'Mehr als die Ehre' - Seiten 178 - 273

  • Die Neugier und die Spannung des Buches zwangen mich dazu, diesen Abschnitt auch noch zu lesen. Die nacht war also dementsprechend kurz.


    Meine Befürchtungen Gustav gegenüber haben sich also bewahrheitet. Und Friederike will nun Rache nehmen.

    Aber ob die Pläne so einfach aufgehen?

    Ich habe ein komisches Gefühl und hoffe, Friederike übersteht das unbeschadet.


    Ich will nun auch nicht spoilern, da ich über den Abschnitt hinaus gelesen habe.

  • Die Neugier und die Spannung des Buches zwangen mich dazu, diesen Abschnitt auch noch zu lesen. Die nacht war also dementsprechend kurz.

    Das freut das Autorinnenherz :-)



    Meine Befürchtungen Gustav gegenüber haben sich also bewahrheitet.

    Die Heterogenität der SS, die alles andere als eine nette, sich immer einige Kameradschaft war, wie es immer so gern kolportiert wird, ist das, worauf Friederike setzt.


    Was denkst du über Gustav? Kannst du ihn auch ein bisschen verstehen, warum er so geworden ist, oder ist da nur Abscheu?

  • Oh, das ist ja alles noch viel Schlimmer als ich geahnt oder befürchtet habe... Ich hatte ja von vornherein ein gewisses Misstrauen gegenüber Gustav geäußert, aber sooo berechnend - nee, das hätte ich mir nicht vorstellen können... Arme Friederike - denn natürlich hätte ich ihr gern eine neue Liebe gewünscht!!!

    Zwischendurch hatte ich zwar immer mal kurz wieder Hoffnung, dass es vielleicht ein ganz großes Missverständnis wäre, aber diese Hoffnung wurde mit jeder neuen Erkenntnis erbarmungslos zerschlagen...

    Wie gut, dass Fräulein Wermut Friederike zur Seite steht, eine wirklich schön "tragende" Rolle für sie (ich fand es nett zu lesen, dass sie sich auch in Dein Herz geschlichen hat, Melanie_M ), die sie sicherlich gut ausfüllt!

    Dann ist Sturmbannführer Dr. Gustav Brehm also der Arzt aus dem Prolog? Und wollte sich in Friederikes Herz einschleichen, um Gut Mohlenberg von den "Verrückten zu säubern" (und so ganz nebenbei ein gut florierendes Gestüt zu übernahmen?) - ja, genau so stelle ich mir die "bösen" SS-Männer vor... Pfui Teufel, was für ein A...

    Ich kann Friederikes Rachegedanken gut nachvollziehen, sie hat gefühlsmäßig mein volles Verständnis - und sie scheint ihn ja auch sehr überlegt umzusetzen, aber , aber... reicht das, um ihn "fertigzumachen"? Denn immerhin herrscht der Nationalsozialismus, "wird eine Krähe der anderen ein Auge ausstechen"? Reicht der Einfluss von Ingrids Schwiegervater aus, um Zweifel zu säen? (By the way: richtig niedlich fand ich, dass Ingrid Joachim Markmann mit Karla verkuppeln wollte...). Ich muss ehrlich sagen, wenn ich nicht wüsste, dass es einen 4.Gut-Mohlenberg -Band gäbe (und damit Friederike anscheinend den Nationalsozialismus "gut" überstanden hat) würde ich mir ernsthaft Sorgen machen, so auf dem Rachefeldzug gefällt sie mir gar nicht (obwohl - wie gesagt - ich ihre Gefühle absolut nachvollziehen kann...) - vielleicht ist es gut, dass sie Fräulein Wermut, Wolfgang, Adnan und auch ihren Vater beratend zur Seite hat, so können sie sie vielleicht vor vollkommen unüberlegten Schritten abhalten...

    Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als weiterzulesen - wohl bewusst, dass es leider schon der letzten Leseabschnitt ist...

  • Dann ist Sturmbannführer Dr. Gustav Brehm also der Arzt aus dem Prolog? Und wollte sich in Friederikes Herz einschleichen, um Gut Mohlenberg von den "Verrückten zu säubern" (und so ganz nebenbei ein gut florierendes Gestüt zu übernahmen?) - ja, genau so stelle ich mir die "bösen" SS-Männer vor... Pfui Teufel, was für ein A...

