Schreibwettbewerb August 2007 - Kommentare

  • In diesem Thread könnt Ihr in der Zeit vom 25. - 28.08.2007 Eure Kommentare und Meinungen zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs August 2007 schreiben.


    Hier geht es noch einmal zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs: klick


    Die Punkte und Autoren werden dann am 29.08.2007 bekannt gegeben!

  • Hier meine Begründungen, warum ich diesen Geschichten Punkte gegeben habe:


    3 Punkte für Der weiße Drache, da die Geschichte in Form einer Sage geschrieben war, die ich für gelungen halte.
    Die bildhafte Geschichte war angenehm zu lesen und hat einiges an Atmosphäre zu bieten.
    Zudem hat mir der Wagemut des jungen Mannes gefallen, der zwar aus Besitzgier gehandelt, aber wenigstens etwas riskiert hat. Das Dorf hingegen wurde von einer Lawine verschüttet.


    Fantasy wird relativ wenig im Schreibwettbewerb gepostet. Für dieses Thema war es aber eine geeignete Form.



    2 Punkte für Antiquariat, dass mich schon fast alleine wegen seinem von mir so geschätzten Schauplatz überzeugt hat.
    Ein Antiquariat, ein verstorbener Autor, wieder auferstanden und Diskussionen über Bücher und Interpretationen, sind genau die Themen, die mich sehr interessieren.


    Aber in erster Linie ist die Geschichte eine kulturkritische Parodie auf gescheiterte Interpretationsversuche mit Zettels Traum als Extrembeispiel.
    Arno Schmidt als Antiquariat ist auch wirklich eine originelle Idee.
    Zudem lässt sich die Geschichte sehr gut lesen, da z.B. auch die Dialoge gelungen sind.


    Ich habe vor Jahren mal eine Live-Lesung von Joachim Kersten, Bernd Rauschenbach und Jan Philipp Reemtsma aus Zettels Traum gesehen. Das war mir ziemlich unverständlich.



    1 Punkt für Der Traumwicht, ein traumhaft schönes, zugängliches Gedicht, dass mir endlich zeigt, wohin meine Träume entschwunden sind.


    Ich war erst versucht, den Traumwicht allegorisch als das alltägliche, graue Leben aufzufassen, dass dem Menschen durch seine Existenz die Erfüllung ihrer Wünsche verhindert und ihre Träume zerstört.
    Aber da der Traumwicht die Träume so gut behütet, habe ich mich gegen diese Interpretation entschieden.


    Das Gedicht wirkt so gut, weil der Traumwicht in der Ichform den wohl träumenden Leser anspricht. So wie der Wicht die Träume benötigt um zu leben, hat er auch ein Mitteilungsverlangen. An den schlafenden Leser gerichtet, besteht keine Entdeckungsgefahr.

  • Nach einigen Monaten der Abwesenheit in diesem Thread will ich mich auch mal wieder zu Wort melden. Leider fehlt mir die Zeit um alle Geschichten zu kommentieren, will das aber wenigstens für die Storys machen, denen ich Punkte gegeben habe:

    Marienkäfer:
    Eine Geschichte, wie sie wohl jeden Tag auf dieser Erde geschehen kann - und wahrscheinlich auch geschiet. Zwei Freundinnen träumen von der Zukunft. Einfach, aber sehr realistisch geschrieben. Hat mir am besten von allen Geschichten gefallen, deshalb gab es auch 3 Punkte.

    Der Popp-Olymp:
    Auch hier gilt - eine Geschichte aus dem Leben. Diese Vorgehensweise, über den Popp-Olymp ins Rampenlicht aufzusteigen, kommt wahrscheinlich gar nicht so selten vor wie man vielleicht denkt. Genau wie der Marienkäfer sehr realistisch geschrieben, deshalb gab es auch 2 Punkte.

