Beim Leben meiner Schwester - Jodi Picoult

  • So, gestern habe ich dieses Buch auch endlich gelesen, und es hat mit sehr gut gefallen. Besonders gut fand ich, dass aus der Sicht aller Familienmitglieder erzählt wurde, und ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte, dass ich in eine bestimmte Richtung und zu einer bestimmten Meinung zum Thema geleitet wurde... Spannend zum Beispiel, wie Anna und Jesse jeweils ihre Rolle innerhalb der Familie sehen, und wie unterschiedlich sie mit den Belastungen umgehen. Aber auch die Sichtweise der Eltern fand ich durchaus nachvollziehbar, und so abwegig mir das jetzt vorkommt, ein Kind als Medzin für ein anderes auf die Welt zu bringen, wer weiß, wie ich das in einer solchen Situation sehen würde... Alles in allem viel zum Nachdenken, aber ohne moralische Keule und kurzweilig zu lesen, da bleiben keine Wünsche offen ;-)

  • Ich bin noch ganz ergriffen von diesem schönen Buch, welches ich heute in der Post hatte und sofort angefangen - und auch ausgelesen habe.
    Die einzelnen Ich-Perspektiven haben mir auch sehr gefallen - und besonders der Schluss hat mich tief bewegt.
    Der Anwalt plus "Servicehund" namens Judge hat diese Geschichte ein bisschen "aufgelockert", deshalb kam er mir nicht so deplaziert vor. Die Vorstellung, was diese Familie zusammen - und jeder für sich - gelitten hat, ist schon arg und da weiss man erst wieder mal, wie gut man es selbst hat. (Auch wenn es "nur" eine fiktive Story" war).
    Da ich ein Jodie Picould-Fan bin, bin ich vielleicht voreingenommen - aber es lohnen sich allemal auch ihre anderen Bücher. Bisher hatte ich noch kein Buch gelesen, von dem ich nicht begeistert war!

  • Ich habe das Buch heute fertig gelesen und bin total begeistert.
    Dadurch, dass aus der Sicht von jedem Familienmitglied einzeln erzählt wird, kann man deren Sichtweisen viel besser verstehen.
    Das völlig überraschende Ende hat dann auch mich, wie einige andere hier auch, zum Weinen gebracht.

  • Ich hab das Buch gestern ausgelesen und musste es erst mal ein wenig wirken lassen.


    Ich möchte jetzt nicht alles wiederholen, was schon geschrieben wurde, ich kann den positiven Meinungen nur zustimmen.


    Es ist ein sehr gutes Buch.
    Mit dem Ende bin ich nicht einverstanden. :cry :cry :cry

  • Gestern suchte ich eine Buch für eine Freundin. Dieses habe ich nachdem ich den Klappentext gelesen habe schnell wieder zurück gelegt. Was Ihr schreibt hört sich interessant an.
    Besonders der erwähnte Wechsel der Perspektiven erscheint mir interessant.
    Nun habe ich es noch nicht gelesen, aber das die Schwester für die Schwester gezeugt wurde, finde ich ganz schön heftig.
    Vielleicht kaufe ich es mir doch.
    Danke für den Tipp.

  • Ich habe das Buch in meinem Urlaub gelesen und es hat mich sehr beschäftigt. Immer wieder hab ich mich gefragt, was ich gemacht hätte, wie ich reagiert hätte. Ich fand es sehr interessant, auch die Schreibweise, die Sicht der einzelnen Personen zu sehen war sehr interessant. Allerdings habe ich sehr schlecht geschlafen, als ich das Buch gelesen habe, ich führe es jetzt einfach mal dem Buch zu. Habe mehrfach überlegt, ob ich das Buch nicht abbreche, habe es dann aber doch beendet.

  • Hmm, ich fand es vom Schreibstil irgendwie nicht so schön. Da hätte man mehr daraus machen können.
    Das Thema ist sehr interessant, aber trotzdem fühlte ich mich nicht richtig angesprochen.
    Für mich war es halt kein "sehr gutes" Buch. Ohne dass ich jetzt genaus ausmachen kann, woran es gelegen hat.

