"In uns der Ozean" - Seiten 246 - 326

  • Dorothy kann ich hier überhaupt nicht verstehen, Rachel bräuchte so dringend ihre Unterstützung und ihren Rückhalt, aber statt ihr zu helfen, so gut sie es eben kann, fällt sie Rachel regelrecht in den Rücken.

    Was nützt das größte Staunen, wenn man weiß, dass alles kaputt geht.


    Richtig schockiert hat mich das Verhalten der Ärzte bei Rachels Krebsdiagnose, als ob erwachsene Frauen wie kleine Kinder wären, mit denen man nicht vernünftig reden kann, unfassbar.

  • Dorothy kann ich hier überhaupt nicht verstehen, Rachel bräuchte so dringend ihre Unterstützung und ihren Rückhalt, aber statt ihr zu helfen, so gut sie es eben kann, fällt sie Rachel regelrecht in den Rücken.

    Was nützt das größte Staunen, wenn man weiß, dass alles kaputt geht.


    Richtig schockiert hat mich das Verhalten der Ärzte bei Rachels Krebsdiagnose, als ob erwachsene Frauen wie kleine Kinder wären, mit denen man nicht vernünftig reden kann, unfassbar.

    Das Verhalten der Ärzte fand ich auch sehr erschreckend. Aber es ist Rachel damals tatsächlich so ergangen - und vermutlich vielen anderen Frauen, weil sie irgendwie immernoch als "nicht ganz für voll zu nehmende" Menschen wahrgenommen wurden. Heute undenkbar - oder? Das Gespräch mit dem Doktor lief tatsächlich so ähnlich ab. Das habe ich in Rachels Briefen gelesen, von denen viele nach ihrem Tod veröffentlicht worden. Das war eine wichtige Quelle für mich, um ihren Alltag und ihre Gefühle mitzuerleben.

  • Diesmal habe ich leider das Abschnittende verpasst. Aber ich denke, es ist zu entschuldigen, da ich einfach so gefesselt war, dass ich einfach über den Abschnitt hinaus gehört habe. Ich hatte mir zwar die Abschnitte gut eingeprägt und auch die vorherigen Teile anhand von Prozentzahlen gut "im Griff" gehabt. Aber hier war ich dann plötzlich schon bei über 90%. :zwinker Aber das spricht absolut FÜR das Buch! :-]

    Dorothy kann ich hier überhaupt nicht verstehen, Rachel bräuchte so dringend ihre Unterstützung und ihren Rückhalt, aber statt ihr zu helfen, so gut sie es eben kann, fällt sie Rachel regelrecht in den Rücken.

    Was nützt das größte Staunen, wenn man weiß, dass alles kaputt geht.

    Hier hat sich für ein wenig das Bild, das ich von Dorothy hatte, bestätigt. Sie kam mir manchmal ein bisschen naiv vor. Sie hat einfach nicht die Weitsicht von Rachel und kann das Große und Ganze nicht umfassen. Das entschuldigt natürlich nicht, dass Sie Rachel, wie du so gut formuliert hast, in den Rücken fällt.

    Das Verhalten der Ärzte fand ich auch sehr erschreckend. Aber es ist Rachel damals tatsächlich so ergangen - und vermutlich vielen anderen Frauen, weil sie irgendwie immernoch als "nicht ganz für voll zu nehmende" Menschen wahrgenommen wurden. Heute undenkbar - oder? Das Gespräch mit dem Doktor lief tatsächlich so ähnlich ab. Das habe ich in Rachels Briefen gelesen, von denen viele nach ihrem Tod veröffentlicht worden. Das war eine wichtige Quelle für mich, um ihren Alltag und ihre Gefühle mitzuerleben.

    Es ist einfach unfassbar, wie die Ärzte mit den Frauen geredet haben. Als ob sie nicht selbst über ihren eigenen Körper entscheiden könnten. Da kommt man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus. :(  

    Ich bin ein bisschen hin und her gerissen darüber, dass Rachels Briefe veröffentlich wurden. Einerseits bin ich sehr froh darüber, da wir sie so kennenlernen dürfen und es auch wichtig wäre, dass noch viele mehr über sie Bescheid wüssten. Gleichzeitig finde ich Briefe als doch sehr intim. Okay, es kommt natürlich auch drauf an, an wen diese Briefe gerichtet waren. Aber versteht ihr, was ich meine?


