Eifelfrauen - Das Haus der Füchsin' - Seiten 071 - 142

  • Monsieur Degré könnte Familie Fuchs gefährlich werden – ihrem Töchterlein zu nah kommen… Er gefällt Johanna, sie findet ihn interessant. Kannte es ihre Tante Lisbeth. Wie alt ist Degré? Über 30?


    Mir gefällt bei Johannas Nachbar, dem Lehrer, dass er sich duzen lässt von ihr. Er, immerhin, der studierte und geachtete Dorfschullehrerin und sie, die noch sehr junge Frau, die „meint“ allein leben zu dürfen. Er ist doch bestimmt schon Mitte 30 ;-).


    Als im Text Johanna erwähnt, dass sie bei der Hochzeitsfeier am Abend das Kleid der Tante tragen wird, ahnte ich, dass es zum Eklat kommt. Lisbeth muss dieses Kleid und die Perlenschnur auch viel bedeutet haben, sonst hätte sie beides nicht aufgehoben. Allerdings, für sie müssen entweder sehr positive Erinnerungen damit verbunden sein oder Erinnerung/ Mahnung an die Abspaltung von ihrer Familie. Wir bekommen Gewissheit, dadurch dass ihre Geschwister nicht über sie sprechen will, dass Lisbeth der „schwarze“ verstoßene Fuchs der Familie ist. Ist es in diesem Seidenkleid zum Familieneklat gekommen und dabei die Perlenschnur gerissen? Hat sie es getragen, anlässlich eines eigentlich für sie schönen geplanten Tag? Hat sie die Eltern mit einer Verlobung überrascht?


    Dadurch, dass sie weiter Tabak dreht, ist es offensichtlich für sie i.O., dass ihre Familie damit Geschäfte macht und sie in dieser aufgewachsen ist. Interessant wäre, zu erfahren, ob die Abspaltung geschehen ist, als die Eltern der Geschwister noch lebten? Dann gibt es vielleicht Briefe, die nicht verschickt wurden.


    Wir sind wohl alle gespannt auf die Übersetzung der Briefe aus dem Französischen für Johanna durch ihren Bruder. Toll, dass er diese ihr nicht nur mündlich, sondern schriftlich übersetzen will.


    Gretas Onkel Jupp ist ein richtiges Highlight und womöglich, weil man früher jung heiratete, auch noch recht jung. Er ist ja wohl noch Junggeselle und vielleicht hat Brigitte noch eine Braut für ihn im Sinn. Ist Jupp vielleicht erst 40…


    Ich lese den Roman sehr gern, fühle mich wohl mit der Geschichte, bis gespannt auf den Fortgang und freu mich aufs Weiterlesen morgen. Super Möglichkeit, das Buch in einer Leserunde lesen zu können!



    S. 89: Zeile 16/17: ich finde besser…“weil ihr Vater…auf seiner geliebten Weltmeisterbowle bestand.“

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Mit der Einschätzung des Alters der Männer liegst du richtig. Marc ist Mitte 30, Bernhard ein paar Jahre älter. Ich mag es immer nicht, wenn in Romanen gleich fertige Alterszahlen erscheinen (außer sie sind für die Handlung wichtig), ich denke, man merkt auch so, wie alt die Menschen sind ...

    und sehr schön, dass du dich im Roman wohlfühlst ... Ich hab ihn, wie gesagt, so gern geschrieben ...

  • Es regnet. Wunderbar. Ich bin einfach in meinem Lesesessel sitzen geblieben und habe gleich mal zwei Abschnitte in einem Rutsch durchgelesen.


    Am besten gefällt mir tatsächlich, dass die Geschichte so ruhig ist. Also das Landleben, wie Johanna sich langsam einfindet, wie ihr Alltag ausschaut. Das ist alles eigentlich total unspektakulär und so weit ab von den dunklen Wolken, die sich im Land zusammenbrauen. Man möchte beim Lesen gleich mit zupacken. Und ich kann total nachempfinden, wie gut Johanna sich dabei fühlt. Die körperliche Arbeit, die Tiere um sie herum, die Natur, das befriedigende Gefühl, mit eigener Hände arbeit etwas geschafft zu haben. Das kommt alles wunderbar rüber.


    Ich bin heilfroh, dass es in ihrer Familie nicht nur die nörgelnden unzufriedenen Eltern und den unsymphatischen Georg gibt. Der Onkel und die anderen Brüder sind so, wie man sich Familie wünscht. Und im Dorf wird es ja auch alles Stück für Stück besser.