    Ja, Gustav ist der Arzt aus dem Prolog. Ganz praktisch veranlagt, aber seiner Frau sagt er natürlich nicht, was er sonst noch so treibt.

    Denn immerhin herrscht der Nationalsozialismus, "wird eine Krähe der anderen ein Auge ausstechen"? Reicht der Einfluss von Ingrids Schwiegervater aus, um Zweifel zu säen? (By the way: richtig niedlich fand ich, dass Ingrid Joachim Markmann mit Karla verkuppeln wollte...).

    Abwarten, das wird sich zeigen ;-) . Und was Markmann angeht - er ist ja leider nun mal bei der SS.

    Wie gefällt dir denn Karla? Hätte sie, wenn Markmann normaler Beamter geblieben wäre, zu ihm gepasst?

  • Die Heterogenität der SS, die alles andere als eine nette, sich immer einige Kameradschaft war, wie es immer so gern kolportiert wird, ist das, worauf Friederike setzt.

    Sicher gab es da auch Neid und Missgunst untereinander, aber reicht das aus? Denn es ist doch so, dass Gustav Hannes Piel nicht umgebracht hat, zwar haben Friederike und Wolfgang die Brieftasche von ihm in seinem Haus versteckt, aber wird man ihn deshalb des Mordes überführen? Er hat seine Frau betrogen, sicherlich im nationalsozialistischen Gedankengut sehr befremdlich, aber er hat es ja für einen "guten Zweck" getan - um Gut Mohlenberg "von dem Auswurf zu befreien" (S. 256). Reicht Friederikes Satz: "Wir können davon ausgehen, dass seine Absichten nicht mit den Werten des SS übereinstimmen." (S271)?, um ihm Bereicherung nachzusagen?

    Kannst du ihn auch ein bisschen verstehen, warum er so geworden ist, oder ist da nur Abscheu?

    Puh, eine sehr schwierige Frage... Ein kleinen Ansatz der Beantwortung gibt Friederike selbst auf S. 256 /257 (ist zu lang, um es zu zitieren!), er hat sich ja im Studium auch um Geisteskranke bemüht und über Behandlungsmöglichkeiten promoviert, aber immer stärker festgestellt, "dass sie eine Last für die Umwelt wären und er schloss sich den Befürwortern des Gnadentods für unheilbare Irren an." (S. 255).

    Vielleicht sollte ich die Frage so beantworten: ohne das nationalsozialistische Gedankengut über "unwertes" Leben, hätte vielleicht aus ihm etwas werden können, das entsprach aber eben genau seinen eigenen Grundgedanken. Da kann man jetzt überlegen: was war zuerst da: Huhn oder Ei?

    Ich weiß nicht, wie damals die Ausbildung zum Psychiater war (alles was ich weiß, habe ich bei Richard Hellmers Ausbildung erfahren... grins), aber so ein schwer traumatisches Erlebnis in der Kindheit würde doch heute bearbeitet werden (müssen)?

    Ich stehe voll auf Friederikes Seite, deshalb lehne ich (mit meinem bisherigen Wissen) Gustav und seine Handlungsweisen ab! Gut, ich weiß, warum er so geworden sein könnte, aber für ein wirkliches Verständnis ist das zu wenig...

  • Wie gefällt dir denn Karla? Hätte sie, wenn Markmann normaler Beamter geblieben wäre, zu ihm gepasst?

    Soviel weiß ich ja noch nicht über Karla - und ich bin mittlerweile genug "Melanie-Metzenthin-erfahren" , dass ich ganz stark eine andere Diagnose erwarte, als sie bisher gestellt wurde! Bei ihr habe ich auch große Hoffnungen, dass sie durch eine entsprechende Therapie ihr Leben "in den Griff" bekommen kann. Anders als Ingrid sehe ich Karla (noch) nicht in der Rolle der liebevollen Mutter für drei kleine Kinder unter 6 Jahren.... Mir gefällt eher der Gedanke, dass sie entweder auf Gut Mohlenberg bleibt oder tatsächlich bei Fräulein Wermut "in Stellung geht", um über ihre traumatischen Erlebnisse hinwegzukommen und ihren eigenen Lebensweg zu finden... Das hat aber nichts mit der Frage zu tun, ob Joachim Markmann SS-Angehöriger ist oder "normaler " Kriminalbeamter...

