Harald Martenstein - Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff. Optimistische Kolumnen

  • Titel: Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff

    Autor: Harald Martenstein

    Verlag: Bertelsmann

    Erschienen: April 2022

    Seitenzahl: 224

    ISBN-10: 3570104532

    Preis: 18.00 EUR


    Wieder einmal trifft Harald Martenstein mit seinen Kolumnen treffsicher ins Schwarze. Mal zynisch, mal nachdenklich, mal lustig, mal auch bösartig – aber immer trifft er den richtigen und angemessenen Ton. Egal ob es um „Cancel Culture“, Virologen-Popstars oder gendergerechte Mathematik geht.

    Martenstein entlarvt auch die Dummheit vieler lautstarken Minderhéiten, die sich im Besitz der ultimativen Wahrheit wähnen, wie beispielsweise die Gender-Idioten oder die Fahrradfaschisten.

    Harald Martenstein hat sein Ohr am Puls der Zeit und staunt immer wieder über die Dummheit der Menschen. Deutschland geht den Bach runter, aber Hauptsache es wird gegendert.

    Und es verwundert immer wieder, das Martenstein den Glauben an die Vernunft noch nicht verloren hat. Ein Optimist für den das Glas immer halbvoll, aber eben nicht halbleer ist.

    Ein lesenswertes, teilweise auch tiefgründiges Buch.


    Der Autor:

    Harald Martenstein, 1953 geboren in Mainz, ist Autor zahlreicher Sachbücher und Romane. Er wurde unter anderem mit dem Henri-Nannen-Preis, dem Egon-Erwin-Kisch-Preis und dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet und unterrichtet an Journalistenschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bei C. Bertelsmann erschien zuletzt der Kolumnenband »Jeder lügt so gut er kann«. Martenstein lebt in Berlin und in der Uckermark.


    ASIN/ISBN: 3570104532

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • :gruebel Muss ich das Buch lesen, um zu erfahren, was ein Fahrradfaschist ist?

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

  • :gruebel Muss ich das Buch lesen, um zu erfahren, was ein Fahrradfaschist ist?

    :lache


    Das klingt eher nach einer typischen Voltaire-Formulierung, ebenso wie die "Gender-Idioten". Martenstein würde derlei in einem Buch sicher nicht schreiben, sondern führt seine Attacken sprachlich geschliffener. Man muss die stockkonservative Weltsicht Martensteins nicht teilen, aber stilistisch hat er´s drauf, keine Frage.

  • :lache


    Das klingt eher nach einer typischen Voltaire-Formulierung, ebenso wie die "Gender-Idioten". Martenstein würde derlei in einem Buch sicher nicht schreiben, sondern führt seine Attacken sprachlich geschliffener. Man muss die stockkonservative Weltsicht Martensteins nicht teilen, aber stilistisch hat er´s drauf, keine Frage.

    Sollte es mir entgangen sein, dass Harald Martenstein sich vom Saulus zum Paulus entwickelt hat oder sind unsere Sichtweisen auf ihn völlig verschieden?

    Ich sehe ihn immer als Althippie im Hawaiihemd vor mir, gegenüber allem Berauschenden nicht abgeneigt und mit recht eigenem Blick auf die Welt. Vielleicht etwas ruhiger im Alter, aber stockkonservativ? Ich weiß nicht so recht.

  • Selig sind diejenigen, die als Althippies ihr sonniges Gemüt bewahrt und in Verstecken immer noch Berauschendes auf Vorrat haben. Peace!

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Erst mit dem letzten Menschen stirbt auch die Hoffnung, es sei denn, die Natur hofft, dass der Mensch nie wieder kommt.":chen

  • Sollte es mir entgangen sein, dass Harald Martenstein sich vom Saulus zum Paulus entwickelt hat oder sind unsere Sichtweisen auf ihn völlig verschieden?

    Ich sehe ihn immer als Althippie im Hawaiihemd vor mir, gegenüber allem Berauschenden nicht abgeneigt und mit recht eigenem Blick auf die Welt. Vielleicht etwas ruhiger im Alter, aber stockkonservativ? Ich weiß nicht so recht.

