Das kupferne Zeichen - Katia Fox

  • Meine Meinung:


    Das ist er also – mein erster historischer Roman!


    Ich finde, dass mal wieder der Klappentext nicht im Geringsten rüberbringt, was in dem Buch wirklich passiert.


    Die 638 Seiten sind für mich wie im Flug vergangen und es hätten gern noch mal 600 Seiten mehr sein können. Ich war das ganze Buch über Ellen und habe mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut. Das ein oder andere Mal musste ich auch ein paar Tränchen vergießen. Nach dem Buch hab ich das Gefühl, selbst Schwerter schmieden zu können….


    Ellen möchte nichts anderes als Schwertschmiedin werden. Da es im 12. Jahrhundert für eine Frau undenkbar war Meisterin zu werden, verkleidet sie sich zunächst als Junge und zieht als Allan durch die Länder. Sie eignet sich Wissen als Schmiedin, Gehängemacherin und Goldschmiedin an um später das Schwert, dass sie für den König schmieden möchte, ganz allein anzufertigen.
    Sie verliebt sich in den Ritter Gulliaume le Maréchal. Durch eine Fügung des Schicksals muss sie jemand anderen heiraten, den sie nicht liebt.
    Ellen macht aber das Beste aus ihrem Schicksal und am Ende kommt alles so, wie es kommen muss, trotz einiger Schicksalsschläge – die meiner Meinung nach das Buch erst mal richtig wahrheitsgetreu werden lassen.

  • Vor einiger Zeit habe ich diesen Roman gelesen und kann mich den Meinungen nicht anschließen, dass Katia Fox mit Rebecca Gablé vergleichbar ist.
    Rebecca Gablés Romane zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Geschichten mit der Geschichte verknüpft und das ist bei Katia Fox nicht gegeben. "Das kupferne Zeichen" hätte zu jeder x-beliebigen Zeit an jedem x-beliebigen Ort spielen können, was nicht weiter schlimm wäre, wenn denn die nervige Protagonistin nicht heldenhaft einen Schicksalsschlag nach dem anderen locker wegstecken würde und dennoch schrecklich blass bleibt (wie übrigens auch alle anderen Figuren).
    Einzig lobenswert und herausragend sind die Szenen über die Schwertschmiedekunst, die mich nachhaltig fasziniert haben und die mir im Gegensatz zur restlichen Geschichte in Erinnerung bleiben werden.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Ich fand das Buch ganz in Ordnung, aber so begeistert, wie einige Eulen sind, bin ich leider nicht.


    Irgendwie hat etwas gefehlt, das Buch hatte nicht genug Pepp, wenn ihr versteht was ich meine. Es dümpelte immer so lasch vor sich hin...zwischendurch waren immer wieder gute und interessante Ansätze drin, aber viel war auch schlecht umgesetzt. Außerdem dann immer diese "Zufälle": Die ständigen Begegnungen, das Glück von Ellen....
    Das Ende fand ich auch nicht gut, es scheint so, dass der Autorin nichts anderes einfiel und Ellen dann noch schnell ihr Glück (?) schenkte, damit das Buch auch mal zu ende geht....


    naja, war ganz in ordnung, so für zwischendurch

  • Ich habe gerade die erste und letzte Seite dieses Themas gelesen, für die 2. war ich etwas zu faul... :-)
    Habe nur gesehen, dass die Frage offen war, wie das Schwert auf dem Buchtitel heisst. Soviel ich weiss, ist das Anathor... Ob das wirklich stimmt, weiss ich jedoch nicht.


    Was ich etwas schade finde ist, dass eigentlich sehr wenig über Guillaume steht, denn ich habe mich sofort - wie auch Ellen - in Ihn verliebt! :-) Doch wie ich jetzt gelesen habe, ist Katia Fox ja an einer Fortsetzung dran - und da gehts offenbar um die Falknerei, und dort ist Guillaume ja auch... Was ich dazu eben schade fand war, dass gar nicht steht, was eigentlich zwischen Guillaume und Thibault passierte, während Ellen Jean, Rose und Madeleine flüchteten... :-(


    Als Ellen sich für Isaac und nicht für Guillaume entschied, war ich zwischen zwei Fronten, schliesslich habe ich mich auch in die Rolle von Ellen versetzt, so wie die meisten hier. Naja, wer weiss, wie es im zweiten Buch ausschauen wird... ;-)


    Noch viel Spass allen, die das Buch noch vor sich haben oder es erneut lesen, so wie ich!


    ~~...oOo~destiny~oOo...~

    Geschichten sind Geschichten, Träume sind Träume und Schicksal ist Schicksal. Bis plötzlich der Traum zum Schicksal und dies zur Geschichte wird...

  • Ich habe das Buch inzwischen durch und war angenehm überrascht. Es war nicht wie befürchtet, die leidige Heldin in Männerkleidung-Geschichte mit den grundguten und abgrundtief schlechten Charakteren. Der Autorin sind meiner Meinung nach facettenreiche Figuren gelungen, die sich im Laufe der Geschichte entwickeln und wachsen konnten.
    Übrigens mochte ich Guillaume nicht besonders und hätte Ellen mehr als einmal schütteln können, weil sie so verliebt in diesen Blender war.


    Wie vielen anderen haben mir die Erklärungen zur mittelalterlichen Schmiedekunst sehr gut gefallen. Gelungen fand ich auch das Nachwort, in dem die Autorin zu einigen Fragen, die sich mir im Laufe des Buches stellten, noch etwas geschrieben hat. Mich hat beim Lesen die Frauenrolle im 12. Jahrhundert interessiert und ob sich eine Frau in der damaligen Zeit tatsächlich in einem Männerberuf mit allen notwendigen Anerkennungen, wie Meistertitel und Ausbildungsmöglichkeiten hätte behaupten können.