  • Ja, Friederike setzt auf die Karrieregeilheit der SS- Mitgliedern. Aber sie macht sich dadurch auch abhängig von Ingrids Schwiegervater. Das ist in der Zukunft sicher noch ein Thema.


    Ich kann Gustavs Beweggründe nicht verstehen. Es gibt so viele, die eine schwere, oft traumatische Kindheit hatten und deswegen nicht gleich anderen ihr Hab und Gut weg schwindeln oder gar Menschenversuche als völlig normal ansehen.

    Friederike kann ja am Anfang auch noch Verständnis aufbringen, als sie von seiner Mutter liest. Aber das rechtfertigt nicht, alle Menschen mit diversen Einschränkungen, geistig oder körperlich, als lebensunwert zu bezeichnen und sie mit Spritzen, Kohlenmonoxid oder anderen scheußlichen Methoden zu ermorden.

  • Ich habe jahrelang Kinder mit Trisomie 21 als Mandanten betreut, wenn die Krankenkasse den neuen Rollstuhl oder andere Hilfsmittel oder Behandlungen nicht bezahlen wollten. Bildet ihr euch wirklich ein der Gedanke über die Vernichtung lebensunwerten Lebens sei aus unserer Gesellschaft verschwunden?

  • Ja, Friederike setzt auf die Karrieregeilheit der SS- Mitgliedern. Aber sie macht sich dadurch auch abhängig von Ingrids Schwiegervater. Das ist in der Zukunft sicher noch ein Thema.

    Soviel kann ich ja schon mal verraten - in Band 4 - Mehr als die Gerechtigkeit - begegnen wir Ingrid und ihrer Familie im Jahr 1957 wieder.

    Ich kann Gustavs Beweggründe nicht verstehen. Es gibt so viele, die eine schwere, oft traumatische Kindheit hatten und deswegen nicht gleich anderen ihr Hab und Gut weg schwindeln oder gar Menschenversuche als völlig normal ansehen.