    Beste Freunde:
    Haarscharf vor dem weißen Drachen gelandet (bei dieser Geschichte hat mich das Detail gestört, dass da ein Riesenschatz irgendwo rumfährt und vor dem Helden hat keiner versucht diesen Schatz zu erobern. Finde ich ziemlich unrealistisch). Zeigt deutlich, dass manche Menschen einfach nicht glücklich sein können, egal wie "gut" es ihnen geht. Im Fall des reichen Jungen durchaus verständlich, im Fall des armen Knaben nicht. Interessant wäre gewesen zu wissen, wie alt die beiden Boys sind. Gab 1 Punkt

    LG, Inge :wave

    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

  • Aus blauem Glase - 3 P.
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    Die Geschichte ist gut erzählt, das kann man nicht anders sagen. Zwar ist sie nicht sonderlich originell (musste an "Der Fluch" von Bachman/King denken), aber das mindert meiner Meinung nach nicht den Unterhaltungswert. Der letzte Satz ist sehr gut gelungen, er hinterlässt etwas, was ich wichtig finde bei einer Kurzgeschichte.


    Der Traumwicht - 2 P.
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    Ein Gedicht mit dichter Atmosphäre - klassisch und schön.
    Mehr kann ich leider nicht dazu sagen, weil mir Lyrik nicht so liegt. Es gefällt mir - das muss reichen ;-)


    Spieglein an der Wand - 1 P.
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    Die Geschichte hat mir sofort gefallen und war gleich Punktekandidat, obwohl ich sie erst nicht verstand. Beim dritten Lesen begriff ich endlich :-) Da war klar, dass die Geschichte mit unter meinen Top 3 sein musste. Sie ist spannend und unheimlich, die Idee - begabter Musiker nimmt Mord als Musikelement auf CD auf - finde ich super. Nur scheint mir am Ende etwas unlogisch zu sein: Wenn der Erzähler den Mord verhindern kann – und darum bittet ihn ja die Ermordete – wieso soll er dann trotzdem in sechs Jahren die Beweisstücke aus den Tüten holen? Die gäbe es doch dann gar nicht bzw. wären sowieso nicht mehr wichtig?


    Gruß, Bell

  • Ich konnte mich dieses Mal zum Voten nicht durchringen. Tut mir leid.
    Ich lebe da teilweise einfach in einer anderen Lese- und Schreibwelt als die anderen hier.


    Zum Beispiel habe ich früher sehr gerne Arno Schmidt gelesen, fast alles außer Zettels Traum, aber auch das hab ich angelesen. Wenn man dann auch noch weiß, was für ein verbitterter, verschlossener Misanthrop Arno Schmidt war, dann - tut mir leid - kann man mit dem Antiquariat einfach
    nichts anfangen. Für die anderen Texte gilt für mich Ähnliches.


    Wohgemerkt, ich stehe grundsätzlich meinen eigenen Texten sehr
    kritisch gegenüber und behaupte nicht, dass meiner gut ist, als die anderen. (Habe ja auch teilgenommen. ) Aber was das Voting angeht,
    sorry, aber ich konnte einfach nicht punkten. Fühlte mich fehl am Platze.

  • Der Stein
    Mir hat die Geschichte Spaß gemacht. So einen Stein hätte ich auch gerne – natürlich erst, nachdem durch technische Weiterentwicklung die Suchtgefahr minimiert werden konnte. Ich würde das Ende kürzen. Der letzte Satz ist okay; dass man in der Firma nun auf ihn verzichten muss und so weiter versteht sich von selbst und könnte herausgenommen werden. Dann hätte das Ende eine noch größere Wirkung. Von mir gab's 1 Punkt.


    Der Popp Olymp
    Eine bitterböse Geschichte. Jessica verfügt zwar nicht über Grundkenntnisse über weltweit berühmte Sängerinnen, aber sie weiß, was sie will: pop(p)en. Der Erzählstil passt zur Erzählerin; trotzdem sind einige Stellen für meinen Geschmack unsauber und zu flapsig geraten. Was genau erhofft sich Jessica vom Pop(p)-Olymp? Nur die dicke Kohle? Warum ist ungeschützter Geschlechtsverkehr mit dem Ausbildungsleiter eine Alternative? Irgendwie fehlt mir die Pointe …


    Vaterschaftssorgen
    Tut mir leid, diese Geschichte spricht mich nicht an. Einiges ist unlogisch: Voigt erzählt über die erwürgte Frau (klein, dünn, dunkles Haar), Dr. Steiner atmet auf, als er auf dem Schreibtisch das Foto seiner Tochter sieht: Weiß er ohne Foto nicht, wie sie aussieht? Außerdem: Unfruchtbarkeit und Impotenz bedingen einander nicht zwangsläufig. Das nur am Rande.


