Die Tulpenkönigin - Enie van Aanthuis

  • Broschiert: 362 Seiten
    Verlag: Rowohlt Tb. (April 2007)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3499243636
    Preis: 8,90 €


    Klappentext:
    Blumen so wertvoll wie Gold
    Holland um 1630: Der Tulpenwahn steht vor seinem Höhepunkt. Nach dem Tod ihres Vaters bleibt Mareikje fast mittellos zurück. Die Hochzeit mit dem reichen Kaufmannssohn Antonius könnte ihr Sicherheit geben. Aber Mareikjes ganze Liebe gilt dem Maler Wim. Da finden sich im Nachlass ihres Vaters einige Tulpenzwiebeln...


    Über die Autoren:
    Enie van Aanthuis ist das gemeinsame Pseudonym des Autorenteams Martina Sahler und Hendrik Gruner.
    Martina Sahler, Jahrgang 1963, lebt in der Nähe von Köln und studierte Germanistik und Anglistik. Seit Anfang der 90er Jahre arbeitet sie als Autorin, Ghostwriterin und Lektorin. Sie schreibt Bücher zu Filmen und Jugendromane und bearbeitet Manuskripte aus dem gesamten belletristischen Spektrum. "Die Tulpenkönigin" ist ihr erster Roman mit Co-Autor Gruner.
    Hendrik Gruner, Jahrgang 1958, ist geboren und aufgewachsen in Duisburg. Seit Mitte der 80er Jahre lebt er als Computerfachmann und Schriftsteller von Krimis und Kurzgeschichten in Flensburg.


    Meine Meinung:
    Holland ist wohl jedem als das Land der Tulpen bekannt. Jedoch zu erleben, wie sich der Tulpenhandel Anfang des 17. Jahrhunderts entwickelt hat und zu lesen, wie kostbar die braunen Zwiebeln waren, war ein besonderes Vergnügen.


    Mareikje, die mir zu Beginn des Romans sehr leid tat, hatte sie doch gerade erst den geliebten Vater verloren und war damit Waise, da ihre Mutter bei ihrer Geburt starb, entwickelte sich im Laufe der Geschichte zur Tulpenkönigin, die in Amsterdam mit den ererbten Blumenzwiebeln ihres Vaters, die fast als Zwiebelsuppe geendet hätten, einen blühenden Handel aufbaute.


    Dabei tritt Mareikje nicht nur als starke Frau auf, sondern vor allem als Mensch, der seine Stärken und Schwächen hat. Umgeben von einer Reihe von liebevoll gezeichneten Nebenfiguren, guten Menschen und einigen Bösewichten, schafft sie es, ihre eigenen Vorstellungen zu verwirklichen.


    Auch die Aspekte der Malerei, die durch Wim Stratten verkörpert wird, fand ich sehr interessant, wie sich Auftragsmaler entwickelt haben, welche Techniken es gab, usw.


    "Die Tulpenkönigin" ist ein kurzweiliger historischer Roman, der mich sehr gut unterhalten hat. Die Atmosphäre in Amsterdam und in den anderen Städten Hollands, wie z.B. Gouda mit seinem Käsemarkt ist mir vorm inneren Auge erschienen und ich habe mich den Figuren dieses Romans gerne angeschlossen und gelesen, wie sie versuchten, ihr Glück zu machen.


    Das gibt gute 9 Punkte.

  • Ein sehr schöner historischer Roman, der in einer Zeit und Ecke der Welt spielt, die noch nicht totgeschrieben ist. Dabei zeichnet das Buch seine Figuren so präzise, dass es quasi viele Hauptfiguren, kaum die im Mittelpukt stehende Protagonistin alleine ist, die die Geschichte tragn. Dem Buch ist sein ins furchtbare "Die..in" Schema fallender Titel zu verzeihen- ohne Leserunde hätte ich es nie angefasst- der Inhalt entspricht nicht dem Zwangsschema- nicht eine starke Frau, die sich gegen böse Männer durchsetzen muß, sondern eine Vollwise, die nicht aus eingener Stärke heraus zu Reichtum kommt, aber aufgrund ihrer Freiheitsliebe bei allen gezeichneten Schwächen Stärke findet ihr Ziel zu verwirklichen und ihr Glück zu finden.