  • Ich habe es zu Weihnachten gelesen und den Fehler gemacht, abends damit anzufangen. Um halb vier war ich dann fertig.
    Schon allein das Thema ist so packend, dass man das Buch auf alle Fälle lesen muss, und die Problematik hat mich noch tagelang beschäftigt.
    Mit dem Stil hatte ich so meine Probleme, es fällt mir gewöhnlich schwer, mich in einer Geschichte in viele verschiedene Personen hineinzudenken. Sehr oft habe ich Beweggründe vertauscht, weil ich unterbewusst noch in der Haut eines anderen Protagonisten steckte.
    Am besten gefallen haben mir die Passagen der Eltern, am wenigsten die von Campbell und Julia. Die beiden passten nicht so richtig in die Geschichte, die sich ja in erster Linie um die Familie Fitzgerald dreht, und Campbell war mir die ganze Zeit ziemlich unsympatisch.
    Die kleinen Witzchen mit dem Hund sind mir erst gar nicht aufgefallen, das mit der eisernen Lunge habe ich einfach überlesen und hingenommen. Mir ist es erst beim dritten oder vierten Spruch aufgefallen.
    Anna als Person habe ich nicht so richtig verstanden. Sie erschien mir so hart, ich konnte mir nicht vorstellen, wie eine dreizehnjährige so denkt und handelt. Auch wenn alles am Ende herausgekommen ist, fand ich ihre Überlegungen und Gedankengänge im ganzen Buch erschreckend.
    Der Prolog und der Epilog sind sehr gut, der Prolog, weil ich hinterher nicht mehr weiß, welche Schwester ihn erzählt, und der Epilog, weil hier zum ersten (oder zweiten?) Mal Kate die Ich-Erzählerin ist.
    Außerdem finde ich die kurzen Passagen mit den Sternen und Sternbildern toll und bewegend.
    Das Ende ist hammerhart, ich hatte das Gefühl, mir hätte jemand ins Gesicht geschlagen oder ich wäre gegen eine Wand gelaufen.

  • hallo,
    ich hab das buch vor ein paar monaten auch gelesen und es war eins von den büchern was ich in einem rutsch durchgelesen hab,es hat mich also gefesselt und danach zum nachdenken gebracht.
    ich stell mir immer vor ,wie ich mich fühlen würde.



    Zitat

    Das völlig überraschende Ende hat dann auch mich, wie einige andere hier auch, zum Weinen gebracht.


    klingt vielleicht komisch,aber ich hab schon relativ früh daran gedacht,dass man das buch so enden lassen könnte.
    das es dann wirklich passiert ist,war dann aber doch überraschend oder sollte ich besser grausam sagen??

  • Dieses Buch verdient in meinen Augen nur ein "ok", keinesfalls ein "toll!". Unter einem tollen Buch stelle ich mir etwas anderes vor, eines, bei dem einfach alles stimmt.


    Nachdem ich hier und in anderen Foren immer wieder von einem "bewegenden Schluß" gelesen habe, komme ich mir ein wenig ver.....t vor. In dem Roman geht es um eine Situation, in der es weder Richtig noch Falsch gibt, und da löst die Autorin diese Situation mit einem Streich, indem sie den einfachsten - und vorhersagbarsten! - Weg geht. Nach dem Prozess hätte der Roman enden sollen, ein offenes Ende hätte dem Buch gut getan. Aber so werden alle Figuren von ihren Sorgen und Sünden freigesprochen. Hätte das wirklich sein müssen?!


    Die vielgelobte Ich-Perspektive hat mir eine Weile - ungefähr bis zur Mitte des Buches - gefallen. Dass man in die Haut jeder Figur schlüpfen kann, ist sehr gut für die Geschichte. Aber: Wenn man das Buch für einige Stunden aus der Hand legt, weiß man nachher nicht mehr, um wen es gerade geht. Ich habe oft Anna mit Sara und Campbell mit Brian durcheinandergebracht und mich dann gewundert, wieso diese Person so reagiert.
    Und wo war eigentlich die Ich-Perspektive von Kate?


