"In uns der Ozean" - Seiten 001 - 085

  • Ich weiß gar nicht, ob ich Rachel einen Partner an die Seite wünsche, da ich befürchte, das geht nicht gut. Aber vielleicht gibt es da jemanden, den sie kennen lernen wird. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Dan dafür der Richtige ist, als Kollege und Freund klappt es wunderbar. Als Ehemann glaube ich, entsteht ein Gefälle, das ja auch so schon manchmal durchkommt. Beispielsweise gibt Dan die Festschrift an Rachel ab, aber nicht nur weil er glaubt sie kann es besser, sondern auch, weil er sie selber nicht schreiben will.

    Das ist eine sehr interessante Sichtweise. Aus der Perspektive hatte ich das tatsächlich nicht gesehen. Vermutlich habe ich mir für Rachel einfach auch Lebensglück gewünscht, aber nicht auf dem Schirm gehabt, dass das auch ohne Ehepartner gehen könnte. :schuechtern


    Die Familie ist bitter, ihre Mutter unterstützt sie so gut es geht, ihr Vater macht es auf seine Weise, das habe ich bspw. ganz anders wahrgenommen als du streifi .

    Ah, stimmt! Da wollte ich doch eigentlich zum Post von streifi auch etwas schreiben und hatte es dann vergessen. :nerv Ich finde auch nicht, dass der Vater mit dem Bruder vergleichbar ist. Es stimmt, dass er falsche Entscheidungen getroffen hat. Aber er und seine Frau können nicht so verkehrt sein, wenn man sieht, zu was für einer starken und eigenständigen Frau sie Rachel erzogen haben. Und er hat doch genau wie die Mutter Rachel in allem unterstütz und sie darin bestärkt, ihren Weg zu gehen.

  • Die Familie ist bitter, ihre Mutter unterstützt sie so gut es geht, ihr Vater macht es auf seine Weise, das habe ich bspw. ganz anders wahrgenommen als du streifi . Beim Bruder sind wir uns aber einig, was ein sich selbst bemitleidender Depp. Wobei wir natürlich auch nur kurze Ausschnitte mitbekommen. Für die Familie sorgen zu müssen prägt sicherlich Rachel, und ich hoffe, durch den Zeitungsjob, den sie vielleicht annehmen wird aus Geldnot, entwickelt sich für Rachel dann die eine oder andere offene Tür.

    Beim Vater kann ich es nicht wirklich beurteilen, er tritt ja gar nicht handelnd auf. Allerdings finde ich Menschen, die dauernd beruflich neu durchstarten immer etwas befremdlich, da ist mir zu wenig Konstanz drin und wenn ich ne Familie mir drei Kindern habe, muss ich vielleicht auch einfach anders leben, als wenn ich alleine wäre. So wie Rachel es ja auch tut, sie stellt sich ganz selbstverständlich in den Dienst der Familie und gibt ihre eigenen Wünsche fürs erste auf.


    Dass das bei Männern eher akzeptiert wird als bei Frauen ist auch so ne Krux. Ein Mann der so handelt ist ein Macher, jemand der sein Leben in die Hand nimmt. Eine Frau wird dann eher als unverantwortlich und unvernünftig angesehen. Jemand der flatterhaft ist.... Ich glaube niemand würde auf die Idee kommen nen Mann als flatterhaft zu bezeichnen ;-)

  • Es gibt immer wieder Passagen und Zitate, bei denen ich dachte, dass ich das auch gerne gelesen hätte und man könnte es im Buch immer wieder nachlesen. Daher spiele ich mit dem Gedanken, mir das Buch dann doch auch noch zu gönnen. Denn auch der Einband ist wirklich schön. :-] Aber das trübt meine Begeisterung für das Hörbuch und Elke Schützhold nicht im Geringsten!

    Wenn Du das Buch haben möchtest, kannst Du nach Abschluß der Leserunde (und beim nächsten Treffen ;)) gerne meines haben. Wie Du weißt, gebe ich ja aus Platzgründen die meisten gelesenen Bücher weiter und wenn ich weiß, es kommt in so liebende Hände wie die Deinen, gebe ich es besonders gerne weiter. :wave


    Was Rachels Vater angeht... er hat sich immerhin ein wenig bemüht, aber er hatte halt Pech in seinen Bemühungen. Vielleicht war vieles auch bereits von vornherein zum Scheitern verurteilt, aber es fehlte ihm ein wenig das (Denk-)Vermögen, das bereits vorher einzuschätzen.