    Ich denke, man muss immer unterscheiden, ob man Beweggründe versteht oder ob man sie gutheißt. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Gustav war durch seine Kindheit mit der schizophrenen Mutter traumatisiert. Sein Vater und Großvater haben ihn damit im Grunde allein gelassen. Er musste das mit sich selbst abmachen. Und dann hatte er da diese Ambivalenz in sich. Er hat seine Mutter gefürchtet und verabscheut wegen des Traumas. Aber sie war auch seine Mutter und natürlich hat er sie deshalb geliebt. Also hat er es innerlich getrennt. Seine Mutter war gut, aber die Krankheit war schlimm, die hat das mit ihr gemacht. Nur so konnte er den Zwiespalt ertragen, beides in einer Person vereinen. Und dann unternahm er den ersten Versuch, sein Grundproblem zu lösen. Er studierte Medizin und wollte als Psychiater alles besser machen. Da sind auch Parallelen zu Richard Hellmer aus "Im Lautlosen", der ja auch Medizin studierte und Psychiater werden wollte, um alles besser zu machen als die Ärzte zuvor. Richard war aber ein gefestigter Mensch, der ja eine stabile Familienbindung zu seinen Eltern hatte und die Person, die er verloren hatte, war sein geliebter großer Bruder. Gustav war jedoch viel tiefer verunsichert. Und als er dann im 1. Weltkrieg von einem Mann, der vor Angst den Verstand verloren hatte, dem er nur helfen wollte, attackiert wurde, brach das alte Kindheitstrauma vollends hervor. Nun erinnerte er sich an seine Erleichterung über den Suizid seiner Mutter, was er sich zuvor niemals hatte eingestehen dürfen. Er hatte sich geschämt, denn ein gutes Kind darf nicht erleichtert sein, wenn die Mutter tot ist. Dieses Schuldgefühl trug er ja auch noch mit sich herum. Nun aber wandelte sich seine Vorstellung. Der Wunsch, zu helfen und damit im Nachhinein auch das Schuldgefühl gegenüber der Mutter zu bekämpfen, wandelte sich. Diese Menschen waren gefährlich, sie griffen ihn an, obwohl er ihnen helfen wollte. Wer von dieser Krankheit befallen war, war für sich und seine Familie nur eine Last. Und damit kein Kind mehr ein Schuldgefühl wie er und ein Leiden wie er erfahren musste - so redete er es sich ein - musste man jene, die unheilbar waren, eben erlösen. Dadurch, dass er sich der Euthanasie als Lösung zuwandte, hatte er seine Grundkonflikte gelöst. Er musste keine Angst mehr vor der Unberechenbarkeit haben und seine Erleichterung beim Tod seiner Mutter war nun kein verachtenswertes Gefühl mehr, weil der Tod für solche Menschen und ihre Umwelt gut ist. Und nachdem er diese moralische Hemmung abgelegt hatte und sich voll und ganz dafür einsetzte, konnte er auch egoistische Wünsche unter diesem Deckmantel befriedigen. So konnte er sich selbst einreden, warum er ein Recht hatte, Gut Mohlenberg zu übernehmen und das Gestüt zu bekommen. Die würden ja gegen den Staat und das Wohl der Menschheit arbeiten, indem sie solche gefährlichen Kreaturen unterstützten. Da Gustav vor sich selbst eine eigene Moral behielt, konnte er wieder alles abspalten. Vom Herzen her konnte er auch ein charmanter, netter Mann sein. Das, was Friederike zunächst gefühlt hatte, war echt, weil er alles andere abspalten konnte. Deshalb ist sie auf ihn reingefallen. Wie Friederike sich auch denkt - hätte man Gustavs Mutter damals nach Mohlenberg gebracht und hätte er sie als Kind dort besucht und mit der kleinen gleichaltrigen Friederike gespielt, dann wäre er vielleicht auch Psychiater geworden, aber einer von der Sorte wie Friederike. Nicht jemand, der sich in eine abstrakte Ideenwelt flüchten musste, die mit Gewalt den Konflikt zu lösen versucht, der nur schwer lösbar ist. Es ist seine Konfliktbewältigung und in unserer Gesellschaft ist sie moralisch falsch. Sein "Pech" war, dass er dann in eine Zeit geriet, die nach Männern mit so pathologischer Konfliktbewältigung gierte und das ausnutzte. So konnte er Karriere machen. Vor dem Hintergrund habe ich durchaus Mitleid mit dem Kind und dem jungen Mann und ich kann verstehen, wie er so wurde, aber ich verachte und verabscheue seine Taten als erwachsener Mann und es gibt dafür keine Entschuldigung, sondern nur Erklärungen. Erklärungen zu suchen ist übrigens nicht dazu da, um Täter zu entschuldigen, sondern um zu analysieren, warum Menschen zu Tätern werden und durch gezieltes frühes Eingreifen zu verhindern, dass aus verstörten Kindern überhaupt Täter werden können. Es geht dann nicht mehr um den Täter, sondern um andere Menschen am Scheideweg, denen man helfen muss.

    Ich habe jahrelang Kinder mit Trisomie 21 als Mandanten betreut, wenn die Krankenkasse den neuen Rollstuhl oder andere Hilfsmittel oder Behandlungen nicht bezahlen wollten. Bildet ihr euch wirklich ein der Gedanke über die Vernichtung lebensunwerten Lebens sei aus unserer Gesellschaft verschwunden?

    Viele der damaligen Ärzte haben bis weit in die 1970er Jahre praktiziert. Wie durchsetzt alles vom NS-Gedankengut noch war, ist dann in Mohlenberg 4 Thema.

  • Bildet ihr euch wirklich ein der Gedanke über die Vernichtung lebensunwerten Lebens sei aus unserer Gesellschaft verschwunden?

