'Lebensbande' - Seiten 001 - 070

  • xexos

    Mit "Klappentext" meinte ich lediglich die Ammazon-Kurzbeschreibung, die auch im LR-Thread steht.


    Alles andere habe ich erst im Nachhinein gelesen. Da bin ich nämlich auch schon mal reingefallen, dass im Umschlagstext eines Buches plötzlich schon was drinstand, was ich vor der Lektüre des Buches eigentlich gar nicht wissen wollte.

    Lieben Gruß,


    Batcat batsmile.gif


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • xexos

    Was Lenes Vater angeht, hast Du natürlich ebenfalls recht. In meinen Notizen hatte ich das noch vermerkt, dass ich das unmöglich finde - aber ja, leider war auch die Prügelstrafe in dieser Zeit noch sehr verbreitet.

    Lieben Gruß,


    Batcat batsmile.gif


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Wenn ich wach im Bett liege, dann fange ich das Grübeln an. Daher lese ich, um mich abzulenken und das Gedankenkarrussell zu stoppen, sprich um mich dann eben mit anderen Gedanken als den Alltagssorgen zu beschäftigen. So werde ich auch eher wieder schläfrig, als wenn ich Probleme wälze. :)

    Da rattert mein ADS und dann habe ich noch ein Timer der mir sagt, dass ich die Lampen löschen soll und pennen soll, aber wehe dem, dass sich da noch ein Gedanke dazwischen einschleicht, dann ist die Nacht hinüber mit allem und nix.

    :lesend: Wer die Nachtigall stört… (Harper Lee) 403 / 459 Seiten

    :lesend: Das Kind in dir muss Heimat finden (Stefanie Stahl) 76 / 248 Seiten

  • xexos

    Was Lenes Vater angeht, hast Du natürlich ebenfalls recht. In meinen Notizen hatte ich das noch vermerkt, dass ich das unmöglich finde - aber ja, leider war auch die Prügelstrafe in dieser Zeit noch sehr verbreitet.

    Nicht so wie anno dazumal, aber ich hatte ein Lehrer, der ein Bambusstock hatte und wenn einer unaufmerksam war, dann schlug er auf den Tisch und manchmal war da ne Hand. Mittlerweile ist er der Leiter der Schule und nicht mehr nur Lehrer, aber ich habe es meinen Eltern damals gesagt und daraufhin (wusste ich damals nicht) ist mein Vater die 240KM zur Schule gefahren und hat mit dem betreffenden Lehrer, dem Klassenlehrer und dem Direktor gesprochen und dieser entschuldigte sich bei meinem Vater und mein Vater eiskalt, dass er sich nicht bei ihm entschuldigen müsste, sondern bei mir. Eine kleine Anekdote, mein Vater ist schon 2019 verstorben.

    :lesend: Wer die Nachtigall stört… (Harper Lee) 403 / 459 Seiten

    :lesend: Das Kind in dir muss Heimat finden (Stefanie Stahl) 76 / 248 Seiten

  • Ich habe diese Klappen- und Umschlagtexte früher immer zuerst gelesen und ich las auch diesen hier bei der Anmeldung zur LR, habe den Inhalt aber bereits erfolgreich verdrängt. Diese Texte nehmen mir viel zu viel Spaß und Spannung bei einem Buch.

    Klappentext lese ich immer. Den Umschlagtext lese ich tatsächlich auch nie, aber Autor + Titel reicht mir meist nicht.

    :lesend: Wer die Nachtigall stört… (Harper Lee) 403 / 459 Seiten

    :lesend: Das Kind in dir muss Heimat finden (Stefanie Stahl) 76 / 248 Seiten

  • Nicht nur in der Zeit. Mein Vater war auch noch der Meinung, dass Ehemänner und Väter die umfassende Gewalt über Ehefrau und Kinder haben.

    Es ist eine Saat der Gewalt, die sich über Generationen vererbt und teilweise schreckliche Folgen hat.

    Mein Vater war Jahrgang 1930, er wurde also auch in dieser Zeit sozialisiert. Diese Gewalt war also noch in unserer Elterngeneration, wurde aber glücklicherweise etwas weniger alltäglich.

  • Und dadurch ließen es sich wohl viele Frauen auch eher gefallen als dies heute hoffentlich der Fall ist.

    Wir wurden in den sechzigern von Eltern und Lehrern oder auch mal fremden Erwachsenen auch noch geschlagen bis geprügelt. Im Nachhinein wäre ich lieber mehr geprügelt worden, als die Folgen der gewaltlosen Bestrafung bis heute zu tragen.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen űbersit :lesendRalph Langroth Ein Präsident verschwindet :lesend America against America Wang Huning

  • Ich frage mich, warum Nora so Angst davor hat, dass ihre Daten auch „in Westdeutschland“ bekannt werden.

