'Ich bin Herodias' - Kapitel 23 - 29

  • . Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein ist ja auch im alltäglichen Wortschatz angekommen.

    Sehr viele Sprüche, die heute allgemein verwendet werden stammen aus der Bibel.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen űbersit :lesendViola Eigenbrodt Bilder, Tod und Volksmusik :lesend America against America Wang Huning

  • Ne Kollegin von mir liest jeden Tag per Voicenachricht ihren Freunden ein Kapitel aus der Bibel vor….

    Noch ist sie recht am Beginn des alten Testaments. Sie rechnet damit in 2 bis drei Jahren dann fertig zu sein.


    Ich habe ihr als Folgelektüre mal dieses Buch vorgeschlagen

  • Ich freu mich jedes Mal, wenn ich einen Abschnitt beendet habe und dann erst mal eure Beiträge lese bevor ich selbst meinen Senf dazu geben. Ich freu mich, weil die Diskussion genau so läuft, wie ich es gehofft hatte. Freundlich, schlau und mit der richtigen Dosis Religion. :love:

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Glutspur - Katrine Engberg

    Amrum - Hark Bohm

    Die Träumenden von Madras - Abraham Verghese



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • ich habe da erstmal so gut es eben ging versucht mich aus dem biblischen Kontext raus zu ziehen)

    Ich mag gerade das, was diese Geschichte in meinem Kopf wieder aus der Versenkung holt. Ich bin zwar Katholikin aber schon lange keine Kirchgängerin Testament-Leserin mehr. Das Buch veranlasst mich dazu, mal wieder über all das länger nachzudenken und auch für mich Dinge wieder ganz bewusst einzuordnen.


    Und ganz allgemein mag es es ja, wenn Fakten auf Fiktion treffen. Ich habe gerade das neue von Rebecca Gablé beendet und mich auch da an einem ausführlichen Nachwort erfreut, dass die Szenen im Buch und ihre Entstehung reflektiert. Ich freu mich also auch auf das Nachwort. Dass ich IMMER nach dem Roman lese - auch wenn man sich hier ja nicht wirklich spoilern kann, da die Geschichte ja irgendwie trotz allem Neuen bekannt ist.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Glutspur - Katrine Engberg

    Amrum - Hark Bohm

    Die Träumenden von Madras - Abraham Verghese



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Sehr viele Sprüche, die heute allgemein verwendet werden stammen aus der Bibel.

    Nicht nur aus der Bibel sondern ganz allgemein überliefert aus anderen Epochen. Und die liegen oft wirklich Jahrhunderte zurück. Das finde ich ausgesprochen faszinierend.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Glutspur - Katrine Engberg

    Amrum - Hark Bohm

    Die Träumenden von Madras - Abraham Verghese



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Richtig, Miriam von Migdal ist Maria Magdalena.

    Als Hure wurde sie erst später verumglimpft,

    Dass das Maria Magdalena sein sollte war klar. Und das mit der Hure, das wurde man ja schnell mal beschimpft, wenn man sich als Frau nicht so verhalten hat, wie die Gesellschaft es für angemessen hielt. Und das ist ja auch heute noch so, dass ein Mann, der unverheiratet viele Affären hat eher der tolle Hecht oder halt bisschen bindungsresistent ist während man eine Frau schon eher mal als Schlampe bezeichnet.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Glutspur - Katrine Engberg

    Amrum - Hark Bohm

    Die Träumenden von Madras - Abraham Verghese



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich mag gerade das, was diese Geschichte in meinem Kopf wieder aus der Versenkung holt. Ich bin zwar Katholikin aber schon lange keine Kirchgängerin Testament-Leserin mehr. Das Buch veranlasst mich dazu, mal wieder über all das länger nachzudenken und auch für mich Dinge wieder ganz bewusst einzuordnen.


    Und ganz allgemein mag es es ja, wenn Fakten auf Fiktion treffen. Ich habe gerade das neue von Rebecca Gablé beendet und mich auch da an einem ausführlichen Nachwort erfreut, dass die Szenen im Buch und ihre Entstehung reflektiert. Ich freu mich also auch auf das Nachwort. Dass ich IMMER nach dem Roman lese - auch wenn man sich hier ja nicht wirklich spoilern kann, da die Geschichte ja irgendwie trotz allem Neuen bekannt ist.

