'Blue Skies' - Seiten 086 - 162

  • Ich bin nich nicht fertig.


    Aber ich bin gerade darüber erschüttert, was Cooper hier passiert. Es beginnt mit einem Ausflug in seine Kindheit, geht in die Gegenwart über, auf die er, wohl durch das Fieber delirant, in genau gleichem Ton herabblickt, als wäre sie auch Teil der Vergangenheit, und das Kapitel endet wieder im Krankenzimmer, nach der OP.

    Ich finde das grausig und großartig geschrieben!

  • Ich bin mit dem Abschnitt auch noch nicht durch. Aber die Konsequenzen von dem Zeckenbiss sind einfach nur grausam. Und ich befürchte, dass es auch bei uns in Zukunft schlimmer wird, mit den Multiresistenten Keimen. Und es ist einfach nur traurig, dass in die Forschung von lebenswichtigen Antibiotika nicht so viel investiert wird,,weil man damit nicht so viel Geld verdienen kann. Aber das ist schon die Wahrheit.


    Mir gefällt das Buch immer besser, je länger ich es höre.

    Wann genau spielt eigentlich die Geschichte? Mir kommt es so vor, wie wenn es gar nicht in der Zukunft ist sondern tatsächlich heute. Es wird immer mal wieder Corona, der Lockdown und die Impfungen erwähnt, also kann es nicht weiter in der Zukunft spielen.

  • Und es ist einfach nur traurig, dass in die Forschung von lebenswichtigen Antibiotika nicht so viel investiert wird,,weil man damit nicht so viel Geld verdienen kann. Aber das ist schon die Wahrheit.


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    Wann genau spielt eigentlich die Geschichte? Mir kommt es so vor, wie wenn es gar nicht in der Zukunft ist sondern tatsächlich heute. Es wird immer mal wieder Corona, der Lockdown und die Impfungen erwähnt, also kann es nicht weiter in der Zukunft spielen.

    Was auf dem Medikamentenmarkt passiert oder eben nicht passiert, beunruhigt much auch sehr. Mit Antibiotika lässt sich eben kein Geld verdienen


    Ich denke, dass der Roman in unserer Gegenwart spielt.

  • Cats Hochzeit ist wirklich bizarr.

    Braut und Bräutigam unterstützen sich selbst mit Drinks oder einem Zug aus der Tüte.

    Der frisch amputiert Cooper trifft eine Ex aus der Highschool und kann sich noch beherrschen, Mari nicht zu betrügen.

    Sturm unterbricht die Feier, ja beendet sie eigentlich.


    Und Cat ist schwanger.

    Ob sie sich und den Alkohol jetzt in den Griff bekommt?

  • Ja, krass. Da jagt eine Katastrophe die nächste.

    Die Menge an Alkohol die da ständig konsumiert wird, finde ich auch heftig.


    Ich bin jetzt mit dem zweiten Teil durch, und das Buch gefällt mir immer noch sehr gut. Es hat mich noch an keiner Stelle gelangweilt.

  • Geht es euch auch so, dass ihr beim Lesen oft schmunzeln müsst? Ich weiß nicht, ob ich das richtig in Worte fassen kann, aber ich finde die Schilderung der "kleinen" Katastrophen so gekonnt auf den Punkt gebracht, dass ich oft fast lachen muss.

    Es passieren in diesem Abschnitt eine Menge einschneidender Dinge. Eine Katastrophe jagt die nächste und trotzdem habe ich das Gefühl, dass sich die meisten mit der Veränderung der Umwelt abgefunden haben. Mari und Cooper sind da ein Hoffnungsschimmer. Ich packe mich da an die eigene Nase. Ich merke, dass ich regelrecht erleichtert bin, wenn es in diesem Jahr Anfang Mai "nur" 15° C sind oder es täglich regnet. Das war vor wenigen Jahren noch anders. Seit dem Jahr, in dem wir zu Fuß auf die andere Rheinseite laufen konnten, habe ich vor dem Wassermangel regelrecht Angst.


    Coopers Verlust des Unterarms war ein Schock. Sehr gut und unter die Haut gehend beschreibt Boyle Coopers Gefühle. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich das so anfühlt.


    Die Hochzeit fand ich irgendwie auch lustig. Gefühlt alle trinken und kiffen schon im Vorfeld, um den Tag zu überstehen, der doch der schönste in Cats Leben sein soll. Und dann landet die ganze Gesellschaft schwitzend und dicht an dicht im Wohnzimmer. Die Bemerkung, dass man eine Feier in Ruhe eigentlich nur noch in einem Bunker erleben kann, hat mich getroffen.


    Oje, Cat ist schwanger! Das Baby ist bestimmt jetzt schon ordentlich geschädigt durch den exzessiven Alkoholkonsum. Immerhin fällt es Todd auf, dass sie nichts trinkt. So ganz oberflächlich scheint die Ehe vielleicht doch nicht zu sein.


    Übrigens gefällt mir die Buchgestaltung ausgesprochen gut. Sowohl die Covergestaltung in den knalligen Farben, als auch die Schlange, die sich durch die Buchseiten schlängelt.


