Evil - Jack Ketchum

  • Also das hört sich ja echt spannend an, das muss ich wohl als nächstes lesen. Habe vorher irgendwie noch nie etwas über das Buch gehört...

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Howdy, ich bin neu hier, und habe wohl gerade auch meine Vorstellung vergeigt! Aber nun zu "Beutezeit" Ich war von "Evil" genauso fastziniert wie viele von euch, und habe sofort auch "Beutezeit" gelesen, wurde allerdings tief enttäuscht! Wo "Evil schockiert ist "Beutezeit einfach nur widerlich! Eine Gruppe degenerierter Waldmenschen frißt Urlauber. Mehr hat dieser Roman nicht zu bieten! Ich bin auf den neuen Roman gespannt, "Amokjagt" Der erscheint bald bei Heyne.

  • Da gebe ich dir recht. Beutezeit war einfach nur widerlich. Beim Lesen hatte ich ständig das Gefühl den Film schon tausend mal gesehen zu haben. Zum Glück war das Buch sehr dünn, so konnte ich es zu Ende lesen.
    Ich hoffe das Amokjagt besser ist. Aber das werden wir sehr bald wissen. :lesend

  • Also was soll ich sagen:
    Ich fand das Buch erschreckend gut....
    Obwohl es teilweise echt heftig zugeht, und ich mir immer denke, dass jemand, der soetwas schreibt ja irgendwie einen an der Klatsche haben muss....
    Aber es ist irgendwie ja auch realistisch, wenn man heutzutage so in die Zeitung schaut und liest was es für kranke Menschen gibt...


    Auf jeden Fall ist das Buch sehr empfehlenswert.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Hallo erstmal, :wave


    Ich hoffe ich brause damit nicht ein altes Thema auf :-)


    Also hab das Buch schon vor cirka 2 Jahren gelesen und ...WOW!!!


    Da ich sehr Jung war, hat mich dieses Buch verdammt schockiert (ich war 15)!


    Ich muss bald einen Vortrag drüber halten, deswegen analysier ich dieses Buch nochmal =)


    Und naja ich habe vor kurzem den Film gesehen, mein erster Gedanke war, wie will man so ein Buch verfilmen ?!?!?!


    Der Film war nicht schlecht, aber ich würde empfehlen, erst das Buch zu lesen...aber wie schon viele erwähnt haben dieses Buch ist nichts für schwache Nerven, da das Buch einen stark emotional mitreißt!! Erst recht wenn man die Tatsache betrachtet, dass es eine wahre Geschichte ist !!!


    Mfg Ruffy ;)


    P.S. Nettes forum :)

  • Hallo


    Ich habe "Evil" vor ca. 6 Monaten gelesen und ich habe es noch immer sehr deutlich in Erinnerung.
    Das soll etwas heissen, denn: Da ich sehr viel lese, "vergesse" ich bei einem Großteil meiner Bücher nach kurzer Zeit den Inhalt wieder.


    Evil ist ohne Frage hart- ein Schocker, wie meine "Vorschreiber" schon zur Genüge dargestellt haben.


    Aber darum geht es meiner Meinung nach nicht (nur).


    Mir geht "Evil" auch deshalb so nah, weil in diesem Buch deutlich wird, was passiert, wenn Erwachsene die Kontrolle verlieren - über sich, über Situationen.


    Wie wichtig es ist, dass Erwachsene sich verantwortlich fühlen, und diese Verantwortung auch tragen.


    Was dabei herauskommt, wenn man Jugendliche nicht nur unkontrolliert laufen lässt, sondern darüber hinaus in die negative Richtung manipuliert.


    Mir macht das Buch bewusst, wie groß UNSERE VERANTWORTUNG als Erwachsene für unsere jugendlichen Kinder ist.


    Wie manipulierbar und somit auch verletzlich sie sind!


    Ein packendes Buch mit viel Tiefgang- wenn man sich darauf einlässt und sich nicht nur von den Schreckens-Szenen ablenken lässt.

    :frieden Leben und leben lassen , aber : Finger weg von meiner Schokolade!!:sonnenbrille

    :lesend : Bis(s) zum Abendrot:schleckThomas A. Harris: Einmal ok, immer ok :zuhoer

  • Hallo zusammen :wave
    Das hört sich ja nicht schlecht an......Könnte was für mich sein. :gruebel
    Nur weiß ich leider nicht genau über was das Buch handelt, Über Folter, Serienmörder, Vergewaltigungen, Kinderpornografie.......?
    Könnte mir da bitte jemand weiter helfen, ohne zu viel zu verraten? :help

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Die Geschichte, die auf einem wahren Fall beruht, erzählt wie ein Mädchen, unter Beteiligung vor allem der Jungs, die in der Strasse wohnen unter der "Führung" einer psychotischen Frau gequält wird. Der (möglicherweise hauptsächlich männliche?) Leser rückt irgendwann an die Stelle des Ich-Erzählers, er wird so zum Zuschauer ohne eingreifen zu können/zu wollen.
    Dieses Buch gehört zu den beeindruckensten Büchern die ich jemals gelesen habe, ich habe mich nach der Lektüre irgendwie schuldig, dreckig und besudelt gefühlt, da ich mich, ebenso wie der Erzähler, der ganzen Sache nicht entziehen konnte - wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.


