1984 George Orwell

  • Bin mir nicht sicher wo ich dieses Buch hinpacken soll, war kurz davor es in die historische Ecke zu packen... aber habe mich dann doch hier für die Belletristik entschieden.


    Nach dem zweiten Versuch bin ich nun durch dieses Büchlein durch und bin begeistert und schockiert.
    Der erste Leseversuch ist leider in die Hose gegangen, da ich zu dem Zeitpunkt ein bißerl depri war und das Buch mich irgendwie zu düster gestimmt hat, daher mußte es erstmal wieder in den Schrank und besseren Zeiten harren.


    Nun hab ich es gelesen und bin fasziniert. Eine trübe und düstere Zukunftsvision (aus Sicht des Autors)
    Am faszinierendsten finde, ich daß der Autor sich bereits im Jahre 1948 eine solche Technisierung der Welt vorstellen konnte. (Ich mein ich weiß zwar nicht, wie weit man im Jahr 48 technisch schon war, aber flatscreens zum an die Wand hängen gab es da vermutlich noch nicht)


    Hier einfach mal der Klappentext:


    Orwells Klassiker über die Zerstörung des Menschen durch eine perfekte Staatsmaschinerieist längst zu einer scheinbar nicht mehr erklärungsbedürftigen Metapher für totalitäre Verhältnisse geworden.
    Sein literarischer Erfolg verdankt sich einem beklemmenden Wirklichkeitsbezug, dem auch der Leser von heute sich nicht entziehen kann.


    DIE PRESSE:
    Immer wieder faszinieren Orwells differenzierte, klare Sätze, seine intellektuelle Redlichkeit und seine starken, persönlichen Ansichten. Eine Stimme die man im heutigen Chor bitter vermißt.


    Ach ja, das ist übrigens auch ein Sparbuch.
    Kostenpunkt 3,99 €

  • Ein echtes Muss-man-gelesen-haben-Buch!!
    War bei uns damals in der Schule Pflichtlektüre, übrigens genauso wie Orwells "Farm der Tiere", dass ich an dieser Stelle gerne auch empfehlen möchte. Auch eine Gesellschaftskritik an totalitären Systemen! Unbedingt lesen.


    Gruss,


    Doc

  • Ich muss zugeben, ich habe es noch nicht gelesen.
    Wie lange hab ich das schon vor?
    Zum Glück hat es mein Schatz und ich werd es mir dann wahrscheinlich im Sommer vornehmen, wenn ich wieder mehr Muße für solche Geschichten habe.

  • Ich fand auch faszinierend wie Orwell diese Schreckensfortstellung in den roman gepackt hat.Jedoch fand ich den Unterhaltungswert nicht so dolle, sollte man doch mal gelesen haben, denn naja ein Untrhaltungsbuch soll es auch bestimmt nicht sein


    gruß orquidea

  • Ich habs zum Glück lange vor 1984 gelesen...wenn man es heute liest, kommt es einem gar nicht mehr so futuristisch vor.
    genauso wie A. Huxleys "Schöne neue Welt"..Ist doch mittlerweile schon fast so auf der Welt.

  • Am faszinierenden in beiden Büchern (Schöne neue Welt und 1984) fand ich den Entstehungszeitpunkt. Sowohl George Orwell, als auch Aldous Haxley waren fast so etwas wie Visionäre. Wenn man bedenkt, wo die Welt Anfang der 30er bzw. in den 40er Jahren stand, gehörte schon mehr als eine Portion Vorstellungskraft dazu, solche Romane zu schreiben. Beide waren in meiner Schulzeit Pflichtlektüre.

  • Hallo,


    Zitat

    Wenn man bedenkt, wo die Welt Anfang der 30er bzw. in den 40er Jahren stand, gehörte schon mehr als eine Portion Vorstellungskraft dazu, solche Romane zu schreiben. Beide waren in meiner Schulzeit Pflichtlektüre.