    Das ist so meine vornehme Umschreibung von: er ist halt ein Versager gewesen. ;)

    Lieben Gruß,


    Batcat batsmile.gif


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Wenn Du das Buch haben möchtest, kannst Du nach Abschluß der Leserunde (und beim nächsten Treffen ) gerne meines haben. Wie Du weißt, gebe ich ja aus Platzgründen die meisten gelesenen Bücher weiter und wenn ich weiß, es kommt in so liebende Hände wie die Deinen, gebe ich es besonders gerne weiter.

    Das ist ein ganz tolles Angebot! :love: Das nehme ich sehr gerne an! :knuddel1

  • Beim Vater kann ich es nicht wirklich beurteilen, er tritt ja gar nicht handelnd auf. Allerdings finde ich Menschen, die dauernd beruflich neu durchstarten immer etwas befremdlich, da ist mir zu wenig Konstanz drin und wenn ich ne Familie mir drei Kindern habe, muss ich vielleicht auch einfach anders leben, als wenn ich alleine wäre. So wie Rachel es ja auch tut, sie stellt sich ganz selbstverständlich in den Dienst der Familie und gibt ihre eigenen Wünsche fürs erste auf.


    Dass das bei Männern eher akzeptiert wird als bei Frauen ist auch so ne Krux. Ein Mann der so handelt ist ein Macher, jemand der sein Leben in die Hand nimmt. Eine Frau wird dann eher als unverantwortlich und unvernünftig angesehen. Jemand der flatterhaft ist.... Ich glaube niemand würde auf die Idee kommen nen Mann als flatterhaft zu bezeichnen ;-)

    Das habe ich bei dem Vater, der ja wirklich gar nicht viel vorkam, gar nicht so wahrgenommen. Ich dachte er hat einen stabilen Job der die Familie durchbringt. Und mit dem Studium, das ihre Eltern Rachel ermöglichen kommen darüber hinaus Kosten auf ihn zu, die er dann mit Hypothek und letztlich Aktien, worin ja viele investiert haben und wo mit dem schwarzen Freitag ja viele Tragödien stattgefunden haben, gipfelte.

    Flatterhaft und mit verschiedenen Jobs habe ich nur Robert wahrgenommen, von dem ich ja auch nichts halte.

  • Das ist eine sehr interessante Sichtweise. Aus der Perspektive hatte ich das tatsächlich nicht gesehen. Vermutlich habe ich mir für Rachel einfach auch Lebensglück gewünscht, aber nicht auf dem Schirm gehabt, dass das auch ohne Ehepartner gehen könnte. :schuechtern


    Ah, stimmt! Da wollte ich doch eigentlich zum Post von streifi auch etwas schreiben und hatte es dann vergessen. :nerv Ich finde auch nicht, dass der Vater mit dem Bruder vergleichbar ist. Es stimmt, dass er falsche Entscheidungen getroffen hat. Aber er und seine Frau können nicht so verkehrt sein, wenn man sieht, zu was für einer starken und eigenständigen Frau sie Rachel erzogen haben. Und er hat doch genau wie die Mutter Rachel in allem unterstütz und sie darin bestärkt, ihren Weg zu gehen.

    Ich halte Rachels Vater auch für einen guten, aber leider wenig erfolgreichen Mann. Ich habe ja ein paar seiner misslungenen Geschäfte im Roman aufgeführt. So ähnlich ist es ihm tatsächlich ergangen. Er war offenbar kein glücklicher Geschäftsmann. Und Rachels Mutter hätte als junge Frau selbst gerne studiert. Aber natürlich waren es in ihrer Jugend noch mal ganz andere Zeiten... Das erklärt aber, weshalb sie Rachel so gefördert hat. In ihrer Tochter hat sie auch ihre eigenen Träume verwirklich gesehen. (In einer Urversion des Romans hatte ich das noch näher beschrieben, aber im Lektorat fliegt so manches aus dem Text, um die Geschichte nicht allzusehr abschweifen zu lassen.) Tatsächlich hat die Mutter Rachel ganz oft an den Wochenenden im College besucht und so viel wie möglich teilgenommen an ihrem Studium. Mit ihrer Wissbegier waren die zwei vermutlich Außenseiterinnen in der Familie und einander sehr verbunden.