    Desweiteren haben mich die Passagen mit Campbell und Julia gestört. Ok, ich verstehe, dass man diese Figuren braucht, um die Familie Fitzgerald mit den Augen von Unbeteiligten zu sehen. Aber diese Kapitel haben mich genervt, und als sich noch eine Liebesgeschichte anbahnte, fragte ich mich, ob ich wirklich weiterlesen soll. Campbells und Julias Rückblicke haben ich irgendwann nur noch quergelesen. Ihre Vergangenheit hat mich NULL interessiert, ich wollte wissen, wie es mit Anna weitergeht.


    Fazit:
    Das Thema des Romans wird mich sicher noch eine Weile beschäftigen.
    Das Buch nicht.


    ***
    Aeria

  • Ich finde das Thema total schrecklich... ich hab immer wieder überlegt, wie ICH mich fühlen würde, wenn ich quasi als "Ersatzteillager" für meine kranke Schwester herhalten müsste...
    Andererseits konnte ich natürlich die Beweggründe der Eltern verstehen.


    Ein tolles Buch, das ich kaum aus der Hand legen mochte... und das Ende unsagbar traurig... :cry


    Tolles Buch der Autorin, ich mag ihren Schreibstil und sie hat immer wieder sehr interessante Themen, die sie aufgreift und verarbeitet!


    @ Aeria: Für mich waren die Kapitel über Campbell und Julia auch langweilig, wie du habe ich die nur quergelesen. Ich hätte die nicht gebraucht, jedenfalls nicht, wenn es nicht um die Fitzgeralds ging.
    Und mit der Ich-Form hatte ich auch Probleme wie du, wenn ich das Buch innerhalb eines Kapitels abbrechen musste... hab mich dann immer bis zum Kapitelende durchgelesen, damit ich nichts durcheinanderbringe...

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

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  • Den positiven Stimmen hier kann ich mich vorbehaltlos anschließen.
    Ich habe das Buch gerade beendet und bin froh, dass ich kein neues mit habe.


    Dieses hier muss bestimmt noch bis heut abend nachwirken. Kommt selten bei mir vor. Aber ich bin vom Schluß noch so emotional aufgewühlt ... :cry :cry


    Die Geschichten von Campbell und Julia fand ich im Gegensatz zu einigen hier sehr entspannend. Das Thema ist so aufwühlend, dass ich für diese kurzen Passagen dankbar war.


    Dieses hier war mein 2. Buch von Picoult aber sicherlich nicht das letzte.
    Und ich kann dieses hier nur jedem empfehlen.
    Volle Punktzahl von mir.

  • Nun, da kann man mal sehen, wie bestimmte bücher von verschiedenen Menschen aufgenommen und verarbeitet werden. Ich selber habe mir das buch aufgrund eurer postings gekauft und bin nicht enttäuscht worden. die passagen mit campbell und seinem hund fand ich nicht fehl am platze, sondern eher amüsant und auflockernd. ich habe mich nachdem ich den schmöker beendet hatte selber gefragt, ob ich noch einmal schwanger werden würde, nur um meinen sohn mit den zellen des säuglings am leben zu erhalten....eine frage, die mich noch immer beschäftigt.
    ich hoffe, niemand wird jemals in eine solche situation hineingeraten. aber ich schweife ab. ich möchte das buch jedem empfehlen, der nicht nur auf kurzweilige literatur (das war dieses buch für mich nämlich nicht) abfährt und wünsche beim eintauchen in die geschichte viel spass.
    bis bald
    sandra

  • Meine Meinung zum Buch:


    Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten erzählt und dadurch erhält der Leser viele verschiedene Geschichten und Gesichtspunkte bezüglich Annas Entschluß. Die Mutter, Sara, erzählt hauptsächlich die medizinischen Hintergrundinformationen sowie die Biographie ihrer beider Töchter, obwohl auch hier schon deutlich wird, dass sich ihr Leben nur noch nach der leukämiekranken Tochter Kate ausrichtet. Alle Beteiligten sind sehr genau beschrieben und ich konnte ihre Gedanken und Taten richtig nachvollziehen. Was mir besonders nahe gegangen ist, sind die Geschichten von Anna und ihrem Bruder Jesse aus ihrer Kindheit und inwieweit ihre kranke Schwester immer wieder ihr Leben "verpfuscht" hat. Zum Ende hin war ich mir sicher wie es ausgehen würde und war schon mit meinen Gedanken fertig, als das Buch eine ganz andere Wendung nahm. Das hat mich dann so richtig aus der Bahn geworfen ... oh Mann! Wenn ich da jetzt dran denke wird mir noch ganz anders, es ist wirklich ein total ergreifendes und spannendes Buch. Ich war wirklich fix und fertig und total ergriffen. Bis jetzt kann ich das Ende nicht begreifen, so unvorhersehbar war es. Ich kann das Buch nur empfehlen! :fingerhoch


    * ~ * Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken,
    der wird im Mondschein ungestört von Furcht die Nacht entdecken. * ~ *

  • Ich habe das Buch jetzt auch gelesen und kann mich im Wesentlichen Aeria anschließen, obwohl ich es schon sehr packend fand. Die Ich-Perspektive hat mich teilweise verwirrt, so dass ich oft zurückblättern musste, um zu sehen, aus Sicht welcher Person es jetzt erzählt wird. Und mit dem Ende habe ich auch arge Probleme, obwohl ich nicht mal genau sagen kann warum. Trotzdem würde ich das Buch weiterempfehlen.

  • Dieses Buch hat mich sehr beschäftigt,
    ich habe auch mit vielen Menschen über das Buch gesprochen, was ich normalerweise eigentlich nicht mache (dafür sind sonst die Eulen da).
    Aber diese Geschichte musste ich einfach mitteilen und Meinungen dazu hören. Sicher eines der Bucher, dessen Inhalt ich noch in 10 Jahren kenne.


    Die Geschicht aus Sicht der verschiedenen Familienmitglieder zu lesen, war meiner Meinung nach wichtig, jeder hat eine andere Sicht auf die Ereignisse und Begebenheiten.
    Auch die Sicht des Bruders und seine Gefühle fand ich sehr interssant, auch wenn ich damit sein Handeln nicht gutheißen will.

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

  • Zitat

    Original von Aeria
    Nachdem ich hier und in anderen Foren immer wieder von einem "bewegenden Schluß" gelesen habe, komme ich mir ein wenig ver.....t vor. In dem Roman geht es um eine Situation, in der es weder Richtig noch Falsch gibt, und da löst die Autorin diese Situation mit einem Streich, indem sie den einfachsten - und vorhersagbarsten! - Weg geht. Nach dem Prozess hätte der Roman enden sollen, ein offenes Ende hätte dem Buch gut getan. Aber so werden alle Figuren von ihren Sorgen und Sünden freigesprochen. Hätte das wirklich sein müssen?!


    So ähnlich habe ich auch gedacht... Mir war das am Schluss zuviel Zufall. Ansonsten fand ich das Buch gut, auch wenn sich zum Schluss hin alles immer wieder ein bisschen wiederholt.

  • Mein Fazit: 


    Das Buch ist in Ich-Form geschrieben. Gefallen hat mir die Gliederung des Buches, die Sichtweise der einzelnen Personen.
    Ein nicht einfaches Thema, mit vielen Pro und Contras.
    Schade fand ich hingegen, das Kate, die ja eine nicht kleine Rolle in diesem Buch spielt, lediglich auf den letzten Seiten "zu Wort kommt". Wie sie die ganzen Ereignisse sieht und verarbeitet, wäre für mich ebenfalls interessant gewesen.
    Beim Lesen hielt ich anfangs das Liebesleben des Anwaltes für reichlich überflüssig und eher uninteressant.
    Vom Ende des Buches war auch ich ein wenig enttäuscht... ob allerdings ein offenes Ende hier aber besser wäre :gruebel
    Im Großen und Ganzen muß ich aber sagen, es ist ein gutes Buch.