    Naja, Tendenzen für eine derartige Entwicklung waren in der Zeit Orwells durchaus zu erkennen; die "Säuberung" der sowjetrussischen Gesellschaft und der Führungsrige findet in 1984 (in übertragenem Sinne) ebenfalls statt; sicherlich, der Roman ist als Einheit durch und durch visionär: er beschreibt den totalitären Staat in seiner höchsten politischen Vollendung. Orwell war Sozialist, 1984 ist auf den ersten Blick kein Plädoyer für Sozialismus; ich denke, die Erfahrungen Orwells im spanischen Bürgerkrieg spielen da die entscheidente Rolle für die Entfremdung von der sowjetischen Gesellschaftsstruktur. Stalinismus ist aber nicht gleichbedeutend mit Kommunismus, und das will Orwell im Angesichte des Kalten Krieges ausdrücken. Ich sehe in seinem Roman eine Warnung vor den damals gegenwärtigen Entwicklungen in der UdSSR, gleichzeitig aber auch eine apolitische Ader, schließlich offenbart Orwell in der Goldsteinschen Theorie vom Mächtezyklus der drei Schichten, die sich ähnlich wie der Klassenkampf durch die Menschheitsgeschichte ziehe: Politik und Macht werden dabei zu zirkulierenden Konstanten, deren Wert sich nicht ändern lässt.


    Interessante Vorstellung!

  • So ich bin auch jetzt fertig mit dem Buch. Und irgendwie bin ich froh das ich es erst jetzt gelesen habe, und nicht schon in der Schule lesen musste. Ich möchte nämlich nicht wissen was sich die Lehrer dazu alles hätten einfallen lassen über Charakterbeschreibungen und Veränderungen bis zu der Funktionsweise des ganzen Systems. :grin
    Wie Orquidea schon gesagt hat, ein Unterhaltungsbuch ist es sicher nicht. Und dafür das es keins ist lies es sich eigentlich ganz passabel auch wenn für meinen Geschmack schon sehr viel Philosophie drin ist. Besonders die Passage wo Smith in dem Buch von Goldstein lies, da ging es mit dem Lesen doch recht schleppend voran muss ich zugeben.
    Es ist auf jedenfall ein Buch, das sehr zum Nachdenken anregt.

  • Es ist auch unbestritten, daß Orwells Buch heute zum Allgemeinwissen zählt. Von keinem anderen Werk wird immer wieder mal ein Vergleich zu heutigen Verhältnissen gezogen. Die Vision des totalen Überwachungsstaates wird immer wieder anhand der Realität überprüft und wie man objektiv feststellen kann, nähern wir uns seit 1948 langsam aber stetig diesem Zustand. Auch die Grundzüge des Totalitarismus, der von Orwell so überzeugend geschildert wird, lassen sich heute in den angeblich demokratischen Staaten zunehmend erkennen.
    Ich finde, es ist eines der wichtigsten Bücher, die seit dem Kriege geschrieben wurden.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Markus_98
    Immerhin weiß man, wenn man das Buch gelesen hat, dass Big Brother ursprünglich keine Fernsehserie für Exhibitionisten im Container war.


    Mach mal ne Umfrage in den Schulen... Mich würde es nicht überraschen, wenn das Ergebnis zu Ungunsten von Orwell ausfällt... :wow

  • Zitat

    Original von Lilli


    Mach mal ne Umfrage in den Schulen... Mich würde es nicht überraschen, wenn das Ergebnis zu Ungunsten von Orwell ausfällt... :wow


    Glaube ich auch. Deswegen sagte ich ja auch "wenn, man das Buch gelesen hat " :-)

  • "1984" sowie "farm der tiere" gehören zu den büchern, die man gelesen haben sollte, meiner meinung nach.


    ich würde noch ein weiteres von orwell empfehlen, das leider kaum erwähnung findet und zwar sein erstes buch "erledigt in paris und london" in dem er autobiographisch sein unstetes leben in den slums und gossen der beiden städte beschreibt, in denen er sich als tellerwäscher verdingt und durch die asyle pilgert.
    unsentimental, schonungslos und trotzdem ein gefühlvolles buch, das ich sehr gern gelesen habe.