'By a Lady: Das Leben der Jane Austen' - Einleitung - Kapitel 1

  • Dann mache ich mal den Anfang.:)

    Ich bin mit dem ersten Abschnitt noch gar nicht fertig, ich habe erst bis Seite 33 gelesen. Aber jetzt habe ich gerade ein wenig Zeit und schreibe deswegen schon mal meine erste Eindrücke.


    Also für mich ist es die erste Biographie von Jane Austen, die ich lese. Ich habe bisher nur ihre wunderbaren Romane gelesen oder als Hörbuch gehört, aber von ihrem Leben wusste ich noch fast gar nichts.

    Ich hatte mir erst lange überlegt, ob ich das ebook oder das Print-Exemplar lesen soll, weil es doch ganz schön teuer ist, aber jetzt bin ich so glücklich, das richtige Buch in den Händen zu halten, weil es doch sehr schön aufgemacht ist. Ich finde es toll, dass so viele Bilder, Fotos und Zeichnungen darin zu sehen sind. Ich hatte bisher gar kein Bild von Jane Austen oder ihrer Familie im Kopf, und finde es richtig schön, jetzt die Bilder anschauen zu können.


    Das nur die männlichen Kinder porträtiert worden sind, ist ja irgendwie mal wieder typisch Aber es war wahrscheinlich zu der damaligen zeit einfach so üblich. Es ist echt schade, dass es von Jane selbst kein solches Porträt gibt, wie von ihren Brüdern. Das Bild, was bei mir auf S. 14 abgebildet ist, stammt wohl von ihrer Schwester Cassandra, so wie ich es verstanden habe. Irgendwie finde ich, dass sie auf diesem Bild ein bisschen traurig oder zumindest sehr nachdenklich aussieht. Oder vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Aber ich mag dieses Bild und ich blättere oft zu dieser Seite zurück uns schaue es mir gerne an.


    Ich fand die Beschreibung von ihrem Haus, in dem die Familie aufgewachsen ist sehr interessant. Und wirklich erstaunlich ist wohl, dass alle ihre Geschwister so gesund waren ( bis auf den Bruder George, von dem man so wenig weiß ) aber alles sind ja wirklich für die damalige Zeit sehr alt geworden. Einige sogar über 80, auch ihre Mutter und ein Bruder wurde sogar91 Jahre alt. Das hat mich schon sehr beeindruckt.


    Ich lese das Buch bisher wirklich richtig gerne und freue mich jetzt schon mehr über eine meiner Lieblings-Schriftstellerinnen zu erfahren.:-]

  • Der Einstieg fiel mir leicht, bisher nichts Neues, dies ist nicht meine erste Biographie von Jane Austen.


    Sehr schönes Buch mit dem Lesebändchen und den vielen Illustrationen, der hohe Preis ist gerechtfertigt.


    Seite 26: „Mit der zweiten, der langjährigen, wenn auch nicht gerade wohlgelittenen Freundin Mary Lloyd, bekam er Caroline und Edward“

    Was bedeutet „wohlgelittenen“?

  • Dies ist für mich die erste Austen-Biografie. Ich finde es schon interessant und das Buch ist toll gestaltet.

    Allerdings habe ich mich mit den vielen Personen auch überfordert gefühlt. Kurzzeitig hatte ich mir überlegt, eine Skizze mit den Verhältnissen zu entwerfen. Das habe ich dann doch lieber gelassen und stattdessen weiter gelesen :lache

  • Seite 26: „Mit der zweiten, der langjährigen, wenn auch nicht gerade wohlgelittenen Freundin Mary Lloyd, bekam er Caroline und Edward“

    Was bedeutet „wohlgelittenen“?

    wohlgelitten = beliebt, gern gesehen, umschwärmt etc.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Was bedeutet „wohlgelittenen“?

    Es bedeutet wohl, dass sie unbeliebt und nicht gerne gesehen war. Aber mir war dieser Ausdruck auch nicht bekannt und ich habe ihn nachgeschlagen



    Allerdings habe ich mich mit den vielen Personen auch überfordert gefühlt

    Mir ging es ähnlich. Es kommen schon viele Namen im ersten Abschnitt vor. Aber ich denke einfach, es ist nicht so relevant, dass man sich alle Freunden und Nachbarn von Jane unbedingt merkt. Das wird wohl für ihr Leben und ihre Romane nicht so von Bedeutung sein. Die Geschwister und ihr Leben finde ich persönlich schon interessant und wichtig. Und es gibt zum Glück auf der S. 215 eine Zeittafel, auf der man schön sehen kann, wann die Geschwister von Jane geboren wurden. So kann ich mir besser merken, welcher Bruder jetzt älter oder jünger als sie war. Sonst komme ich da im Moment auch oft durcheinander.

  • Mich hat die Geschichte von Lady Craven und die Behandlung, die sie ihren Töchtern angedeihen ließ, schockiert.