    Und ein Mann ist auch schon in Sicht. Auch wenn es einer ist, der sicherlich emotional Probleme mit sich bringen wird, da er so un unsteter Gesell zu sein scheint.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Als im Text Johanna erwähnt, dass sie bei der Hochzeitsfeier am Abend das Kleid der Tante tragen wird, ahnte ich, dass es zum Eklat kommt. Lisbeth muss dieses Kleid und die Perlenschnur auch viel bedeutet haben, sonst hätte sie beides nicht aufgehoben. Allerdings, für sie müssen entweder sehr positive Erinnerungen damit verbunden sein oder Erinnerung/ Mahnung an die Abspaltung von ihrer Familie. Wir bekommen Gewissheit, dadurch dass ihre Geschwister nicht über sie sprechen will, dass Lisbeth der „schwarze“ verstoßene Fuchs der Familie ist. Ist es in diesem Seidenkleid zum Familieneklat gekommen und dabei die Perlenschnur gerissen? Hat sie es getragen, anlässlich eines eigentlich für sie schönen geplanten Tag? Hat sie die Eltern mit einer Verlobung überrascht?

    Da bin ich ja auch gespannt, wie und wann das endlich geklärt wird. Ich habe ja irgendwie die Vermutung, sie könnte eine Liebelei mit einem verheirateten Mann oder einem schon vergebenen Mann gehabt haben. Aber irgendwie muss da noch mehr dahinter stecken. Ein verheirateter Franzose? Also damals ja dann ein Feind?

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Schön, dass Johanna in Altenburg angekommen ist. Auch wen vieles noch neu ist scheint sie ja schnell zu lernen. Und die Heimkerh zur Hochzeit hat ihr auch gezeigt, dass sie sich dort nicht mehr wohlfühlt.

    Ich muss ja sagen dass die Familie schon ein wenig nervt.


    Sie erzählen Johanna nichts von Lisbeth und verurteilen sie wenn sie Dinge tut, die an die Tante erinnern. Woher soll sie denn wissen, was sie nicht tun soll, wenn sie nichts über Lisbeth weiß?


    Aber gut so war das damals wohl.... Ich bin mir sicher, die Briefe werden etwas Licht ins Dunkel bringen.

    Ich bin heilfroh, dass es in ihrer Familie nicht nur die nörgelnden unzufriedenen Eltern und den unsymphatischen Georg gibt. Der Onkel und die anderen Brüder sind so, wie man sich Familie wünscht. Und im Dorf wird es ja auch alles Stück für Stück besser.

    Onkel Jupp und Christoph sind beide richtig toll und die Tanten sind es wohl eigentlich auch, wenn es nicht gerade um Lisbeth geht. Da scheint der Vater wohl derjenige zu sein, der über alle bestimmt.


    Ich bin ja auch gespannt was mit Marc Degré weiter passiert. Er scheint ja Lisbeth gekannt zu haben. Wenn er aber so um die dreißig ist, wird er nicht ihr Liebhaber gewesen sein, er ist ja 10 Jahre jünger als Lisbeth.


    Und ich bin gespannt wie sich Johanna weiter im Dorf integriert und ob sie dort irgendwann mal angenommen wird.

  • Und ich bin gespannt wie sich Johanna weiter im Dorf integriert und ob sie dort irgendwann mal angenommen wird.

    So was scheint ja, egal in welchem Bundesland man lebt, echt schwer zu sein. Also als Städter Anschluss finden. Sie müsste natürlich manche Sachen explizit mitmachen. Zur Kirche gehen zum Beispiel. Heutzutage sollte man in Vereine eintreten, die KInder zum Fußballverein schicken oder sowas. Das hilft. :grin Ist natürlich auch schwierig, weil sie als junge Frau alleine wohnt. Alle Frauen im Dorf werden Angst um ihre Männer haben. Und damals war das ja sowieso noch ungewöhnlicher als heute. Und ihre Haare und all das. Das Fremde eckt ja leider immer an bei den Menschen. Anstatt dass man neugierig und aufgeschlossen ist.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • ja, die Regeln in Dörfern sind hart. Aber sich deshalb in allem anpassen? Muss einem auch liegen ... ich finde, Johanna wählt einen guten Mittelweg, schmiedet Freundschaften, aber bleibt sich auch treu ...

    Ganz alleine bleibt sie ja auch nicht lange. Hat ja ein paar sehr gute Frauen um sich rum. Da muss sie sich nicht wirklich verbiegen. :)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich bewundere Johanna, wie sie mit allem zurechtkommt. Gut, sie benötigt die Hilfe von Kätt und deren Tochter, aber sie ist sich für nichts zu fein. Christoph hat ihr zwar einschlägige Bücher geschenkt, doch Theorie und Praxis sind nun einmal zwei Paar Schuh.


    Johanna wird von den Dörflern misstrauisch beäugt, nur wenige wie Kätt, Lika und Eva sind freundlich zu ihr. Der Aufseher für die gräflichen Wälder Marc Degré hat schon beim ersten Blick mächtig Eindruck bei Johanna hinterlassen. Das wird was! Zum Glück war er in der Nähe, als Johanna bei der Geburt des Zickleins nicht mehr weiterwusste.