    Aus blauem Glase
    Mir gefallen die 17.386 Streifen am Anfang. Was dann nicht richtig passt, ist „Gestatten: Spanninger …“, das „Gestatten“ ist eine direkte Zwiesprache mit dem Leser, die sonst im Text nirgends mehr auftaucht. Ansonsten: Genau die richtige Portion Rache und Schadenfreude. Von mir gab’s 3 Punkte.


    Sonja
    Hm. Was ist das? Eine Liebeserklärung? Ganz große Philosophie? Ich bin nicht dahinter gekommen. Einerseits gefällt mir der Text ganz gut, andererseits verstehe ich ihn irgendwie nicht. Ich bin gespannt auf Interpretationen und Kommentare dazu.


    Alptraum
    Die Idee vom Alptraum, der wahr wird, ist nicht ganz neu. Und die Adjektive sind sehr zahlreich. Wofür könnte der Mann verurteilt werden, der ganz in der Nähe einer Straße durch „irgendwas“ einem kleinen Mädchen einen Schrecken eingejagt hat?


    Alina
    Marius muss ein Referat zum Thema „Traum“ schreiben, Alina hat genau an diesem Tag die Chance, ihren Traum von der Schauspielerei wahr zu machen. Dann noch die gute alte Weisheit: „Lebe deine Träume und nicht dein Leben.“ Da wurde das Thema viel zu bemüht, mit vielen Wortwiederholungen und ohne Überraschungen angegangen.


    Antiquariat
    Mich stört der erhobene Zeigefinger am Ende: Schreiben Sie niemals einen Interpretationsversuch … Das klingt mir sehr danach, als wäre der Verfasser dieses Textes ein frustrierter Germanistikstudent, der „Zettels Traum“ schon x-mal wiederkäuen und interpretieren musste. Das taugt nicht als Pointe – schade für eine an sich witzige Idee.


    Berufsgeheimnis
    Nee, nä? Rosafarbener Jogginganzug, blonde Dauerwelle, und dann heißt sie auch noch ausgerechnet Uschi. Sind das nicht ein bisschen viele Klischees auf einmal? Und dann hält sie ihre Kunden für blöd … Da können in der heutigen Zeit die Geschäfte (und die Geschichte) ja nicht gut laufen.


    Beste Freunde
    Dieser Text (für mich ist es keine Geschichte) besteht aus zwei Teilen, die weder miteinander verglichen noch verwoben oder sonst was werden. Jeder Satz strotzt vor Klischees und Behauptungen. Ein Schulaufsatz, der in meinen Augen das Thema verfehlt hat.


    Spieglein an der Wand
    Ich musste die Geschichte mehrmals lesen und hatte zu tun, den Sprüngen zu folgen. Ich bin nicht sicher, ob ich sie verstanden habe. Aber sie hat was und war für mich ein Punktekandidat.


    Ein Ungeheuer
    Damit kann ich nichts anfangen. Einige Formulierungen sind aber gut gelungen, zum Beispiel: „tanze Seil auf jeder Furcht“.


    Nur geträumt
    Amüsante, gut geschriebene, flüssige Geschichte. Und das Schlenkern, mit dem Kloppi alle Hindernisse überwindet („schlenkerte uns bis vor die Stahltore“), ist richtig gut. Der Knutschfleck am Ende ist mir dann aber irgendwie zu … banal. Deshalb gab’s nur 2 Punkte.


    Der Traumwicht
    Schön! Ich schließe mich der Interpretation von Herrn Palomar an. Leider hatte ich keine Punkte mehr übrig.


