'Rosenmontag' - Seiten 325 - Ende

  • Auf den Arzt als Mörder wäre ich jetzt echt nicht gekommen und mir ist auch ehrlich gesagt, gar nicht so ganz klar, wie Zabel überhaupt Verdacht geschöpft hat. :gruebel


    Schade, dass Eva sich am Schluss so unversöhnlich zeigt, ich kannverstehen, dass sie verstört und unglücklich ist, keine Kinder bekommen zu können, in einer Zeit in der das der einzige Lebenszweck einer Frau war, war bestimmt schrecklich, aber ich finde Zabel bemüht sich sehr um sie.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, der Dialekt war mir stellenweise zuviel und sehr schwer zu verstehen, dafür haben mir die Infos rund um den ersten Rosenmontagszug gut gefallen und die Idee immer wieder Schnipsel aus bekannten Karnevalshits im Text zu verstecken war super, auch wenn sie mir den ein oder anderen extgrem nervigen Ohrwurm beschehrt hat.:rofl

  • Schon zu Ende, das ging schnell!


    Ich war auch ein wenig überrumpelt von der Auflösung. Dadurch dass er so gar nicht vorher verdächtig war, ging mir das auf einmal zu schnell.

    Zwergin Es kamen wohl mehrere Sachen sehr schnell zusammen: Céciles Schwester erzählte, dass Cécile ihr viel erzählt hat und sie alles aufschrieb, aber er hat nur ein paar Notizen bekommen. Durch das salzarme Brot als "Medizin" (eher ungewöhnlich) kam er darauf, dass auch der Geistliche das Brot aus und hat so die Schlüsse gezogen, dass der Professor auch der Arzt von ihm ist und somit diese Verbindung gehabt. Und dann war da noch die Sache mit den Schuhen.

    Aber das kam alles so knapp hintereinander, dass mir auch ganz schwindelig war.


    Ich hätte mir noch ein wenig mehr Auflösung bezüglich des Buches gewünscht. Auch das Gespräch mit den drei Reichen aus dem Festkomitee war mir ein wenig zu "einfach". Ein kleines Skandälchen dort hätte ich fast glaubhafter gefunden. So blieben mir die drei zu "glatt", zu perfekt. Es handelt sich da natürlich um verbürgte bekannte Kölner Größen, da ist es vielleicht schwer denen was anzuheften, ... Aber dennoch.


    Aber an sich war das ein total schöner Schmöker, der Rosenmontagszug war emotional sehr gut getroffen. Es hagelte ja dann noch ein Karnevalslied nach dem nächsten. Schön! Nur warum muss jetzt Weihnachten sein? Kann nicht schon Karneval sein? :D

  • Uuups. Den Arzt hatte ich nicht im Visier und auch ich bin überrascht, trotz Erklärung, wie Zabel darauf gekommen ist. Irgendwie ging dann doch am Ende alles ziemlich schnell mit der Auflösung. Da hätte ich mir auch etwas mehr Zeit gewünscht. Absolut interessant auch hier wieder die „Gerichtsmedizin“ in der damaligen Zeit. Was für ein Hass doch in dem Arzt steckte und dann noch der Versuch Cecile langsam zu vergiften. Man gut, dass Zabel reagiert hat. Das war ein guter Schachzug und hat dann letztendlich den Täter überführt.


    Das mit Eva tut mir leid. Keine Kinder, ein Mann, der in seinem Beruf auch manchmal mehr zulassen muss, als ihr recht ist. Aber deswegen soviel trinken?


    Wie ich gelesen habe, war das nur der erste Teil und es soll wohl noch mehrere geben. Insofern gibt es ja die Hoffnung, dass Eva und Zabel nach der ganzen Geschichte wieder mehr zueinander finden.


    Mir hat das Buch, die Entstehung des ersten Rosenmontagumzuges die Charaktere vermischt mit den realen Personen und der Fall wirklich gut gefallen. Auch der Schreibstil von Lorenz hat mich wieder überzeugt. Super recherchiert und umgesetzt.