    Ich habe hier übrigens einen interessanten Artikel über die Ausbreitung der Tigerpythons in Florida.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich bin mit dem Abschnitt auch noch nicht durch. Aber die Konsequenzen von dem Zeckenbiss sind einfach nur grausam. Und ich befürchte, dass es auch bei uns in Zukunft schlimmer wird, mit den Multiresistenten Keimen. Und es ist einfach nur traurig, dass in die Forschung von lebenswichtigen Antibiotika nicht so viel investiert wird,,weil man damit nicht so viel Geld verdienen kann. Aber das ist schon die Wahrheit.

    Frage an die Fachfrauen: Hat nicht auch der jahrzehntelange gedankenlose "Konsum" von Antibiotika eine Mitschuld an der Lage? Ich kenne mich null damit aus. Mir ist nur in meinem Umfeld aufgefallen, dass Bekannte, die früher sich bei jedem kleinen Infekt ein Antibiotikum genommen haben, das jetzt nicht mehr tun. Ich frage mich gerade, ob ein Umdenken stattgefunden hat oder es die Wirkung abgenommen hat?

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mir gefällt das Buch immer besser, je länger ich es höre.

    Wann genau spielt eigentlich die Geschichte? Mir kommt es so vor, wie wenn es gar nicht in der Zukunft ist sondern tatsächlich heute. Es wird immer mal wieder Corona, der Lockdown und die Impfungen erwähnt, also kann es nicht weiter in der Zukunft spielen.

    Ich denke auch, dass die Geschichte heute spielt. Oft bekomme ich Gänsehaut beim Lesen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Frage an die Fachfrauen: Hat nicht auch der jahrzehntelange gedankenlose "Konsum" von Antibiotika eine Mitschuld an der Lage?

    Ja auf jeden Fall ! Ich finde ja, dass immer noch viel zu oft und gedankenlos irgendwelche Antibiotika eingesetzt werden. Ich kenne so viele Patienten in der Apotheke, die bei den ersten Halsschmerzen schreien, sie brauchen jetzt sofort ein Antibiotikum. Und auch Ärzte, die das sofort verschreiben. Und dann wurden sie ja auch oft sehr viel in der Tiermast und Tierhaltung eingesetzt. Und leider ist es wirklich so, dass für die Pharmaunternehmen Geld die entscheidende Rolle spielt und es viele "Lifstyle"-Medikamente gibt, die wirtschaftlich viel interessanter sind als Antibiotika. Sehr traurig diese Entwicklung.

    Oje, Cat ist schwanger! Das Baby ist bestimmt jetzt schon ordentlich geschädigt durch den exzessiven Alkoholkonsum. Immerhin fällt es Todd auf, dass sie nichts trinkt. So ganz oberflächlich scheint die Ehe vielleicht doch nicht zu sein.

    Ich habe auch das Gefühl, dass Cat nicht nur das blöde Dummchen ist, für die man sie auf den ersten Blick halten könnte. Bei Todd dachte ich auch erst, er wäre einfach nur oberflächlich und egoistisch. Aber ich hoffe, das stimmt so nicht und ich wünsche mir einfach für Cats Baby, dass sie es schafft den Alkoholkonsum einzuschränken.

    Geht es euch auch so, dass ihr beim Lesen oft schmunzeln müsst? Ich weiß nicht, ob ich das richtig in Worte fassen kann, aber ich finde die Schilderung der "kleinen" Katastrophen so gekonnt auf den Punkt gebracht, dass ich oft fast lachen muss.

    Ja mir geht es zum Teil auch so, dass ich erst das Gefühl habe, ich müsste über eine Szene lachen. Und dann bleibt mir aber das Lachen im Hals stecken, weil es eigentlich überhaupt nicht lustig ist sondern nur wahnsinnig dramatisch und ernst. Aber die Schilderungen sind wirklich genial.

  • Ich komme eher langsam voran, was aber daran liegt, dass Lesen gerade keine Priorität hat, auch gedanklich.

    :knuddel1 das ist doch völlig okay und nachvollziehbar



    und das Buch gefällt mir immer noch sehr gut. Es hat mich noch an keiner Stelle gelangweilt.

    :write:write

    so geht es mir auch. Es passiert eigentlich nichts wahnsinnig großartiges in dem Buch, aber ich finde es sehr faszinierend und einfach toll auf den Punkt geschrieben.

  • Frage an die Fachfrauen: Hat nicht auch der jahrzehntelange gedankenlose "Konsum" von Antibiotika eine Mitschuld an der Lage? Ich kenne mich null damit aus. Mir ist nur in meinem Umfeld aufgefallen, dass Bekannte, die früher sich bei jedem kleinen Infekt ein Antibiotikum genommen haben, das jetzt nicht mehr tun. Ich frage mich gerade, ob ein Umdenken stattgefunden hat oder es die Wirkung abgenommen hat?

    Rouge hat das schon beantwortet, so dass ich nichts mehr hinzufügen muss.

    Wir essen und trinken ohne unser Zutun schon Antibiotika in nicht wirksamen Dosen, so dass es nicht verwunderlich ist, dass sich Resistenzen entwickeln. Wenn ich diese Entwicklungen sehe, wird mir himmelangst.