    Ich stimme vollkommen mit Dir überein, dass es noch viel zu viele Vorurteile gegenüber Menschen mit Einschränkungen (ach, und mir fällt gerade das "offizielle" Wort nicht ein...) gibt, dass ihnen wissentlich und manchmal vielleicht auch aus Unwissenheit Steine in den Weg gelegt werden, dass notwendige Betreuung nicht bezahlt wird usw., usw. - aber das HOFFE ich von ganzen Herzen: dass der Gedanke an Vernichtung lebensunwerten Lebens aus den allermeisten Köpfen verschwunden ist!!!! Wahrscheinlich nicht aus allen Köpfen, aber ich glaube, wir sind auf einem guten Weg... Manchmal braucht es eben einen langen Atem, um die Gesellschaft zu verändern....

  • Ich stimme vollkommen mit Dir überein, dass es noch viel zu viele Vorurteile gegenüber Menschen mit Einschränkungen (ach, und mir fällt gerade das "offizielle" Wort nicht ein...) gibt, dass ihnen wissentlich und manchmal vielleicht auch aus Unwissenheit Steine in den Weg gelegt werden, dass notwendige Betreuung nicht bezahlt wird usw., usw. - aber das HOFFE ich von ganzen Herzen: dass der Gedanke an Vernichtung lebensunwerten Lebens aus den allermeisten Köpfen verschwunden ist!!!! Wahrscheinlich nicht aus allen Köpfen, aber ich glaube, wir sind auf einem guten Weg... Manchmal braucht es eben einen langen Atem, um die Gesellschaft zu verändern....

    Das offizielle Wort für Menschen mit Handicap lautet immer noch Behinderung, denn das bildet sich im Schwerbehindertenrecht ab. Ich halte es auch für überflüssig, ständig Wortkosmetik zu betreiben, da Taten viel wichtiger sind. Dazu ist das Bundesteilhabegesetz ein wichtiger Beitrag. Man muss Behinderungen natürlich benennen, damit man auch begründen kann, inwieweit eine Einschränkung Menschen an der Teilhabe am normalen Leben "behindert", damit man eben das ausgleichen kann.


    Wer sich dafür interessiert, kann hier näheres dazu lesen. Aber man sieht auch, wie lange dieser Prozess schon dauert und bis heute nicht abgeschlossen ist. https://www.bmas.de/DE/Soziale…bundesteilhabegesetz.html

  • Ich denke, man muss immer unterscheiden, ob man Beweggründe versteht oder ob man sie gutheißt. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

    Erklärungen zu suchen ist übrigens nicht dazu da, um Täter zu entschuldigen, sondern um zu analysieren, warum Menschen zu Tätern werden und durch gezieltes frühes Eingreifen zu verhindern, dass aus verstörten Kindern überhaupt Täter werden können. Es geht dann nicht mehr um den Täter, sondern um andere Menschen am Scheideweg, denen man helfen muss.

    Dein erster und Dein letzter Satz Deiner wirklich sehr guten und sehr ausführlichen Erklärung stehen nur beispielhaft für einen Gedankenansatz da, über den ich noch ausführlich nachdenken muss. Besonders Dein "Erklärungen zu suchen ist übrigens nicht dazu da, um Täter zu entschuldigen......" hat einen Nerv bei mir getroffen. Ich bin Sozialpädagogin und versuche deshalb manchmal im Privatleben zu erklären, warum manche Menschen eben so (Täter*in) geworden sind und werde häufig mit dem Argument konfrontiert, ich wolle immer alles nur entschuldigen...

  • Hui, harter Tobak, der sich hier auftut. Gustav hat mich definitiv auch an der Nase herumgeführt. Seine Geschichte ist natürlich schon heftig, aber sein handeln deswegen aber nicht entschuldbar. Es gibt doch auch Menschen, die so etwas durchmachen und trotzdem ein gutes Leben führen. Gut, hier kommt natürlich noch der Zeitgeist ins Spiel, da passt einfach alles zusammen. Danke für deine lange Erklärung, wie er so wurde Melanie_M !


    Der Ausflug nach Hamburg war ja mal sehr interessant. Fräulein Wermut hat echt bewundernswerte Fähigkeiten in der Befragung von Menschen entwickelt.
    Ich bin schon sehr gespannt, ob der Plan so aufgehen wird, wie er jetzt geschmiedet wurde. Ich fürchte, Friederike wird zur Reinwaschung von Ingrids Familie beitragen dürfen. Ein Persilschein auf ihre Empfehlung hing dürfte einiges wert sein.