    Aber ich kam einfach nicht klar mit dem Dialekt. Am Ende war ich nur noch abgenervt, weil es sich da wieder häufte und ich diese Stellen einfach nur noch Passagenweise überlesen bzw. überblättert habe, was mir dann wieder wahrscheinlich etwas an Inhalt fehlte. Insofern bin ich leider beim nächsten Teil raus. Aber es gibt genug Leser, denen genau das gefällt. Und so soll es denn auch sein.


    Mit dem "Schlaflabor" habe ich übrigens angefangen. Aber eine fiese Migräne hat mich am Wochenende umgehauen.

    :lesend Tom Liehr - Im wechselnden Licht der Jahre

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

    --------------------
    Hörbuch: Alex Flinn - Kissed

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 318

  • Das mit Eva tut mir leid. Keine Kinder, ein Mann, der in seinem Beruf auch manchmal mehr zulassen muss, als ihr recht ist. Aber deswegen soviel trinken?

    Kinderlosigkeit in einer Zeit in der Kinder bekommen so ziemlich das Einzige war, was von Frauen erwartet wurde da haben schon Menschen für weniger Trost in der Flasche gesucht.

  • Ah stimmt, Evas Alkoholismus. Was immerhin gut ist, dass sie das offen thematisiert und nicht heimlich macht. Sie weiß, dass das nicht gut ist und sie will, dass Zabel das mitbekommt. Spricht offen mit ihm. So können sie das hinbekommen. Aber wenn sich daraus eine richtige Abhängigkeit entwickelte, kann das schwierig werden - mit Blick auf Alkohol und Karneval. Ich bin gespannt, wie das Thema noch aufgegriffen wird. Die nächsten Bände werde ich auf jeden Fall auch lesen.


    Ansonsten kann ich die Gründe auch nachvollziehen, aber vielleicht findet Eva für sich noch eine Nische, in der sie sich auch als Frau betätigen kann, so dass sie ihr Leben auch ohne Kinder schön gestalten kann. Ich würde es mir für sie wünschen.

  • Uuups. Den Arzt hatte ich nicht im Visier und auch ich bin überrascht, trotz Erklärung, wie Zabel darauf gekommen ist. Irgendwie ging dann doch am Ende alles ziemlich schnell mit der Auflösung. Da hätte ich mir auch etwas mehr Zeit gewünscht. Absolut interessant auch hier wieder die „Gerichtsmedizin“ in der damaligen Zeit. Was für ein Hass doch in dem Arzt steckte und dann noch der Versuch Cecile langsam zu vergiften. Man gut, dass Zabel reagiert hat. Das war ein guter Schachzug und hat dann letztendlich den Täter überführt.

    Es ist Geschmackssache. Ich persönlich mag keine langen Erklärungen am Ende eines Krimis. Und dass ihr den Arzt nicht im Visier hattet, ist doch gut. Ein Krimi soll doch überraschen, oder?


    Zur Auflösung. Zabel findet zwei Dinge heraus:

    1. Der Mörder muss eine wie auch immer geartete Verbindung zum Domkapitel haben. Denn der Einbrecher/Mörder hatte einen Schlüssel.

    2. Der Mörder wurde vom Mordopfer erpresst. Womit, das weiß Zabel nicht.


    Das Wartburgfest wurde vorher thematisiert und auch dessen Auswirkungen auf diejenigen, die daran teilgenommen haben. Schier musste sogar Deutschland verlassen.


    In dem Moment, als Zabel von dem gesalzenen Brot erfährt, stellt er die Verbindung zwischen dem Professor und dem Patienten Fonk/Domkapitel her. Nun ist es reine Recherche, die ich ins OFF verlegt habe. (Fonk wird Zabel bestätigen, dass der Professor ihn behandelt hat und die Möglichkeit gehabt hätte, an einen Schlüssel zu gelangen.)

    Letztlich überführt Zabel den Mörder durch einen Trick, in dem er Chriatian Schier behaupten lässt, den Professor auf dem Wartburgfest gesehen zu haben.