    Ich gehe dann Mal weiterhören. Eigentlich schade, dass ich bald durch bin... Und ich habe auch Respekt vor dem Ende des Buches, bei dem wir Rachel wohl loslassen müssen.

  • Die „DDT-Sache“ nimmt immer gruseligere Ausmasse an, allein nur darüber zu lesen. :yikes Wie mag es da Rachel Carson gegangen sein? Und die Sprüherei ging ja über etliche Jahre.


    Wie schockierend, so in der Rückschau: Es wird flächendeckend gesprüht, keiner kann sich weigern. Die Piloten mischen die Mixtur selbst zusammen und je mehr sie versprühen, desto mehr verdienen sie auch. Findet den Fehler... :schlaeger


    Kein Wunder, dass Rachel nur wenig über die „von oben“ verordneten Einsätze heraus findet. Aber zum Glück trifft sie im Landwirtschaftsministerium auf Dan, der immer noch der gute Kerl ist, für den ich ihn letztlich schon damals hielt. Und er hilft ihr im Rahmen seiner Möglichkeiten.


    Eigentlich ein absolutes Unding, dass die Unbedenklichkeitsstudien allein vom Hersteller durchgeführt wurden – hier hat mich meine Erinnerung also nicht getrogen.


    Und sie trifft auf Dr Robert White-Stephens, den Sprecher der chemischen Industrie in den USA. Kein Wunder, dass er sofort zu ihrem Intimfeind avanciert ist, umso gespannter bin ich auf den Gesprächsverlauf im TV Interview 1963. Diese kleinen Sprünge ins Jahr 1963 finde ich sehr geschickt eingebaut, sie bauen eine ungeheure Spannung auf, wie das Interview verlaufen wird.


    Wenig überraschend droht ihr White-Stephens. Klar – die Firma hat viel zu verlieren, wenn nachgewiesen werden kann, dass DDT der Umwelt sehr wohl schaden kann.


    Rachel erlebt einen heiklen Moment mit Stanley und Dorothy. Ich frage mich, wieviel er wohl ahnte vom wahren Charakter der Beziehung zwischen Rachel und Dorothy. Deren Sorgen sind natürlich absolut begründet: sobald Rachel sich mit ihrem Buch an die Öffentlichkeit wendet, werden ihre Gegner versuchen, sie auf alle möglichen Arten zu diskreditieren. Kein Wunder, dass die meisten Verlage aus Angst das Manuskript ablehnen.


    Und wieder bemerkt Rachel einen Knoten in der Brust. Dass gerade sie als Wissenschaftlerin das damals schon auf die leichte Schulter genommen hat, ist naiv. Und was mich geradezu zum Kochen gebracht hat ist die Tatsache, dass viele Ärzte damals die Befunde nur mit den Ehemännern besprochen haben, wohl um die Frauen zu schonen. :bonkDabei geht es um deren Leben, um nichts weniger. Ich möchte nicht wissen, wieviele ledige Frauen damals aus solchen Gründen eine schlechtere Behandlung erhielten und womöglich sterben mussten. Hier bin ich wirklich ein wenig eskaliert vor Wut.


    Sehr gut finde ich, dass sie den Krebs bewußt nicht als Waffe benützt, da sie völlig recht hat mit der Annahme, er ließe sie „nur“ als rächendes Opfer erscheinen und das würde ihre Glaubwürdigkeit schmälern. Fast gibt sie aufgrund der enormen Strapazen der Behandlung auf. Aber nur fast. Roger verleiht ihr die Kraft zum Weitermachen.