    Ich halte dieses Buch für ein wirkliches Meisterwerk, an welches Ketchum leider (bisher) nicht anknüpfen konnte. Die beiden anderen Bücher, die bei Heyne veröffentlicht wurden, sind mM. nach nur ekliger Schrott!
    "Evil" hingegen hat mich nachhaltig ungeheuer beeidruckt!


    PS.: Der Film, so gut er auch ist (und er ist so gut, wie es geht) entfaltet nie die Wirkung des Romans, da sich das eigendlich Wichtige im Kopf des Lesers abspielt. Ich würde den Film schlichtweg ignorieren....

  • Vielen Dank Bodo! :knuddel1 Jetzt weiß ich wo die Glocken hängen.
    Mensch, das hört sich ja echt makaber an. Ich habe es mal auf meine WL gesetzt.
    Danke nochmal!

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Bodo, also eher nicht den Film sehen? Ich habe das Buch vor ca. 1.5 Jahren gelesen und fand es echt gut.
    Den Trailer vom Film fand ich auch sehr interessant.


    Dr Film bietet meiner Meinung nach die beste mögliche Umsetzung des Buches - allerdings verpufft die Wirkung, die das Buch hat beim Anschauen des Films. Das Buch wirkt hauptsächlich im Kopf des/der Lesers/der Leserin, und all das kann der Film nicht bieten, da ein Film oberflächlicher wirkt. ( Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich ausgedrückt).
    Gegenüber dem Buch ist der Film, so gut er auch ist, irgendwie nichtssagend.

  • Ich glaub, ich verstehe was du meinst. Mir geht es bei vielen Filmen so. :-(
    Meinem Mann hab ich damals total von dem Buch vorgeschwärmt und ich glaube, er möchte nur den Film sehen. Ich muss ihn wohl doch überreden, das Buch zu lesen... :-]

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich glaub, ich verstehe was du meinst. Mir geht es bei vielen Filmen so. :-(
    Meinem Mann hab ich damals total von dem Buch vorgeschwärmt und ich glaube, er möchte nur den Film sehen. Ich muss ihn wohl doch überreden, das Buch zu lesen... :-]


    Tu das! Es ist auf jeden Fall eine extreme Lese-Erfahrung! :wave

  • Ich habe das Original bereits vor 10 Jahren das erste Mal gelesen und habe mir auch die dt Übersetzung zugelegt.


    Das Buch wurde erstmalig 1989 veröffentlicht, aber die Zeit war nicht reif für dieses Buch...Man sprach damals nicht so offen über solche Taten...Das gabs einfach nicht. Wenn man aber bedenkt, dass das Buch inhaltlich auf wahren Ereignissen beruht, halte ich es gerade auch deshalb von unschätzbarem Werk.


    Wenn ihr mal nach Sylvia Likens googelt könnt ihr Euch die grausame wahre Geschichte durchlesen, die Ketchum als Vorlage für sein Buch nimmt.


    „Evil“ ist eine unangenehme Geschichte zu nahe an unserer gegenwärtigen Realität. Jack Ketchum fasst die oft unbegreiflichen Ereignisse in Worte. Sein Roman ist unangenehm, berührt die Leser und zerstört jegliche Illusion, dass das Wegsehen eine Alternative ist.
    Es ist ein Plädoyer für Zivilcourage, keine brutale, sensationslüsterne Story. Das Buch steht scharf in der Kritik und ist sicher nicht ohne Grund in der Hardcore Reihe erschienen.


    Es ist ein ehrliches Buch. Es ist brandaktuell. Es ist wichtig.


    LG Lady

  • Zitat

    Original von Bodo
    Dr Film bietet meiner Meinung nach die beste mögliche Umsetzung des Buches - allerdings verpufft die Wirkung, die das Buch hat beim Anschauen des Films. Das Buch wirkt hauptsächlich im Kopf des/der Lesers/der Leserin, und all das kann der Film nicht bieten, da ein Film oberflächlicher wirkt. ( Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich ausgedrückt).
    Gegenüber dem Buch ist der Film, so gut er auch ist, irgendwie nichtssagend.


    Das kann ich so unterschreiben. Es gibt allerdings einen weiteren Film zum Thema namens "An American Crime", der sich näher an den Fakten des realen Falls orientiert und sich deshalb (und aufgrund einer echten schauspielerischen Glanzleistung von Catherine Keener) auch nach Lektüre des Buches noch wirklich lohnt.