    Ich konnte den Kontext natürlich nicht ganz ausblenden, wollte aber ganz unvoreingenommen an die Geschichte gehen.

    Nach Beendigung der Absätze hat es aber doch Gedankenkarussell gegeben über die Zusammenhänge 😉

  • Ich mag gerade das, was diese Geschichte in meinem Kopf wieder aus der Versenkung holt. Ich bin zwar Katholikin aber schon lange keine Kirchgängerin Testament-Leserin mehr. Das Buch veranlasst mich dazu, mal wieder über all das länger nachzudenken und auch für mich Dinge wieder ganz bewusst einzuordnen.

    So ging es mir beim Schreiben auch. Der Prozess hat mich immer wieder dazu veranlasst, noch mal über Dinge nachzudenken, die lang einfach irgendwo im Hinterkopf geschlummert haben.

  • Meh, so richtig viele entspannte Jahre hatten die beiden ja nicht gerade … In diesem Kapitel geht es so richtig zur Sache. Schon bei der Beinahe-Steinigung hatte ich Bauchgrimmen, ob das wirklich gut ausgeht, denn auch wenn sie erst einmal entkommen sind, ist Herodias ja nun einmal auch eine Frau und ihre Möglichkeiten sind selbst als Herrscherin beschränkt. Ich ziehe übrigens meinen Hut vor Julius und Herodias, das war sicherlich nicht einfach, auf dem Pulverfass so lange auszuhalten, ohne dass es hochging. Nun hat Pontius Pilatus also das Streichholz gezückt. Dass es ausgerechnet Sara bzw. Ihr Tod war, mit dem Herodias und Julius zur Aktion erpresst wurden, tut mir ausgesprochen leid. Es ist so gruselig, dass wir - mit Blick auf die USA - im Jahr 2025 noch nicht viel weiter sind. Was man da zum Thema „Abtreibung“ zu hören bekommt, ist einfach nur schrecklich.

  • zum Thema USA musste ich heute früh beim Blick auf die Schlagzeilen auch an dieses Buch denken... Charlie Kirk wurde als neuer Jesus bezeichnet..... da dachte ich mir nur, dass der damalige Jesus dazu wohl ne ganz andere Meinung hatte

  • zum Thema USA musste ich heute früh beim Blick auf die Schlagzeilen auch an dieses Buch denken... Charlie Kirk wurde als neuer Jesus bezeichnet..... da dachte ich mir nur, dass der damalige Jesus dazu wohl ne ganz andere Meinung hatte

    :kreuz

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Erich Kästner: Die verschwundene Miniatur

  • Ich ziehe übrigens meinen Hut vor Julius und Herodias, das war sicherlich nicht einfach, auf dem Pulverfass so lange auszuhalten, ohne dass es hochging.

    Das war tatsächlich eine der wirklichen Leistungen von Herodes Antpias, 43 Jahre lang friedlich zu regieren, denn Galiläa galt als aufrührerische Provinz. Nebenher musste er auch noch mit dem römischen Kaiser Tiberius zurechtkommen, der als sehr launisch und schwierig bekannt ist.

  • Dieser Abschnitt hat es ja nun in sich.


    Pontius Pilatus und seine Frau tauchen in diesem Abschnitt auf. Um es kurz zu machen: sie sind im Wesentlichen so geschildert und dargestellt, wie ich sie aus anderen Büchern und auch Filmen kenne.


    S. 234 „Wie kannst du nur den Überblick darüber behalten. Wer gerade mit wem paktiert oder sich streitet?“ (S. 234/235)

    Das frage ich mich auch bei dem ganzen Gewirr. ;-)


    S. 235/236 erinnert mich an „Ben Hur“, da kam diese Szene auch vor, und ich entsinne mich an Sachbücher, in denen die auch enthalten war.


    S. 237/238: Ich habe mich die ganze Zeit gefragt. Ob Julius wirklich der Herodes ist, der den Täufer köpfen läßt, als so gut wurde er bisher beschrieben. Jetzt scheint auch eine andere Seite an ihm auf.


    S. 246 „Kinder wählen selten den Weg, den die Eltern sich für sie wünschen,“ raunte er mir ins Ohr. „Es sei denn, man zwingt sie.“

    Damals wie heute (und wohl auch in Zukunft) zutreffend.