    Du hast ganz recht, liebe Löwin, "stockkonservativ" ist ein unpassender Begriff für Martenstein, das fällt mir jetzt auch auf. Streichen wir das Wort einfach ersatzlos (ich bin hitzebedingt zu träge, was Passenderes zu suchen), dann macht der Satz immer noch Sinn. :wave

  • Stockkonservativ ist vielleicht zu viel, aber das Wort "konservativ" wird im Zusammenhang mit Martenstein schon sehr häufig verwendet. Oder wie man teilweise auch sagt: er bewegt sie am Rand des erlaubten Meinungskorridors. Ich kenne zu wenig von ihm, um das abschließend zu beurteilen. Er scheint ein origineller Denker und Schreiber zu sein. Mir scheint, das er gerne mit der Provokation spielt, und z.B. die stockkonservative NZZ findet ihn super. Und welche Medien oder Leute ihn gut finden oder nicht, sagt auch ein wenig aus. Irgendwie wirkt das mehr wie ein Kalkül als wirklich internalisierte politische Haltung. Wirf ihn die richtigen Brocken hin: Corona-Demonstrationen, Judensterne etc. und er macht halt was draus. Anscheinend auf eine kreative Weise, manchmal glückt es wohl, manchmal nicht. Ich finde solche Talente, die vor allem auf Provokation ausgelegt sind, aber auch irgendwie verschenkt.

  • Mir scheint, das er gerne mit der Provokation spielt, und z.B. die stockkonservative NZZ findet ihn super. Und welche Medien oder Leute ihn gut finden oder nicht, sagt auch ein wenig aus.

    Die NZZ ist doch keine stockkonservative Zeitung. Sie ist liberal-konservativ und unterscheidet sich wohltuend vom linken Mainstream unserer Medien, wobei die WELT auch nicht dem linken Mainstream zuzurechnen ist.Die NZZ lese ich täglich mit großem Gewinn.


    :gruebel Muss ich das Buch lesen, um zu erfahren, was ein Fahrradfaschist ist?

    Fahrradfaschisten sind die Typen, die meinen für sie gelte die StVO nicht. Da wird genötigt und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Das kann man hier in Hamburg fast pausenlos beobachten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Harald Martenstein ist für mich ja eine absolute Neuentdeckung - und zwar eine gute!

    Ich habe dieses Buch häppchenweise, jeden Abend vor dem Schlafengehen gelesen und mich dabei sehr gut unterhalten gefühlt. Herr Martenstein ist mir ja nicht persönlich nicht bekannt, aber mir gefällt, wie er seine Ansichten raushaut und wie er manche Dinge betrachtet.

    Ich fand jede dieser kleinen Kolumnen gelungen, was daran liegt wie H.Martenstein sie zu Papier bringt. Ich mag seinen Schreibstil. Ich mag ( die meisten ) seiner Ansichten. Und ich mag, was er daraus macht. Als konservativ empfand ich da nichts im Buch. Eher als wohltuend.

    Das wird sicher nicht mein letztes Buch von Herrn Martenstein bleiben.

  • Fahrradfaschisten sind die Typen, die meinen für sie gelte die StVO nicht. Da wird genötigt und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Das kann man hier in Hamburg fast pausenlos beobachten.

    Tja, die gibt es in Erlangen auch zuhauf, ich bin mir sicher dass Tante Li die auch kennt ;-)

  • Tja, die gibt es in Erlangen auch zuhauf, ich bin mir sicher dass Tante Li die auch kennt ;-)

    ;) Nie gesehen, nur davon gehört! :hmm


    ... und in meinem Sprachverständnis ist ein Faschist eine ganz andere Kategorie :keule

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

  • Wiedereinmal trifft Harald Martenstein mit seinen Kolumnen treffsicher insSchwarze. Mal zynisch, mal nachdenklich, mal lustig, mal auchbösartig – aber immer trifft er den richtigen und angemessenenTon.

    Das Buch lese ich derzeit, meist ein bis zwei Abschnitte des Abends,. Ob ich es zu einer Rezi schaffe, weiß ich noch nicht, da ich bei meinem derzeitigen "Tempo" vermutlich noch mehrere Wochen brauchen werde. Das Zitat aus dere Rezi von Voltaire triftt meinen Eindruck aber sehr gut bis genau. Immer wieder muß ich grinsen und sehe mich heftig zustimmend nicken. Diese "alten" Kolumnen sind für mich jedenfalls genau so lesenswert wie seine wöchentliche in der WELT am Sonntag, auf die ich mich jede Woche schon freue, wenn er den Finger wieder mal genau in die offenen Wunden legt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")