    Ein zweiter Teil soll folgen, ich erwarte ihn mit Vorfreude.

  • Meine Meinung:


    „Die Tulpenkönigin“ behandelt eine sehr ungewöhnliche und spannende Episode aus der Geschichte der Niederlande, nämlich den bis an Hysterie reichenden Tulpenwahn, von dem das Land und seine Einwohner im 17. Jahrhundert ergriffen wurden.


    Hauptfigur ist die junge Halbwaise Mareikje, die nach dem Tod ihres Vaters wenig begeistert einer Zukunft als Ehefrau eines wohlhabenden Kaufmanns entgegensieht. Sie liebt den mittellosen Maler Wim Straaten, doch diese Verbindung hat finanziell und gesellschaftlich so keine Chance. Als bei den Hinterlassenschaften ihres Vaters mehrere Säcke Tulpenzwiebeln entdeckt werden, ist dies ihre Chance zur Selbständigkeit und Unabhängigkeit, doch Maler Wim hat sich ebenfalls auf den Weg gemacht, um sein berufliches Glück zu finden...


    Neben der Haupthandlung und Geschichte rund um Mareikje, die in ihrem Heimatort „Die Tulpenkönigin“ genannt wird, gibt es zahlreiche kleine Nebengeschichten, die von verschiedenen Figuren getragen werden und die sich sehr gut in die Handlung einfügen ohne sie zu unterbrechen, aber auch ohne belanglos oder überflüssig zu erscheinen. Keine Figur ist hier nur Statist, sondern wurde bis ins Detail liebevoll ausgestaltet, was mir ein besonderes Lesevergnügen bereitet hat. Gleiches gilt für die Beschreibungen des Alltags der kleinen Leute ebenso wie für die der Örtlichkeiten.


    Ein wirklich schöner und kurzweiliger, rundum stimmiger historischer Roman, der mich jetzt schon gespannt auf die Fortsetzung warten lässt!

  • Ich kann mich den positiven Meinungen hier nur voll und ganz anschliessen.
    Ein kurzweiliger, sehr schön geschriebener historischer Roman, der mir sehr viel Lesevergnügen bereitet hat. :anbet


    Das Thema Tulpenwahn ist noch unverbraucht und doch zeitlos. Es war sehr interessant, Details über diese Vorgänge in den Niederlanden zu erfahren.


    Der Geschichte um Mareikje und ihre Entwicklung zur "Tulpenkönigin" wünsche ich viele Leser und ich freue mich heute schon auf den zweiten Teil.


    Dem Autorenteam ist es gelungen, einen Roman zu schreiben, der durchgängig leicht und ohne irgendwelche Brüche zu lesen ist. :-]


    Auch ich vergebe 9 von 10 Punkten. :-)

  • Hallo,


    auch für mich war "Die Tulpenkönigin" eine schöne und fesselnde Lektüre.


    Der Roman hatte mich schon gleich nach Erscheinen bestens auf einer langen Zugreise unterhalten.
    Bereits auf der ersten Seite wird man durch die stimmigen Beschreibungen der Schauplätze und die minutiös geschilderten Sitten und Gebräuche mitten in das Geschehen hineingezogen. Man meint förmlich, sich im Holland des siebzehnten Jahrhunderts zu befinden.


    Zudem sind die Figuren bis in die kleinste Nebenrolle so warmherzig und detailfreudig dargestellt, dass sie einem bald wie liebe Bekannte vorkommen, von denen man sich am Ende kaum trennen mag. Der unglaublich interessante geschichtliche Aufriss des in jener Zeit grassierenden "Tulpenwahns" erschließt dem Leser spannende Einblicke in bis dato wenig bekannte Ereignisse. Dieses Buch werde ich sicherlich noch mehrmals kaufen und an gute Freunde verschenken!


    Und last, but not least: Auf eine Fortsetzung freue ich mich jetzt schon!


    Herzlich,
    Charlotte T.

  • Euren begeisterten Rezis schließe ich mich auch voll und ganz an. :-]


    Die Tulpenkönigin hat mir ein paar schöne und kurzweilige Lesestunden beschert.