    Zwergin

    Ich habe Dorothys Verhalten als von großer Sorge geprägt eingeschätzt: die Sorge, dass Rachel sich mit zu mächtigen Gegnern anlegt, dass sie als Verliererin aus der Sache herausgeht. Ich denke, sie fürchtet auch, dass eine Konsequenz auch der Verlust Rachels (und möglicherweise auch ihrer beider als Paar) Privatsphäre sein könnte. Ich habe ihr Verhalten nicht gutgeheissen, konnte es aber irgendwo auch nachvollziehen.


    Was die Ärzte der damaligen Zeit angeht... einfach bodenlos! :fetch


    Ayasha

    Als naiv würde ich Dorothy nicht bezeichnen. Eher als ängstlich. Sie hat so große Angst vor möglichen Konsequenzen, dass sie lieber die Augen schließen würde.


    Was veröffentlichte Briefe angeht, bin ich bei Dir: auf der einen Seite sind das ganz oft wertvolle zeitgeschichtliche Dokumente. Aber letztlich sind es meist auch Briefe, die eigentlich nur zwei Personen etwas angehen und nicht die ganze Welt.


    Theresia Graw

    Unglaublich kann ich da nur sagen. Und doch glaube ich, dass meine Tante heute noch leben könnte, wenn Anfang der 60er Jahre (!!!) die Ärzte offener zu ihr gewesen wären. Auch sie war ledig.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Aber zum Glück trifft sie im Landwirtschaftsministerium auf Dan, der immer noch der gute Kerl ist, für den ich ihn letztlich schon damals hielt. Und er hilft ihr im Rahmen seiner Möglichkeiten.

    Mit Dan konnte ich mich hier ein wenig versöhnen. Ich fand es so schade, dass er Rachel nach einer eventuellen Heirat nicht mehr hätte arbeiten lassen. Aber hier zeigt er tatsächlich seine gute Seite und unterstützt Rachel nach seinen Möglichkeiten. :)

    Unglaublich kann ich da nur sagen. Und doch glaube ich, dass meine Tante heute noch leben könnte, wenn Anfang der 60er Jahre (!!!) die Ärzte offener zu ihr gewesen wären. Auch sie war ledig.

    Das ist wirklich unfassbar. :( Und wir haben so großes Glück, dass es heute nicht mehr so ist.

  • Ayasha

    Dan habe ich immer als Mann seiner Zeit betrachtet. Er war sicher schon fortschrittlicher als manch ein anderer, konnte sich aber dennoch nicht vorstellen, wie das funktionieren könnte mit einer Frau an seiner Seite, die sich nicht nur um Haus und Kinder, sondern auch um ihre eigene Karriere kümmert.


    Kleiner Tipp an Dan: Da muss "Mann" halt auch mit anpacken, ne? Aber damit haben ja selbst heute anscheinend noch manche Männer ein Problem. Sie wurden vom Genpool halt nur mit zwei linken Händen voller Daumen ausgestattet. Und sie leiden an einer Art von Haushaltsblindheit die sie unfähig macht zu erkennen, was gemacht werden muss und vor allem auch, wie. Arme Wesen, diese Art von Männern. :grin Genug der Ketzerei... :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ayasha

    Dan habe ich immer als Mann seiner Zeit betrachtet. Er war sicher schon fortschrittlicher als manch ein anderer, konnte sich aber dennoch nicht vorstellen, wie das funktionieren könnte mit einer Frau an seiner Seite, die sich nicht nur um Haus und Kinder, sondern auch um ihre eigene Karriere kümmert.


    Kleiner Tipp an Dan: Da muss "Mann" halt auch mit anpacken, ne? Aber damit haben ja selbst heute anscheinend noch manche Männer ein Problem. Sie wurden vom Genpool halt nur mit zwei linken Händen voller Daumen ausgestattet. Und sie leiden an einer Art von Haushaltsblindheit die sie unfähig macht zu erkennen, was gemacht werden muss und vor allem auch, wie. Arme Wesen, diese Art von Männern. :grin Genug der Ketzerei... :lache

    So habe ich ihn schon auch gesehen. Ich hätte ihn mir einfach für Rachel noch fortschrittlicher gewünscht. :zwinker


    Zum deinem zweiten Teil: Herrlich beschrieben! :thumbup::rofl