    Da hab ich ja ganz düsterer Vermutungen. Es gab ja nicht nur Ärzte, die "unwertes Leben" diagnostizierten, da müssen ja Krankenschwestern drum rum gewesen sein. Ich habe mich auch gefragt warum Nora keine Kinder hat. Wurde auch nicht erwähnt warum nicht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ian Rankin - Die dunkelste Stunde der Nacht

    Nicholas Sparks - Remain, was von uns bleibt



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Die Tochter des Hauses ist ne richtig olle Sumpfkuh

    Ich hinterfrage für mich immer, warum so ein junger Mensch so gehässig ist. Da ist doch etwas, was ihr fehlt. Liebe, Anerkennung was auch immer und sie reagiert ihren Frust an Lene ab. Irgendwie tut sie mir auch leid.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ian Rankin - Die dunkelste Stunde der Nacht

    Nicholas Sparks - Remain, was von uns bleibt



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Sich im Kontext der jeweiligen Zeit sich einzuordnen ist definitiv nicht leicht. Emanzipierte Frauen als Vorbilder gab es vielleicht, aber offensichtlich nicht wirklich für Lene. Aus heutiger Sicht will man Lene gerne schütteln, aber für sie war das Patriarchat ganz normales Leben. Franz ist für mich ein widerlicher Schmierfink, aber immerhin kümmert er sich um die Kinder, wenn auch sehr widerwillig. Ich glaube Franz streitet es rundheraus ab, dass Leo von ihm ist, sondern ist felsenfest überzeugt, dass er für die beiden gesunden Kinder der Vater ist und Leo halt nicht.

    Ich denke, der Franz ist total überfordert damit, so jung so schnell Frau und drei kleine Kinder versorgen zu müssen. Der Frust darüber, wie sein Leben verläuft, und das Unvermögen der damaligen Männer mit ihren Frauen auf Augenhöhe zu reden, führen zu solchen Übergriffen. Man musste ihm ja anfangs zu Gute halten, dass er Lene geheiratet hat. Das tat ja auch nicht jeder. Und er hat auch gleich richtig losgeackert, um seine kleine Familie zu versorgen. Das soll jetzt keine Entschuldigung für seine Taten sein, aber Lene und Franz sind für mich beide in so einem Kreisel gefangen, der durch ein wenig unachtsamen Sex entstanden ist. Verhütung und legale Abtreibung helfen da heute ein bisserl weiter.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ian Rankin - Die dunkelste Stunde der Nacht

    Nicholas Sparks - Remain, was von uns bleibt



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

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    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Was Franz angeht: immerhin hat erfür Lene und die Kinder gesorgt und gut vorgesorgt. Ohne ihnverteidigen zu wollen, war er für mich kein „typischer" Frauenschläger. Sicher hatte er ebenso wie Lene auch andereVorstellungen von seinem Leben. Ich denke mir hier, die Prügel waren auch ein Ausdruckseines eigenen Unglücks und seiner Hilflosigkeit. Das sollallerdings keine Verteidigung sein, Gewalt in der Ehe ist immer aufsSchärfste verurteilenswert.

    :) erst jetzt gelesen, dass du fast genau meine Gedanken widergibst.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ian Rankin - Die dunkelste Stunde der Nacht

    Nicholas Sparks - Remain, was von uns bleibt



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    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich finde, sie erzählt nüchtern, aber nicht emotionslos. Nicht "oh Gott, ist das nicht schrecklich" sondern eher "jo, so war das nun mal damals". Da wir ja alle über diese Zeit Bescheid wissen, aktiviert das bei mir das Kopfkino und ich habe zu den sachlichen Schilderungen die entsprechenden Bilder im Kopf. Oder anders gesagt: der Schreibstil "macht was mit dem Leser". :gruebel

    Sie bringt immer das Wichtigste mit wenigen klaren reduzierten Worten auf den Punkt. Ihre Bücher sind ja immer eher dünn zu nennen. Aber das Gewicht, die Aussagen in ihren dafür umso dicker und schwerer.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ian Rankin - Die dunkelste Stunde der Nacht

    Nicholas Sparks - Remain, was von uns bleibt



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    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

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  • xexos

    Was Lenes Vater angeht, hast Du natürlich ebenfalls recht. In meinen Notizen hatte ich das noch vermerkt, dass ich das unmöglich finde - aber ja, leider war auch die Prügelstrafe in dieser Zeit noch sehr verbreitet.

    Schläge waren normal. Eltern ihre Kinder, Männer ihre Frauen - und Kinder, Lehrer die Kinder, sicherlich auch die Kinder untereinander, denn so wurde es ihnen ja vorgelebt. :(

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ian Rankin - Die dunkelste Stunde der Nacht

    Nicholas Sparks - Remain, was von uns bleibt



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich hinterfrage für mich immer, warum so ein junger Mensch so gehässig ist. Da ist doch etwas, was ihr fehlt. Liebe, Anerkennung was auch immer und sie reagiert ihren Frust an Lene ab. Irgendwie tut sie mir auch leid.

    So gesehen, kann sie einem schon etwas leid tun. Vermutlich hat sie selbst nie wirkliche Zuneigung erfahren dürfen. Trotzdem finde ich es immer schwierig und sehe es auch nicht als Entschuldigung, wenn man den eigenen Frust an anderen auslässt.