    S. 267f, der Angriff während der Reise, ist wohl die „Vorbereitung“ auf Johannes den Täufer.


    S. 279/280. Ich habe mich die ganze Zeit schon gefragt, wie das mit der göttlichen Herkunft Jesu erklärt werden soll, nachdem er hier im Buch ja einen ganz weltlichen Vater hat. Geschickt gelöst, das Problem.


    Im weiteren des Abschnitts werden einige Szenen aus den Evangelien in die Handlung integriert. Die Szenen sind mir alle bekannt, wenngleich ich die zeitliche Reihenfolge aus dem NT nicht im Kopf habe (so bibelfest bin ich nun auch wieder nicht). Ich fand diese Szenen aber insgesamt sehr gut umgesetzt und in die Handlung integriert.


    In dem Zusammenhang auch interessant, wie Maria Magdalena eingeführt und beschrieben wird. Ich entsinne mich, vor vielen Jahren (möglicherweise als Folge von „Sakrileg“ von Dan Brown, das ich gelesen habe) mich etwas damit beschäftigt zu haben, ohne je zu sehr in die Tiefe gegangen zu sein. Hm, wenn ich das hier so lese, bekomme ich ja fast Lust, das Thema wieder aufzufrischen. Die „Spuren“ in meiner Bibliothek sind noch deutlich vorhanden, lies da stehen noch einige thematisch passende Bücher in meinem Bücherregal. Der Stapel „sofort zu lesender Bücher“ vergrößert sich in einem Maße, daß ich kaum noch reale Chancen sehe, den Stapel zu bewältigen. ;-)


    Dann kommt es zum Höhepunkt dieses Abschnitts.


    Hannas und Kaiaphas werden auch so dargestellt, wie ich sie aus verschiedenen Werken kenne.


    Ab dem „Auftauchen“ von Sara habe ich zwei Mal gelesen, weil ich das beim ersten Mal nicht so richtig verstanden habe. Weshalb interessieren sich die Römer für eine Heilerin, die auch Schwangerschaften beendet? Das sollte in Rom doch öfters vorgekommen sein (vermute ich zumindest), für Römer also kein Grund für Folter und Mord sein. Oder war das „nur“ ein Erpressungsmittel, um Julius und Herodias zu drohen, was noch passieren könnte, wenn er Johannes den Täufer nicht hinrichten läßt (quasi eine Machtdemonstration)? Und daß sie nach dieser Hinrichtung die Sache auf sich beruhen lassen? Das weitere Buch wird es zeigen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")



  • S. 235/236 erinnert mich an „Ben Hur“, da kam diese Szene auch vor, und ich entsinne mich an Sachbücher, in denen die auch enthalten war.



    Wir haben unsere Belegexemplare noch nicht, und die Seitenzahl im Manuskript stimmt nicht mit der im E-Book über ein. Meinst du die Szene, in der die Juden nach Caesarea ziehen, um mit Pilatus zu sprechen, und er sie im Hippodrom einsperrt? Das hat Flavius Josephus beschrieben.

  • Meinst du die Szene, in der die Juden nach Caesarea ziehen, um mit Pilatus zu sprechen, und er sie im Hippodrom einsperrt? Das hat Flavius Josephus beschrieben.

    Ja, genau die Szene meine ich. Die ist mir allerdings auch schon anderweitig (in Sachbüchern) begegnet - kein Wunder, wenn die bei Flavius Josephus zu finden ist, dann muß die ja öfters auftauchen. (Hm, den sollte ich auch mal lesen, ich habe einige seiner Werke schon seit Längerem hier.) Die Seitenzahlen entnehme ich der Thalia-Lesen-App. Ich schätze die, sind auf den verschiedenen Readern anders, sie dienen offen gesagt teilweise auch dazu, daß ich die Stelle selbst wiederfinden kann (bei Nachfragen etc.).


    Entsprechend der Anzeige habe ich noch "17%" übrig, die will ich heute oder morgen durchgelesen haben - ich will jetzt wissen, wie es ausgeht (abgesehen vielleicht von bekannten Ereignissen, die nicht verändert werden können). Und dann auch endlich das Nachwort lesen, auf das ich schon sehr gespannt bin.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")