    Unerhörte Gebete
    Hm. Erst mal ein Überblick über den Traum-Durchschnitt in Norddeutschland und dann der Wink mit dem Zaunspfahl – nein, mit dem ganzen Zaun. Das ist mir zu moralisch und zu sehr auf Betroffenheit ausgerichtet. Multiple Sklerose als Quittung für den Kinderwunsch … überhaupt nicht mein Ding.


    Marienkäfer
    Eine leise Geschichte mit Zwischentönen. Einige Formulierungen treffen irgendwie noch nicht so richtig den Punkt (Achtung, Wortspiel: Marienkäfer – Punkt!). Von mir gab’s leider keine Punkte.


    Der weiße Drache
    Mal etwas ganz anderes im Schreibwettbewerb! Aber einiges passt für mich nicht richtig zusammen. Der Bursche will dem Drachen den Spieß ins Herz stoßen, der erwacht und löst eine Lawine aus. Was ist dann aus dem Drachen geworden? Der ist irgendwie einfach aus der Geschichte verschwunden. Oder hat er sich in die Frau mit dem Haar aus Quellwasser verwandelt? Ich habe den „Sinn“ oder die „Moral von der Geschicht’“ vergeblich gesucht. Leider.

  • Ich finde alle Geschichten sehr gelungen ,trotzdem habe ich nur bestimmten Storys punkte gegeben:


    Beste Freunde3 Punkte-Ich finde die Geschichte sehr schön geschrieben und sie hat mich so berührt das ich immer noch an sie denken muss


    Unerhörte Gebete 2 Punkte-Eine weitere gelungene Geschichte und ich finde so etwas kann jeden Tag in Deutschland passieren


    Alptraum 1 Punkt-Toll geschriebene,spannende Geschichte ,mehr gibts nicht zu sagen :-)



    mfg anais :wave

    Mein anderes Problem war ,dass ich mich gerade in meine beste Freundin verliebte ,obwohl sie in den Augen der restlichen Welt fett war... (Verdammte Helden -Joe Meno) :keks

  • Meine Meinung zu den einzelnen Geschichten - wobei ich voranschicken will, dass ich grundsätzlich Respekt vor allen habe, die kreativ sind und sich hier auch noch der Kritik aussetzen!


    Der Stein
    Gut aufgebaut mit (für mich) nicht vorhersehbarem Ende. Hat eine Moral, über die man nachdenken kann oder man genießt einfach die Geschichte. Ließ sich gut lesen – ganz toll! Schade, dass ich nicht mehr Geschichten Punkte geben darf. Ich hätte für diese gerne noch zusätzliche übrig gehabt.


    Der Popp Olymp
    Solche Sätze finde ich amateurhaft, über die stolpere ich, die reißen mich aus der Geschichte und ich bin ein distanzierter Leser, der sich ärgert.


    "Groß, drahtig, mit so einem Dauergrinsen im Gesicht, wenn er auf einen zukam, dass man als Frau genau wusste, dass er gerade einen Stehen hatte und sich darüber freute, als wäre Weihnachten und er spielte jetzt den Papi, der mit den Geschenken anrückte."


    Das Ende kam für mich zu abrupt und war einfach nur klischeehaft und weder fantasievoll noch witzig. Tut mir leid, bei mir ist diese Geschichte durchgefallen.


    Vaterschaftssorgen – 2 Punkte
    Aaaalso, eigentlich mag ich keine Geschichten, die in der Gegenwartsform geschrieben sind, aber die hat mich echt vom Hocker gehauen. Schön geschrieben, und so spannend in den wenigen Worten, mit so wenig Zeit, dass ich direkt eine Gänsehaut bekam. Genial!


    Aus blauem Glase
    Eine schöne Geschichte mit einem Ende zum Schmunzeln. Gekonnt geschrieben, gefällt mir. Schade, dass ich nicht mehr Geschichten Punkte geben darf. Ich hätte für diese gerne noch zusätzliche übrig gehabt.


    Sonja
    Sicherlich gut geschrieben und der Schreiber hat sich bestimmt was dabei gedacht. Manche mögen das als hohe Kunst bezeichnen. Aber mir hat sich die Geschichte nicht erschlossen. Schade.