    "... die ihre Töchter so lange quälte, sie einsperrte, schlug und hungern ließ, bis es ihnen endlich gelang, in sichere Ehen zu fliehen." (S.44)



    Die Kinderziehung der damaligen Zeit war so ganz anders als heute. Die Kinder erst nach Hause zu holen, wenn "sie laufen und sich ansatzweise verständlich machen konnten". (S.24) Und ein Kind wie Georg, das eventuell dazu nicht in der Lage war, fand nie den Weg in die Familie.


    Die Beschreibungen der Familie Austen und Janes frühe schriftstellerische Versuche erinnern mich an die literarischen Vorträge von Jo aus dem Roman Little Women von Louisa May Alcott.


    Bei dem Zitat des Briefes der 20jährigen Jane an ihre Schwester geht mir immer wieder eine Frage durch den Kopf: :gruebel War Jane in ihrer Jugendzeit ein bisschen wie Lydia aus S&V?


    "..., dass ich fast Angst habe, dir zu erzählen, wie mein irischer Freund und ich uns aufgeführt haben. Stelle dir das liederlichste und schockierendste Benehmen vor, wenn es um die Art geht, miteinander zu tanzen und zusammenzusitzen." (S.46)


    Ich meine mich zu erinnern, dass Mrs. Austen einmal über die junge Jane eine Bemerkung in diese Richtung gemacht hat. :gruebel

    (Also nicht den Vergleich Jane und Lydia, sondern eine Aussage über die Lebhaftigkeit ihrer jüngsten Tochter, die nicht gerade schmeichelhaft war.)

  • Rouge


    Neee, eher das Gegenteil: wohlgelitten ist was positives. ;-)

    Ich bin inzwischen durch den 1. Abschnitt durch und muß zugeben, die vielen Personen haben mich ziemlich verwirrt. Aber gut, es ist ja auch eine große Familie mit vielen Kindern. Typisch für frühere Zeiten, dass es nur "ordentliche" Bilder der männlichen Familienmitglieder gibt. Sehr schade.


    Ich hab einfach die ganzen Namen und Geschichten mit Interesse zur Kenntnis genommen. Aber da dies kein Roman ist mit Irrungen und Wirrungen denke ich mir, dass das schon nicht so schlimm sein wird, wenn ich in 100 Seiten nicht mehr weiß, ob Edward nun Bruder oder Cousin ist... ;-)

    Bislang liest es sich aber sehr interessant. Ausser dem, was in den Klappentexten steht, wußte ich ja bisher nur wenig über Jane Austen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Lorelle

    Diese Tafel ist mir noch gar nicht aufgefallen. Da muß ich morgen gleich mal gucken (hab das Buch im Büro liegen lassen...).


    Brigitte H. H.

    Da gebe ich Dir recht. Bei Mrs Craven war ich ebenso entsetzt, denn so ein Verhalten sollte selbst für die damalige Zeit extrem sein.


    Die Kindererziehung der damaligen Zeit war ja ein Kapitel für sich. Da dachte ich mir auch, wie soll eine liebevolle Beziehung aufgebaut werden, wenn die Kinder - bis sie aus dem Gröbsten raus sind - bei Ammen untergebracht und nur besucht werden? Das fand ich eine entsetzliche Vorstellung.


    Die Szene mit dem irischen Freund hat mich amüsiert, hier hatte ich sofort Kopfkino von dieser Szene. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Batcat : ich habe den Satz falsch zitiert. Es heißt ja in dem Buch " sie war nicht wohlgelitten " Und das bedeutet doch , dass sie nicht beliebt war, oder?

    Freilich. Das war quasi ein "Mistverständnis". Das Wort selbst ist eben mit "beliebt" passend belegt, aber im Buch stand, dass sie eben nicht wohlgelitten war. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Den ersten Teil habe ich fast durch, knapp zehn Seiten fehlen noch. Ich habe zwar schon mehrere Biographien über Jane Austen gelesen, aber keine hat mich (in meiner Erinnerung) so recht begeistern können. Diese hier läßt sich für mich sehr gut an: gut und flüssig lesbar geschrieben. Wenngleich es ziemlich viele Namen und Biographien auf engem Raum sind. Zwar habe ich fast alle schon gehört, aber ein Stammbaum wäre dennoch praktisch.


    S. 24, als es darum geht, daß die Kinder weggegeben werden, „bis man etwas mit ihnen anfangen kann“: da kam mir der Gedanke, daß das mit der hohen Säuglings- und Kindersterblichkeit jener Zeit zusammen hängen könnte. Auf die Art hat man weniger Bindungen entwickelt, wenn dann ein Kind starb, war es mental nicht so schlimm. Also eine Art Schutzmechanismus?


    Bei solchen Szenen fällt mir immer eine solche aus Gustav Freytags Roman „Die verlorene Handschrift“ ein. Die beiden „Helden“ kommen auf einem Landgut an und beobachten von Ferne die Beerdigung eines Kindes. Die Menschen trauern, wie wir auch trauern würden, aber bis zu einem gewissen Grad ist dies (der Tod) selbstverständlich, das Leben muß weiter gehen. Kurz nach der Beerdigung geht das Leben auf dem Gut wieder seinen gewohnten Gang.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier

    Deine Theorie, warum die Kinder weggegeben werden, finde ich sehe interessant - allerdings weiß ich auch nicht, ob da wirklich was dran ist. Nachvollziehbar wäre der Gedanke auf jeden Fall.