    Geht es euch auch so, dass ihr beim Lesen oft schmunzeln müsst? Ich weiß nicht, ob ich das richtig in Worte fassen kann, aber ich finde die Schilderung der "kleinen" Katastrophen so gekonnt auf den Punkt gebracht, dass ich oft fast lachen muss.

    Das geht mir auch so. Ich mag diesen hintergründigen, leicht bissigen Humor sehr.

    Er ist menschlichen Schwächen gegenüber schonungslos, aber ohne lächerlich zu machen. Das genieße ich beim Lesen.


  • Ja mir geht es zum Teil auch so, dass ich erst das Gefühl habe, ich müsste über eine Szene lachen. Und dann bleibt mir aber das Lachen im Hals stecken, weil es eigentlich überhaupt nicht lustig ist sondern nur wahnsinnig dramatisch und ernst. Aber die Schilderungen sind wirklich genial.

    So geht es mir auch immer wieder, finde ich auch genial gemacht.

    Ich habe auch das Gefühl, dass Cat nicht nur das blöde Dummchen ist, für die man sie auf den ersten Blick halten könnte. Bei Todd dachte ich auch erst, er wäre einfach nur oberflächlich und egoistisch. Aber ich hoffe, das stimmt so nicht und ich wünsche mir einfach für Cats Baby, dass sie es schafft den Alkoholkonsum einzuschränken.

    Todd halte ich nach wie vor für einben absolut oberflächlichen Typen, während in Cat bestimmt mehr steckt. Ich denke, sie wird keine Probleme haben auf Alkohol zu verzichten, für mich wirkt sie wie eine, die aus Gewohnheit und vor allem aus Langeweile trinkt und es auch jeder Zeit sein lassen könnte.

    Ja auf jeden Fall ! Ich finde ja, dass immer noch viel zu oft und gedankenlos irgendwelche Antibiotika eingesetzt werden. Ich kenne so viele Patienten in der Apotheke, die bei den ersten Halsschmerzen schreien, sie brauchen jetzt sofort ein Antibiotikum. Und auch Ärzte, die das sofort verschreiben. Und dann wurden sie ja auch oft sehr viel in der Tiermast und Tierhaltung eingesetzt.

    Leider werden immer noch viel zu viele Antibiotika in der Tierhaltung eingesetzt. Es gibt zwar Versuchen den Einsatz einzudämmen, aber das Einzige, was da entsteht sind neue Bürokratie-Monster...

  • Todd halte ich nach wie vor für einben absolut oberflächlichen Typen, während in Cat bestimmt mehr steckt. Ich denke, sie wird keine Probleme haben auf Alkohol zu verzichten, für mich wirkt sie wie eine, die aus Gewohnheit und vor allem aus Langeweile trinkt und es auch jeder Zeit sein lassen könnte.

    Todd präsentiert sich gern und sonnt sich in seinem eigenen Glanz. Für mich ist er ein Pfau.


    Ottilie ist eine Biene. Sie kümmert sich, ist fleißig und rührig, macht es allen Recht und wäre bereit, für ihr Volk/ihre Famile alkes zu tun.


    Cooper ist ein Insekt, vielleicht eine Rollassel, also doch kein Insekt, sondern ein Krebstier, rollt sich bei der kleinsten Berührung zusammen, scheu, verletzlich.


    Cat ist eine Katze, anschmiegsam an ihren Mann, trotzdem sehr eigensinnig und landet auf den Füßen, wenn sie fällt.

    Um Cat mache ich mir am ehesten Sorgen...


  • Bei Todd bin ich bei dir - zumindest insoweit, dass sein Job das erfordert, das auf ihn überspringt, da aber doch deutlich mehr ist. Das wirkt auf mich hin und wieder so, kleine Details, die eingewebt werden. Ich kann gar nicht mal genaueres sagen, woher dieser Eindruck kommt.


    Bei Otilie bin ich ganz deiner Meinung.


    Cooper sehe ich ganz anders. Zum Beispiel in der Rückblende, in der ja erwähnt wird, dass er nicht den einfachen Weg wählt, sondern seinen Grashüpfer rettet und nicht versucht, bei den "Coolen" anzukommen, und später geht er dann mit den Shirts in die Offensive. Und endet bei der traumatischen Erfahrung des verlorenen Arms, wo er natürlich Selbstmitleid und Abwerreaktionen hat, aber durchaus auch mit Humor (z.B. im Krankenhaus, erste Begegnung mit Cat) reagiert. Cooper ist für mich ein starker, sehr eigenwilliger und eigensinniger Charakter.


    Cat mit einer Katze zu vergleichen finde ich großartig, da glaube ich auch nicht an einen Zufall, auch wenn ich ohne deinen Post gar nicht darauf gekommen wäre. Verschmust, kontaktfreudig, aber auch sehr zielstrebig und eigensinnig. Und wahnsinnig bequem - erstmal liegen bleiben und schauen was passiert, aber wenn sie handeln muss, dann macht sie es auch.


    Spannend, so unterschiedlich wirken Bücher.