  • Und Rachels Mutter hätte als junge Frau selbst gerne studiert. Aber natürlich waren es in ihrer Jugend noch mal ganz andere Zeiten... Das erklärt aber, weshalb sie Rachel so gefördert hat. In ihrer Tochter hat sie auch ihre eigenen Träume verwirklich gesehen. (In einer Urversion des Romans hatte ich das noch näher beschrieben, aber im Lektorat fliegt so manches aus dem Text, um die Geschichte nicht allzusehr abschweifen zu lassen.) Tatsächlich hat die Mutter Rachel ganz oft an den Wochenenden im College besucht und so viel wie möglich teilgenommen an ihrem Studium. Mit ihrer Wissbegier waren die zwei vermutlich Außenseiterinnen in der Familie und einander sehr verbunden.

    Schade, dass dieser Teul dem Lektorat zum Opfer gefallen ist. Ich hatte mich beim Lesen schon gefragt, wieso Rachels Mutter sie so massiv unterstützt, das war ja doch sehr ungewöhnlich für diese Zeit.

  • Ja, einerseits ist das schon schade - andererseits muss man sicher auch aufpassen, dass man sich nicht zu sehr in Nebenstränge verzettelt.


    Ich habe das für mich beim Lesen so interpretiert, dass die Mutter stolz ist, dass sie so eine kluge Tochter hat.

    Lieben Gruß,


    Batcat batsmile.gif


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ja, einerseits ist das schon schade - andererseits muss man sicher auch aufpassen, dass man sich nicht zu sehr in Nebenstränge verzettelt.


    Ich habe das für mich beim Lesen so interpretiert, dass die Mutter stolz ist, dass sie so eine kluge Tochter hat.

    Auch wenn ich selbst gerne ein paar Seiten mehr gelesen (bzw. gehört hätte), kann ich da den Verlag schon verstehen.


    Was die Mutter betrifft, habe ich das so ähnlich gesehen wie Batcat . :-)

  • Ja, einerseits ist das schon schade - andererseits muss man sicher auch aufpassen, dass man sich nicht zu sehr in Nebenstränge verzettelt.


    Ich habe das für mich beim Lesen so interpretiert, dass die Mutter stolz ist, dass sie so eine kluge Tochter hat.

    Ja, das war sie sicher auch. Es ging mir darum zu erzählen, wie Rachel dazu kam "Silent Spring" zu schreiben und was sich am Ende daraus entwickelte. Als ich zu recherchieren begann, hätte ich den Roman am liebsten mit Rachels Kindheit angefangen, weil ihr ganzes Leben so super spannend war. Aber dann wäre das Buch vermutlich heute noch nicht fertig :-D Man muss sich auch beschränken können ;-)

  • Na der Vater hatte wohl auch allerlei Jobs in den unterschiedlichsten Branchen. Ich habe ihn daher eher so heute hüh und morgen hott wahrgenommen...

    Für mich kam er eher so rüber, dass er mit seinen Jobs und Projekten einfach kein gutes Händchen hatte - er hat vieles versucht, ist aber gescheitert.

    Und vor allem hat er Rachels Wunsch zu studieren unterstützt.

    Ihn habe ich ganz anders wahrgenommen als den Bruder, der nur negative Kommentare abgibt, im Grunde neidisch auf Rachel ist und selbst nichts zustande bringt (dabei aber eher faul ist als glücklos)

  • So, erster Abschnitt gelesen uns schon bin ich "in love". Was für ein wunderbares Buch über eine zielstrebige Frau, die sich trotz herber Rückschläge nicht unterkriegen lässt. Mir war zu Anfang gar nicht bewusst, dass es diese starke Rachel Louise Carson wirklich gibt. Da soll noch einer sagen einen Roman zu lesen bildet nicht! :)


    Was war ich stolz auf sie als sie realisierte, dass ein Literaturstudium doch nicht das richtige für sie war und sie zum Studium der Biologie wechselte - belächelt von der Männerwelt aber stets unterstützt von ihren liebevollen Eltern. Ein Praktikum am Marine Laboratory Woods Hole und die Bekanntschaft mit Mary schien ihr Glück zu komplettieren. Doch leider ist es nicht von langer Dauer, was ich schon befürchtet hatte als ich die Jahreszahl 1929 las ... der Börsencrash zwingt sie aufzugeben ...