    Ich denke, der Tod hat "früher" viel mehr zum Leben gehört als jetzt: Die Säuglings-/Kindersterblichkeit war viel höher, die Lebenserwartung viel kürzer und viele Krankheiten, die heute gut behandelbar sind, waren damals ein Todesurteil. Damals sind auch noch viele Frauen rund um Schwangerschaft und Geburt gestorben - es mußten sehr viel Menschen mehr als heute "vor ihrer Zeit" gehen.


    Ich denke, man musste damals ganz einfach pragmatischer damit umgehen, weil es eben viel mehr Tote im eigenen Umfeld zu beklagen gab als heute.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • Aber ich denke einfach, es ist nicht so relevant, dass man sich alle Freunden und Nachbarn von Jane unbedingt merkt. Das wird wohl für ihr Leben und ihre Romane nicht so von Bedeutung sein. Die Geschwister und ihr Leben finde ich persönlich schon interessant und wichtig. Und es gibt zum Glück auf der S. 215 eine Zeittafel,

    Ja, so sehe ich das auch. Die Zeittafel hat mich allerdings erst mal etwas verwirrt - überspitzt ausgedrückt viele Namen und noch mehr Todesfälle. Wie gesagt, ein Stammbaum wäre schön (den gibt es vermutlich im Internet, ich habe aber noch nicht gesucht).


    Die Kinderziehung der damaligen Zeit war so ganz anders als heute.

    Kindheit an sich gibt es noch nicht so lange. Es ist allerdings lange her, daß ich Neil Postmans "Das Verschwinden der Kindheit" gelesen habe, da wird die "Entwicklung" der Kindheit recht gut aufgezeigt.

    ASIN/ISBN: 3596238552

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So, nun kann ich mich auch zu euch gesellen. Das erste Kapitel habe ich auch beendet, und auch für mich ergab sich hier nichts Neues, da es nicht meine erste Jane-Austen-Biografie ist. Auch ich bin von diesem schönen Büchlein angetan, dank der Bilder macht es mir noch mehr Spaß dieses Buch zu genießen.

    Mir ging es wie den meisten von euch, die vielen Namen haben mich ganz schön ins Schwitzen gebracht und ich musste immer wieder zurückblättern um nichts durcheinander zu bringen.


    Mich hat das Verhalten von Mrs. Craven auch sehr erschüttert, auch der Gedanke, dass die Töchter sich in eine "sichere Ehe" flüchteten um der grausamen Mutter zu entkommen. Zumal die wenigsten Frauen damals in ihren was zu lachen hatten, vermute ich. Da war doch auch das meiste arrangiert und die Frau hatte sich dem Mann zu fügen und nichts zu melden. Und das als Flucht? Ich finde den Gedanken schlimm und hoffe, Mrs Cravens Töchter hatten Glück mit ihren Ehen.


    Das Kinder, gerade bei etwas besser gestellten weggegeben wurden gehörten zum guten Ton denke ich, ich finde den Gedanken eher befremdlich. Aber vielleicht gingen die Menschen damit tatsächlich pragmatischer um. Erstens hatten sie ja viele Kinder, zweitens ging es ja meist nur darum einen Erben zu haben und den Rest gut und am besten einflussreich zu verheiraten. Vielleicht hat man tatsächlich so weniger Bindung zu seinen Kindern gehabt und konnte so besser mit dem Thema Kindersterblichkeit umgehen.

    Aber zum Glück gab es ja auch Ausnahmen.


    Gut gefiel mir bisher, dass auch Janes Familie "beleuchtet" wurde, aber ich hoffe, dass in den nächsten Abschnitten tatsächlich Jane im Mittelpunkt steht. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber das was ich bisher über sie gelesen hatten macht mir Jane sehr sympathisch. Sie wäre jemand, die ich gerne im Rahmen einer Zeitreise mal treffen würde - wenn das nur möglich wäre...


    Nun freue ich mich auf den nächsten Abschnitt.

  • Ich denke, der Tod hat "früher" viel mehr zum Leben gehört als jetzt: Die Säuglings-/Kindersterblichkeit war viel höher, die Lebenserwartung viel kürzer und viele Krankheiten, die heute gut behandelbar sind, waren damals ein Todesurteil. Damals sind auch noch viele Frauen rund um Schwangerschaft und Geburt gestorben - es mußten sehr viel Menschen mehr als heute "vor ihrer Zeit" gehen.


    Ich denke, man musste damals ganz einfach pragmatischer damit umgehen, weil es eben viel mehr Tote im eigenen Umfeld zu beklagen gab als heute.

    Den Gedanken teile ich.

  • und auch für mich ergab sich hier nichts Neues, da es nicht meine erste Jane-Austen-Biografie ist.

    Kannst Du noch eine andere Biografie über Jane Austen empfehlen ?

    Ich lese das Buch hier mit großem Interesse und würde gerne vielleicht noch ein zweites Buch über ihr Leben lesen, wenn ich dazu eine Empfehlung hätte