    Ich mag den einfachen logischen Schluss: Zwei Prämissen führen zu einer Conclusio.

  • Lieber Lorenz Stassen . Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung. Ich habe den letzten Abschnitt tatsächlich zweimal gelesen, gerade weil ich den Arzt nicht im Visier hatte. Als ich es wusste, habe ich dann noch mal zurückgeblättert. Für mich war es dann tatsächlich das gesalzene Brot, Natürlich war mir bewusst, dass es was mit der Erpressung zu tun hatte und eben die Verbindung zum Domkapitel.


    Christian Schier hatte ich tatsächlich nicht in Verdacht. Aber der Trick war super.


    Es war wirklich ein guter Krimi. Ein sehr guter sogar. Denn, wie du schon sagst. Das Ende war überraschend und doch schlüssig (für mich dann nach dem zweiten Lesen verständlich und nachvollziehbar). Zweimal lesen war kein Manko oder ist negativ gemeint. Im Gegenteil, denn in dem Moment habe ich mich ja wirklich intensiv damit befasst. Gelernt habe ich auch eine Menge, angefangen über die Entstehung des Rosenmontagumzuges oder auch das Wartburgfest.


    Da haben mir am Ende u.a. auch die Erklärungen und Erläuterungen zu den einzelnen realen Personen und Geschehnissen sehr gut gefallen. Chapeau.


    Ich mag deine Krimis und deine Art zu schreiben. Nicholas Meller hatte mich damals ja auch mehr als überzeugt.


    Ich danke dir, dass du hier noch einmal Stellung genommen hast. Mit dem Schlaflabor habe ich angefangen, aber diese Woche war etwas hektisch, so dass ich erst am Wochenende intensiv weiterlesen kann.

    :lesend Tom Liehr - Im wechselnden Licht der Jahre

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

    --------------------
    Hörbuch: Alex Flinn - Kissed

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 318

  • Lieber Lorenz Stassen . Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung. Ich habe den letzten Abschnitt tatsächlich zweimal gelesen, gerade weil ich den Arzt nicht im Visier hatte. Als ich es wusste, habe ich dann noch mal zurückgeblättert. Für mich war es dann tatsächlich das gesalzene Brot, Natürlich war mir bewusst, dass es was mit der Erpressung zu tun hatte und eben die Verbindung zum Domkapitel.

    Ich habe den letzten Teil auch zweimal gelesen, weil ich so überrascht war und nochmal genau wissen wollte, wie Zabel auf den Arzt kam. Habe ich auch nicht als Manko empfunden.

  • Ich habe das Hörbuch nun auch beendet und war ebenfalls überrascht am Ende.

    Mit dem Dialekt bin ich dank Hörbuch ganz gut zurecht gekommen, allerdings waren es wirklich nicht wenige Szenen............

    Ob Eva und Zabel sich "zusammen raufen" können? Keine Ahnung, momentan sieht es ja nicht so gut aus für ihre Beziehung.

    Das Thema Rosenmontagszug hat mir gut gefallen und ich habe viel Interessantes dazu erfahren.

    Allerdings muss ich sagen, dass ich kein einziges Karnevallied erkannt habe.:rofl

    Aber das ist auch so gar nicht meine Welt.;)

  • Ich als Wahlkölnerin habe das Buch gestern, auf Rosenmontag, beendet. Da ich schon lange hier wohne haben mir die Dialektpassagen keine Probleme bereitet. Ich hatte allerdings das Phänomen dass die Protagonisten die Texte aus den Karnevalsliedern gesungen haben. Kopfsache.


    Ich hatte schon Fonk im Verdacht, auf den Professor wäre ich nicht gekommen. Zabel hat da wirklich schnell geschaltet und Cecile nach der Erwähnung des ungesalzenen Brotes sofort in Sicherheit gebracht. Was für ein Glück dass gerade an dem Tag der Professor ausser Haus war.


    Das war sicher nicht das letzte Buch von Lorenz Stassen. Bin schon gespannt weiteres von Zabel und den Kölner Lokalgrößen zu lesen.