    Im Prinzip ist Mohlenberg 4 auch eine Fortsetzung von "Die Stimmlosen" - denn auch ein paar der dortigen Handlungsstränge werden aufgegriffen.

    ich seh schon, ich sollte die Stimmlosen jetzt vielleicht zwischenschieben, damit ich dann bei Band 4 das volle Vergnügen habe.

  • Der Ausflug nach Hamburg war ja mal sehr interessant. Fräulein Wermut hat echt bewundernswerte Fähigkeiten in der Befragung von Menschen entwickelt.

    Der hat mir auch Spaß gemacht, vor allem mit dem Beschreiben der damaligen Gegebenheiten. Zu der Zeit hat mein Vater dort ja als Kind gelebt. Übrigens ist das Cover meines Romans "Die verstummte Liebe" ein Familienfoto aus Hamburg 1941 - zu Weihnachten, als draußen schon Verdunkelung angesagt war.

    ich seh schon, ich sollte die Stimmlosen jetzt vielleicht zwischenschieben, damit ich dann bei Band 4 das volle Vergnügen habe.

    Hast du Die verstumme Liebe schon gelesen? Die passt auch noch rein ;-) . Man muss das alles nicht lesen, es steht für sich allein, aber es macht dann mehr Spaß :-)

  • Übrigens ist das Cover meines Romans "Die verstummte Liebe" ein Familienfoto aus Hamburg 1941 - zu Weihnachten, als draußen schon Verdunkelung angesagt war.

    Unter diesem Aspekt habe ich mir das Cover gleich noch einmal angesehen... Das Buch steht aber noch ungelesen in meinem Regal - sozusagen als "Bonbon" für schlechte Zeiten .... Aber ich meine, bei den drei Bänden ("Im Lautlosen", "Die Stimmlosen" und eben die "Verstummte Liebe") sind Familienfotos auf dem Cover, oder?

  • Aber ich meine, bei den drei Bänden ("Im Lautlosen", "Die Stimmlosen" und eben die "Verstummte Liebe") sind Familienfotos auf dem Cover, oder?

    Ja, auf Im Lautlosen ist meine Oma mit meinem Vater 1938 auf einem Waldspaziergang, in "DIe Stimmlosen" vor der Schreberbude meiner Urgroßmutter Martha Studt im Jahr 1938 und "Die Verstummte Liebe" ist Weihnachten 1941. Zwei Jahre später war die Wohnung auf dem Foto durch den Hamburger Feuersturm zerstört. Mein Vater war mit seiner kleinen Schwester im Schrebergarten, meine Großeltern sind in die Elbe gesprungen, denn die Wohnung lang in der Reginenstraße 39 in Hamburg, das ist im Stadtteil Rothenburgsort. Der war früher mal sehr schön, wurde dann nach dem 2. WK, wo er total zerstört wurde, total vergessen, auch die U-Bahn Rothenburgsort wurde nie mehr aufgebaut, dafür gibt es jetzt eine S-Bahn. Aber ich vermute, in 10 Jahren wird das alles wieder gentrifiziert, denn man plant jetzt viele Neubauten und eine neue Stadtarchitektur und will den Stadtteil auch mit der Hafencity mit einer Brücke verbinden.

  • Der hat mir auch Spaß gemacht, vor allem mit dem Beschreiben der damaligen Gegebenheiten. Zu der Zeit hat mein Vater dort ja als Kind gelebt. Übrigens ist das Cover meines Romans "Die verstummte Liebe" ein Familienfoto aus Hamburg 1941 - zu Weihnachten, als draußen schon Verdunkelung angesagt war.

    Hast du Die verstumme Liebe schon gelesen? Die passt auch noch rein ;-) . Man muss das alles nicht lesen, es steht für sich allein, aber es macht dann mehr Spaß :-)

    Ich hab ja alle drei Bücher der Reihe hier, von daher könnte ich auch alle drei bis dahin noch lesen.