    Besonders gefallen hat mir, dass der Tulpenwahn eine große Rolle spielt und Mareikjes Suche nach dem richtigen Mann nur ein Teil der Geschichte ist, der durch die vielen Nebenhandlungen wunderbar abgerundet wird.


    Von mir bekommt das Buch 9 Punkte.

  • Auch ich schliesse mich meinen Vorschreibern an :-)


    Ein wirklich schönes, kurzweiliges Buch.
    Besonders interessant fand ich, wie locker es damals in Holland teilweise zuging. Das war mir bis dati nicht bewusst.


    Ich freue mich auf jeden Fall auch auf eine Fortsetzung der Geschichte!

  • Ich habe das Buch in der Leserunde mitgelesen und ich muss sagen, es hat mir bis auf einige kleine Sachen (siehe Leserunde) sehr gut gefallen.


    Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen und es ist eine gute Unterhaltung. Die Hauptcharaktere sind gut beschrieben und ich konnte mit den Leuten mitfühlen.
    Ich werde sicherlich auch den zweiten Teil lesen und freue mich schon darauf.


    Von mir 8 von 10 Punkten.

  • Die Tulpenkönigin gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern bei den historischen Romanen. Habe es nur so verschlungen, der Schreibstil ist super zu lesen und die Geschichte wunderschön.
    Auch war es interessant, etwas über die Anfänge der Tulpenzucht zu erfahren. Und Holland als Handlungsort ist ja auch recht selten.

  • Ich habe das Buch ebenfalls mit Genuß in der Leserunde gelesen. Sehr schön geschrieben, eine interessante Heldin, die glaubhaft mit ihren Stärken und schwächen gezeichnet ist.


    Was mir zudem sehr gut gefallen hat, ist die stimmige Gestaltung der Nebenfiguren, deren Geschichten nicht im Sande verlaufen, sonden zu einem abschluß gebracht werden bzw. Potential für die Fortsetzung liefern. Ich freue mich sehr auf die weitere Geschichte.

  • Mir hat diese Geschichte im Großen und Ganzen auch sehr gut gefallen. Obwohl die Hauptfiguren für meinen Geschmack ein wenig zu blass waren und das eigentliche Handeln mit den Tulpen auch erst im letzten Drittel begann. Aber für den Titel kann der Autor ja meistens nichts ;-)...

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    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Habe ihn eher so aus einer "hmmm, naja gut"-Stimmung angefangen zu lesen, am Anfang dachte ich, hach schon wieder ein Buch, was so vor sich her plätschert- aber ich bin jetzt im hinteren Drittel un dich mich allemn positiven Meinungen anschließen.
    Wunderschön erzählt, gerade das Thema das eben wirklich kaum behandelt wurde (und dazu bin ich noch ein großer Tulpenfan)...sehr schön...

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


    Mein Name bei BT: nutellamaus86



    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne" (Jean Paul) :lesend

  • Von der ersten Seite an hat das Buch mich in seinen Bann gezogen. Liebevoll gezeichnete Personen, interessante Informationen über den Tulpenhandel und eine wunderbar abgerundete Geschichte von der ich gerade erfahren habe das es noch eine Fortsetzung geben soll. Ich freue mich drauf. Von mir 9 Punkte.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Zitat

    Original von kuschelhundchen
    ... von der ich gerade erfahren habe das es noch eine Fortsetzung geben soll. ...


    Auf diese Fortsetzung warte ich schon seit 2,5 Jahren, weil das Buch eine so schöne Gedankenreise zu den Tulpenzuchtanfängen bot. Bislang haben meine sporadischen Suchen im Internet nichts ergeben. :-(

  • Da ich kein besonderer Fan von historischen Büchern bin, habe ich dieses Buch um so mehr genossen. Dieser Tulpenhandel Ende des 19. Jahrhunderts hat in Wirklichkeit Menschen um ihr Vermögen gebracht. Wer sich mit der Geschichte der Tulpe beschäftigt, wie sie nach Europa gekommen ist, findet in diesem Roman die Bestätigung darüber, wie es damals war.


    Dieses Jahrhundert fasziniert mich eh, mit all seinen Entwicklungen und Aufbrüchen und als Gartenliebhaberin, fand ich dieses Buch einfach nur klasse.


    Uneingeschränkt zu empfehlen.


    :wave Ruhrmaus