    Alptraum
    Hmmmm ….. Was hat er denn nun gemacht, dass er dafür verurteilt werden muss? Das Kind nicht eingeholt? Ist das Kind vor ihm weggelaufen? Okay, aber muss man ihn dafür ins Gefängnis sperren? Oder hat der Traum nichts mit dem tatsächlichen Geschehen zu tun?
    Irgendwie habe ich die Pointe dieser Geschichte nicht ganz verstanden …. Obwohl ich das gerne hätte, denn die „Schreibe“ mag ich.


    Alina
    Hier braucht es einen guten Lektor. Die Rechtschreibfehler haben mich gestört, sorry, das ist vielleicht oberflächlich, aber ich kann mich nicht in eine Geschichte versenken, wenn ich unbewusst eine Rechtschreibprüfung mache und immer wieder in meinem Geist rote Worte aufleuchten.
    Außerdem fand ich das Ende nicht markant genug, die Pointe war verschenkt.


    Antiquariat
    Ja, das ist wohl der Traum jedes Schreibers, ein Buch, an dem sich alle Kritiker die Zähne ausbeißen – soll das wohl bedeuten, dass man diese Geschichte besser nicht interpretiert? So soll es sein ….


    Berufsgeheimnis
    Dazu fällt mir nichts ein, was ich sagen könnte. Diese Geschichte sagte mir gar nichts. Oder hab ich eine tolle Pointe verpasst?


    Beste Freunde
    Eine grundlegende Wahrheit in einfachen Worten ausgedrückt. Vielleicht ein bisschen platt. Ich hätte es gut gefunden, wenn die Botschaft ein wenig mehr verschlüsselt oder versteckt gewesen wäre (aber siehe meine Kommentare weiter oben – dann läuft man Gefahr, dass ich sie nicht verstehe).


    Spieglein an der Wand
    Inhaltlich ist diese Geschichte besser als sprachlich. An den Schlangensätzen kann man arbeiten, gute Ideen muss man haben oder nicht – und dieser Autor hat sie. Über das Detail „rostfreier Stahl“ des Messers musste ich schmunzeln. Bitte weiter machen!


    Ein Ungeheuer
    Das lasse ich aus, dazu fand ich keinen Zugang.


    Nur geträumt
    Oh, was für eine süße Story. Das kennen wir doch alle. Ich wurde in meine Teenagerzeit zurück versetzt und bin hin und her gerissen von meinen nostalgischen Gefühlen. Schön.


    Der Traumwicht
    Nicht mein Genre, da halte ich mich raus.


    Unerhörte Gebete – 1 Punkt
    Schöne Geschichte, gut geschrieben, mit einer Moral, die mir gefällt. Vielleicht ein ganz kleines bisschen zu sehr „erhobener Zeigefinger“. Aber insgesamt gelungen.



    Marienkäfer 3 Punkte

    Da kam doch kurz vor Schluss noch so was tolles um die Ecke;. Routiniert geschrieben. Die Pointe kommt so ein einem Nebensatz daher und trotzdem wirft sie das ganze Bild um, das man sich von dieser Szene im Kopf gemacht hatte. Nicht nur die offensichtlichen Hindernisse der grundverschiedenen Lebenspläne, nein, da steckt noch mehr dahinter, von dem man nur träumen kann. Mein Favorit!

  • Ida - zu "Vaterschaftssorgen"


    Die Geschichte ist von mir.


    Was Du als unlogisch empfindest, ist es nicht: Der Arzt atmet auf, als er das Photo seiner Tochter sieht, weil ihm das eine Erklärung dafür gibt, wieso Voigt weiß, wie sie aussieht. Er denkt, Voigt wird das Photo gesehen haben und deshalb von der Tochter geträumt haben bzw. deshalb wissen, wie sie aussieht. Wäre das Photo nicht da, müsste er gleich annehmen, dass das, was Voigt erzählt, tatsächlich passiert ist.


    Dass die Frau ihren Mann im Traum als impotent bezeichnet, hat auch seine Berechtigung. Zum einen kann der Mann durch das Wissen über die Unfrachtbarkeit Potenzprobleme bekommen (Selbstbewusstsein, "kein richtiger Mann mehr sein"...), außerdem wäre es nicht ungewöhnlich, wenn die Frau ihn so betitelt, selbst wenn er es nicht ist, weil man im Alltag eben oft Begriffe vermischt.


