehrlich gesagt bin ich froh, dass es rum ist. Das Buch war gar nicht meins. :cry

    Manchmal kann ich es kaum glauben, wenn es wirklich so viele Leute so tool finden, aber irgendwie hab ich mich entweder gelangweilt oder ich hatte was dran auszusetzen.

    Sorry. :(

    Hoffentlich hab ich es keinem vermiest mit meinem Rumgenörgel.

    Hab mich jetzt dazu gezwungen es fertig zu lesen, da es ja meine Idee war. :grin


    Das offene Ende finde ich passend, aber ich hab nicht ganz verstanden wie der Deal genau geändert wurde. Dass er geändert wurde für sie ok, aber eigentlich dachte ich, dass er nicht aufgehoben werden kann und jetzt ging es bei Henry doch? Das stört mich.. er hätte ja verlängert werden können auf eine nornalen Lebensspanne oder so.

    Naja hoffentlich hat er draus gelernt, dass er doch lieber er selbst sein soll... und dass es durchaus Leute gibt, die ihn so mögen...


    Bei Luc kam es für mich eher so rüber, als ob Addie sich in ihm täuscht und er sie wirklich gerne als Gefährtin hätte.

    Ehrlich gesagt fand ich auch nicht mehr so menschlich am Ende und sie wirft es Luv vor? Er ist was er ist...

  • War Luc wirklich ein Teufel?

    Zeitweise schien er mir wie ein Geist, der Wünsche erfüllt, um die Menschen zu Erkenntnissen zu bringen.

    Mich würde interessieren, wie gut Addie ihn noch kennenlernen kann (in den nächsten paar Jahrhunderten) oder ob er so launisch wechselhaft und anpassungsfähig bleibt.

    Gibt es Gesetze oder eine Kontrollinstanz, die Lucs Handlungen regelt oder kontrolliert?

    Welche hellen und dunklen Götter schwirren da sonst noch durch die Gegend?

    Hm gute Frage und hätte mich alles sehr interessiert. 😁

    Naja ehrlich gesagt kann man aus den kurzen Ausschnitten null herleiten, ob sie ihn wirklich kennt. Habe das Gefühl sie sieht ihn immer nur so wie sie ihn gerade sehen will.

  • Hm gute Frage und hätte mich alles sehr interessiert. 😁

    Naja ehrlich gesagt kann man aus den kurzen Ausschnitten null herleiten, ob sie ihn wirklich kennt. Habe das Gefühl sie sieht ihn immer nur so wie sie ihn gerade sehen will.

    ... oder wie er will, dass sie glaubt, ihn sehen zu können ;)


    Er ist eigentlich die viel interessantere Person, weil er so "im Dunklen" bleibt.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Virginia Woolf: Orlando


  • Das offene Ende finde ich passend, aber ich hab nicht ganz verstanden wie der Deal genau geändert wurde. Dass er geändert wurde für sie ok, aber eigentlich dachte ich, dass er nicht aufgehoben werden kann und jetzt ging es bei Henry doch? Das stört mich.. er hätte ja verlängert werden können auf eine nornalen Lebensspanne oder so.

    Addie behält ihre Seele und bleibt dafür solange bei Luc, so lange er sie will. So hab ich es verstanden. Bei Henry ging das mit dem Aufheben anscheinend, wobei ich mir nicht sicher bin, ob jetzt dieses "Geliebt sein" wirklich weg ist. Sein Buch hat er ja sehr schnell und sehr gut verkauft bekommen.


    Schade dass es dir nicht gefallen hat, aber zumindest bist du eine Leseerfahrung reicher :grin. Mir hat es gefallen und ich hätte es ohne Leserunde wahrscheinlich nicht gelesen - von daher war der Vorschlag auf alle Fälle ein gutes Werk von dir :).


    Er ist eigentlich die viel interessantere Person, weil er so "im Dunklen" bleibt.

    Das stimmt. Vielleicht ist das aber auch Absicht, damit wir LeserInnen selbst in ihn reininterpretieren können, was wir wollen. Wie Addie halt auch.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Trotz aller Kritik habe ich dieses Buch gern gelesen und die Leserunde mit Euch war richtig schön und anregend. :wave

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Virginia Woolf: Orlando