    Der Strang, der 1963 spielt, aber zeigt an, dass sie weiterhin ihren Weg gegangen sein muss, denn Rachel Carson erscheint sie zu einer Fernsehdebatte beim Sender CBS ... leider scheinbar schon schwer krank ...


    Bin so gespannt, wie es weitergehen wird und les mal schnell nach, wie ihr das hier alles empfunden habt :)

  • Mir war zu Anfang gar nicht bewusst, dass es diese starke Rachel Louise Carson wirklich gibt. Da soll noch einer sagen einen Roman zu lesen bildet nicht! :)


    Ich glaube, da ging es den meisten hier so. Wieder was gelernt. Lesen bildet. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat batsmile.gif


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Was mir gar nicht gefällt, wie über Frauen im Zusammenhang mit Wissenschaft gedacht wird. Diesen männliche Bild auf die Frau und ihre wissenschaftliche Intelligenz, das ist wirklich altertümlich und ich bin froh, dass das heute nicht mehr so ist. Z.B. studieren mehr Frauen als Männer Biologie.

    Bin da ganz bei dir aber das blieb ja leider noch recht lange so. Ich arbeite selbst an einem Institut - wenn auch nicht als Forscher oder ähnliches - und bin immer wieder mehr als erfreut, wenn ich die jungen Frauen bei uns sehe, die sich mit Begeisterung in die Forschung, Entwicklung und Auswertung stürzen und inzwischen natürlich auch genauso wie ihre männliche Kollegen promovieren und sich weiterbilden dürfen. Oft habe ich das Gefühl als ob sie sogar viel zielstrebiger und fleißiger sind als die Herren der Schöpfung ;)

    Trevor verkörpert für mich das Männerbild dieser Zeit: er ist arrogant und überheblich. Er spielt unfair, indem er versucht, ihre Entdeckung als seine auszugeben und er gönnt ihr die Promotionsstelle nicht. Schade, dass er sie letztlich dann doch bekommt.

    Ja, wirklich schade ... das tat mir auch in der Seele weh, denn er hat sie sich ja doch mehr oder weniger ergaunert - auch wenn seine ursprünglichen Pläne GsD in letzter Minute vereitelt wurden - und Rachel hatte sie sich redlich verdient.

    Aber arrogante und überhebliche Männer gibt es leider auch noch in der heutigen Zeit, wenn vielleicht auch nicht mehr so ausgeprägt.

  • Die Liebe zur Natur und die Sehnsucht nach dem Meer sind einfach wunderschön und sehr einfühlsam beschrieben.

    Ob absolut, mein meint fast den Wald und natürlich das Meer riechen zu können ... einfach nur großartig beschrieben !!

    Was mir gleich wirklich gut gefallen hat ist, wie Theresia Graw die Natur beschreibt. Man hat sofort ein detailreiches Bild vor Augen und man spürt die tiefe Liebe zur Natur, die Rachel Carson in sich trägt.

    Da bin ich so bei dir :)

  • Der Name Rachel Carson sagte mir nichts, nun gelernt: es gab sie, es ist keine fiktive Person.

    Genau so ging es mir auch ... wieder eine Bildungslücke geschlossen ...

    Rachel Carson und ihr Buch "Der stumme Frühling" waren mir schon vorher ein Begriff, auch wenn ich es noch nicht gelesen habe, kommt man als (Bio)Landwirt mit ein bisschen Interesse an der Geschichte des Pflanzenschutzes nicht ganz an ihr vorbei.

    Ich habe Rachels Buch auch noch nicht gelesen, ich gestehe, ich hatte davon noch nicht einmal gehört und bin nun natürlich umso neugieriger geworden.

    Zum Thema Pflanzenschutz kenne ich mich schon eher aus. Wir haben bis Ende letzten Jahres noch einen Steillagenweinberg bewirtschaftet und auch da kommt man durch die vielen Spritzungen an diesem Thema nicht vorbei. Gott sei Dank hat sich aber auch in dem Bereich vieles zum Guten verändert.

    Hier ist eine beeindruckende Liste von Frauen, die davon betroffen sind.

    Ohhhh ... von diesem Matilda Effekt hatte ich nun wirklich noch nie gehört ... danke für die Bereicherung und Aufklärung!