    Gruß, Bell

  • Mir haben diesmal wieder einige Geschichten gut bis sehr gut gefallen, deshalb kann ich eigentlich keine Kommentare abgeben- es war eine Bauchentscheidung, die zwei Stunden später hätte auch ganz anders hätte sein können.

  • Was mich verwundert hat: Wie konventionell die meisten Träume anscheinend sind. Wer bei diesem Thema ein Feuerwerk der Phantasie erwartet hatte, wurde ein wenig enttäuscht.
    Diesmal habe ich ehrlichgesagt keinen Text entdeckt, der mich rückhaltlos begeistert hat.


    Der Traumwicht
    Ein Punkt für die Idee, ein Punkt für die Umsetzung. Und einer aus Ermangelung besserer Texte. :-)
    "Ich lese Träume wie ihr Bücher,
    Ich sammle und behüte sie,"
    – Das ist für mich ein Glanzpunkt, der im sprachlich eher grauen Wettbewerb dieses Monats leuchtet.


    Aus blauem Glase
    Hübsche Pointengeschichte. Gut erzählt. (2 Punkte)


    Alptraum
    Da sind einige sprachlich sehr schöne, stimmige Formulierungen drin, deshalb sollte dieser Text nicht punktlos ausgehen. (1 Punkt)

  • Zitat

    Original von Prombär
    *hofft mal, dass nicht nur die Leute ihren Beitrag kritisieren, denen er nicht gefallen hat, sondern auch die, denen er gefallen hat, weil die gibt es nämlich*


    Hallo Prombär,


    kannst Du bitte versuchen, anders auszudrücken, was Du meinst? Ich verstehe Dein Anliegen nicht ?(


    Gruß, Bell

  • Bis jetzt war es immer so, dass nur diejenigen meinen Beitrag kritisiert haben, denen er nicht gefallen hat. Das ist zwar auch hilfreich, aber beispielsweise gefällt Person X ein Beitrag, der mir gar nicht gefallen hat, also kann ich dann auf seine Kritik gar nicht mehr sooo viel halten, weil wir offensichtlich gar nicht den gleichen Geschmack haben und Person X wird mein Text also nie wirklich so gut gefallen.
    Darum wäre es auch hilfreich, wenn die Personen, die meinen Beitrag bepunktet haben, kritisieren, damit ich auch weiß, was gefällt.

  • Er würde gerne, dass nicht nur die Texte kritisiert werden, die Punkte bekommen haben, sondern auch die anderen Texte. :)


    mfg


    Edit: Okay, er hat gleichzeitig gepostet. Hab ich das wohl doch missversatnden ;)

  • Ach so, ich dachte, "ihren" bezieht sich auf die Leute (und deren jeweiligen Beitrag), aber Du hast es auf Dich bezogen (und Deinen Beitrag), verstehe :-)


    Und "er" sollst Du sein, bei dem Namen Prombär denkt man wohl erstmal an eine männliche Person ;-)


    Das mit den sehr unterschiedlichen Geschmäckern stimmt natürlich und ich verstehe, dass Du auch wissen willst, warum Dein Text gefallen hat und nicht nur, warum n i c h t. Geduld, die Eulen werden sich bestimmt noch melden!


    Gruß, Bell

  • Allgemein fand ich diesen Monat eher schwach ...
    Die Ideen haben mir z.Tl. gefallen, die Umsetzung war allerdings m.E. dürftig ...


    Der Stein:


    Gute Idee, das Ende kommt jedoch zu abrupt, mir fehlt da die Atmosphäre ... Dennoch 2 Punkte.


    Der Popp-Olymp:


    Ja, wer träumt nicht davon, berühmt zu werden? Auf diese Art & Weise? Nehmen bestimmt auch viele in Kauf ... Bei diesem Text fehlt mir das Satirische, so bleibt nach Abschluss der Lektüre nur ein: "Na dann, leg los ... Keinelrei Identifikation, geschweige denn Empathie mit der Figur.