    Die Einsamkeit macht Johanna manchmal zu schaffen und sie sehnt sich nach ihrer Familie, doch dann bei der Hochzeit von Greta und Heinrich merkt sie, wie weit sie sich von dem allen entfernt hat. Ihre Familie ist aber auch unmöglich. So ein Theater wegen des Kleides machen, aber nicht mit der Sprache herausrücken wollen. Onkel Jupp erweist sich wieder einmal als einfühlsam. Schön, dass er Johanna hilft.


    Ich bin gespannt, ob die Liebesbriefe ihrer Tante ihr weiterhelfen, denn von der Familie darf Johanna wohl keine Aufklärung erhoffen. Zumindest weiß sie nun schon mal, wie Lisbeth ausgesehen hat.

  • So ein Theater wegen des Kleides machen, aber nicht mit der Sprache herausrücken wollen.

    Stimmt, das fand ich auch schräg. Das das Kleid gleich alle so triggert. Ich habe es mir so erklärt, dass Johanna vielleicht auch der Tante sehr ähnlich sieht. :/

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Es wäre gut, im Buch noch zu lesen, was es "ausgerechnet" mit diesem Kleid auf sich hat und falls Brigitte vergessen haben sollte bzw. der Verlag diese Passage weglektoriert hat, dies zu erwähnen, dann würde mich freuen, wenn sie im letzten LR-Abschnitt darauf eingeht.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich mag das Buch unheimlich gerne.

    Die Szene mit dem Kleid ist wirklich ein wenig skurril, sollen sie doch sagen was Sache ist, als so ein Geheimnis daraus machen. Ich hoffe auch das es aufgelöst wird.

    Richtig finde ich auch, dass Johanna direkt abreist, ihr Onkel ist wirklich eine Wucht, der gefällt mir richtig gut. Aber auch ihr Bruder, schön das er ihr die Briefe übersetzt. Ich bin gespannt was dabei rauskommt.:wave

  • Stimmt, das fand ich auch schräg. Das das Kleid gleich alle so triggert. Ich habe es mir so erklärt, dass Johanna vielleicht auch der Tante sehr ähnlich sieht. :/

    Das ist glaube ich nicht der Grund. Sie wird das Kleid wohl getragen haben, als es zum Eklat kam. Inzwischen glaube ich auch, dass Johanna Lisbeths Tochter ist. Da soll wohl von der jüngeren Generation niemand wissen, was damals abgelaufen ist, während die Geschwister von Matthias wohl alle Bescheid wissen.

  • Wie interessant, dass es wegen Lisbeths Kleid zum Eklat kommt und dennoch niemand sich genötigt fühlt, Johanna zu erklären, wieso das so ist.

    Ebenfalls spannend finde ich, dass Lisbeth wohl nochmal im Haus von Johannas Eltern zu Besuch war und quasi rausgeschmissen wurde und dass es zum Streit kam.
    Die Szenen auf Lisbeths Hof finde ich so schön, da wäre ich zu gerne mal Gast 😍

  • Sie erzählen Johanna nichts von Lisbeth und verurteilen sie wenn sie Dinge tut, die an die Tante erinnern. Woher soll sie denn wissen, was sie nicht tun soll, wenn sie nichts über Lisbeth weiß?

    Das hab ich auch gedacht, woher soll Johanna das bitte wissen.

    Dann sollen sie endlich mal "Butter bei die Fische" geben und raus mit der Sprache, was denn damals wegen Lisbeth geschehen ist.


    Die Mutter nervt ein wenig mit ihrer vorwurfsvollen Art, das mag ich überhaupt nicht, diese latenen Vorwürfe.


    Aber den guten Jupp, der gefällt mir immer besser.

    Und Christoph könnt ich sowieso knuddeln :grin


    Besonders fand ich auch die Szene bei der Geburt der Zicklein. Das fand ich sehr anschaulich und schön.


    Das Landleben ist toll dargestellt.

    Ich überlege immer, ob ich das auch so könnte?

    Vielleicht eine Zeit lang, aber immer eher weniger.


  • Das Landleben ist toll dargestellt.

    Ich überlege immer, ob ich das auch so könnte?

    Vielleicht eine Zeit lang, aber immer eher weniger.

    Ich wohne ländlich und mag es sehr. Doch wir hatten Verwandte mit einem Bauernhof, wo ich als Kind viel Zeit verbracht habe. Aber ich habe schon damals gewusst, dass so ein Leben auf dem Bauernhof, was ich mit Landleben gleichsetze, nichts für mich ist. Heute haben wir Freunde mit einem Hof und daher weiß ich, dass das von außen ziemlich idyllisch wirkt, aber verdammt schwer ist.