  • Klappentext:


    Eine Vorstadt in den USA der 50er Jahre. Kein schlechter Ort, um seine Jugend zu verbringen - weitab von McCarthys Kommunistenjagd, dem Kalten Krieg und der Atombombe.
    Doch dieser Ort hat auch seine düsteren Seiten, wie der junge David bald erfahren wird. Denn in der kleinen ruhigen Sackgasse, in der er und seine Freunde wohnen, geschehen in einem Keller Dinge, von denen niemand weiß und die auch nicht ans Tageslicht kommen sollen.
    Was passiert, wenn der Wahnsinn ungebremst seinen Lauf nimmt und das Böse von den Menschen Besitz ergreift?
    Jack Ketchums Horrorthriller ist ein Meisterwerk der psychologischen Spannung und gleichzeitig eines der schockierendsten Werke der modernen Literatur.


    Über den Autor:


    Jack Ketchum ist das Pseudonym des ehemaligen Schauspielers, Lehrers, Literaturagenten und Holzverkäufers Dallas Mayr.
    Seine Horrorromane zählen in den USA unter Kennern neben den Werken von Clive Barker oder Stephen King zu den absoluten Meisterwerken des Genres, wofür Jack Ketchum mehrere namhafte Auszeichnungen verliehen wurden.


    Meine Meinung:


    Seit über einer Woche habe ich Evil nun beendet und der Nachhall ist immer noch spürbar. Auch zwei Tage, nachdem ich die letzte Seite gelesen hatte, konnte ich kein anderes Buch in die Hand nehmen, zu gefangen war ich in dem Schrecken, den dieses Buch entfaltet.
    Man hört "Horrorthriller" und packt Evil unwillkürlich in die Schublade, in der andere Werke dieses Genres liegen, die man gelesen hat:
    Literweise Blut, abgetrennte Gliedmaße, spritzende, glibbrige Hirnmasse, allerlei Folterwerkzeuge und dergleichen mehr ...
    Und damit tut man Ketchums Werk mehr als Unrecht. Denn Evil ist kein Roman, während dessen Lektüre man sich ein bisschen gruselt, ein bisschen erschreckt und ein bisschen ekelt, um ihn dann erleichtert beiseite zu legen in der Gewissheit, dass das alles nicht real, sondern reine Fiktion ist ...


    Der Ich-Erzähler David schildert die schrecklichen Ereignisse, die sich im Sommer 1958 zugetragen haben, rückblickend. Er ist inzwischen 41, zum zweiten Mal verheiratet und stellt von vorneherein klar, dass sein Leben eine Katastrophe ist. Eine Katastrophe, die mit dem Einzug von Meg und Susann ins Nachbarhaus ihren Anfang nahm. David war damals 12 Jahre alt.
    Nachdem die Eltern der Mädchen bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, nimmt Ruth Chandler, alleinerziehende Mutter von drei Kindern, die beiden bei sich auf. Ruth genießt bei den Kindern der Straße großes Ansehen, sie ist keine langweilige Erwachsene, sondern "einsame Spitze". Ruth trägt keine BH's und lässt die Jungs auch schon mal ein Bier trinken. Dass sie auch eine andere, eine dunkle Seite hat, beginnt sich abzuzeichnen, als Meg fortwährend unter Ruth' Repressalien zu leiden hat. Die Erniedrigungen beginnen mit harten Worten und Essensentzug und führen schließlich hinab in den Keller, wo Meg wie ein Tier gehalten wird und unvorstellbare körperliche und seelische Grausamkeiten zu erdulden hat. Und die Kinder der Straße bleiben nicht lange unbeteiligte Beobachter ...


    Im Nachhinein habe ich erfahren, dass diesem Buch ein wahrer Fall zu Grunde liegt. Aber auch, wenn dem nicht so wäre, Evil verlöre nichts von seiner verstörenden Wirkung. Dem Leser ist in jeder Sekunde präsent, dass derartige Dinge geschehen, mit anderen Rahmenbedingungen und in anderer Ausprägung, jeden Tag, überall auf der Welt.
    Ketchum hat dem "Bösen" ein Gesicht gegeben, es dem Abstrakten enthoben und in konkrete Bilder gezwängt.
    Er zeigt die psychischen Mechanismen auf, die dazu führen, dass Menschen anderen Menschen unendliches Leid zufügen:
    "Wenn ich wollte, konnte ich sogar mitmachen. Und bei diesem Gedanken hatte ich ein Bewusstsein von Macht."
    Man darf sich als Leser immer wieder fragen: "Wie hätte ich gehandelt? Was hätte ich getan, oder schlimmer, nicht getan? Inwieweit bin ich vor Gedanken gefeit, wie sie der junge David formuliert und sich dadurch der moralischen Verantwortung für das Geschehen entzieht:
    Es waren immer sie. Ich stand außerhalb, zumindest fühlte ich mich so?"


    Evil ist ein verstörend realistisches Buch. Es moralisiert und wertet nicht, sondern zeigt. Es involviert den Leser auf unangenehme Weise in die Ereignisse und lässt ihn bestürzt und nachdenklich zurück.
    Eine großartige, aufwühlende - im Übrigen auch glänzend formulierte - Studie des Bösen, das in den Tiefen der menschlichen Seele wohnt.
    Volle 10 Punkte.