    Vaterschaftssorgen


    Habe ich einfach nicht verstanden. Weder den Bezug zum Thema, noch die Geschichte an sich ...


    Aus blauem Glase:


    Ganz nett erzählt, plätschert aber eher so vor sich hin ...
    Ich wundere mich, weshalb der Text so viele Punkte bekommen hat, normalerweise liege ich mit meiner Einschätzung nicht so daneben ...


    Sonja:


    Sehr theatralisch und bedeutungsschwanger. Ich konnte rein gar nix damit anfangen.


    Alptraum


    Die Pointe ertrinkt in einem bis oben hin mit Moral gefüllten Becken.


    Alina


    Ziemlich harmlos. Das Thema ist mir zu wörtlich interpretiert.


    Antiquariat:


    Schöne Idee. Der letzte Satz gefällt mir. Das Thema wurde auf 2 Ebenen umgesetzt. Dennoch ist die Umsetzung zu wenig surrealistisch. Deshalb nur 1 Punkt.


    Berufsgeheimis:


    Die Pointe ist ziemlich lahm, m.M.n. kein wirklicher Bezug zum Thema vorhanden.


    Beste Freunde:


    Die Geschichte erschöpft sich in der Antithetik. Da fehlt mir komlett die Substanz.


    Spieglein an der Wand:


    Hab ich 3x gelesen und trotzdem nicht kapiert ... Bin wohl zu blöd für diese Geschichte ...


    Ein Ungeheuer:


    Für mich persönlich nicht punkteverdächtig. Der personifizierte Alptraum, da fehlt mir das Quentchen Originalität.


    Nur geträumt:


    Wieder ein Song als Aufhänger für die Story. Letzten Monat "Über den Wolken", diesen Monat "Nur geträumt" ... Find ich einfallslos, dennoch flüssig erzählt, witzig und schlüssig, deshalb 3 Punkte. Bester Text des Wettbewerbs.


    Der Traumwicht:


    Durchaus nett, mehr aber nicht.


    Unerhörte Gebete:


    Die Pointe geht gar nicht. Ist mir zu ostentativ.


    Marienkäfer:


    Zugegeben, die Pointe kommt überraschend, zumindest für mich ...
    Ohne das Thema lesbische Liebe hätte der Text aber recht wenig.


    Der weiße Drache.


    Mit märchenhaftem kann ich persönlich wenig anfangen ...



    Zum Abschluss:


    Ich hoffe, niemandem auf die Füße getreten zu sein. Es erfordert Mut, sich hier zu beteiligen, weiß ich aus eigener Erfahrung ;-)
    Und deshalb großes Lob an alle, die sich immer wieder beteiligen!

  • Zitat

    Original von Bell
    Was Du als unlogisch empfindest, ist es nicht: Der Arzt atmet auf, als er das Photo seiner Tochter sieht, weil ihm das eine Erklärung dafür gibt, wieso Voigt weiß, wie sie aussieht. Er denkt, Voigt wird das Photo gesehen haben und deshalb von der Tochter geträumt haben bzw. deshalb wissen, wie sie aussieht. Wäre das Photo nicht da, müsste er gleich annehmen, dass das, was Voigt erzählt, tatsächlich passiert ist.
    ...
    Gruß, Bell


    Hallo Bell,
    das ist genau das Spannende an diesem Schreibwettbewerb: Man bekommt ein Feedback und staunt manchmal, was die Leser gelesen haben und in die Texte hineininterpretieren oder eben auch nicht. ;-) Vor meinem geistigen Auge steht das Foto der Tochter auf dem Schreibtisch des Doktors so, dass ein Patient oder Gesprächspartner das nicht unbedingt sieht - also mit der Bildseite zu demjenigen, der am Schreibtisch sitzt. Deshalb bin ich nicht auf die Idee gekommen, dass Voigt das Foto gesehen hat und deshalb wissen kann, wie die Tochter aussieht. Das ist sicherlich eine Kleinigkeit - ich bin aber darüber gestolpert. Und so etwas kann die Wirkung einer Geschichte schon beeinträchtigen.
    Viele Grüße,
    Ida