    Ob das Schwert auf dem Einband wirklich Athanor ist, weiß ich nicht, aber im Nachwort erwähnt Katia Fox, dass das Schwert nach ihren Beschreibungen im Buch von einem Schwertschmied angefertigt worden ist und bei ihren Lesungen bewundert werden kann.


    Mich interessiert jetzt noch, wann die Leserunde stattfindet. Obwohl ich das Buch schon gelesen habe, würde ich mitmachen. :-)

  • Zitat

    Original von Idgie
    Mich interessiert jetzt noch, wann die Leserunde stattfindet. Obwohl ich das Buch schon gelesen habe, würde ich mitmachen. :-)


    Katia Fox macht aus Zeitgründen grundsätzlich keine Leserunden und bittet dafür um Verständnis. :wave

  • Zitat

    Original von Wolke
    Katia Fox macht aus Zeitgründen grundsätzlich keine Leserunden und bittet dafür um Verständnis. :wave



    ;-(


    Das ist wirklich sehr schade. Ich hatte mich schon sehr darauf gefreut.

    "Der Eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der Andere packt sie an und handelt." (Dante Alighieri)


    "Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart."

  • Nach gestriger Beendigung des Romans von Katia Fox hätte ich beinahe noch den PC wieder hochgefahren um meinen Unmut über dieses Buch kundzutun.
    Heute habe ich mich allerdings doch ein bisschen beruhigt.


    Es war das Erstlingswerk der Autorin - und daher werde ich es nicht völlig zerrupfen:


    Die Handlung ist eine Heldin-in-Hosen-Story wie sie im Buche steht. Verbrämt mit ein paar historischen Personen und elendig langweilig, wenn es um die Herstellungsanleitung von Schwertern geht, oder um das Vergoldungsverfahren... Nichts gegen die Schmiedekunst - aber diese ellenlangen Beschreibungen mit ihren Fachausdrücken, die dann nicht mal in einem Glossar erklärt wurden, haben mir den Lesespaß völlig genommen.
    Das Mittelalter und die Leute in dieser Zeit wurden mir zuwenig lebendig dargestellt. Mir fehlte völlig die atmosphärische Dichte, die ich von einem historischen Roman erwarte. Und die Schwert-Benamung fand ich völlig daneben Die klangen einfach zu sehr nach der Arthus-Sage und nicht nach christlicher Erziehung. Fantasy? Hätte die Autorin etwas über verbliebene heidnische Elemente im Glauben oder im Brauchtum geschrieben, dann wäre es schlüssig gewesen.


    Desweiterein habe ich einfach die Spannung vermisst. Alles zog sich wie Sirup - es lief in sich unrund. Da fehlt noch das Gefühl für einen spannenden Handlungsbogen . Ausser der Vergewaltigung und der "Bedrohung" von dem bösen bösen Thibauld war da nicht mehr viel.


    Auch war mir die Protagonistin völlig unsympathisch mit ihrer Besessenheit, ihrer Sturheit und, nicht zu letzt, ihrer Arroganz und auch wie sie ihren Sohn behandelte.
    Die "Nebenrollen" waren mir da viel sympathischer : Jean, Rose und der kleine William und Isaac, der einarmige Schmied.


    Ein Vergleich mit R. Gable ist - mit Verlaub - völlig daneben. Dieses Buch hat vielleicht mal neben einer R. G. gelegen. :grin


    Für mich war die Lektüre Durchschnitt und ich war froh, dass ich mir das Buch nicht gekauft hatte, sondern im Rahmen der Testleseraktion von Lübbe bekommen hatte.


    5 Punkte gebe ich da mal.

  • Zitat

    Original von Wolke
    Katia Fox macht aus Zeitgründen grundsätzlich keine Leserunden und bittet dafür um Verständnis


    Schade, habe extra auf die gemeinsame LR gewartet....
    Da kann man nix machen ....


    LG
    bonomania :wave

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

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  • Zitat

    Original von Batcat
    Ihr könnt doch auch eine Leserunde ohne Autorin machen, oder? ;-)


    Daran hatte ich auch schon mal gedacht, nur zwei Dinge sprechen dagegen:


    1. Ich werde aus den Rezis hier nicht schlau: mag ich das Buch nun oder nicht? (Um die Frage zu beantworten, hilft wohl nur selbst lesen. ;-) )


    2. Mein voller Leserundenkalender. Aber irgendeine Lücke würde sich sicherlich noch finden.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich kann mich Sisi nur anschließen und zwar in allen Punkten. Ausufernde Fachbeschreibungen machen noch lange keinen historischen Roman aus. Die Spannung fehlt und die Heldin blieb mir fremd in allen ihren Handlungen.


    Es kommt einfach keine Stimmung auf beim Lesen und die beschriebenen Welten wollte auch nicht vor meinem inneren Auge auftauchen.


    B

  • Zitat

    Original von Wolke
    Katia Fox macht aus Zeitgründen grundsätzlich keine Leserunden und bittet dafür um Verständnis. :wave


    :achtungironieJa, ja die Zeit... :achtungironie


    Gerade bei einem so umstrittenen Buch wäre die Position der Autorin sehr interessant gewesen, wenn alle Eulen den Autoren ihre Genialität bestätigigen bringt das meiner Meinung nach dem Autor auch nicht viel, auch wenn sich das bei mancher LR einfach so ergibt.